Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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1 Eine Gestalt aus meinem »Jugendland« <<<
2 Man lacht nicht mehr, wenn man verheiratet ist <<<
Siebtes Kapitel – Der Weg
Und doch, das Aug’ sieht sich an Schönheit satt,
Es krankt das Herz, das keine Wurzeln hat, –
so ging es nun seit einer Weile schon in meinem Lebenslied weiter. Ich bin dem jungen Wesen, von dem ich hier erzählen muss, lange Zeit in der Rückschau gram gewesen, dass sie so schwer zu sich selber fand, ja ich schämte mich ein wenig an ihr wegen ihres Zeitvertrödelns und dass sie so oft nach Tand und Larven griff, dass sie so früh wach und doch so spät reif wurde. Aber seit ich sie nun beim Sammeln meiner Erinnerungen näher ins Auge fasste, habe ich einsichtiger von ihr denken gelernt. Und da ich mich bemühe, über alle, von denen ich zu reden habe, gerecht zu reden, sehe ich nicht ein, warum ich die gleiche Billigkeit nicht auch der erweisen sollte, die von allen am unbequemsten gebettet war. Vielleicht reifen auch im Nichtstun oder Zeitvertrödeln Begabungen gesünder als bei zu früher und großer Betriebsamkeit, die sich schnell ausgibt. »Der Herr gibt es den Seinen im Schlafe« heißt ja wohl nichts anderes, als dass dem Schlafenden Kräfte zuströmen, die er zum Werden und Wachsen braucht. Wenn sie nach Tand und Larven griff, so war’s, dass sie darin Symbole sah, und Symbole sehen war ihr eigentliches Lebensgesetz. Vor allem aber stammte sie aus jenem weltfremden Geschlecht, von dem Hölderlin sagt, ihnen sei »der Fehl, dass sie nicht wissen wohin, in die unerfahrene Seele gegeben«.
So darf ich denn von ihr sagen, dass sie ähnlich wie andere Nichtstuer und unnütze Brotesser, wie etwa der Grüne Heinrich, der auch keine lineare Richtung im Blut hatte, zwar auf ihrer Fahrt ins Unerreichliche manchen Umweg gemacht und oft sich umgeschaut hat, aber doch immer ohne Ermatten weitergegangen ist. Und auch das darf ich für sie in Anspruch nehmen, dass so oft das Leben sie mit einer klaren Forderung aufrief, die Verträumte auf die Füße sprang und sich meldete, auch niemals fragte, ob der Auftrag ein leichter oder ein schwerer war. Mir scheint, nur wer auf linearem Weg nach Erreichlichem wandert, könne sich das Recht nehmen, sie zu schelten, aber er hat, wenn er angekommen ist, auch schon das Seinige dahin.
Wenn ich Nichtstuer und unnütze Brotesser sagte, muss auch dieses Wort richtig verstanden sein: das Brot, das ich aß, war mein eigenes, selbsterworbenes. Aber sollte das ein Leben ausfüllen: Romane sichten, Romane übersetzen oder übersetzte nachprüfen von der Art, wie sie ebenso gut nicht sein konnten und in der Tat schon nach wenigen Jahrzehnten nicht mehr waren? Da ging es ja nicht um die hohe Übersetzungskunst, wie mein Vater sie ausübte, die ihren Lohn in sich selber trug, als er Gottfrieds zauberhafte Dichtersprache nachbildete und mit Ariost »Feenbrot aß«: nach solchen Werken und solchen Leistungen herrschte im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts keine Nachfrage mehr. Es war ganz prosaisches Lesefutter, was vom Buchhandel gefordert wurde, und etwas so Köstliches, wie meinen Nievo, der bezeichnenderweise dem damaligen Italien ganz unbekannt war und erst jetzt in seinem Vaterland zu Ehren gekommen ist, fand ich in der ganzen italienischen Literatur jener Tage nicht wieder. Die erzählenden Werke, die mir durch die Hände gingen, bewegten sich im Schlepptau der Franzosen, wenn auch der rohe Zolasche Naturalismus in den feineren Verismus Vergas veredelt war. Es darf bei dieser Gelegenheit den damaligen Italienern nachgerühmt werden, dass sie die Mode des Schmutzigen nicht mitmachten und bei der Darstellung geschlechtlicher Dinge die Grenze des Erträglichen nicht verletzten, denn das künstlerische Maßhalten war noch immer ihr edles Griechenerbe.
Ich wusste also nicht, was ich wollte oder sollte. Auf die Lyrik, in der ich noch nach der eigenen Ausdrucksform tastete, wenn auch schon dann und wann ein Stück gelang, das seitdem geblieben ist, ließ sich kein Lebensschicksal bauen. Novellistische Versuche, die ich da und dort drucken ließ, blieben mir selber fremd und äußerlich, denn ich wagte meine Seele nicht hineinzugießen, weil diese Seele noch zu scheu und teils auch zu unreif war. Ich fühlte ja selbst, dass ich die Weihen noch nicht hatte. Junge Menschen brauchten damals länger zur Entwicklung, sie wuchsen unbewusster und lebensferner auf als die heutigen, von früh an auf Zwecke eingestellten; dafür blieb ihnen aber auch die innere Kindheit erhalten. – Bei mir kam noch ein besonderes Hemmnis hinzu: ich hatte als Kind, das ohne Schule aufwuchs, mit grausender Ehrfurcht die Schulaufsätze meiner Brüder bestaunt, in denen all die reife Lebensweisheit der Lehrer niedergeschlagen war, in altklugen Worten, wie sie ein Kind gar nicht findet, denn es war Vorschrift, sich nicht von dem angegebenen Wege zu entfernen –, wenn sich der fantasievolle Edgar einen Seitensprung erlaubte, rief ihn der Rotstift zur Ordnung. Ich bewunderte also diese Unnatur aus aufrichtigem Gemüt, hielt sie für das Rechte, Gottgebotene, fühlte aber, dass ich dergleichen niemals würde machen können, und das verschlug mir für lange hinaus jeden Versuch zum Schreiben. Es ging mir damit wie mit der Vortragskunst einer Altersgenossin, die jedes Mal, wenn ihre Eltern Gesellschaft hatten, auf ein Podium stieg, das kleine Wesen, und mit furchtbar falschem Pathos »Was willst du, Fernando, so trüb und so bleich« deklamierte. Aus dem Beifall der Großen schloss ich, dass es so gemacht werden müsse, nahm mir aber vor, selber niemals den Fuß auf dieses Glatteis zu setzen, daher es ganz unmöglich war, mich jemals zum Aufsagen eines Gedichtes zu bewegen. So war ich denn auch bis zum zwanzigsten Jahr nicht dazu gekommen, mich in Prosa zu versuchen; die in Tübingen begonnenen Märchen waren mein erster Sprung da hinein; sie wurden jedoch nicht am Schreibtisch verfasst, sondern großenteils an Baldes Bettrand sitzend mündlich, um dem Leidenden die Zeit zu vertreiben, und erst hernach auf seinen Wunsch niedergeschrieben. Ich machte die kleine Sammlung in Florenz mit Liebe fertig und beschloss sie mit dem »Leuchtkäfer, der kein Mensch werden wollte«, einer Erfindung, in der ein stilles und zartes Herzensleid, nur mir vernehmlich, leise nachzitterte. Auf den Rat einer Bekannten, die gute Beziehungen zu England hatte, übersetzte ich das kleine Ding, das mir in eigener Weise am Herzen lag, ins Englische, um es in einem hiefür geeigneten englischen Blatte drucken zu lassen. Bevor ich es aus den Händen gab, legte ich es einem Freunde, dem feinohrigen englischen Dichter Charles Grant, zur sprachlichen Begutachtung und allenfallsigen Berichtigungen vor. Der Spruch, den ich da empfing, war mir ebenso überraschend wie lehrreich. Zu berichtigen gebe es nichts, die Wortwahl sei unanfechtbar, der Satzbau richtig, nur sei kein einziger Satz englisch. Betreten fragte ich, ob er mir denn nicht helfen könne, ein richtiges Englisch daraus zu machen? Nein, war der Bescheid, denn in englisch gefühltem Englisch wäre es kein »Leuchtkäfer« mehr. Der Geist der beiden Sprachen sei so grundverschieden, dass das Englische für ein solches Schweben zwischen Lächeln und Wehmut, ein solch unausgesprochenes Rühren an letzte Dinge mitten in kindlicher Märchenunschuld gar keine Töne habe und dass gewiss ein feiner und gebildeter Engländer die kleine Legende lieber in meinem zwar fremdartig aber nicht unangenehm klingenden Englisch lesen werde als in einem richtigen, aus dem der ganze Märchenreiz weggeblasen wäre. Ich befolgte den Rat und bekam ein unerwartet gutes Honorar, aber nie den Druck zu Gesicht, was gelegentlich die Vermutung nahelegte, dass das Märchen unter anderem Namen gedruckt worden sei. Die bedeutsame Frage von der Übersetzbarkeit dichterischer Erzeugnisse wurde mehrfach mit dem englischen Freund erörtert, wobei es mir sehr einleuchtend war, zu hören, dass zwar der deutsche Übersetzer mittelst seiner zu unendlicher Dehnbarkeit und Geschmeidigkeit erzogenen Sprache jede englische Gedankenfärbung unverfälscht ausdrücken könne, nicht aber umgekehrt der Engländer den deutschen Gedanken, wenn er in der Tiefe des Volksgemüts wurzle, weil seine Sprache als die eines hervorragend praktischen, gänzlich unspekulativen Volkes, ein einseitiges, nach der philosophischen Richtung unentwickeltes Werkzeug sei. Er hatte es selbst zu erproben, als ihn unsere gemeinsame Freundin, Frau Jessy Hillebrand, die englische Gattin des bekannten Essayisten, bei ihrer Übersetzung von Schopenhauers »Vierfacher Wurzel« zu Hilfe rief, an welcher Wurzel auch der feine Sprachkenner Grant gewaltig zu kauen fand, weil das Englische dem Schopenhauerschen Deutsch einen fast unüberwindlichen Widerstand entgegensetzte. – Ich hatte später oft Gelegenheit, mich dieser Gespräche zu erinnern, wenn sich mir die Erfahrung von der schweren Übersetzbarkeit meiner wenn auch noch so durchsichtigen Sprache erneuerte: jenes mitschwingende Etwas, das dem Fremden den Zugang zu erschweren scheint, ist nichts anderes als die mitschwingende, im Verborgenen wohnende deutsche Stammesseele. Der Massenerfolg, den unsere jüngstverflossene Literaturperiode im Ausland hatte und noch immer hat, geht eben auf das Fehlen jenes Etwas zurück, wodurch ein internationales, innerlich undeutsches Deutsch so leicht zu übersetzen ist und eine internationale Geisteswelt die deutsche Geistigkeit vor dem Ausland vertritt.
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