Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Achtes Kapitel – Unser Thole

Jetzt schiebt sich ein hold­se­li­ges Bild vor den dunklen Hin­ter­grund mei­ner Erin­ne­run­gen. Ein neu­es Le­ben ist in der Fa­mi­lie für das er­lo­sche­ne auf­ge­blüht. Ein ent­zücken­der klei­ner Jun­ge mit Gold­här­chen, der zu Be­such ge­kom­men ist, hat sich’s auf mei­nem Scho­ße be­quem ge­macht und kaut an ei­ner Kas­ta­nie (wir sind im Spät­herbst 1883 und woh­nen noch am Via­le Mar­ghe­ri­ta). Als er sie ge­nü­gend durch­ge­kaut und durch­ge­spei­chelt hat, nimmt er sie aus dem Mund und will sie freund­lich in den mei­ni­gen ste­cken. Es ist un­ser klei­ner Tho­le, Er­wins Söhn­chen, spä­ter un­ter dem Na­men Otto Or­lan­do Kurz als Schöp­fer be­deu­ten­der Kir­chen- und Pro­fan­bau­ten be­rühmt ge­wor­den. (Den zwei­ten Na­men Or­lan­do hat­te ihm sei­ne Groß­mut­ter im Hin­blick auf mei­nes Va­ters Über­set­zung des Or­lan­do fu­rio­so hin­zu­ge­ge­ben.) Ich nen­ne ihn hier mit sei­nem Kin­der­na­men, wie er le­bens­lang im Fa­mi­li­en- und Freun­des­kreis ge­nannt wur­de, da ich nur von sei­ner mensch­li­chen Er­schei­nung er­zäh­len will; von dem ge­nia­len Bau­meis­ter müs­sen die Fach­ge­nos­sen spre­chen. – Nach un­se­rem Um­zug in die Via del­le Por­te nuo­ve, als sei­ne El­tern mit uns das neue Haus teil­ten, wur­de er mein täg­li­cher be­glücken­der Spiel­ka­me­rad, dem ich mei­ne »Tan­ten­lie­der« wid­me­te. Mehr als alle Kin­der, die ich je­mals kann­te, war er »Kind« in des Wor­tes un­wi­der­steh­lichs­ter Be­deu­tung. Unend­li­che Zeit hat er mir ab­ge­schmei­chelt, un­zäh­li­ge Male mein Tun ge­stört, er brach mit­ten her­ein in mei­ne hei­ligs­ten Ar­beits­stun­den; un­mög­lich, das Kerl­chen ab­zu­wei­sen, wenn es einen Schurz voll Spiel­sa­chen brach­te und je und je ein zer­bro­che­nes Stück da­von groß­mü­tig mir schenk­te. Je­des Wort und jede Be­we­gung war Lieb­reiz, der eben­so aus der lie­bens­wür­di­gen Ge­müts­art wie aus der An­mut der be­weg­li­chen Glie­der­chen floss. Ei­nes Mor­gens kam er split­ter­nackt her­ein­ge­sprun­gen und sag­te strah­lend vor Freu­de, in­dem er sein wohl­ge­bau­tes Kör­per­chen vor mir hin und her dreh­te: Sieh her, das al­les hat mein lie­ber Papa ge­macht! Er glaub­te, sein Va­ter habe ihn eben­so wie sei­ne an­de­ren Wer­ke auf der Dreh­schei­be mo­del­liert. Köst­lich war er an­zu­se­hen, wenn er im blau­en Kit­tel­chen mit über der Stirn ge­schnit­te­nen Haa­ren durch den Gar­ten lief, mäch­tig mit dem großen Stroh­fä­cher we­delnd, der in der Kü­che zum Feu­er­an­ma­chen diente und den er je­weils der Kö­chin vom Her­de stahl. Wenn ich durch den Gar­ten ging mit dem Schlepp­kleid, das eine när­ri­sche Mode auch für den Tag be­lieb­te, so sprang er dienst­fer­tig her­zu, häng­te die Schlep­pe auf den Arm und spa­zier­te wie ein zier­li­cher klei­ner Page hin­ter mir her, ob­gleich er nie von ei­nem sol­chen ge­hört noch einen ab­ge­bil­det ge­se­hen hat­te, rein aus Wohl­wol­len für das Kleid, da­mit es nicht Scha­den näh­me. So an­stel­lig er sich in al­lem Kör­per­li­chen ent­wi­ckel­te, so schwer fiel es ihm aber, sich sprach­lich aus­zu­drücken. Zu­erst woll­te er wie alle deut­schen Kin­der in Ita­li­en nur ita­lie­nisch spre­chen, doch auch in die­ser, der Zun­ge so ent­ge­gen­kom­men­den Spra­che brach­te er es über den Be­sitz we­ni­ger Haupt­wör­ter, wo­mit er sei­nen kind­li­chen Be­darf be­stritt, lan­ge nicht hin­aus. Dem Ver­bum mit sei­ner schlan­gen­haf­ten Wen­dig­keit ging er aus dem Wege. Spä­ter kam erst das Deut­sche dar­an, aber die Mut­ter­spra­che mach­te sei­ner Zun­ge noch mehr zu schaf­fen. Das Kind galt des­halb im Hau­se für un­be­gabt, be­son­ders sein Zio (On­kel) Ed­gar, der ge­wohnt war, alle Be­ga­bung in der Fa­mi­lie zu­erst sich auf sprach­lich-poe­ti­schem Ge­biet äu­ßern zu se­hen, glaub­te die­sem klei­nen Nef­fen we­nig Glanz für die Zu­kunft pro­phe­zei­en zu dür­fen. Ich wuss­te auch nicht, was von den An­la­gen mei­nes Lieb­lings den­ken, wenn ich sah, dass es der Non­na (Groß­mut­ter) nie ge­lang, ihm den Tro­ja­ni­schen Krieg, mit dem sie ihre sämt­li­chen Kin­der ent­zückt hat­te, auch nur zu Ende zu er­zäh­len und dass ich sel­ber sei­ne Auf­merk­sam­keit eben­so­we­nig durch ein Grimm­sches Mär­chen zu fes­seln ver­moch­te. Sei­ne Au­gen gin­gen wäh­rend­des­sen rund­um spa­zie­ren und blie­ben an al­len Ge­gen­stän­den hän­gen, nicht mit der Ge­dan­ken­lo­sig­keit des un­be­gab­ten son­dern mit der Unacht­sam­keit ei­nes an­der­wei­tig be­schäf­tig­ten Kin­des. Erst als er zu zeich­nen an­fing, er­kann­te man, wie ge­nau der Kna­be die sicht­ba­ren Din­ge in sich auf­ge­nom­men hat­te und wie bei ihm alle Wahr­neh­mung durch das Auge ging; hat­te er doch schon als An­dert­halb­jäh­ri­ger ein­mal vor ei­nem Wald­ein­gang sei­ne Groß­mut­ter, als sie ihn einen falschen Weg tra­gen woll­te, durch Schrei­en und Stram­peln auf den Irr­tum auf­merk­sam ge­macht. Beim Grö­ßer­wer­den gab er sich am liebs­ten mit Zeich­nen und Mo­del­lie­ren von Rit­tern zu Pfer­de ab und stol­zier­te dann auch selbst als Rit­ter durch den Gar­ten, bis ein­mal die Rit­ter­schaft mit ihm durch­ging, dass er wie ein rich­ti­ger klei­ner Or­lan­do fu­rio­so mit sei­nem höl­zer­nen Schlacht­schwert in un­se­rem herr­li­chen Li­li­en­beet wü­te­te und ei­nes der blü­hen­den Häup­ter ums an­de­re nie­der­leg­te, wo­nach er stolz vor sei­ne Mut­ter trat: Ich habe ge­kämpft und habe sie alle er­schla­gen. Ein Tag der Trau­er in den An­na­len des Hau­ses. Als er end­lich spre­chen lern­te, deutsch und ita­lie­nisch, ge­lan­gen sei­ner Un­schuld wahr­haft dä­mo­ni­sche Ein­fäl­le, wie sie ein ab­ge­feim­ter Ko­bold ger­ne auf ah­nungs­lo­se Kin­der­lip­pen legt. So ein­mal ge­gen den Kö­nig Karl von Würt­tem­berg, als die­ser den Win­ter mit sei­nem Hof­staat in Flo­renz ver­brach­te und un­se­res Tho­les war­mer Gön­ner und Spiel­ka­me­rad ge­wor­den war. Der Kna­be be­dräng­te ihn im­mer­zu, dass er ihm sei­ne Kro­ne zei­ge, und ei­nes Ta­ges frag­te er ihn mit al­lem Schmelz sei­nes Schmei­chel­stimm­chens: Bist du der Erl­kö­nig oder bist du der Kö­nig von das Kar­ten­spiel? – zwei Fra­gen, wie sie un­ter den ob­wal­ten­den Um­stän­den nicht an­züg­li­cher ge­stellt wer­den konn­ten. – Die­ser wohl­ge­sinn­te, um sei­ner Welt­fremd­heit wil­len viel­fach ver­kann­te Mon­arch war im­mer glück­lich, wenn er Mensch mit Men­schen sein konn­te. Als er den Klei­nen auf der Stra­ße zum ers­ten Male sah, ließ er den Wa­gen hal­ten und stieg sel­ber aus, um ihn zu be­grü­ßen. Siehst du, sag­te er ihm, wenn du ein Prinz wä­rest, so wür­de ich sit­zen­blei­ben, aber vor dem En­kel von Her­mann Kurz steigt der Kö­nig aus dem Wa­gen. Tho­le ließ sich sol­chen Vor­zug recht gern ge­fal­len, und als ihm sein Re­chen­leh­rer be­fahl, ihn mit Sie an­zu­re­den, ant­wor­te­te der Klei­ne un­be­denk­lich, wenn er zum Kö­nig Du sa­gen dür­fe, wer­de er zu ihm nicht Sie sa­gen. Sei­ne El­tern sag­ten von ihm da­mals, er habe das »bor­dier­te Hüt­lein« sei­nes Ur­u­r­ahns auf, je­nes Reut­lin­ger Se­na­tors mit dem spa­ni­schen Leib­fluch, der so viel auf sei­ne Wür­de hielt, dass er ein­mal ei­nem Gän­se­rich, der es wag­te ihn un­ter die­sem Ab­zei­chen an­zu­schnat­tern, mit sei­nem Ehren­de­gen den Kopf ab­hieb. Es hieß von die­sem bor­dier­ten Hüt­lein, dass es durch alle Fol­ge­ge­schlech­ter im­mer bei ir­gend­ei­nem Trä­ger des al­ten Na­mens wie­der habe zum Vor­schein kom­men müs­sen. In der jüngs­ten Ge­ne­ra­ti­on trug es un­ser Tho­le. Er ver­stand es treff­lich schon als Kind, sich zur Gel­tung zu brin­gen. Wenn ihm ein Wunsch ab­ge­schla­gen wur­de, so warf er sich zu Bo­den und schrie so lan­ge: Tho­le vuo­le! (Tho­le will!), bis er be­kam, was er ver­lang­te. Bei die­sem Kin­de war kein Auf­kom­men we­der ge­gen sei­ne Un­art noch ge­gen sei­ne Lie­bens­wür­dig­keit. Wenn die El­tern ein­mal fest­blie­ben, so be­eil­te sich die Non­na ihm den Wil­len zu tun.

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