Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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1 Eine Ge­stalt aus mei­nem »Ju­gend­land« <<<

2 Man lacht nicht mehr, wenn man ver­hei­ra­tet ist <<<

Siebtes Kapitel – Der Weg

Und doch, das Aug’ sieht sich an Schön­heit satt,

Es krankt das Herz, das kei­ne Wur­zeln hat, –

so ging es nun seit ei­ner Wei­le schon in mei­nem Le­bens­lied wei­ter. Ich bin dem jun­gen We­sen, von dem ich hier er­zäh­len muss, lan­ge Zeit in der Rück­schau gram ge­we­sen, dass sie so schwer zu sich sel­ber fand, ja ich schäm­te mich ein we­nig an ihr we­gen ih­res Zeit­ver­trö­delns und dass sie so oft nach Tand und Lar­ven griff, dass sie so früh wach und doch so spät reif wur­de. Aber seit ich sie nun beim Sam­meln mei­ner Erin­ne­run­gen nä­her ins Auge fass­te, habe ich ein­sich­ti­ger von ihr den­ken ge­lernt. Und da ich mich be­mü­he, über alle, von de­nen ich zu re­den habe, ge­recht zu re­den, sehe ich nicht ein, warum ich die glei­che Bil­lig­keit nicht auch der er­wei­sen soll­te, die von al­len am un­be­quems­ten ge­bet­tet war. Vi­el­leicht rei­fen auch im Nichtstun oder Zeit­ver­trö­deln Be­ga­bun­gen ge­sün­der als bei zu frü­her und großer Be­trieb­sam­keit, die sich schnell aus­gibt. »Der Herr gibt es den Sei­nen im Schla­fe« heißt ja wohl nichts an­de­res, als dass dem Schla­fen­den Kräf­te zu­strö­men, die er zum Wer­den und Wach­sen braucht. Wenn sie nach Tand und Lar­ven griff, so war’s, dass sie dar­in Sym­bo­le sah, und Sym­bo­le se­hen war ihr ei­gent­li­ches Le­bens­ge­setz. Vor al­lem aber stamm­te sie aus je­nem welt­frem­den Ge­schlecht, von dem Höl­der­lin sagt, ih­nen sei »der Fehl, dass sie nicht wis­sen wo­hin, in die un­er­fah­re­ne See­le ge­ge­ben«.

So darf ich denn von ihr sa­gen, dass sie ähn­lich wie an­de­re Nichts­tu­er und un­nüt­ze Bro­tes­ser, wie etwa der Grü­ne Hein­rich, der auch kei­ne li­nea­re Rich­tung im Blut hat­te, zwar auf ih­rer Fahrt ins Un­er­reich­li­che man­chen Um­weg ge­macht und oft sich um­ge­schaut hat, aber doch im­mer ohne Er­mat­ten wei­ter­ge­gan­gen ist. Und auch das darf ich für sie in An­spruch neh­men, dass so oft das Le­ben sie mit ei­ner kla­ren For­de­rung auf­rief, die Ver­träum­te auf die Füße sprang und sich mel­de­te, auch nie­mals frag­te, ob der Auf­trag ein leich­ter oder ein schwe­rer war. Mir scheint, nur wer auf li­nea­rem Weg nach Er­reich­li­chem wan­dert, kön­ne sich das Recht neh­men, sie zu schel­ten, aber er hat, wenn er an­ge­kom­men ist, auch schon das Sei­ni­ge da­hin.

Wenn ich Nichts­tu­er und un­nüt­ze Bro­tes­ser sag­te, muss auch die­ses Wort rich­tig ver­stan­den sein: das Brot, das ich aß, war mein ei­ge­nes, selbs­t­er­wor­be­nes. Aber soll­te das ein Le­ben aus­fül­len: Ro­ma­ne sich­ten, Ro­ma­ne über­set­zen oder über­setz­te nach­prü­fen von der Art, wie sie eben­so gut nicht sein konn­ten und in der Tat schon nach we­ni­gen Jahr­zehn­ten nicht mehr wa­ren? Da ging es ja nicht um die hohe Über­set­zungs­kunst, wie mein Va­ter sie aus­üb­te, die ih­ren Lohn in sich sel­ber trug, als er Gott­frieds zau­ber­haf­te Dich­ter­spra­che nach­bil­de­te und mit Ari­ost »Feen­brot aß«: nach sol­chen Wer­ken und sol­chen Leis­tun­gen herrsch­te im letz­ten Vier­tel des vo­ri­gen Jahr­hun­derts kei­ne Nach­fra­ge mehr. Es war ganz pro­sa­i­sches Le­se­fut­ter, was vom Buch­han­del ge­for­dert wur­de, und et­was so Köst­li­ches, wie mei­nen Nie­vo, der be­zeich­nen­der­wei­se dem da­ma­li­gen Ita­li­en ganz un­be­kannt war und erst jetzt in sei­nem Va­ter­land zu Ehren ge­kom­men ist, fand ich in der gan­zen ita­lie­ni­schen Li­te­ra­tur je­ner Tage nicht wie­der. Die er­zäh­len­den Wer­ke, die mir durch die Hän­de gin­gen, be­weg­ten sich im Schlepp­tau der Fran­zo­sen, wenn auch der rohe Zo­la­sche Na­tu­ra­lis­mus in den fei­ne­ren Ve­ris­mus Ver­gas ver­edelt war. Es darf bei die­ser Ge­le­gen­heit den da­ma­li­gen Ita­li­e­nern nach­ge­rühmt wer­den, dass sie die Mode des Schmut­zi­gen nicht mit­mach­ten und bei der Dar­stel­lung ge­schlecht­li­cher Din­ge die Gren­ze des Er­träg­li­chen nicht ver­letz­ten, denn das künst­le­ri­sche Maß­hal­ten war noch im­mer ihr ed­les Grie­che­ner­be.

Ich wuss­te also nicht, was ich woll­te oder soll­te. Auf die Ly­rik, in der ich noch nach der ei­ge­nen Aus­drucks­form tas­te­te, wenn auch schon dann und wann ein Stück ge­lang, das seit­dem ge­blie­ben ist, ließ sich kein Le­bens­schick­sal bau­en. No­vel­lis­ti­sche Ver­su­che, die ich da und dort dru­cken ließ, blie­ben mir sel­ber fremd und äu­ßer­lich, denn ich wag­te mei­ne See­le nicht hin­ein­zu­gie­ßen, weil die­se See­le noch zu scheu und teils auch zu un­reif war. Ich fühl­te ja selbst, dass ich die Wei­hen noch nicht hat­te. Jun­ge Men­schen brauch­ten da­mals län­ger zur Ent­wick­lung, sie wuch­sen un­be­wus­s­ter und le­bens­fer­ner auf als die heu­ti­gen, von früh an auf Zwe­cke ein­ge­stell­ten; da­für blieb ih­nen aber auch die in­ne­re Kind­heit er­hal­ten. – Bei mir kam noch ein be­son­de­res Hemm­nis hin­zu: ich hat­te als Kind, das ohne Schu­le auf­wuchs, mit grau­sen­der Ehr­furcht die Schulauf­sät­ze mei­ner Brü­der be­staunt, in de­nen all die rei­fe Le­bens­weis­heit der Leh­rer nie­der­ge­schla­gen war, in alt­klu­gen Wor­ten, wie sie ein Kind gar nicht fin­det, denn es war Vor­schrift, sich nicht von dem an­ge­ge­be­nen Wege zu ent­fer­nen –, wenn sich der fan­ta­sie­vol­le Ed­gar einen Sei­ten­sprung er­laub­te, rief ihn der Rot­stift zur Ord­nung. Ich be­wun­der­te also die­se Un­na­tur aus auf­rich­ti­gem Ge­müt, hielt sie für das Rech­te, Gott­ge­bo­te­ne, fühl­te aber, dass ich der­glei­chen nie­mals wür­de ma­chen kön­nen, und das ver­schlug mir für lan­ge hin­aus je­den Ver­such zum Schrei­ben. Es ging mir da­mit wie mit der Vor­trags­kunst ei­ner Al­ters­ge­nos­sin, die je­des Mal, wenn ihre El­tern Ge­sell­schaft hat­ten, auf ein Po­di­um stieg, das klei­ne We­sen, und mit furcht­bar falschem Pa­thos »Was willst du, Fer­n­an­do, so trüb und so bleich« de­kla­mier­te. Aus dem Bei­fall der Gro­ßen schloss ich, dass es so ge­macht wer­den müs­se, nahm mir aber vor, sel­ber nie­mals den Fuß auf die­ses Glatteis zu set­zen, da­her es ganz un­mög­lich war, mich je­mals zum Auf­sa­gen ei­nes Ge­dich­tes zu be­we­gen. So war ich denn auch bis zum zwan­zigs­ten Jahr nicht dazu ge­kom­men, mich in Pro­sa zu ver­su­chen; die in Tü­bin­gen be­gon­ne­nen Mär­chen wa­ren mein ers­ter Sprung da hin­ein; sie wur­den je­doch nicht am Schreib­tisch ver­fasst, son­dern großen­teils an Bal­des Bett­rand sit­zend münd­lich, um dem Lei­den­den die Zeit zu ver­trei­ben, und erst her­nach auf sei­nen Wunsch nie­der­ge­schrie­ben. Ich mach­te die klei­ne Samm­lung in Flo­renz mit Lie­be fer­tig und be­schloss sie mit dem »Leucht­kä­fer, der kein Mensch wer­den woll­te«, ei­ner Er­fin­dung, in der ein stil­les und zar­tes Her­zens­leid, nur mir ver­nehm­lich, lei­se nach­zit­ter­te. Auf den Rat ei­ner Be­kann­ten, die gute Be­zie­hun­gen zu Eng­land hat­te, über­setz­te ich das klei­ne Ding, das mir in ei­ge­ner Wei­se am Her­zen lag, ins Eng­li­sche, um es in ei­nem hie­für ge­eig­ne­ten eng­li­schen Blat­te dru­cken zu las­sen. Be­vor ich es aus den Hän­den gab, leg­te ich es ei­nem Freun­de, dem fei­noh­ri­gen eng­li­schen Dich­ter Charles Grant, zur sprach­li­chen Be­gut­ach­tung und al­len­fall­si­gen Be­rich­ti­gun­gen vor. Der Spruch, den ich da emp­fing, war mir eben­so über­ra­schend wie lehr­reich. Zu be­rich­ti­gen gebe es nichts, die Wort­wahl sei un­an­fecht­bar, der Satz­bau rich­tig, nur sei kein ein­zi­ger Satz eng­lisch. Be­tre­ten frag­te ich, ob er mir denn nicht hel­fen kön­ne, ein rich­ti­ges Eng­lisch dar­aus zu ma­chen? Nein, war der Be­scheid, denn in eng­lisch ge­fühl­tem Eng­lisch wäre es kein »Leucht­kä­fer« mehr. Der Geist der bei­den Spra­chen sei so grund­ver­schie­den, dass das Eng­li­sche für ein sol­ches Schwe­ben zwi­schen Lä­cheln und Weh­mut, ein solch un­aus­ge­spro­che­nes Rüh­ren an letz­te Din­ge mit­ten in kind­li­cher Mär­chenun­schuld gar kei­ne Töne habe und dass ge­wiss ein fei­ner und ge­bil­de­ter Eng­län­der die klei­ne Le­gen­de lie­ber in mei­nem zwar fremd­ar­tig aber nicht un­an­ge­nehm klin­gen­den Eng­lisch le­sen wer­de als in ei­nem rich­ti­gen, aus dem der gan­ze Mär­chen­reiz weg­ge­bla­sen wäre. Ich be­folg­te den Rat und be­kam ein un­er­war­tet gu­tes Ho­no­rar, aber nie den Druck zu Ge­sicht, was ge­le­gent­lich die Ver­mu­tung na­he­leg­te, dass das Mär­chen un­ter an­de­rem Na­men ge­druckt wor­den sei. Die be­deut­sa­me Fra­ge von der Über­setz­bar­keit dich­te­ri­scher Er­zeug­nis­se wur­de mehr­fach mit dem eng­li­schen Freund er­ör­tert, wo­bei es mir sehr ein­leuch­tend war, zu hö­ren, dass zwar der deut­sche Über­set­zer mit­telst sei­ner zu un­end­li­cher Dehn­bar­keit und Ge­schmei­dig­keit er­zo­ge­nen Spra­che jede eng­li­sche Ge­dan­ken­fär­bung un­ver­fälscht aus­drücken kön­ne, nicht aber um­ge­kehrt der Eng­län­der den deut­schen Ge­dan­ken, wenn er in der Tie­fe des Volks­ge­müts wurz­le, weil sei­ne Spra­che als die ei­nes her­vor­ra­gend prak­ti­schen, gänz­lich un­spe­ku­la­ti­ven Vol­kes, ein ein­sei­ti­ges, nach der phi­lo­so­phi­schen Rich­tung un­ent­wi­ckel­tes Werk­zeug sei. Er hat­te es selbst zu er­pro­ben, als ihn un­se­re ge­mein­sa­me Freun­din, Frau Jes­sy Hil­le­brand, die eng­li­sche Gat­tin des be­kann­ten Essayis­ten, bei ih­rer Über­set­zung von Scho­pen­hau­ers »Vier­fa­cher Wur­zel« zu Hil­fe rief, an wel­cher Wur­zel auch der fei­ne Sprach­ken­ner Grant ge­wal­tig zu kau­en fand, weil das Eng­li­sche dem Scho­pen­hau­er­schen Deutsch einen fast un­über­wind­li­chen Wi­der­stand ent­ge­gen­setz­te. – Ich hat­te spä­ter oft Ge­le­gen­heit, mich die­ser Ge­sprä­che zu er­in­nern, wenn sich mir die Er­fah­rung von der schwe­ren Über­setz­bar­keit mei­ner wenn auch noch so durch­sich­ti­gen Spra­che er­neu­er­te: je­nes mit­schwin­gen­de Et­was, das dem Frem­den den Zu­gang zu er­schwe­ren scheint, ist nichts an­de­res als die mit­schwin­gen­de, im Ver­bor­ge­nen woh­nen­de deut­sche Stam­mes­see­le. Der Mas­sen­er­folg, den un­se­re jüngst­ver­flos­se­ne Li­te­ra­tur­pe­ri­ode im Aus­land hat­te und noch im­mer hat, geht eben auf das Feh­len je­nes Et­was zu­rück, wo­durch ein in­ter­na­tio­na­les, in­ner­lich un­deut­sches Deutsch so leicht zu über­set­zen ist und eine in­ter­na­tio­na­le Geis­tes­welt die deut­sche Geis­tig­keit vor dem Aus­land ver­tritt.

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