Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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An­de­re Ge­bil­de, un­ter sich grund­ver­schie­den, stie­gen da­nach aus der Re­tor­te. Aber ich muss­te im­mer or­ga­nisch ver­fah­ren und nahm nur auf, was sich ir­gend­wie vom Le­ben her ver­bür­gen ließ; rei­ne Will­kür in der Er­fin­dung wi­der­streb­te mir stets wie al­les Wur­zel­lo­se, es wäre denn zu Zwe­cken der Ko­mik ge­we­sen. Da war un­ter vie­len an­de­ren eine Ge­stalt, eine arme Sticke­rin, die einen klas­si­schen Kopf auf ver­wach­se­nem Kör­per trug; Ze­no­bia hieß sie, und die­ser aus ei­ner Tra­gö­die Vol­tai­res ge­hol­te welt­ge­schicht­li­che Name war ihr als Ver­häng­nis mit­ge­ge­ben. Er reg­te sie, wenn sie sich über ihre Na­del bück­te, zu hoch­flie­gen­den Träu­men von Hel­den und Wel­t­herr­schern an, de­ren sie sich durch ihre See­len­grö­ße wür­dig fühl­te, wäh­rend sie den Spie­ßern der schwä­bi­schen Klein­stadt, die ihr Kör­per­li­ches be­her­berg­te, nur An­lass zu spöt­ti­schem Mit­leid gab. Bis ihr Stern es will, dass sie ei­nem leib­haf­ten Welt­be­zwin­ger in die Au­gen schaut, und um die Grö­ße der Stun­de nicht zu über­le­ben, im Rausch der Selbst­ver­nich­tung un­ter den Hu­fen sei­ner Ros­se en­det. Eine Zeit lang trug ich sie mit mir, ohne dass es ihr ge­lang, ih­ren Mit­be­wer­bern im Cha­os den Rang ab­zu­lau­fen. Sie tauch­te nur wie die an­de­ren in mir auf und nie­der. Da ge­sch­ah es, dass sie ei­nes Ta­ges ganz plötz­lich durch eine Be­geg­nung zur Form ge­rann. Ich saß wäh­rend ei­nes kür­ze­ren Auf­ent­halts in Mün­chen ge­ra­de in der Stra­ßen­bahn, als ich un­ter den Mit­fah­ren­den eine selt­sa­me Per­sön­lich­keit ge­wahr­te, die mit ab­we­sen­der Mie­ne und mit Au­gen, die die Wirk­lich­keit nicht sa­hen, weil sie ihr of­fen­bar zu ge­ring war und vor ih­rem in­ne­ren Ge­sicht ein Hö­he­res stand, von al­len an­de­ren Fahr­gäs­ten weit ge­trennt er­schi­en. Es durch­zuck­te mich: Das ist Sie! Das ist Ze­no­bia! Und rich­tig: als der Wa­gen hielt, er­hob sie sich und grüß­te, ehe sie aus­stieg, ohne je­mand an­zu­schau­en, mit fei­er­lich-stum­men Ver­beu­gun­gen in der Run­de, dass alle An­we­sen­den lä­chel­ten. Im Wei­ter­fah­ren konn­te ich die Au­gen nicht von ihr ab­wen­den: denn, o Wun­der! da stand sie noch im­mer mit­ten in der Ma­xi­mi­lian­stra­ße ne­ben der Schie­ne – sie konn­te sich das leis­ten, denn was man heu­te Ver­kehr nennt, gab es ja noch nicht – und wie­der­hol­te ihre Knick­se in die lee­re Luft. Jetzt hat­te ich sie in der Tat mit ih­rem Auf­tre­ten am kur­fürst­li­chen Hof, so wie ich sie brauch­te, leib­haft vor Au­gen, die arme buck­li­ge Kai­se­rin, denn al­les Le­ben liegt in der Be­we­gung; den feh­len­den Bu­ckel, den klas­si­schen Kopf und was ihr sonst noch man­gel­te, um ganz mei­ne Ze­no­bia zu sein, er­gänz­te die Fan­ta­sie von sel­ber. Zu­rück­ge­kehrt, mach­te ich mich gleich an die Ar­beit und ver­ließ sie nicht, bis ich da­mit zu Ende war. Wäh­rend ich dar­über saß, er­hielt ich von Freun­des­sei­te eine Ein­la­dung nach Nea­pel, wo­hin ich noch nie ge­kom­men war und das mir da­nach noch lan­ge, lan­ge un­er­reich­tes Wunsch­ziel blei­ben soll­te; denn was hal­f’s, ich konn­te Ze­no­bia nicht im Stich las­sen. Nur ein­mal un­ter­brach ich das Schrei­ben: als Böck­lin starb und jün­ge­re Künst­ler mich ba­ten, für die zu ver­an­stal­ten­de Trau­er­fei­er das Car­men zu dich­ten.

Die No­vel­le er­schi­en wie die meis­ten an­de­ren in Ro­den­bergs »Deut­scher Rund­schau«. Ich hat­te um die­se Zeit die Freu­de, die be­rühm­tes­te und zu­gleich be­schei­dens­te deut­sche Schrift­stel­le­rin und gü­tigs­te al­ler Kol­le­gin­nen, Ma­rie von Eb­ner-Eschen­bach, ken­nen­zu­ler­nen. Sie be­grüß­te mich gleich mit dem Na­men Ze­no­bia auf den Lip­pen. Die tra­gi­sche Fan­tas­tin, die aus ih­rer Nied­rig­keit die Au­gen zu dem Sie­ger von Aus­ter­litz zu er­he­ben wagt, hat­te es ihr, wie sie sag­te, an­ge­tan, und an dem nächt­li­chen, ei­nem flam­men­den Me­teo­re glei­chen­den Durch­zug des Im­pe­ra­tors rühm­te sie die ge­heim­nis­vol­le töd­li­che An­zie­hungs­kraft, die die arme Buck­li­ge in den Un­ter­gang zwingt, wie das Licht den um­schwir­ren­den Fal­ter.

Wir sind ei­gent­lich alle sol­che Ze­no­bi­en, sag­te die Dich­te­rin sin­nend. Wer hat sich nicht schon in eine ganz nahe Be­zie­hung zu ei­nem un­er­reich­bar Gro­ßen hin­ge­träumt, mit dem uns un­ser Le­bens­weg nie zu­sam­men­füh­ren kann.

Ja­wohl, sag­te ich, der Hel­den­ver­eh­rung mei­ner ei­ge­nen Ju­gend ge­den­kend, auch zu Längst­ge­stor­be­nen und zu sol­chen, die nie ge­lebt ha­ben.

Was sie mir noch Gü­ti­ges über mei­ne Bü­cher sag­te, war für die al­lein und ab­seits Ste­hen­de eine große Wohl­tat. Ich be­kam ja lo­ben­de Kri­ti­ken ge­nug und auch man­che so­gar über­schweng­li­che Stim­me aus Le­ser­krei­sen zu hö­ren. Der fein­füh­li­ge Laie ver­steht wohl die Ein­ge­bung, die im­mer das We­sent­li­che bleibt, doch kennt er nicht die Wege des Zu­stan­de­kom­mens, und er soll sie nicht ken­nen, sie wür­den ihm den Ge­nuss nur ver­wir­ren. Aber ver­ste­hen­de Aner­ken­nung, die der äl­te­re Meis­ter dem jün­ge­ren ent­ge­gen­bringt, er­freut nicht nur, sie för­dert auch. Ich ver­trau­te ihr an, mit was für äu­ße­ren Hem­mun­gen mei­ne Ar­bei­ten zu rin­gen hat­ten. Die Ge­fei­er­te, von der ich an­nahm, dass ihre ge­sell­schaft­li­chen Vor­tei­le sie von vorn­her­ein je­dem Kampf ent­ho­ben ha­ben müss­ten, be­kann­te mir, wie schwer auch ihr der Weg zum Schaf­fen ge­macht wor­den sei, und dass sie noch im­mer ein un­ver­fäng­li­ches Stück Pa­pier ne­ben sich auf dem Schreib­tisch ha­ben müs­se, um es schnell auf ihr Ma­nu­skript zu de­cken, da­mit sie nicht beim Schrei­ben über­rascht wür­de. Weil sie mei­ne ver­meint­li­che Ge­lehr­sam­keit be­staun­te, er­zähl­te ich ihr, dass ich nie ein Schul­zim­mer be­tre­ten hat­te, dass mir kaum je­mals Fes­tes, Fer­ti­ges über­mit­telt wor­den war und dass ich mir mein biss­chen Ei­gen aus der All­ver­ket­tung der Din­ge sel­ber hat­te her­aus­klau­ben müs­sen. Sie war viel­leicht noch schlim­mer ge­fah­ren, da sie mit der üb­li­chen Kom­tes­sen­bil­dung ih­ren Weg be­gon­nen hat­te und erst spä­ter durch die Freund­schaft mit ei­ner ed­len Frau – Ida von Fleischl –, der­sel­ben, die auch die ein­sa­me Loui­se von François be­treu­te, in hö­he­re geis­ti­ge Wel­ten ein­ge­führt wor­den war. Jetzt hat­te sie einen bren­nen­den Ei­fer, Lücken aus­zu­fül­len, das in der Ju­gend Ent­gan­ge­ne nach­zu­ho­len, und um­gab sich mit Ge­lehr­ten, aus de­ren Wis­sen sie gläu­big und de­mü­tig schöpf­te, wäh­rend sie sel­ber be­saß, was kein Ge­lehr­ter ge­ben kann: die an­ge­bo­re­ne Wahr­schau in Din­ge und Men­schen.

Von da an gab es so gut wie kei­ne tech­ni­schen Schwie­rig­kei­ten mehr, jede neue Er­fin­dung brach­te von sel­ber ihre Ein­klei­dung mit; dass es mir gar zu­letzt noch ein­fal­len könn­te, den In­halt ei­nes ge­schicht­li­chen Ro­mans in einen Wand­tep­pich zu pres­sen, das lag frei­lich noch in fer­ner Zu­kunft. Nur in ei­nem Fall woll­te und woll­te der im­mer neu­ge­such­te Wurf nicht her­aus­kom­men. Da war eine schon früh ge­plan­te Dop­pel­no­vel­le»Sol­leo­ne«, die ein Äu­ßers­tes an un­sicht­ba­ren Mit­teln ver­lang­te, um so in Er­schei­nung zu tre­ten, wie ich sie in­ner­lich sah: dass zwei zeit­lich und in­halt­lich weit aus­ein­an­der­lie­gen­de Men­schen­ge­schi­cke sich auf ei­nem Schnitt­punkt tref­fen, wo sie als dä­mo­nisch auf­ein­an­der wir­kend er­schei­nen müs­sen, enge ver­bun­den durch das Wal­ten ei­ner Ur­macht, der hoch­som­mer­li­chen Son­nenglut, von der die No­vel­le den Na­men hat. Die­ser Stoff, den die still­glü­hen­de Som­mer­land­schaft bei ei­nem Auf­ent­halt in den To­s­ka­ni­schen Hü­geln aus sich ge­bar mit Ge­stal­ten, die aus dem Bo­den ka­men, aber sich lei­se ins My­thi­sche färb­ten, brann­te durch Jahr­zehn­te in mir wei­ter, ohne zu er­kal­ten, weil er wie in ei­nem dau­ern­den Feu­er­ba­de lag, bis ich ihn mit dem letz­ten reifs­ten Kön­nen doch noch ins Da­sein zu er­lö­sen ver­moch­te. Das bei­na­he vier­zig­jäh­ri­ge War­ten kam ihm nur zu­gu­te; es streif­te Über­wu­chern­des ab, das mich ge­hin­dert hat­te, und gab Ge­le­gen­heit, dass ich einen Zeu­gen des tra­gi­schen Vor­gangs, der von ei­nem Strahl des töd­li­chen Gestirns mit­ge­trof­fen hin­siecht, im Welt­krieg still ver­schwin­den las­sen konn­te.

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