Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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Der unermüdlich in des Lebens Dürre
Die goldenen Hesperidenäpfel streute,
Der über allem Lärm und Drang der Welt
Des Spieles heiligen Ernst für uns gerettet.
Denn Länder schuf er, Meere, Königreiche
Der Poesie und gab sie uns und ließ
Uns drin wie mit den ersten Göttern wohnen.
So rastlos schaffend, spendend, nie bekümmert,
Auf welchen Boden seine Früchte fielen,
Sah er die letzte Sonne niedergehn,
Dann stieg er lächelnd in den Kahn und glitt
Hinweg, die unbekannten Wogen furchend.
Zur stillen Insel ging er, wo am Strand
Das Wasser schläft, wo unter hohen Bäumen
Die frommen Schatten zu Altären wallen,
Bei Flammen, Blumen ernsten Dienst begehend,
Wo nur zuweilen leis ein Nachen landet
Aus dem verhüllt ein neuer Gast entsteigt,
Wo alles Erdenlebens Drang und Fülle
Nur als Musik noch um die Wipfel schwebt.
Dort weilen sie, die unvergänglich sind,
Und dorthin ging auch Er.
Kein Trauerwort
Folge dem herrlich nun Vollendeten!
Mit Blumen, Flammen wollen wir ihn ehren,
Mit solcher Weihe, die er selbst gelehrt.
Was er uns oft in Bildern festlich zeigte,
Heut seis für ihn vollbracht. So lodert, Flammen!
Preist ihn, ihr Blumen! Elemente alle,
Ehrt euren Dichter! Schweb empor, Musik!
Trag dem Entrückten, aber Unverlornen
Ins Land des Schweigens unsre Grüße nach!
Mit Böcklin schloss der Reigen der ruhmreichen Toten des vorigen Jahrhunderts in Florenz. So sieht man gegen das Frühjahr die ganze Pracht des winterlichen Firmaments Stern um Stern hinuntersinken und neuen Himmelserscheinungen Platz machen, die aber den Glanz der vorigen nicht erreichen. – – Eine rührende häusliche Episode, die sich an den Tod des alten Meisters knüpft, hat mir seine älteste Tochter, die schöne Clara Bruckmann, erzählt: Diese fand im Nachlass ihres Vaters ein Bündel Frauenbriefe, die auf ein Herzenseinverständnis schließen ließen. Böcklin war ja als der musterhafteste Ehegatte bekannt, aber die Tochter hielt es doch für ratsam, den Augen ihrer Mutter, der leidenschaftlichen Römerin, deren Eifersucht auch das Alter nicht gemildert hatte, diesen Fund zu entziehen. Sie trug die Briefe in den entlegensten Winkel des Gartens, entzündete einen Flammenstoß und warf die Briefe Blatt um Blatt hinein. Dann holte sie aus dem Keller einen Fiasco von Böcklins Lieblingswein und goss ihn mit töchterlicher Hand als Weihegabe auf die glimmende Asche.
*
Ein Wunsch des Verlags, dessen Begründung ich anerkenne, veranlasst mich, dieses wie alle nachfolgenden Kapitel um die Bildnisse der überlebenden Freunde, deren ich an dieser Stelle zu gedenken hätte, zu kürzen oder sie auf die knappste Fassung zu bringen, ohne ihre Namen zu nennen. Mit diesen aus äußeren Rücksichten entsprungenen Maßnahmen kann auch das Stilgefühl einverstanden sein. Die Abgeschiedenen sind jetzt aus leichterem Stoffe und durch und durch vollendet; sie wesen in einem anderen Luftraum als die fragmentarischen, in ihrer irdischen Schwere und Bedürftigkeit gebliebenen Lebendigen, die bei dem Vergleich notwendig verlieren, in einem Luftraum, wohin nur der Beschwörende selber miteingeladen ist. Aus der Fremdheit beider Naturen stammt ja wohl die Vorstellung der Geistergläubigen, dass der Entkörperte bei der plötzlichen Begegnung mit einem Lebenden ebenso erschrocken zurückfahre wie jener vor ihm. – Darum kann ich meiner treuen Fili, der schönen hochblonden Germanin, die in hohen Jahren, aber ungebeugten Hauptes als Gattin eines berühmten Historikers noch in Florenz lebt, von dieser Stelle aus nur einen kurzen Gruß zuwinken. Sie hat mir durch Jahrzehnte die von der Natur versagte Schwester ersetzt und meine Mutter wie ihre eigene geliebt, das Beste, was an mir geschehen konnte. Denn auch eine ganze Anzahl weiterer Brüder würden meine Schwierigkeiten nicht erleichtert haben. L’amore diszende (die Liebe geht nach abwärts) sagt kurzweg das italienische Sprichwort. Börries von Münchhausen hat es in die Worte gefasst: »Den goldenen Ball wirft jeder lächelnd weiter / Und keiner gab den goldenen Ball zurück«. Es sind Männerworte, sehr wahre. Immer waren es Frauenhände, die den goldenen Ball zurückgaben. Nur eine mir zugeborne Seele vom gleichen Geschlecht, so hätten wir gemeinsam unsere Schultern untergeschoben und das wunderlich-wundersame Mutterwesen heil durchs Leben getragen, ohne zu viel von eigenen Daseinsrechten einzubüßen. Hier war die Stelle, wo es immer so rau in mein Leben hereinblies. In diese Lücke trat, soweit es von außen her möglich und ihr durch die eigenen Pflichten gestattet war, die treue Fili. Ebenso bleibe ich ihrem hochgelehrten Gatten, der mir so manchesmal aus seinem abgründigen Wissen den kürzesten Weg zu meinen Quellen gewiesen hat, für immer verpflichtet. Wenn wir in langem Verkehr oft aneinander vorüberdachten, so geschah es durch den Gegensatz der beiderseitigen Aufgaben und Anlagen: dass sein scharfgeschliffener kritischer Forschergeist wie ein spitzes Instrument die Schalen der Überlieferung sprengte, um dahinter die reine Tatsache zu suchen, wogegen ich, in Mythe und Dichtung wurzelnd, vielmehr geneigt war, die Tatsachen als die eigentlichen Schalen zu betrachten, die tiefere, die symbolische Wahrheit aber eher in der Überlieferung als in den urkundlichen Zeugnissen gespiegelt zu sehen, weil die Zeugnisse allein kein Ganzes ergeben, die Überlieferung aber jeweils ein ursprünglich Gewolltes aber nicht voll Zustandegekommenes zu Ende dichtet. Solche durchgängige Verschiedenheit der geistigen Haltung, die sich aus dem Fachgebiet häufig auch auf andere Gebiete des menschlichen Denkens fortsetzte, führte zu manchem kleinen Scharmützel, das immer an der weisen Unparteilichkeit der Gattin unschädlich verebbte, ohne der lebenslangen Freundschaft Abbruch zu tun.
Manche einheimische oder durchreisende Größe lernte ich in diesem geselligen Hause kennen. Eine der fesselndsten Begegnungen war die mit Frau Cosima Wagner. Ihre königliche Erscheinung, hoch und kerzengerade trotz der Jahre, noch immer in tiefem Schwarz, mit den mächtigen stählernen Zügen unter den dunklen Flechten und mit dem Nimbus des großen Werkes, dem ihr Dasein gehörte, war wie ein lebendiges Stück Kulturgeschichte. Ein paar Tage später bereitete sie mir die Überraschung ihres Besuches auf meinem ländlichen Sitz am Poggio Imperiale: da ich sie von Menschen überrannt wusste, würde ich mir nicht erlaubt haben, zuerst zu ihr zu gehen. In Gesellschaft ihrer Tochter Eva, der späteren Frau Chamberlain, kam sie unbekümmert den höckerigen, immer schlüpfrigen Feldweg zwischen Hundegebell, Schweinegrunzen und Hühnergegacker heraufgestiegen, und ich genoss in der grünen Einsamkeit noch mehr als zuvor in der Gesellschaft die Weltweite ihres Blicks, der wie der Blick eines Staatsmannes über Menschen- und Völkerwesen hinging, und die einfach großen Formen der herrscherlichen Frau, die überall gleich natürlich am Platze war; wie ich zuvor schon Gelegenheit gehabt hatte, ihre Gabe der Menschenbehandlung zu bewundern. Und natürlich sprachen wir von dem, was der Schmerz der Deutschen im Ausland war – die Tochter Liszts und der Gräfin d’Agoult empfand sich ja bei all ihrer kosmopolitischen Hochzucht als Deutsche –, von dem ungenügenden kulturellen Ansehen, das trotz aller Leistungen und unserer damaligen gewaltigen Weltstellung Deutschlands Teil unter den Völkern der Erde war. Und wir begegneten uns in meiner alten Überzeugung, dass den reisenden Deutschen selber eine Mitschuld traf, durch die so häufige Vernachlässigung von Form und gesellschaftlichem Takt, ein Text, über den ich lebenslang nicht müde wurde zu predigen, mit dem Erfolg, dass ich mir von seiten derer, die es anging, den billigen Vorwurf der Ausländerei zuzog. Aber wer war der bessere Deutsche, wer den Schaden sah und ihn mit Schmerz zu bessern strebte, oder wer ihn seinen hemdärmeligen Gewohnheiten zuliebe verschlimmerte? Die Auslanddeutschen sind immer mit von den besten Deutschen gewesen; schon von ihren selbstbewussten Wirtsvölkern konnten sie lernen, was man dem eigenen Volkstum schuldet, wenn sie es etwa zuvor nicht wussten. – Ahnungslose Geister sind es, die da glauben, die Blutseele könne sich unter irgendeinem Himmelsstrich ändern, da doch sie es ist, die das Gefüge des Ichs geschaffen hat und es zusammenhält.
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