Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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Mir bot er unverdientermaßen die Mitarbeit an seiner zweisprachigen Zeitschrift »Italia« an, in der deutsche und italienische Gelehrte sich über die großen Menschheitsfragen äußerten. Ich stand jedoch dieser ehrenden Aufforderung ratlos gegenüber, denn ich hatte noch nicht so viel selbstständig nachgedacht, um eine eigene Stellung zu den Dingen zu haben, und Fremdes mir aneignen und weitergeben lag nicht in meiner Art; ich musste zu dem allem erst durch das Leben kommen.
Besser verstand ich mich mit Homberger, in dem sich mit dem Denker ein Poet verband. Er nannte es die größte Gunst, die das Schicksal einem Sterblichen erweisen könne, wenn es ihn durch sein Werk Zeugnis ablegen lasse von seinem Wert. Ihm selber wurde diese Gunst nur in beschränktem Umfang zuteil: er litt an schweren inneren Hemmungen, die er auf den schlechten Stand seiner Gesundheit zurückführte, und die ihm nur wenig von dem reifen ließen, womit er sich beschäftigte. Aber seine dichterische Anlage ließ ihn nicht erstarren, und wenn auch seine formschönen Gedichte reine Gedankenlyrik waren, so warfen sie doch wärmere Lichter über die Dinge als die kühle Hillebrandsche Verstandeshelle. Nur hatte auch er nichts Unbewusstes in sich, er weckte es fort und fort auf, um sich Rechenschaft zu geben; so ließ der Denker dem Dichter keinen Raum. Dagegen brachte er aber auch nicht wie jener stets ein Fertiges, schon zu Ende Gedachtes, denn keineswegs stand ihm schon alles fest, er trat selber als Fragender den Fragen, die ihn erfüllten, gegenüber und fühlte sich durch Zustimmung aus fremdem Munde bestärkt und beglückt, besonders, wenn es der Mund Adolf Hildebrands war, dessen unbekümmerte Unmittelbarkeit ihn bezauberte. Zu Hause saß er dann vor seinem Gedankenwebstuhl und wob, was durch Gesprochenes und Gelesenes in ihm angeregt war, vollends in der Stille zu Ende. Aber – lag der Grund in ihm oder im Weltlauf? – es fiel ihm das fast unbegreifliche Los, dass er bei unausgesetzter geistiger Tätigkeit am Ende doch nur für seinen Nachlass gearbeitet hatte, einen Nachlass, der erst Jahrzehnte nach seinem Tod von seiner Witwe herausgegeben und von seinem Schwager Georg Karo feinsinnig eingeleitet wurde, aber wenig in die Öffentlichkeit drang. Ein so tiefes philosophisch-ästhetisches Schürfen wie etwa seine Untersuchungen über das berühmte Tagebuch des Genfer Philosophen Amiel dürfte weit und breit nicht seinesgleichen haben. Aber Hombergers Zeit war niemals und wäre es heute, wo alles in einem Sturm des Werdens und Vergehens fiebert, weniger denn je. Nur wenn gelegentlich ein abseitiger Grübler noch in irgendeiner Privatbibliothek auf ein Buch von Homberger stößt, so mag er sich wundern, was alles in einer windstillen und tatenfernen Zeit ein so fein unterscheidender Geist über Gedachtes zu denken fand. – Für die Wärme, mit der er die Erstausgabe meiner Gedichte in der von ihm geleiteten Wochenschrift »Die Nation« begrüßte, bleibe ich Hombergers Schatten für immer verpflichtet.
Ganz persönlich und mit vollem Herzen mir zugewendet war mein englischer Freund Charles Grant. Er lebte ständig in Deutschland als Lektor der englischen Sprache, verbrachte aber seine Ferienzeit in Florenz, wo er abwechselnd in den ihm nahe befreundeten Häusern Hildebrand und Hillebrand zu Gaste war. Mittelgroß, untersetzt, höchst temperamentvoll, mit schwarzem Haar und Bart und afrikanisch dunklem Gesicht, das zugleich stark gerötet war, schien er immerzu innerlich zu brennen. Sobald er zu reden anhob über Gegenstände, die ihn erfüllten, schlug es auch in der Tat wie Flammen aus ihm. Es hieß, sein Vater habe als britischer Missionar in Indien seine Mutter zuerst im Sarge gesehen, habe eine Leidenschaft für die Tote gefasst und hernach die Wiedererweckte zur Frau genommen. Der zarten und fantasievollen Art des Sohnes traute man gerne einen solchen besonderen Ursprung zu. Er brachte mir die neueren englischen Lyriker wie Dante, Gabriel Rossetti und Swinburne, die er leidenschaftlich liebte, wenn auch als selbstwillige Neuerer, die sie damals waren, mit etwas schlechtem Gewissen: I am afraid, I like them more than I ought, sagte er mit einem schalkhaften Seufzer, wahrscheinlich im Hinblick auf Hildebrand, den ästhetischen Diktator des Kreises, der diese Poesie ablehnte. Ich teilte Grants Bewunderung, besonders für Swinburne, in dem bei unwiderstehlicher Formgewalt etwas von der kalten Glut des gefallenen Engels zu lodern schien. Grant war im ganzen Umkreis der einzige, dem die Unwägbarkeit der lyrischen Dichtung Lebensluft bedeutete, wo die andern sich mit Literatur befassten! Seine eigenen Gedichte, deren er nur ein schmales Bändchen drucken ließ, waren von außerordentlicher Zartheit und Seelentiefe bei großer Schlichtheit der Form, blieben aber mit ihrer Wirkung auf den engsten Freundeskreis beschränkt.
Grant besaß nahe Freunde im englischen Hochadel, die ihn zuweilen auf Reisen abholten, und es ehrt diese Glieder einer höchst bevorrechteten Kaste, dass sie den geistströmenden Dichter trotz seiner großen Armut nicht nur völlig als Gleichen behandelten, sondern sich auch in allem nach seinen Wünschen richteten. Sie hatten ihm ein dauerndes Zusammenleben vorgeschlagen, das er jedoch ablehnte, weil er seiner Armut und völligen Ungebundenheit treu bleiben wollte.
Unter den Besuchern des Hauses muss hier auch Edgars unzertrennliches, wiewohl ihm sehr unähnliches zweites Ich eingeführt werden, sein italienischer Kollege Dr. Carlo Vanzetti, mit dem er sich auf Gedeih und Verderb gegen die feindselige Rückständigkeit der damals noch halb im Mittelalter steckenden einheimischen Wissenschaft zusammengeschlossen hatte. Dieser trat jedoch erst später deutlich in meinen Lichtkreis; um jene Zeit kannte ich ihn zu wenig, um ihn nach Geist und Charakter richtig einzuschätzen. Äußerlich war er eine Augenweide, von athletischer Kraft und Geschmeidigkeit, nicht nur als glänzender Fechter bekannt, sondern ebenso jeder Art von Gymnastik leidenschaftlich huldigend und sie auch zu Heilzwecken verwendend, was jene Zeit noch als ganz absonderlich belächelte. Es ging ihm der Ruf großer Ritterlichkeit voran, weil er unter den einheimischen Ärzten der erste und einzige war, der es wagte den damaligen grausigen Übelständen der städtischen Spitäler in einer langen Zeitungsfehde zu Leibe zu rücken, sich damit heimlichen Verfolgungen und Gefahren aller Art aussetzend. Das passte gerade seiner Draufgängernatur; er nahm sich einen ehemaligen Carabiniere, einen verwegenen und gewitzten Burschen, zum Diener, in dessen Gesellschaft er mancherlei Husarenstückchen ausführte. Im gesellschaftlichen Rahmen aber erschien er zunächst nicht zu seinem Vorteil. Er war in so viele Abenteuer mit der Weiblichkeit, besonders der unteren Stände, verstrickt, dass er weder Zeit noch Gelegenheit zum Umgang mit gebildeten Frauen fand und sich solchen gegenüber nicht zu geben wusste. Ich hielt ihn zu Anfang wegen der vielen Floskeln, die er ins Gespräch zu mengen liebte, für ausgemacht einfältig und begriff erst, als er anfing natürlich zu reden, was mein anspruchsvoller Bruder an diesem Genossen hatte, der alles besaß, was ihm fehlte, vorab die Wendigkeit und nachsichtige Liebenswürdigkeit im Menschenverkehr und eine strahlende, durch nichts zu trübende Laune. Er war wie von magnetischen Wellen umgeben, die die andern mithoben, dass es auch dem Missmutigen unmöglich war, in seiner Nähe verstimmt oder trübselig zu bleiben, und dass auch gleich, wo er erschien, sich jung und alt, Mensch und Tier zu ihm herandrängte. Mit Hildebrand teilte er diese magisch-magnetische Eigenschaft, den Augenblick wahrhaft seiend zu machen, aber bei ihm kam sie nicht wie bei jenem aus der höheren Geisteswelt. Vanzetti stand ganz im Zeichen des Erdgeists: um das richtig zu erfahren, musste man sich mit ihm im Boot auf dem Meere oder im Hochgebirg befinden, wo seine Nähe wie die einer wohlgesinnten Naturgottheit Sicherheit verbreitete. Man konnte keine so großen Dinge mit ihm reden wie mit den oberen Göttern, aber es fiel zuweilen ein unerwartetes Streiflicht aus seiner Sinnenwelt in die geistige, sie von einer ganz anderen Richtung her neu und überraschend beleuchtend. In allem, was außerhalb der Naturwissenschaften und seiner eigenen Naturerkenntnisse lag, war er bodenlos unwissend, was ihn nicht im geringsten störte; er sprudelte so von Einfällen und schnellen Eingebungen aus der Sphäre der Natur und des Lebens, dass die Gelehrten still wurden und zuhörten, wenn er begann.
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