Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Als die Freu­de mei­nes jun­gen Ver­le­gers und mei­ne ei­ge­ne auf dem Gip­fel war, wur­de dem Ar­men ein kal­ter Guß Was­ser ver­ab­reicht. Auf der Kö­nigs­tra­ße in Stutt­gart trat ihn, wie er mir be­trof­fen mit­teil­te, ein »Herr I.« (den vol­len Na­men nann­te er nicht) mit dem Vor­wurf an, wie er so et­was Un­mo­der­nes wie die »Flo­ren­ti­ner No­vel­len« habe dru­cken kön­nen; so groß wie sie als Fort­set­zung der Tra­di­ti­on sei­en, so klein sei­en sie als mo­dern. Der Ein­wurf mach­te ihm schwer zu schaf­fen und zer­stör­te sicht­lich die Hälf­te sei­nes Glücks. Er knüpf­te die ernst­li­che Mah­nung dar­an, mich lie­ber doch zu än­dern und von jetzt an in mo­der­nem Stil zu schrei­ben. Ich sag­te zu mir selbst: Was ist mo­dern? Das Wort kommt von Mode. Mode ist, was einen Tag glänzt und am nächs­ten alt wird. Und was ist Stil? Lässt er sich än­dern? Mein Stil kommt aus mei­nem Blut­kreis­lauf und dem Rhyth­mus mei­nes Le­bens. Ich wer­de ihn wohl be­hal­ten müs­sen, so­lan­ge ich da bin. Dem Ver­le­ger gab ich – in an­de­rer Fas­sung, ver­steht sich, – die Ant­wort Mö­rikes, als ihn ein Re­zen­sent er­mahn­te, sich doch ja eine Ten­denz zu­zu­le­gen, weil es an­ders nicht gin­ge: Will mir gleich einen Knopf in mein Sack­tuch ma­chen.

Aber im stil­len wurm­te mich’s doch ge­wal­tig, dass mein So­si­us, des­sen Be­geis­te­rung ich für Kunst­ver­ständ­nis ge­hal­ten hat­te, bei dem ers­ten Zwi­schen­ruf um­ge­fal­len war und sich ein­re­den ließ, eine eben herr­schen­de Stil­form, die al­ler­dings für die Dar­stel­lung von Ber­li­ner Hin­ter­häu­sern sich als die rech­te er­wies, kön­ne eben­so auf ita­lie­ni­sche Fürs­ten­hö­fe des Quat­tro- und Cin­que­cen­to an­ge­wen­det wer­den. Fied­lers, die sich da­mals in Flo­renz auf­hiel­ten, trös­te­ten mich, die »Flo­ren­ti­ner No­vel­len« wür­den noch lan­ge ge­le­sen wer­den, wenn von »Herrn I.« kein Lied, kein Hel­den­buch mehr mel­den wür­de. Ich gab nun acht, ob viel­leicht am schwä­bi­schen Dicht­er­him­mel ein Gestirn mit dem An­fangs­buch­sta­ben I. auf­stei­ge, ent­deck­te aber nichts der­glei­chen, und so schöpf­te ich die Hoff­nung, dass mei­ne Freun­de wohl recht be­hal­ten und die Kon­junk­tur­pro­phe­ten zu­schan­den wer­den dürf­ten.

Auch ei­nes Fehl­ur­teils der of­fi­zi­el­len Kri­tik soll hier ge­dacht wer­den, das un­zäh­li­ge Male wi­der­legt, sich den­noch nicht nur in den Köp­fen der Lai­en, son­dern auch in Li­te­ra­tur­ge­schich­ten fest­ge­setzt hat. Ich mei­ne das im­mer wie­der ein­mal auf­tau­chen­de Miss­ver­ständ­nis, das mich we­gen der ähn­li­chen Stoff­wahl eine Schü­le­rin Kon­rad Fer­di­nand Meyers nann­te, ohne zu be­ach­ten, dass ich durch mei­ne flo­ren­ti­ni­sche Um­ge­bung, in der ich wie ge­fan­gen saß, zu die­ser Stoff­wahl ge­ra­de­zu ge­zwun­gen war. Es half nichts, dass ich auf den großen Un­ter­schied zwi­schen mei­nem an­geb­li­chen Vor­bild und mei­nem ei­ge­nen Wol­len hin­wies: dass der Schwei­zer Dich­ter die Ge­schich­te sel­ber dar­stell­te, wäh­rend ich die Ge­schich­te nur zum Rah­men für frei er­fun­de­ne Ge­stal­ten und Vor­gän­ge mach­te, die ich zu der Höhe des Ge­schicht­li­chen hin­auf­stei­ger­te. Es half auch nichts, dass ich wie­der­holt ver­si­cher­te, die Re­naissance­no­vel­len C. F. Meyers gar nicht ge­kannt zu ha­ben, als ich die mei­ni­gen schrieb (mit ei­ner ein­zi­gen Aus­nah­me: der »Ver­su­chung des Pes­ca­ra«, die mir zu kur­z­em Durch­blät­tern ge­lie­hen wur­de, als ich schon am Ab­schluss mei­ner Samm­lung stand). Wie vie­le auch nach mir zu Re­naissance­stof­fen grif­fen, kei­nem wur­de Ab­hän­gig­keit von dem Schwei­zer Er­zäh­ler nach­ge­sagt, ein­zig die »Flo­ren­ti­ner No­vel­len«, die so of­fen­bar den Stem­pel ih­rer grund­ver­schie­de­nen Her­kunft wie­sen, hat­ten sich im­mer aufs neue ge­gen den Irr­tum zu weh­ren. Ich darf es hier aus­spre­chen: ich war nie­man­ds Schü­le­rin, nur im­mer Schü­le­rin der Na­tur und des Le­bens. Wer dem Wild­wuchs mei­ner Ent­wick­lung ge­folgt ist, wird dies ohne wei­te­res ein­se­hen.

Das Wun­der­lichs­te bleibt der Um­stand, dass nie­mand dar­auf ver­fiel, der Schwei­zer und die Schwä­bin könn­ten aus der glei­chen Quel­le ge­trun­ken ha­ben, ei­ner Quel­le, die stark und hell vor al­ler Au­gen spru­del­te, der »Kul­tur der Re­naissance« Ja­cob Burck­hardts. So schwer fällt es der mensch­li­chen Be­quem­lich­keit, eine auf­ge­grif­fe­ne falsche Lehr­mei­nung selbst­stän­dig um­zu­den­ken. Nicht ein Schwei­zer Dich­ter hat die »Flo­ren­ti­ner No­vel­len« be­ein­flusst, son­dern ein Schwei­zer Den­ker gab mit sei­ner Stimm­ga­bel den Ton an, worin für un­se­re Ohren zum ers­ten Mal die dä­mo­ni­sche Grö­ße je­ner Tage wie­der auf­klang. – Dass mir Go­bi­ne­aus »Re­naissance« erst vie­le Jah­re spä­ter durch einen Freund, der mir das köst­li­che Buch schenk­te, zu Ge­sicht kam, sei ne­ben­her be­merkt: es er­neu­er­te das alte Be­dau­ern, da­mals in Tü­bin­gen den mir ei­gens zu­ge­dach­ten Be­such des Ver­fas­sers ver­säumt zu ha­ben.

Höchst ei­gen und rüh­rend war die Stel­lung mei­nes gu­ten Müt­ter­leins zu den Ge­schöp­fen mei­ner Ein­bil­dungs­kraft: sie nahm sie ganz und gar in ihr Herz und ver­kehr­te mit ih­nen wie mit le­ben­den Fa­mi­li­en­glie­dern. So oft sie durch die Via del­la Vi­g­na nuo­va ging, sah sie auf der Log­gia dei Ru­cel­lai, die ihr wie in mei­ner Er­zäh­lung mit gel­ben Sch­lin­gröschen gleich de­nen un­se­res Gar­tens um­rankt schi­en, die schö­ne Toch­ter des Hau­ses ste­hen, ih­ren Rit­ter vom Nord­land er­war­tend. Eben­so zärt­lich lieb­te sie den schö­nen jun­gen Kar­di­nal Or­si­ni aus dem »Hei­li­gen Se­bas­ti­an«, für den ich mir ein­zel­ne Züge von dem his­to­ri­schen Kar­di­nal Ip­po­li­to de’ Me­di­ci lieh, den ich spä­ter in den »Näch­ten von Fon­di« sel­ber dar­stell­te. So sehr lieb­te sie die­se er­fun­de­nen Per­so­nen, dass sie so­gar in ihre See­le hin­ein ei­fer­süch­tig wur­de auf et­wai­ge Nach­fol­ger, die ih­nen den Rang strei­tig ma­chen könn­ten, und un­gern die Be­wer­bun­gen ver­schie­de­ner Ver­la­ge um ein neu­es Buch aus dem glei­chen Stoff­ge­biet sah. Auch mir sel­ber lag es gänz­lich fer­ne, die­sen Wün­schen Rech­nung zu tra­gen, denn ich wuss­te wohl, dass ich auf die­se Wei­se zwar buch­händ­le­risch aber nicht künst­le­risch wei­ter­kom­men konn­te. Vi­el­leicht war es doch eine Wel­le der Zeit­strö­mung, die mich so weit streif­te, dass ich mich ge­drun­gen fühl­te, mei­ne nächs­ten Stof­fe un­ter den Le­ben­den, den klei­nen Leu­ten zu su­chen, aus de­ren Mund der Na­t­ur­laut ver­nehm­li­cher klang als aus dem der Ge­bil­de­ten. So ent­stand nach und nach der Band »Ita­lie­ni­sche Er­zäh­lun­gen«, der erst fünf Jah­re spä­ter er­schi­en als sein Vor­gän­ger, zwar im glei­chen Gö­schen­schen Ver­lag aber nicht bei dem glei­chen Ver­le­ger, da der seit­he­ri­ge In­ha­ber über­ra­schend weg­ge­stor­ben war.

*

Dass die »Flo­ren­ti­ner No­vel­len« nicht mei­ne Erst­lin­ge im Buch­han­del wa­ren, ist schon ge­sagt wor­den: die »Ge­dich­te«gin­gen ih­nen im Er­schei­nen um ein Jahr, im Ent­ste­hen um meh­re­re Jah­re vor­an – man fer­tig­te da­mals Bü­cher nicht mit so wir­beln­der Schnel­lig­keit wie heu­te. Wenn je die oft von jun­gen Ly­ri­kern ab­ge­ge­be­ne Ver­si­che­rung, ihr Buch sei auf drin­gen­den Wunsch der Freun­de ge­druckt wor­den, zu­traf, so war es hier der Fall. Mei­ner Na­tur wi­der­streb­te die Her­aus­ga­be. Nicht nur von dem Hil­de­brand­schen Krei­se in Flo­renz, auch von den mir in Stutt­gart und Mün­chen le­ben­den Freun­den, die ab und zu ein Stück da­von zu Ge­sicht be­kom­men hat­ten, wur­de mir leb­haft zu­ge­spro­chen. Aber al­les in mir sag­te nein; ich brach­te es nicht ein­mal über mich, die Ge­dich­te für die schwar­ze Hand des Set­zers ab­zu­schrei­ben. Die ver­wöhn­te Frau Mary Fied­ler über­nahm das Ge­schäft und schrieb den gan­zen spä­te­ren Band Stück für Stück mit flüs­si­ger Hand auf Büt­ten­pa­pier. Es fehl­te aber viel, dass er gleich das Licht der Öf­fent­lich­keit hät­te er­bli­cken kön­nen, es fehl­te nichts Ge­rin­ge­res als der Ver­le­ger. Wie lan­ge es noch ge­dau­ert hat und an wie viel Tü­ren die Freun­de ge­klopft ha­ben, weiß ich nicht mehr, bis es zu­letzt doch Adolf Krö­ner war, der die »Ge­dich­te« zur Be­treu­ung über­nahm. Die ers­te Auf­la­ge er­schi­en je­doch nicht un­ter sei­nem Na­men, son­dern un­ter dem ei­ner Schwei­zer Fir­ma. Das kam da­von, dass sich ein schwar­zes Schaf un­ter der Her­de be­fand, mit dem man sich nicht ger­ne se­hen ließ, das man aber eben­so­we­nig aus­sto­ßen konn­te, weil es eine zu er­lauch­te Gön­ner­schaft be­saß. Ich mei­ne das »Welt­ge­richt«, das mir ein­mal wäh­rend ei­ner mehr­tä­gi­gen Bin­de­haut­ent­zün­dung, als ich am Le­sen und Schrei­ben ver­hin­dert war und mich ge­nö­tigt sah, mit ei­nem grü­nen Au­gen­schild ein­her­zu­ge­hen, ganz un­ge­ru­fen in den Schoß fiel. Ab­sichts­los, ohne Plan, von ei­nem un­schul­di­gen Mut­wil­len ein­ge­ge­ben, der sich’s er­laubt, auch ein­mal wie die mit­tel­al­ter­li­chen Mys­te­ri­en mit den drei höchs­ten Per­so­nen Scherz zu trei­ben, ent­stan­den die drei Tei­le des Ge­dichts – im ers­ten der Schöp­fungs­ent­wurf Gott-Va­ters, der durch die pro­fes­so­ra­le Kri­tik des her­bei­ge­ru­fe­nen Sa­t­ans so ver­grämt und zor­nig wird, dass er den Klug­schwät­zer, von dem er sich au­ßer sei­nen Denk­feh­lern schließ­lich noch den Man­gel an Moral vor­wer­fen las­sen muss, kopf­über aus dem Him­mel schleu­dert, sich sel­ber aber für im­mer von dem fehl­ge­schaf­fe­nen Werk ab­wen­det, – im zwei­ten die he­ro­i­sche Lie­bes­tat des Soh­nes, die gleich­falls an der Man­gel­haf­tig­keit des Stof­fes schei­tert, – im drit­ten die An­stal­ten bei­der, nun­mehr die gan­ze Miss­ge­burt zu zer­trüm­mern, wor­über je­doch der Hei­li­ge Geist aus sei­nem Mit­tags­schläf­chen er­wacht, der ih­nen mit He­gel­scher Weis­heit »Ich zeig es euch durch Lo­gik fein, was ist, das muss ver­nünf­tig sein« ihr frag­wür­di­ges Werk ent­schul­digt und sie zur Nach­sicht mit sei­nen Män­geln be­kehrt. Das Ge­dicht spann sich ohne mein Zu­tun ab, wie von der Spra­che sel­ber Vers für Vers vor­an­ge­tra­gen, so­dass ich am Ende über den Zu­sam­men­hang und die schein­ba­re Ab­ge­wo­gen­heit des Gan­zen mich sel­ber wun­der­te. Es er­reg­te im Freun­des­kreis stür­mi­schen Bei­fall, ging von Hand zu Hand, wur­de in »Nord und Süd« ge­druckt, von dem großen Tra­gö­den an der Wie­ner Hof­burg, Jo­seph Le­wins­ky, öf­fent­lich vor­ge­tra­gen und fand in Fried­rich Theo­dor Vi­scher einen Gön­ner, der es mit sich in der Ta­sche trug, um bald da, bald dort ein Stück da­von vor­zu­le­sen, auch al­ler­lei schnur­ri­ge Va­ri­an­ten er­sann, die er mir je­weils nach Flo­renz sand­te, und der so­gar in der Ant­wort auf mei­nen Ge­burts­tags­gruß zu sei­ner Acht­zig­jahr­fei­er, dem letz­ten sei­ner Ge­dich­te, noch ein­mal in mei­nem »Welt­ge­richt« ein­hak­te.

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