Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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Schwester, hast du groß Verlangen
Nach des Gatten Kuss?
Und das Mädchen antwortet:
Ja, von selber langen meine Arme
Nach den kleinen Kindern.
Da wendet sich die Tote ab:
Schwester, Schwester, du hast nicht mehr mein gedacht.
Von der Erde nichts erzähle mir,
Denn man denkt nur an die Zukunft dort.
Noch hinreißender tritt dieses Element heraus in der Klage der Unfruchtbaren, mit der die Nester Mitleid haben. Ihr ist der Ungeborene immer gegenwärtig:
Dennoch lebt er in mir, wird mir nur nimmer geboren,
Nichts darf von ihm ich besessen haben als Sehnen.
Ebenso, aber mit ganz neuen Bildern in »Kinderlos« und am stärksten in »Fehlgeburt«, dem überraschendsten Gedicht der ganzen Sammlung, von dessen Größe und Ursprünglichkeit ein einzelner herausgehobener Vers gar keinen Begriff geben könnte.
Wenn der Trieb zur Mutterschaft ganz unverhüllt in der Majestät und Unschuld der Natur hervortritt, so birgt sich dagegen die Liebe der Geschlechter unter dem Schein zartester Zurückhaltung:
Der, von dem ich zu dir rede, wenn ich schweige,
Der ist’s, den ich liebe.
Doch diese Scheu ist keine übersittliche, das Naturrecht der Liebe besteht daneben. Die Gefallene wird zwar von allen Lebenden verurteilt, aber die Gräber sprechen sie frei:
Die Gräber sprechen zu der Liebe: Sei gesegnet
Ob all der Früchte die du trägst,
Und fragen nicht: Wie trägst du diese Früchte?
Die Natur allein hat in diesen Liedern das Wort, sie wandelt in unermüdlichem Wechsel das Werden und das Vergehen, den Tod und die Liebe ab. Ureigener und ergreifender ist nie der Soldatentod besungen worden als in dem Gedicht »Ich bin zufrieden«. Ein Eingangsvers, der am Schluss wiederholt wird und scheinbar in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt steht, leitet dieses Gedicht wie die anderen ein. Er stellt gleichsam das Element dar, woraus das Gedicht geboren ist:
Ich hatt’ eine Spindel von Haselholz,
Die Spindel die fiel bei der Mühle ins Wasser,
Und nimmermehr bringen die Wasser sie wieder.
Hier drückt die davongetragene Spindel, die mit dem Soldaten nichts zu tun hat, nur die Unwiederbringbarkeit des Einzelloses aus, das der große Strom hinunternimmt. Von höchster Schönheit ist der Kern des Gedichts, das erfüllte Gesetz in der Brust des Tapferen, der im Grab zufrieden ist und dem reichen Leben, das über seinem Haupte weitergeht, nicht nachtrauert. Es ist eine antike Größe und Schlichtheit wie in der Grabschrift der dreihundert Spartaner; ohne Großhanserei, ohne den mindesten pathetischen Schwung geht die Poesie ihren ruhigen Gang bis zu dem überwältigenden Schluss, wo dem für seine Heimat Gefallenen auch noch der Wunschtraum des langen Andenkens genommen wird:
Denn der Frühling ist da, es lächelt die Erde,
Wir müssen die Toten vergessen.
Da sprach der Soldat aus des Grabes Grund:
Ich bin zufrieden.
Von geradezu überwältigender Neuheit ist das Gedicht »Der Mörder«. Hier sieht man das Gesicht, das die vollbrachte Tat annimmt, nachdem der Umschlag in der Seele des Täters eingetreten ist. Es blickt mit den Augen des Gemordeten und um so grauenvoller, als diese Augen freundlich blicken, denn die beiden, der Mörder und sein Opfer, gehören jetzt auf ewig zusammen und wandeln alle Wege gemeinsam, nur sie beide wissen voneinander. Niemand klagt ihn an, aber er selber muss jeden Begegnenden fragen: Hast du ihn gekannt? Und die anderen fragen zurück: Von wem willst du denn reden? Wunderbar ist das kranke Gewissen gemalt in den Wegen die sich wundern, dass er noch nicht müde ist, in dem Brunnen, der ihn gern tränken möchte, in der Nacht die ihn frägt, warum er nicht schlafen kann, und in all den freundlichen ahnungslosen Dingen, denen er unwirsch zur Antwort gibt: Lasst mich. – Die Furien mit der Schlangengeißel sind eine harmlose Erfindung gegen den immergegenwärtigen sanftblickenden Anderen.
Die gewählten Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen, denn jede Seite des Buches enthält solche Perlen reinsten Glanzes. Im schlichtesten dörflichen Rahmen zieht das natürliche Menschenleben, immer vom Wandel der Jahreszeiten begleitet, vorüber. Da gibt es kein Hoch und Niedrig, kein Reich und Arm, nicht einmal Bauer und Knecht, nur das Menschliche innerhalb der Naturgesetze: Alter und Jugend, Mann und Weib, Frau und Mädchen. Der Erdboden nährt alle, Kinder sind der höchste Besitz; um den Grund zu beschützen, zieht der Mann in den Kampf, die Liebe hofft und trauert, und über allen steht das unerbittliche Fatum. – Religiöse Vorstellungen fehlen merkwürdigerweise gänzlich: auch die Liebe erhofft sich keinen Fortbesitz jenseits des Grabes. Eben darum hält sie das Geliebte mit so inniger Gewalt umschlossen und findet keinen Trost als das Weiterlieben in der zärtlichen Erinnerung. Die abgeschiedene Seele, die das Haus umirrt und aus den Pappeln seufzt, führt nur ein freudeloses, schattenhaftes Dasein wie bei den Griechen. Von der Kirche und ihren Bräuchen ist nicht die Rede, und auch das Kreuz erscheint nicht als Symbol sondern nur als Gegenstand wie in der leonorenartigen Ballade von dem Toten, der sein Grabkreuz trennend zwischen sich und seine Geliebte stellt.
Unfassbar erschien es mir, als ich mit dem Buch zu Ende war, dass eine Sammlung von so fremdartiger und doch tief vertrauter Schönheit nicht alle nach reinem Quell dürstende Seelen mit ihrem Labsal getränkt hatte, sondern lange Jahre nach ihrem Erscheinen so gut wie unbekannt und unverstanden dalag. Wir lebten freilich in einer gründlich verbildeten Zeit, wo das Dorf nach der Großstadt drängte und wo Nachkommenschaft vielfach als unerwünschte Begleiterscheinung der Ehe angesehen war, wo also sämtliche Leitgedanken dieser Gedichte in ihr Gegenteil verkehrt waren. Um so mehr hielt ich es für geboten, auf den vergrabenen Schatz hinzuweisen, von dem ich mir eine wundertätige Erfrischung des verkümmerten poetischen Gefühls versprach, und ich tat es 1903 in der von Alexander Bernus in München herausgegebenen Zeitschrift »Das Reich«, indem ich, mehr als es hier der Fall sein kann, den einzelnen Herrlichkeiten nachging, aber zugleich auch schon den Zweifel aussprach, ob denn diese bei aller Einfalt der Frühen doch so kunstreich durchgeführten, vielfache Lichter werfenden Gedichte überhaupt Volkspoesie sein konnten oder auch nur vom Volke selber in so vollkommener Gestalt bewahrt und überliefert, wobei es dann freilich ebenso unwahrscheinlich war, dass ein Gebildeter unserer Tage der Dichter sei. Ohne ein Misstrauen in die Angaben der königlichen Übersetzerin und Herausgeberin, deren Verdienst jedenfalls ein außerordentliches war, zu äußern, denn ich hielt sie selber für getäuscht, sprach ich den Wunsch aus, es möchten sich ernsthafte Forscher mit der Frage beschäftigen. Da erhielt ich eines Tages ein Schreiben von Frau Mite von Kemmnitz, der ehemaligen Hofdame und Freundin Carmen Silvas, worin mir in unmissverständlicher Weise zu verstehen gegeben war, dass es sich um eine bewusste Irreführung handle, als deren Grund nur ein königliches Tel est mon plaisir angedeutet werden konnte; mit näheren Angaben hielt die Schreiberin zurück. In der Tat, als sich rumänische Forscher mit der Herkunft der Gedichte nachdrücklicher beschäftigten, wurde die Fabel von ihrer Herkunft aus dem Tal der Dimbowitza gründlich widerlegt. Dies hatte die unglückliche Folge, dass die literarhistorische Frage mit der rein poetischen verquickt wurde und die unsagbar schönen Dichtungen mit der Marke der Fälschung bezeichnet, worauf sie aus dem Buchhandel und zugleich aus dem Gedächtnis der Menschen verschwanden. Als ob ihr dichterischer Wert mit der Frage ihrer Herkunft das geringste zu schaffen hätte. Ähnlich wurde ja auch Macphersons Ossian als Fälschung umstritten und hat doch Goethe und Herder begeistert. Aber hier war mehr als Ossian. Wer würde wohl die homerischen Gesänge eine Fälschung nennen, weil ihr Ursprung noch heute nicht geklärt ist? – Nicht einmal, in welcher Sprache diese Lieder zuerst gedichtet sind, kommt für ihre Wertung in Betracht, so ganz sind sie Sprache der Natur. Nur von der Annahme, dass der Balkan ihre Heimat sei, möchte man sich ungern trennen. Wer etwa denken würde, dass sie von der Königin selber seien, der braucht nur das vorangestellte Widmungsgedicht Carmen Silvas an ihr totes Kind zu lesen, so erkennt er trotz der versuchten Annäherung den Abstand zwischen dem, was unsere Großen als »naive« und »sentimentalische« Poesie unterschieden. Wie es sich in Wahrheit verhält, das dürfte von heute lebenden Personen nur noch eine einzige wissen.
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