Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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In je­nen Jah­ren sa­hen wir uns sel­ten mehr, auch wenn wir ei­ne Stadt be­wohn­ten. »Frau Welt« hat­te ihn in den Arm ge­nom­men und lock­te ihn mit ih­ren Schein­bil­dern weg aus dem be­seel­te­ren Luft­kreis, dem er durch die Ge­burt an­ge­hör­te, man­cher­lei frem­de Züge der Über­sät­ti­gung und Un­lust in sein Ge­sicht und We­sen zeich­nend – Züge, die er mit sei­nem gan­zen Zeit­ge­schlecht teil­te. Es kam dazu, dass ja von al­len Küns­ten die Bau­kunst, auch wenn sie ewi­gen Zwe­cken dient, den­noch durch ihre Rie­sen­kos­ten und die da­mit ver­bun­de­ne wirt­schaft­li­che Verant­wor­tung am un­lös­lichs­ten mit ir­di­schen Be­lan­gen ver­knüpft ist und das See­li­sche des Künst­lers durch die wi­der­spruchs­vol­le Dop­pel­auf­ga­be am stärks­ten be­las­tet. Trotz­dem konn­te das An­ge­bo­re­ne, in der Stil­le Wal­ten­de von dem Ein­ge­drun­ge­nen nicht völ­lig über­wäl­tigt wer­den, und nach Zei­ten des in­ne­ren Fer­ne­seins fand man sich im Geis­ti­gen ganz plötz­lich wie­der. Die Wei­te und Schwung­kraft sei­nes Wol­lens und die viel­sei­ti­ge Auf­ge­schlos­sen­heit, die ihn nie­mals zum Fach­men­schen wer­den ließ, trug beim Wie­der­be­geg­nen über die Ver­schie­den­heit der Le­bens­auf­fas­sun­gen hin­weg.

Wäh­rend des Krie­ges, der un­se­ren Tho­le jah­re­lang als Fah­rer zwi­schen Nord­frank­reich, Ru­mä­ni­en, Ita­li­en hin- und her­warf, ging im­mer der Künst­ler mit dem Sol­da­ten. Sei­ne kur­z­en, im Te­le­gramm­stil ge­hal­te­nen Brie­fe, die ich aus je­ner Zeit be­wah­re, spre­chen nur von den land­schaft­li­chen, städ­te­bau­li­chen, ar­chi­tek­to­ni­schen Ein­drücken, die ein in­mit­ten der Schre­cken un­ge­trüb­tes Künst­ler­au­ge auf­ge­nom­men hat­te. Nach Ita­li­en kom­man­diert, brauch­te er das Land sei­ner Ju­gend nicht zu be­krie­gen. Da er dem Kunst- und Denk­mal­schutz zu­ge­teilt war, kam er viel­mehr als Schir­mer und Ret­ter. Was er von ge­fähr­de­ten Wer­ken der Bau­kunst nicht schüt­zen konn­te – man­ches wur­de von den Ita­li­e­nern sel­ber zu­sam­men­ge­schos­sen –, das hielt er noch wäh­rend des Un­ter­gangs mit dem Stift für die Erin­ne­rung fest. Köst­lich war es, ihn spä­ter in mit­teil­sa­men Stun­den von sei­nen Kriegs­be­geg­nun­gen er­zäh­len zu hö­ren, denn er gab nur die hei­te­ren Epi­so­den, die er da und dort auf­fing, zum bes­ten. Wenn er mit sei­ner glück­li­chen Ko­mik die Per­so­nen sel­ber vor­stell­te und sie in den ver­schie­de­nen Dia­lek­ten die­ser zu­sam­men­ge­wür­fel­ten Mensch­heit durch­ein­an­der­re­den ließ, konn­te man sich an Wal­len­steins La­ger er­in­nert füh­len.

Ein Ver­hält­nis von sel­te­ner In­nig­keit herrsch­te zwi­schen Sohn und Va­ter. Tho­le be­saß alle die­je­ni­gen Ei­gen­schaf­ten, die mei­nem Bru­der Er­win man­gel­ten, um sich äu­ßer­lich durch­zu­set­zen; ein all­zu zar­tes Ge­müts­le­ben, das sich an den frü­hen Le­bens­kämp­fen wund­ge­rie­ben hat­te, wie auch man­geln­der prak­ti­scher Sinn (das Erbe der ei­ge­nen El­tern) mach­te die­sem al­les Rin­gen nach Vor­teil und Ehren tief zu­wi­der und ließ ihn auch sei­ne künst­le­ri­schen Ar­bei­ten nie­mals nach ih­rem ma­te­ri­el­len Wer­te rich­tig ein­schät­zen. Da war es Sa­che des viel welter­fah­re­ne­ren Soh­nes, für den Va­ter zu den­ken, wäh­rend um­ge­kehrt der Va­ter in al­lem Ethi­schen im­mer für den Sohn maß­ge­bend blieb. In die­ser Ka­me­rad­schaft fiel bald dem einen, bald dem an­de­ren Teil die Rol­le des vä­ter­li­chen Be­ra­ters zu. Ei­nen Kampf der Ge­ne­ra­tio­nen gab es auch zwi­schen die­sen bei­den nicht: bei des Soh­nes großen bau­li­chen Auf­ga­ben ar­bei­te­te der Va­ter mit, in­dem er den plas­ti­schen Schmuck der Fassa­den oder fi­gür­li­che Dar­stel­lun­gen für die In­nen­räu­me über­nahm. Das köst­lichs­te Zeug­nis, wie der tief­grün­di­ge, welt­ab­ge­wand­te Va­ter und der ehr­gei­zi­ge, glän­zen­de, nach au­ßen ge­rich­te­te Sohn sich im stren­gen künst­le­ri­schen Ide­al zu­sam­men­fan­den, legt die edle Ga­bri­els­kir­che in Mün­chen ab mit Er­wins »Ver­kün­di­gung« über dem Haupt­por­tal, wozu Tho­le nach des Va­ters Tod noch sein letz­tes Werk, die Pietà, für das Haupt­schiff der Kir­che ge­stif­tet hat.

Auch mir war un­ser Tho­le des öf­te­ren ein wert­vol­ler Hel­fer und Ra­ter und wur­de es zu­letzt im­mer mehr. Wenn ich im Zwei­fel war, ob mei­ne in­ne­ren Ge­sich­te sich mit der Wirk­lich­keit aus­glei­chen lie­ßen, und mir viel­leicht auch schon von kun­di­ger Sei­te ein Es geht nicht zum Be­scheid ge­wor­den war, da kam der fin­di­ge, er­fin­dungs­rei­che Nef­fe und sag­te: Al­les geht. Und mit dem Stift, des­sen Ende ihm im­mer aus der Wes­ten­ta­sche rag­te, gab er der in­ne­ren Schau mit sau­bers­ter Zeich­nung die fach­ge­mä­ße Ge­stalt in Grund­riss, Au­friss und Lage. Über al­les, was im Rau­me steht und sich be­wegt, konn­te man Aus­kunft bei ihm ho­len, sei es ein mit­tel­al­ter­li­ches Be­fes­ti­gungs­werk, ein Schiff, ein Ge­schütz, eine mi­li­tä­ri­sche Auf­stel­lung, er gab sie untrüg­lich und un­ver­züg­lich; denn was ihm ge­hör­te, hat­te er im­mer zur au­gen­blick­li­chen Ver­fü­gung. Man­ches Rin­gen mit wi­der­spens­ti­gen Stof­fen hat er mir auf die­se Wei­se er­leich­tert und ab­ge­kürzt. Ich konn­te ihm den Dienst auf an­de­rem Ge­bie­te zu­rück­ge­ben, wenn er et­was zu schrei­ben hat­te und mit der Spra­che, sei es der ei­ge­nen oder ei­ner frem­den, in Schwie­rig­keit ge­riet, denn noch im­mer blieb der sprach­li­che Aus­druck sei­ne schwächs­te Sei­te, so­weit der Stift nicht zu Hil­fe kam, das Wort er­gän­zend wie bei sei­ner Lehr­tä­tig­keit an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le in Mün­chen, ein Amt, zu dem er bei der Durch­sich­tig­keit sei­ner Dar­le­gun­gen in ho­hem Gra­de be­fä­higt war, das er aber auf­gab, um ganz der schöp­fe­ri­schen Ar­beit zu le­ben.

Plötz­lich auf der Höhe sei­nes Kön­nens stock­te sein Glücks­lauf; nicht durch sei­ne Schuld. Es ist ja noch wie von ges­tern, dass in­fol­ge von Miss­wirt­schaft und falschem Finanz­ge­ba­ren der Nach­kriegs­zeit alle öf­fent­li­chen Bau­un­ter­neh­men brach­la­gen und dem ein­zel­nen erst recht die Gel­der zum Bau­en fehl­ten. Da tra­ten an den Glück­ver­wöhn­ten Fehl­schlä­ge und Sor­ge her­an. Für alle die Plä­ne, die großen wie die klei­nen, die bis in die letz­te Ein­zel­heit durch­ge­ar­bei­tet wa­ren, gab es auf ein­mal kein Bau­geld mehr. Mit ei­ser­nem Fleiß mach­te er die neu­en, viel viel bil­li­ge­ren Ent­wür­fe, und wenn sie fer­tig wa­ren, fehl­ten auch für die­se die Mit­tel. Bis von Ame­ri­ka her wur­den Bau­plä­ne ab­ge­sagt, denn die Gei­ßel der Ar­beits­lo­sig­keit ging ja über die gan­ze Welt. In­zwi­schen fraß das Büro die Rück­la­gen auf, und die seit­her be­schäf­tig­ten Ar­bei­ter­men­gen dräng­ten um Brot und Ar­beit, die er nicht schaf­fen konn­te. So Jahr um Jahr, bis das gan­ze Glücks­ge­bäu­de in Trüm­mern lag und er selbst wie ein Zer­bro­che­ner um­her­ging, denn er hat­te es in der wei­chen Luft sei­ner Er­zie­hung nicht ge­lernt, wie die Ge­ne­ra­ti­on vor ihm, dem Wi­der­wind des Ge­schicks zu ste­hen. Kein Trost konn­te ihn mehr er­rei­chen. Noch höre ich sei­nen fle­hen­den An­ruf an das Schick­sal, es war das ein­zi­ge, was man noch von ihm hör­te: Nur Ar­beit! Ar­beit! Wenn auch nichts an­de­res. Nur nicht wie ein Trä­ger die Erde nutz­los be­las­ten! Aber die­se Bit­ter­keit muss­te das all­zu ver­wöhn­te Herz bis zum Grun­de kos­ten.

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