Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Da der Haus­kauf mein bei­ge­brach­tes Ka­pi­tal rest­los auf­ge­zehrt hat­te, konn­te ich mei­ne Räu­me nur ge­ra­de schlecht und recht mit dem Not­wen­digs­ten aus­stat­ten, in der Hoff­nung auf künf­ti­ge Ein­nah­men. So sehr wa­ren auch Ed­gar die Mit­tel aus­ge­gan­gen, dass ich den Kut­scher aus mei­nem Ta­schen­geld und ei­gen­hän­dig mit Wä­sche aus­steu­ern muss­te. Ich sehe mich noch un­ter mäch­ti­gen Bal­len gro­ber Lein­wand sit­zen und die Rie­sen­bet­tü­cher säu­men, an wel­che ita­lie­ni­sche Dienst­bo­ten einen An­spruch ha­ben, weil sie ge­wohnt sind (oder wa­ren), sich in der Tracht des Pa­ra­die­ses eng wie Mu­mi­en hin­ein­zu­wi­ckeln. Man­ches Tröpf­lein Blut ist von mei­nem Fin­ger in den har­ten Stoff ge­flos­sen, und man­chen Traum von herr­li­chen Über­land­fahr­ten, die ich mir mit mei­ner Ar­beit zu ver­die­nen glaub­te, habe ich mit hin­ein­ge­näht. Aber das Schick­sal woll­te es, dass ich nicht ein ein­zi­ges Mal, so­weit ich mich er­in­ne­re, zu der Mit­be­nut­zung des Wa­gens kam, weil er im­mer bis zur Er­mü­dung des Pfer­des mit sei­nem Herrn un­ter­wegs war. Auch mein schö­ner Saal muss­te für mich eine Fata Mor­ga­na blei­ben, denn be­vor ich in der Lage war, ihn ein­zu­rich­ten, be­fand er sich schon in an­de­ren Hän­den, die mich Schritt für Schritt aus dem Mei­ni­gen ver­drän­gen soll­ten.

Ich ließ mich durch die vor­ge­fun­de­nen Übel­stän­de kei­nes­wegs er­nüch­tern. Was be­sag­ten die­se Män­gel ge­gen die Freu­de, dass we­ni­ge Schrit­te vor mei­ner Tür ein Gra­nat­baum stand, mein Lieb­lings­baum, der Baum der Schön­heit und der My­the, der sich nun in je­dem Früh­jahr für mich mit ko­ral­len­ro­ten Ro­sen schmücken wür­de. Und die Nach­ti­gall! Es war kein poe­ti­scher Wahn – sie sang wirk­lich des Nachts auf dem Gra­nat­baum dort! Sich nun sa­gen dür­fen: das al­les ist un­ser: der große Ma­gno­li­en­baum in der Mit­te, des­sen Rie­sen­blü­ten im Som­mer die gan­ze Stra­ße mit der süd­li­chen Ge­walt ih­rer Düf­te über­schwemm­ten, die früch­te­rei­che ja­pa­ni­sche Mis­pel, der Ka­me­li­en­strauch und an­de­re Zier­stau­den, da­ne­ben auch die hei­mat­lich an­mu­ten­den Li­li­en- und Ro­sen­bee­te, die man sel­ber pfle­gen konn­te; Grund ge­nug, sich im­mer neu zu freu­en.

We­ni­ge Wo­chen nach un­se­rem Ein­zug trat der Tod über die Schwel­le des neu­en Hau­ses. In ihre Bet­ten ein­ge­packt, hat­ten wir die arme Jo­se­phi­ne her­ge­führt, die wie ein Licht im letz­ten Glim­men war, und an ei­nem frü­hen No­vem­be­r­abend saß ich an ih­rem Bett und hielt ih­ren schwä­cher wer­den­den Puls, bis ihr lei­ser Schlum­mer in den ewi­gen über­ge­gan­gen war. Dann erst mach­te ich der Fa­mi­lie die Mit­tei­lung, weil Mama, die an der Hü­te­rin ih­rer Kind­heit wie an ei­ner Mut­ter hing, mit ei­ner fer­ti­gen Tat­sa­che sich leich­ter ab­fand, als mit dem, was erst vor ihr lag. Ich er­in­ne­re mich noch, wie ich mei­nen wei­ßen Mor­gen­über­wurf brach­te, um die Verb­li­che­ne dar­ein zu hül­len, und wie ein aber­gläu­bi­sches An­we­sen­des mich zu­rück­hal­ten woll­te, weil an die­sem selbst­ge­tra­ge­nen Stück die Tote mich nach­zie­hen könn­te; aber so et­was tat un­se­re Fina nicht.

Als Ablen­kung von dem neu­en Leid, das sich so rasch an das um un­sern Bal­de schloss, diente un­se­rer gu­ten Mut­ter der klei­ne ve­ne­zia­ni­sche Gast, Al­freds Stief­sohn, den die­ser ihr noch in der al­ten Woh­nung nach Bal­des Tod ge­bracht hat­te. Er hieß Gugliel­mo, wur­de in der Fa­mi­lie scherz­wei­se Gugl ge­nannt und war ein schö­nes Kind von etwa acht Jah­ren mit lang­be­fran­s­ten dunklen Au­gen, die aus ei­ner schwer­muts­vol­len Tie­fe her­aus­zu­bli­cken schie­nen, war aber in Wirk­lich­keit ein leicht­sin­ni­ger klei­ner Nichts­nutz. Mei­ne Mut­ter war je­doch mit gan­zem Her­zen da­bei, weil sie wie­der ein jun­ges We­sen zu be­treu­en hat­te, mit dem sie »schul­meis­tern« konn­te, wie sie sich aus­drück­te, ihm die ers­ten Sprach­be­grif­fe bei­brin­gen und von dem Tro­ja­ni­schen Krieg, der für sie der An­fang al­ler Din­ge war, er­zäh­len. Der Klei­ne lern­te so gut wie nichts, war gänz­lich un­auf­merk­sam, da er über­haupt nicht ge­lernt hat­te auf­zu­mer­ken, trieb Un­fug al­ler Art und hat­te den Kopf vol­ler Flau­sen und Aus­re­den, denn die Wahr­heit zu sa­gen, war ihm zu­nächst an sich un­mög­lich. So un­er­schöpf­lich wie sei­ne Un­art war die Ge­duld mei­ner Mut­ter. Wenn ich fand, dass man not­wen­dig die Zü­gel fes­ter an­zie­hen müss­te, ant­wor­te­te sie ent­schul­di­gend: Lass ihn ge­hen, er ist ein ar­mer Teu­fel. Die­ses ret­ten­de Zau­ber­wort merk­te sich der Ko­bold, und als ich ihm ein­mal, da er gar zu un­ge­zo­gen war, eins aus­wi­schen woll­te, streck­te er fle­hend bei­de Hän­de ge­gen mich: Lass mich ge­hen, ich bin ein ar­mer Taif! Er mach­te un­sern Um­zug aus dem Via­le Mar­ghe­ri­ta mit und blieb dann noch ein oder meh­re­re Jah­re im Hau­se. Die Er­zie­hungs­er­geb­nis­se fie­len nicht glän­zend aus, doch war das Bei­spiel des ihm vor­ge­leb­ten Le­bens nicht ver­lo­ren und wur­de spä­ter durch Er­win ver­stärkt, der ihn in Mün­chen zu sich nahm, im Auge be­hielt und in eine er­sprieß­li­che Lauf­bahn brach­te. Der klei­ne Ita­lie­ner wur­de zum Deut­schen und be­griff es spä­ter wohl, was Gu­tes an ihm ge­sche­hen war, denn in der schlaf­fen Luft Ve­ne­digs und im Hau­se Al­freds, der kein Er­zie­her war und auch kei­ne Zeit für ihn hat­te, wäre er zu­grun­de ge­gan­gen.

Wa­ren mei­ne Blü­ten­träu­me von dem großen Ge­sell­schafts­saal auch nicht ge­reift, so fehl­te es doch nicht an edels­ter Ge­sel­lig­keit. Da ka­men au­ßer Hil­de­brand und Böck­lin, den der fan­ta­sie­vol­le Ma­ler Zur­hel­le zu be­glei­ten pfleg­te, an­de­re Spit­zen der deut­schen Ko­lo­nie: der ge­fei­er­te Essayist Karl Hil­le­brand und sein Freund Hein­rich Hom­ber­ger. Die bei­den pfleg­te man zu­sam­men zu nen­nen, weil sie in der glei­chen An­schau­ungs­welt leb­ten und den glei­chen geis­ti­gen Acker be­bau­ten. Bei nä­he­rem Hin­schau­en wa­ren sie sich je­doch sehr un­ähn­lich. Zu dem fei­nen Welt­mann Hil­le­brand fühl­te ich einen un­über­brück­ba­ren Al­ters­un­ter­schied, der nicht von der Zahl der Jah­re ab­hing. Im Auf­tre­ten an den Pa­ri­ser Sa­lons ge­bil­det, je­der Rest von Kan­te oder Ei­gen­art weg­ge­schlif­fen, sehr ver­bind­lich in der Form bei viel na­tür­li­chem Wohl­wol­len, alle Kul­tur­spra­chen mit glei­cher Ele­ganz und Voll­kom­men­heit spre­chend, hät­te er sei­nem Äu­ßern nach ein ho­her Di­plo­mat sein kön­nen. Auch so war er bei sei­ner ge­sell­schaft­li­chen Stel­lung ein glän­zen­der Ver­tre­ter des Deutsch­tums im Aus­land und trotz sei­ner fran­zö­si­schen Ver­gan­gen­heit, sei­ner eng­li­schen Gat­tin und sei­ner Wahl­hei­mat Ita­li­en mit je­der Her­zens­fa­ser deutsch. Aber er war der völ­lig fer­ti­ge, im Den­ken ein für alle Male fest­ge­leg­te, sich in nichts mehr wan­deln­de Geist, der sei­ne Schran­ken ge­schlos­sen hat­te und der auch dem ein­sa­men, um Ver­ständ­nis an­po­chen­den Za­ra­tustra die Tür nicht mehr auf­tat. Das ließ in mir trotz der schö­nen Men­sch­lich­keit kein Ge­fühl der Be­frei­ung in sei­ner Nähe auf­kom­men. Dass er von mei­nes Va­ters Wer­ken nur die »Hei­mat­jah­re« schätz­te und mit dem mäch­ti­gen »Son­nen­wirt« nichts an­zu­fan­gen wuss­te, be­wies, dass er geis­tig an eine be­stimm­te li­te­ra­ri­sche Span­ne ge­bun­den blieb, jen­seits de­ren er nicht mehr mit­ging. Sei­ne Wer­ke, einst viel ge­le­sen, ste­hen in mei­nem Bü­cher­schrank; sie bie­ten eine wei­te, viel­leicht et­was fla­che, den Geist sei­ner Epo­che spie­geln­de Über­schau über Zei­ten und Men­schen, deu­ten aber nicht in fer­ne­re Tage hin­über. Das macht, er war nur Be­schau­er, nicht Se­her und Dich­ter.

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