Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Aber nach mei­ner Er­fah­rung kann kei­ne in­ner­lich gute Saat, die ein­mal ge­grünt hat, spur­los un­ter­ge­hen. We­ni­ge Wo­chen vor Aus­bruch des Welt­kriegs, wer klopft da ei­nes Ta­ges in Mün­chen an mei­ne Tür? Son­ja, die seit vierund­drei­ßig Jah­ren für mich Ver­schol­le­ne. Die lan­ge Zwi­schen­zeit ver­sank im Nu vor der le­ben­di­gen Ge­gen­wart, wir stan­den uns ge­gen­über, als ob wir uns ges­tern ver­las­sen hät­ten. Sie war ganz und voll­stän­dig die alte, mit der schö­nen Wür­de ih­rer Hal­tung und der Wär­me ih­res Her­zens, nur dass sich durch die blauschwar­zen Flech­ten ei­ni­ge wei­ße Fä­den zo­gen und dass ihre hohe Ge­stalt lei­se vom Lei­den be­rührt war, über das sie mit den Wor­ten: il faut bien que j’aie quel­quecho­se er­ge­ben hin­weg­ging. Vor dem Re­lief­bild mei­ner Mut­ter und der Büs­te mei­nes Bal­de brach sie in eine sol­che Flut von Trä­nen aus, dass ihr fei­nes Tüch­lein schnell durch­ge­weint war und ich nicht Er­satz ge­nug her­bei­schaf­fen konn­te, um sie zu trock­nen. Sie wein­te um mei­ne To­ten, als ob es ihre ei­ge­nen wä­ren! In Eben­hau­sen wohn­te sie mit Tat­ja­na, die nicht so­fort mit­ge­kom­men war, weil sie, ein­sam und men­schen­scheu ge­wor­den, zu­vor wis­sen woll­te, ob ich sie noch lieb­te. Bei­de Schwes­tern wa­ren ver­wit­wet und, wie ich se­hen konn­te, wie­der in be­schränk­ter Le­bens­la­ge wie ehe­dem, aber noch im­mer durch und durch fürst­lich in Ge­sin­nung und We­sen. Son­ja, die im­mer geis­ti­ger ge­we­se­ne, hat­te sich’s nicht neh­men las­sen, aus der Fer­ne mei­nen Weg zu ver­fol­gen und sich so­gar Bü­cher von mir zu kau­fen, die sie ja nicht le­sen konn­te. Wir ver­brach­ten ein paar schö­ne Nach­mit­tage, Un­ver­ge­ss­li­ches zu­rück­ru­fend, teils bei ih­nen auf dem Lan­de, teils in der Stadt bei mir, wo mein Ju­gend­freund Mohl aus den frü­hen Tü­bin­ger Ta­gen, der nach vier­zig in Russ­land ver­brach­ten Jah­ren in Mün­chen An­ker ge­wor­fen hat­te, um sei­ne letz­ten Jah­re ne­ben mir zu ver­le­ben, zu sei­ner Freu­de Ge­le­gen­heit hat­te, wie­der ein­mal rus­sisch zu spre­chen, und auch mein Ohr an die lang ver­ges­se­nen Lau­te sich wie­der ge­wöhn­te. Nur zu bald wur­den die bei­den zu­ge­flo­ge­nen lie­ben Vö­gel durch den Kriegs­aus­bruch hin­weg­ge­sprengt. Aber der von al­len Sei­ten los­bre­chen­de blind­wü­ti­ge Völ­ker­hass ver­moch­te die wie­der­ver­bun­de­nen Her­zen nicht mehr zu tren­nen. Son­ja, die Tä­ti­ge, Ge­treue, war es, die mei­nen Post­ver­kehr mit dem ita­lie­ni­schen Freun­de, der mir mein ver­wais­tes Haus in For­te dei Mar­mi brü­der­lich be­treu­te, so­lan­ge es in ih­rer Macht stand, ver­mit­tel­te. Man be­haup­tet so gern, dass nur ein Volk die Treue ken­ne. Sie ist eine Wun­der­blu­me, aber frei­lich eine sel­te­ne, die über­all wächst, wo Men­schen woh­nen.

Nun muss ich das Steu­er wie­der dre­hen, um aus dem vor­weg­ge­nom­me­nen Jahr 1914 in die acht­zi­ger Jah­re des vo­ri­gen Jahr­hun­derts zu­rück­zu­keh­ren.

Bal­de

An­fang 1882 neig­te sich der kur­ze Le­bens­tag un­se­res Bal­de zum Ende. Vier Jah­re lang hat­te das da­mals noch so mil­de Kli­ma von Flo­renz mit sei­nem kur­z­en son­ni­gen Win­ter und sei­nen gleich­mä­ßig glü­hen­den Som­mern, die der Kran­ke in glück­se­li­ger Dank­bar­keit am Golf von Spe­zia ver­brach­te, ihm die Wi­der­stands­kraft ge­stärkt. Un­ter Vö­geln und Blatt­pflan­zen, im­mer mit Al­lein­stu­di­um be­schäf­tigt, um den ver­säum­ten Schul­un­ter­richt zu er­set­zen, hat­te er als der ge­lieb­te Mit­tel­punkt des Hau­ses trotz der kör­per­li­chen Be­schwer­de, die sein schwe­res Herz­lei­den mit sich brach­te, doch kein ganz und gar un­glück­li­ches Da­sein ge­führt. Sei­ne edle, noch halb kind­li­che Jüng­lings­ge­stalt mit den schö­nen, tief ver­geis­tig­ten Zü­gen und dem Aus­druck ei­ner un­sag­ba­ren jung­fräu­li­chen Rein­heit und Zart­heit ist das er­grei­fends­te Bild, das mir die Erin­ne­run­gen mei­nes Le­bens zei­gen. Sein Bru­der Er­win hat ihn so in sei­nem letz­ten Som­mer un­ter ei­nem Li­mo­nen­baum sit­zend mit dem Blick aufs Meer ge­malt. Ich sehe ihn noch, wie er in sei­nen gu­ten Stun­den durch die Stra­ßen von Flo­renz ging, häu­fig einen um den Arm ge­leg­ten Schal acht­los am Bo­den nach­zie­hend, mit lang­sa­mem, vor­sich­ti­gem Gang, um das Herz nicht zu be­un­ru­hi­gen, aber in­ner­lich tief le­ben­dig und stets zu al­ler­lei Hu­mo­ren auf­ge­legt. Wie je­nes Ta­ges, wo er mit ei­nem großen ver­schnür­ten Pa­ket auf dem Arm ei­lig und ängst­lich durch die Por­ta San Gal­lo zu ge­lan­gen such­te, an den Maut­wäch­tern vor­über, die na­tür­lich wis­sen woll­ten, was in dem Pack sei. Nichts, nichts, bit­te las­sen Sie mich vor­bei, war die auf­ge­reg­te Ant­wort, ich habe nichts Zoll­ba­res. Jene be­stan­den auf ih­rer Pf­licht und nö­tig­ten den er­tapp­ten Schmugg­ler mit ih­rer Hil­fe die Schnü­re ab­zu­wi­ckeln. Un­ter dem ver­schnür­ten Pack be­fand sich ein zwei­ter eben­sol­cher, der gleich­falls ge­öff­net wur­de un­ter Bal­des fort­wäh­ren­der Be­teue­rung, dass ja ganz ge­wiss nichts in dem Pack sei. Um so eif­ri­ger wur­den die Zöll­ner, im­mer neue Schnü­re ab­zu­wi­ckeln, bis in dem al­ler­letz­ten und kleins­ten Päck­chen rich­tig das an­ge­ge­be­ne Nichts zum Vor­schein kam. Der klei­ne Streich, zu dem auch die Zoll­wäch­ter lach­ten –, o glück­li­che Zeit, wo die Or­ga­ne der Ob­rig­keit das La­chen noch kann­ten –, mach­te ihm eine die­bi­sche Freu­de.

An mei­nen frü­hen li­te­ra­ri­schen Ver­su­chen, die auch teil­wei­se ihm zur Un­ter­hal­tung ge­schrie­ben wa­ren, nahm er herz­li­che­ren An­teil als die an­de­ren Brü­der; noch un­längst fand ich mit Rüh­rung einen Stoß Blät­ter von sei­ner Hand mit Ab­schrif­ten mei­ner da­mals ent­stan­de­nen Mär­chen. Er war aber kein kri­tiklo­ser Be­wun­de­rer, son­dern sah mir scharf auf die Fin­ger, denn er hat­te sich bei sei­nem vie­len Le­sen ein sehr fei­nes li­te­ra­ri­sches Un­ter­schei­dungs­ver­mö­gen an­ge­eig­net. An sei­nem letz­ten Ge­burts­tag war mei­ne Kas­se so leer, dass ich ihm nichts mehr kau­fen konn­te, des­halb schenk­te ich ihm ein un­ent­behr­li­ches Stück mei­nes li­te­ra­ri­schen Rüst­zeugs, das ita­lie­ni­sche Wör­ter­buch, das mir zu mei­nen Über­set­zun­gen diente, mit der Ab­sicht, mir von dem nächs­ten fäl­li­gen Ho­no­rar ein neu­es an­zu­schaf­fen. Er schrieb noch sei­nen Na­men ein; zu der Neu­be­schaf­fung kam es nicht mehr, denn frü­he ge­nug fiel das klei­ne Wer­klein, das doch den Zweck er­füllt hat­te ihm et­was Lie­bes zu tun, an mich zu­rück. Zer­blät­tert und ver­gilbt wie es ist, er­in­nert es mich doch im­mer wie­der an den klei­nen Schmerz, da ich es op­fer­te, und den großen, als es wie­der mein wur­de. Die Ge­stalt die­ses jung ver­lo­re­nen Bru­ders ist in mir nicht nur durch die ge­schwis­ter­li­che Lie­be, son­dern fast mehr noch durch eine tie­fe künst­le­ri­sche Freu­de le­ben­dig ge­blie­ben. Ich habe sei­ne zar­te Schön­heit in ver­schie­de­nen Ge­stal­ten mei­ner Dich­tun­gen wie­der auf­le­ben las­sen. So als Olaf Han­sen in dem Ro­man »Der De­spot« und vor al­lem in der No­vel­le »Ge­ne­sung«, wo er mit sei­nen per­sön­li­chen Be­son­der­hei­ten, wenn auch in er­fun­de­nen Ver­hält­nis­sen und in ei­ner an­de­ren Um­ge­bung dar­ge­stellt ist. Ich woll­te ihn als Wal­ter Frie­se mit dem Aben­teu­er auf der La­gu­ne ein letz­tes hol­des Glück fin­den las­sen, wie dem Ar­men in der Wirk­lich­keit kei­nes zu­teil ge­wor­den ist. Ach, nur die Ge­schöp­fe der Poe­sie dür­fen am Glück ster­ben, von de­nen der Wirk­lich­keit for­dert die Na­tur den her­ben We­ge­zoll.

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