Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Ei­nes Ta­ges hat­ten wir al­le­samt in der Vil­la Gi­us­ti auf dem Ro­mi­to Be­such ge­macht. Auf dem Heim­weg, da sei­ne Mut­ter sein klei­nes Schwes­ter­chen trug, setz­te sich’s der fast vier­jäh­ri­ge Bub in den Kopf, auch ge­tra­gen zu wer­den, und zwar von mir. Er bat und bet­tel­te: Trag mich, trag mich, wenn ich groß bin, trag ich dich . Ich nahm ihn auf, und ob ich woll­te oder nicht, ich muss­te den schwe­ren Jun­gen, der sich an­klam­mer­te und nicht mehr von mei­nem Arm her­un­ter­ging, die wei­te Stre­cke vom Ro­mi­to bis in die Via del­le Por­te nuo­ve durch den Staub und die Mü­dig­keit des hei­ßen Som­mer­abends tra­gen, wo­bei er im­mer­zu sei­ne Ver­si­che­rung er­neu­er­te, mir, wenn er groß sei, den Dienst er­wi­dern zu wol­len. Als ich ihn end­lich zu Hau­se ab­stell­te, schärf­te ich ihm ein, dass ich ihn ganz ge­wiss zu sei­ner Zeit an die­ses Ver­spre­chen mah­nen wür­de!

Als er her­an­zu­wach­sen be­gann und nun die Schul­ta­ge ka­men – jene Tage, von de­nen es bei ihm hieß: sie ge­fal­len mir nicht –, da leg­te un­ser Tho­le vor­erst gar kei­ne Ehre ein. In der deut­schen Schu­le von Flo­renz lern­te er nicht, streun­te her­um und gaff­te die Häu­ser an: dass er schon da­mals, so klein er war, die großen Kunst­denk­mä­ler, für die Kin­der sonst so früh kei­nen Sinn ha­ben, in sei­ne Vor­stel­lungs­welt auf­nahm, soll­te sich erst spä­ter er­wei­sen, zu­nächst be­un­ru­hig­ten sich die Freun­de des Hau­ses und dran­gen in mich den Va­ter zu war­nen; was soll­te denn ein­mal aus dem klei­nen Ta­ge­dieb wer­den? – Dies war die An­tritts­rol­le ei­nes Men­schen, der spä­ter nicht eine Mi­nu­te un­aus­genützt und un­aus­ge­kos­tet ließ, in­dem er die vier­und­zwan­zig Stun­den des Ta­ges durch Aus­deh­nung auf die dop­pel­te Zahl zu brin­gen wuss­te. Denn kaum wa­ren sei­ne El­tern mit ihm nach Mün­chen ge­zo­gen, um ihn dort in die stren­ge deut­sche Schul­ord­nung zu brin­gen, so er­wach­te in dem Kna­ben der bren­nen­de Ehr­geiz, der ihn durchs Le­ben füh­ren soll­te, »im­mer der Ers­te zu sein und vor­zu­stre­ben den an­dern«. Da­rin kam ihm nicht nur sei­ne star­ke Be­ga­bung und der rast­lo­se Ei­fer zu­stat­ten, son­dern auch der Vor­teil, dass er die Wei­te ei­ner schon in sich auf­ge­nom­me­nen ho­hen Kul­tur­welt in die en­gen Be­grif­fe der Schu­le mit­brach­te.

Als Sech­zehn­jäh­ri­gen sah ich ihn bei ei­nem Be­such in Mün­chen wie­der, schön und schlank mit der schwin­gen­den Kraft sei­ner von der süd­li­chen Son­ne frü­he ge­schmei­dig­ten und jetzt schon in al­ler Art von Sport ge­üb­ten Glie­der. Und da er­gab sich’s, dass ihn die Zia an die Er­fül­lung sei­nes kind­li­chen Ver­spre­chens mah­nen konn­te. Ich hat­te durch die Lö­sung ei­nes Preis­rät­sels ein fei­nes Da­men­fahr­rad ge­won­nen, und na­tür­lich wurm­te mich’s nun, dass ich nicht fah­ren konn­te, weil we­der die en­gen Stra­ßen noch die an­stei­gen­den Hö­hen von Flo­renz zum Fah­ren­ler­nen sehr ge­eig­net wa­ren. Ich nahm da­her das Fahr­rad auf die Rei­se mit, und in Bo­gen­hau­sen wo ich ein ab­ge­le­ge­nes Land­gut be­wohn­te, hat­te nun der Nef­fe als Fahr­leh­rer Ge­le­gen­heit, den in der Kind­heit emp­fan­ge­nen Dienst zu ver­gel­ten, denn bei der An­zie­hungs­kraft, die je­der ra­gen­de Ge­gen­stand, sei es Baum oder Pfos­ten, auf den Fahr­schü­ler übt, lag die Zia je­den Au­gen­blick samt dem Fahr­rad in sei­nen Ar­men. Was war da­mals schon für ein ge­wand­ter, weltof­fe­ner, in vie­len Sät­teln ge­rech­ter Mensch aus dem klei­nen fau­len Sch­lin­gel ge­wor­den!

Nur ein­mal noch er­reg­te sei­ne Ent­wick­lung in der Fa­mi­lie Be­sorg­nis, als er aus dem Stu­di­um der Elek­tro­tech­nik plötz­lich in die Archi­tek­tur hin­über­wech­sel­te, was als ein Aus­druck in­ne­rer Un­si­cher­heit er­schi­en. Zum Glück war sein Va­ter ein­sich­tig ge­nug ihm nichts in den Weg zu le­gen, und es zeig­te sich, dass der Sohn sei­nen Be­ruf rich­tig er­kannt hat­te. Von da an war sein Weg durch vie­le Jah­re – man kann wohl sa­gen: ein fort­ge­setz­ter Sie­ges­lauf. Ich sehe ihn vor mir, wie er als blut­jun­ger Archi­tekt nach der ers­ten ge­won­ne­nen Preis­be­wer­bung mit ei­nem blü­ten­über­schüt­te­ten Ro­sen­stock zu sei­ner Mut­ter kam, um ihr an sei­nem ei­ge­nen Ge­burts­tag scherz­haft zu ei­nem sol­chen Sohn Glück zu wün­schen. Oft und oft hat­ten die be­glück­ten El­tern Ge­le­gen­heit, sol­che Glück­wün­sche von drit­ter Sei­te zu emp­fan­gen, bis Tho­les Ge­lin­gen zur Selbst­ver­ständ­lich­keit wur­de und man sich nur wun­der­te, wenn ihm ein­mal der Er­folg aus­blieb. Durch ein sel­te­nes Zu­sam­men­wir­ken von Be­ga­bung und Glück er­hielt er in jun­gen Jah­ren, ohne Gön­ner­schaft von oben, die be­deu­tends­ten Auf­trä­ge: eine er­staun­li­che Men­ge großer Wer­ke, wie Kir­chen, Schu­len, Vil­len, Häu­ser­grup­pen und lan­ge Stra­ßen­zei­len ent­ström­ten ne­ben den eben­so zahl­rei­chen, nicht zur Aus­füh­rung ge­lang­ten Preis­ent­wür­fen sei­ner über­rei­chen, im­mer­be­rei­ten Er­fin­dungs­kraft. An den von ihm und sei­nem Freund Her­bert ge­schaf­fe­nen Stra­ßen­zü­gen in Mün­chen fällt häu­fig bei der stren­gen Li­ni­en­füh­rung des mo­der­nen Bau­kör­pers eine ei­gen­ar­tig reiz­vol­le, an Gold­schmie­de­ar­beit er­in­nern­de Or­na­men­tik von leicht ge­schwun­ge­ner Gra­zie auf, die et­was ge­heim­nis­voll Sym­bol­haf­tes zu sa­gen scheint und wie ein per­sön­li­ches Sie­gel des Er­fin­ders wirkt. Sein Wahl­spruch: Mit Freu­den hin­durch! den er im Ex­li­bris führ­te, ent­sprach so recht der Ton­art sei­nes da­ma­li­gen Le­bens. Und wie glänz­te sei­ne schlan­ke, bieg­sa­me Er­schei­nung, die im­mer den Stem­pel sei­nes son­ni­gen Ge­burts­lan­des be­hielt, un­ter den schwe­re­ren Ka­me­ra­den. Ich sehe ihn noch vor mir als Tän­zer im en­gen schwar­zen Sei­den­ge­we­be und ro­tem um­ge­wun­de­nem Man­tel, zwei mäch­ti­ge Stier­hör­ner über der Stirn, wie er sich im fe­dern­den Schwung durch das Ge­wühl der Tan­zen­den schlingt. Und wie­der sehe ich ihn im nächt­li­chen Hoch­wald an der Isar beim Sonn­wend­fest, wie er als Ers­ter durch das noch kaum ge­sun­ke­ne Jo­han­nis­feu­er springt, eine jun­ge Part­ne­rin mit lang­flat­tern­dem Schlei­er mit sich durch die Glut hin­über­rei­ßend, denn wie hät­te er ei­nem an­de­ren den Vor­tritt ge­las­sen! Und wie er, so­bald nur die an­de­ren folg­ten, gleich mit zwei Beglei­te­rin­nen den Sieg­fried­sprung wie­der­hol­te. – Wenn er zum Leid­we­sen sei­ner Non­na noch im­mer nicht viel vom Tro­ja­ni­schen Krieg wuss­te, so sah man ihm auch die­ses nach, denn er er­in­ner­te sel­ber in dem Ve­rein von geis­ti­gen und leib­li­chen Ga­ben an das grie­chi­sche Jüng­lings­ide­al. In je­dem Wett­kampf muss­te er um den Preis rin­gen, sei es mit der Fül­le sei­ner künst­le­ri­schen Er­fin­dung, sei es mit der Schnel­lig­keit sei­nes »Fla­min­go«, wie er sein Se­gel­boot nann­te, das ihm lan­ge Zeit Jahr für Jahr einen Sieg in der Re­gat­ta brach­te.

Uner­sätt­lich trank die­ser jun­ge Mensch das Le­ben und brann­te die Ker­ze an bei­den En­den mit noch stär­ke­rem Fie­ber als vor­dem sein On­kel Ed­gar: Ar­beit, ver­zeh­ren­de, nicht ras­ten­de Ar­beit und da­ne­ben die wir­beln­de Ge­sel­lig­keit; als ein­zi­ge Er­ho­lung die An­stren­gun­gen des Sports und der wei­ten, frucht­ba­ren aber ner­ven­auf­peit­schen­den Rei­sen, bei de­nen er sich so we­nig wie da­heim eine Ru­he­zeit gönn­te. Denn die frem­den Län­der muss­ten ihm al­les her­ge­ben, was sie ei­nem Geist wie die­sem zu ge­ben hat­ten. Die Welt lag im Feu­er­schein vor ihm, und so weit das Auge reich­te, war al­les sein, er trug es im Skiz­zen­buch, im Ko­dak, im nicht feh­len­den Ge­dächt­nis mit nach Hau­se. Nur für das Un­sicht­ba­re, das hin­ter den Din­gen steht, war in sei­ner An­la­ge kein Raum.

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