Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Eine Per­sön­lich­keit wie die Van­zet­tis wäre im heu­ti­gen Ita­li­en eben­so un­denk­bar wie in ir­gend­ei­nem an­de­ren Kul­tur­land; zu eng lie­gen die Ma­schen staat­li­cher Ord­nung heu­te über al­len Le­bens­äu­ße­run­gen. An der Zeit­gren­ze, wo er stand, wur­de er noch ver­stan­den. Er ge­hör­te nach sei­ner in­ners­ten Na­tur zum Schlag des ed­len Räu­ber­haupt­manns: der Trieb, den Men­schen zu hel­fen, war in ihm eben­so groß, wie der, es auf Kos­ten des Ge­set­zes und der Ord­nung zu tun. Ge­set­ze und öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen hat­ten für ihn nur den Sinn, dass er ih­nen zum Spaß Schnipp­chen schla­gen konn­te, wo­bei er, wenn der Streich ent­deckt wur­de, die La­cher auf sei­ne Sei­te zog; mit sol­chen Strei­chen um­kränz­te er sein gan­zes Da­sein wie mit la­chen­den Ara­bes­ken; wenn sie ge­le­gent­lich ins Ge­fähr­li­che gin­gen, nur um so bes­ser. Meist aber blie­ben sie in der Sphä­re des Stu­den­ten­ju­xes. So ging er ei­nes Ta­ges in Beglei­tung sei­nes höchst mar­tia­lisch aus­se­hen­den Die­ners und Fak­to­tums Car­lo über den Lun­gar­no, als sie in einen Auf­lauf ge­rie­ten, in des­sen Mit­te ein Mann un­barm­her­zig auf sei­ne Frau los­drosch, ohne dass die Um­ste­hen­den es wehr­ten. Van­zet­ti trat ohne wei­te­res auf den Roh­ling zu: Im Na­men des Kö­nigs! Ich ver­haf­te Sie. Und zu den An­we­sen­den sag­te er: Ich bin De­le­gier­ter der pu­bli­ca si­cu­rez­za, was schon in An­be­tracht sei­nes Beglei­ters, den alle für einen Po­li­zis­ten in Zi­vil hiel­ten, von nie­mand be­zwei­felt wur­de. Die zwei nah­men den Mis­se­tä­ter in die Mit­te, um ihn, wie der Herr »De­le­ga­to« sag­te, zur Quä­stur zu füh­ren, wäh­rend der Ver­haf­te­te jäm­mer­lich bat, ihn frei­zu­las­sen, un­ter den hei­ligs­ten Ver­spre­chun­gen, dass er sich bes­sern wol­le. Der falsche Be­am­te ließ sich denn auch nach län­ge­rem Marsch er­wei­chen, nahm dem Zer­knirsch­ten noch zum Schein sei­ne Per­so­na­li­en ab und schick­te ihn un­ter strengs­ten Er­mah­nun­gen nach Hau­se. Volks­tri­bun ohne öf­fent­li­chen Auf­trag, sah man ihn stets be­schäf­tigt, die Sa­che der Schwa­chen und Un­ter­drück­ten zu füh­ren, Män­gel der ir­di­schen oder der himm­li­schen Vor­se­hung mit den al­ler­will­kür­lichs­ten Mit­teln zu be­rich­ti­gen.

Ein­mal – es war in et­was spä­te­rer Zeit – be­glei­te­te er mich auf ei­nem Gang am Af­ri­co, als ein Ge­fährt von hin­ten an uns vor­über­roll­te, des­sen Len­ker sinn­los auf das arme Pferd ein­schlug. Van­zet­ti, der ein großer Tier­freund war, ver­wies ihm die Ro­heit; da ver­dop­pel­te der Un­hold sei­ne Hie­be und rief ein ge­mei­nes Schimpf­wort zu­rück. Nicht lan­ge, so fan­den wir auf sei­nen Spu­ren wei­ter­ge­hend eine schö­ne, na­gel­neue Pfer­de­de­cke mit­ten im Stra­ßen­staub lie­gen. Mein Beglei­ter hob sie auf, schüt­tel­te sie aus und leg­te sie in Er­war­tung des Be­sit­zers zier­lich zu­sam­men­ge­fal­tet auf den Arm, als ob er einen Da­men­schal trü­ge. Rich­tig kam gleich dar­auf der Wa­gen im Ga­lopp zu­rück, der gro­be Fuhr­mann schrie uns an, ob wir kei­ne Pfer­de­de­cke ge­fun­den hät­ten. Ein stum­mes Nein Van­zet­tis und ein miss­traui­scher Blick des Fuhr­manns auf den vor­geb­li­chen Schal, der in der Däm­me­rung nicht mehr recht zu er­ken­nen war, dann saus­te er flu­chend wei­ter. Ich frag­te den un­ehr­li­chen Fin­der, was er denn mit der Die­bes­beu­te zu tun ge­däch­te. Sie dem ers­ten ar­men Teu­fel schen­ken, der mor­gen früh in die Sprech­stun­de kommt. Mei­ne Be­den­ken fand er na­tür­lich phi­lis­ter­haft.

Es be­greift sich, dass die­ser ir­ren­de Rit­ter der Ge­rech­tig­keit mit sei­ner aus­la­den­den Sil­hou­et­te sich bei den nie­de­ren Schich­ten ei­ner glü­hen­den Be­liebt­heit er­freu­te. Es wäre ihm ein Leich­tes ge­we­sen, sich aus sei­ner An­hän­ger­schaft eine Stu­fe zu äu­ße­ren Ehren und Äm­tern zu bau­en, aber nichts lag ihm fer­ner; er war au­ßer­stan­de, einen Plan auf­zu­stel­len und mit Be­stimmt­heit zu ver­fol­gen, al­les war Re­gung des Au­gen­blicks, ohne Fort­gang und Ste­tig­keit. Ich ver­sprach ihm ein­mal in spä­te­ren Jah­ren, wenn er mir flei­ßig sei­ne Aben­teu­er beich­ten wol­le, so wür­de ich sei­ne Le­bens­ge­schich­te schrei­ben. Aber ob­gleich die Be­kennt­nis­se nichts zu wün­schen üb­rig lie­ßen, sah ich doch bald, dass sie nur als Ran­ken­werk ver­wert­bar wa­ren, ohne einen Le­bens­lauf zu er­ge­ben, weil nur aus Epi­so­den, An­ek­do­ten be­ste­hend. Da­ge­gen lie­fer­te er mir le­ben­di­ge Ein­zel­zü­ge für Ge­stal­ten mei­ner spä­te­ren No­vel­lis­tik, wie den fre­chen, aber nicht un­ed­len Roc­co Fon­ta­na in »Un­se­re Car­lot­ta« und den lie­bens­wür­di­gen Mi­li­tär­arzt, an den die arme klei­ne Pen­sa ihr Herz­chen so tra­gisch ver­liert.

Wir wer­den sei­ner Ge­stalt noch oft auf die­sen Blät­tern be­geg­nen, denn er ver­wuchs im­mer fes­ter mit der Fa­mi­lie sei­nes Freun­des und über­trug die Treue für ihn auf alle Glie­der des Hau­ses. Als Nor­di­ta­lie­ner hat­te er für deut­sches We­sen viel Ver­ständ­nis und bil­de­te so die na­tür­li­che Brücke zu dem um­ge­ben­den ita­lie­ni­schen Ele­ment. Nicht min­der stand er als Ver­mitt­ler zwi­schen den Ge­schwis­tern selbst: wenn die er­reg­ba­ren Geis­ter auf­ein­an­der­prall­ten, stell­te er sich brü­der­lich als Puf­fer da­zwi­schen, lenk­te ab, ver­glich, und in­dem er je­dem ein­zel­nen recht zu ge­ben schi­en, be­frie­dig­te er alle und be­schwich­tig­te das ängst­li­che Mut­ter­herz. Für sol­chen Eier­tanz wa­ren die leich­ten ita­lie­ni­schen Füße wie ge­schaf­fen. An al­len un­se­ren Schick­sals­ta­gen war er hel­fend und teil­neh­mend oder mit­trau­ernd zu­ge­gen, und man kann wohl sa­gen, dass ohne ihn dem Fa­mi­li­en­le­ben ge­ra­de­zu ein Rad ge­fehlt hät­te.

Dies war un­ser stän­di­ger Men­schen­kreis in der Via del­le Por­te nuo­ve. Spä­ter­hin trat noch ein an­de­rer Nor­di­ta­lie­ner, Freund Car­lo Fa­so­la, der Pro­fes­sor für deut­sche Spra­che und Li­te­ra­tur an der flo­ren­ti­ni­schen Hoch­schu­le, mit sei­ner streb­sa­men, aus Mün­chen ge­hol­ten Gat­tin hin­zu. Mir als Sprach­for­scher ein be­son­ders will­kom­me­ner Zu­wachs, weil er einen Be­reich mit mir ge­mein hat­te, auf den seit den Tü­bin­ger Ta­gen mei­nes Ernst Mohl nie­mand mehr ein­ge­gan­gen war. Aber glück­li­cher­wei­se war auch er kein Buch­ge­lehr­ter, son­dern ein großer Na­tur­freund, er brauch­te die Nähe der Schol­le und den Um­gang mit Tie­ren um sich wohl zu füh­len und leb­te dar­um im­mer au­ßer­halb der Stadt. Wenn er auf sei­nem lus­ti­gen Esels­wä­gel­chen an­ge­fah­ren kam, so brach­te er in sei­ner großen Ur­sprüng­lich­keit und stu­den­ti­schen Un­be­küm­mert­heit eine Wel­le von Land­luft mit, die er­qui­ckend war.

Mit dem Früh­jahr­ss­trom ka­men dann die al­ten Freun­de aus der Hei­mat: Paul Hey­se mit Frau, die Fa­mi­lie von Horn­stein, mir von Mün­chen her be­freun­det, und an­de­re Spit­zen; fer­ner Ed­gars in Rom le­ben­de Freun­de, der treff­li­che Dr. von Fleischl und der rit­ter­li­che Ma­ler und Marées-Schü­ler Karl von Pi­doll, der spä­ter auf tra­gi­sche Wei­se aus dem Le­ben schied. Von Frau­en sei be­son­ders zwei­er gleich­falls aus Rom durch­rei­sen­der Me­teo­re ge­dacht: der als Schrift­stel­le­rin, aber noch mehr als Freun­din großer Män­ner be­kann­ten Mal­wi­da von Mey­sen­bug 2und der geist­rei­chen, erst im Früh­jahr 1932 hoch­be­tagt in Mün­chen ge­stor­be­nen Au­gus­te von Eichtal, bei­des Da­men, de­nen eine kul­tu­rel­le Be­deu­tung zu­kam, weil sie, eine jede auf ihre Wei­se, die Geis­tes­grö­ßen aus Po­li­tik, Li­te­ra­tur und Wis­sen­schaft in ih­rem rö­mi­schen Heim um sich zu sam­meln wuss­ten. Auch Gi­se­la Grimm, die Toch­ter der Bet­ti­na und Gat­tin Her­mann Grimms, steigt aus je­nen Ta­gen in mei­nem Ge­dächt­nis auf, eine schö­ne, statt­li­che, schon äl­te­re Frau, ih­rer Mut­ter in dau­ern­der Hoch­span­nung und man­cher äu­ße­ren Ei­gen­tüm­lich­keit nach­stre­bend. Mit ganz ver­blas­sen­den Erin­ne­rungs­far­ben kann ich auch noch die Er­schei­nung des Gra­fen Schack er­ken­nen, des be­rühm­ten Über­set­zers, Samm­lers, Rei­sen­den und Mä­zens. Was ström­te nicht al­les da­mals in Flo­renz zu­sam­men. Im Hau­se des jun­gen Dok­tors, der ne­ben sei­nen vor­züg­li­chen Leis­tun­gen auch durch sei­ne tie­fe Men­sch­lich­keit und durch den Dich­ter in ihm so viel Ver­trau­en er­weck­te, dass er eben­so als Beicht­va­ter wie als Arzt ge­sucht war, wur­de man mit den man­nig­fachs­ten mensch­li­chen Schick­sa­len be­kannt. Stoff zu Tra­gö­di­en wie zu Ko­mö­di­en, Stoff zu Ro­ma­nen: bald eine Künst­ler­lauf­bahn, die an ei­ner ver­rück­ten Lieb­schaft schei­tert, bald eine un­glück­li­che Frau, die vor ih­rem wild­ge­wor­de­nen Ehe­mann flüch­tet, oder ein heim­lich zur Welt ge­kom­me­nes Kind, das un­ter­ge­bracht wer­den muss, bis sei­ne El­tern sich vor dem Stan­des­amt zu ihm be­ken­nen dür­fen, –und was al­les die Fan­ta­sie der ver­bor­ge­nen Schick­sals­we­be­rin­nen sich an Le­bens- und Lie­bes­ver­ren­kun­gen aus­zu­den­ken ver­mag. Ed­gar war der ver­schlos­sens­te Mensch und er­zähl­te nie aus sei­ner Sprech­stun­de, aber die Ver­stürm­ten fan­den von selbst den Weg an das große Herz der Mut­ter, und ih­res war auch das mei­ni­ge. Da sah ich in Wir­run­gen hin­ein, von de­nen ich mir nie hät­te träu­men las­sen, und wur­de frü­he so mit see­li­schen Merk­wür­dig­kei­ten über­sät­tigt, dass ich man­ches­mal bei Fäl­len, wor­über sich die öf­fent­li­che Mei­nung auf­reg­te, mir mei­nen Man­gel an psy­cho­lo­gi­scher Neu­gier vor­wer­fen las­sen muss­te, denn es war »al­les schon da­ge­we­sen«.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x