Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Er fühl­te den Wi­der­stand und schlug mir nun bei der nächs­ten Be­geg­nung einen ihm be­freun­de­ten Sa­lon in Flo­renz vor, wo vie­le an­ge­se­he­ne Frem­de ver­kehr­ten und wo ich mich leicht hät­te ein­füh­ren las­sen kön­nen. Dort mein­te er, wür­de sich bei sei­ner Hin­kunft ein Wie­der­be­geg­nen am zwang­lo­ses­ten ein­lei­ten las­sen. Ich schwieg. Ich sah da kei­ne Brücke und es gab auch kei­ne. Vor al­lem war schon mein Stolz viel zu groß, um an­ders denn als glei­che vor ei­nem Wer­ber ste­hen zu wol­len; ich glaub­te ja auch gar nicht, dass ein Mann mich durch Na­men und Stel­lung zu mehr ma­chen könn­te, als ich mich von Ge­burt aus fühl­te. Und zu dem al­lem noch Ma­mas Ab­scheu vor dem Sol­da­ten­stand. Ich frei­lich dach­te auf die­sem Punkt wie auf so vie­len Punk­ten an­ders: hat­te doch sie selbst, die Sol­da­ten­toch­ter, mir, o Wi­der­sinn! aus ih­rem vä­ter­li­chen Blut ein Wohl­ge­fal­len an mi­li­tä­ri­schen Schau­spie­len, an Waf­fen­übun­gen und Rei­ter­zü­gen und eine wah­re Lust an der Dar­stel­lung krie­ge­ri­scher Aben­teu­er ver­erbt. Mehr Ein­druck mach­te mir ein Wink der welter­fah­re­nen Son­ja: in der Uni­form lie­ge die Be­gren­zung, die das Wort sel­ber aus­sagt. Die Be­gren­zung, das traf! Ge­bun­den­heit an un­ver­wisch­ba­re Prä­gun­gen und nicht zu ent­wur­zeln­de An­schau­un­gen, die den Ein­zel­nen zur Gat­tung ma­chen, war mir im­mer tief un­heim­lich. Wie viel bes­ser der Wild­west und das Rei­ten auf Prä­rie­pfer­den, das ein­mal mei­ne Ju­gend­hoff­nung ge­we­sen war! Es mach­te mich wohl glück­lich, mei­ne alte Sehn­sucht nach le­ben­di­ger ho­her Kul­tur­form und Schön­heit auf dem klas­si­schen Bo­den ge­stillt zu se­hen und mich dar­in wie mit­ge­bo­ren zu be­we­gen, aber es war nur eine Ga­strol­le die ich spiel­te; dau­ernd hät­te ich nicht in ih­ren Bin­dun­gen und Schran­ken le­ben kön­nen. Dem Dich­ter ist das Ge­hen von Sphä­re zu Sphä­re nicht zu per­sön­li­chen Zwe­cken ge­ge­ben: er muss als Bru­der ne­ben dem Kö­nig und dem Bett­ler ste­hen, von kei­ner Da­seins­form sich ver­wir­ren las­sen und in al­len hei­misch sein, er sel­ber aber darf kei­nen Stand ha­ben. Das lag mir im Ge­fühl, be­vor es in mein Be­wusst­sein trat. Meist emp­fand ich mich ja nicht ein­mal als Zeit­ge­nos­sin son­dern als Bür­ge­rin ei­ner Welt, die erst kom­men wür­de, wenn ich nicht mehr war. Aber viel­leicht wa­ren die­se Tage doch die schöns­ten mei­ner Ju­gend, ge­ra­de weil sie so un­wirk­lich wa­ren, und ich sie so ganz nur als Poe­sie ge­noss, de­ren Erin­ne­rung ich vor je­der spä­te­ren Dis­so­nanz be­wah­ren woll­te. Wenn ich ne­ben dem rit­ter­li­chen Mann durch die Säle ging an der spa­lier­bil­den­den Ju­gend vor­über und uns ein Bei­falls­mur­meln durch die Rei­hen folg­te, so freu­te ich mich, weil er es mit­ver­nahm; und wenn die jun­gen Of­fi­zie­re mit lie­be­vol­ler Ver­eh­rung ih­ren früh zu ho­her Stel­lung ge­lang­ten Kom­man­deur nann­ten, so freu­te ich mich wie­der. Ei­nes war es, was mich vor al­lem an der ed­len Er­schei­nung an­zog und was die in­ni­ge Be­zau­be­rung nähr­te: dass in sei­ner Hal­tung nicht eine Spur von Leicht­fer­tig­keit lag und mehr Ehr­furcht vor dem weib­li­chen Ge­schlecht, als ich sie sonst bei ro­ma­ni­schen Män­nern ge­fun­den hat­te. Nur den au­gen­schein­li­chen Sinn, der sich hin­ter sei­nen Wor­ten barg, muss­te ich mir ge­walt­sam fern­hal­ten.

Noch er­in­ne­re ich mich ei­ner ge­mein­sa­men Meer­fahrt am letz­ten Abend, wo der Lie­bens­wür­di­ge beim Aus­s­tei­gen mei­ne Hand fest­hielt und et­was ab­seits von den an­de­ren schnell und drin­gend aber­mals die Fra­ge stell­te: Wo also se­hen wir uns wie­der?

Im Pa­ra­dies, ant­wor­te­te ich leicht­hin, in dem an­ge­nom­me­nen Tone blei­bend – ein ver­häng­nis­vol­les Wort, bei dem mir gleich sel­ber nicht wohl war und das mir spä­ter erst recht aufs Herz fiel. – Nein, so lan­ge wer­de er nicht war­ten, – mehr konn­te er nicht mehr sa­gen, weil die Ge­sell­schaft sich ab­schied­neh­mend da­zwi­schen­dräng­te. Nur noch ein stum­mer Hän­de­druck und ein lan­ger Blick, dann gin­gen wir aus­ein­an­der, und am nächs­ten Mor­gen war die Fan­tas­ma­go­rie zer­sto­ben, die Ge­gend leer.

Der Be­such, den ich weit mehr fürch­te­te als wünsch­te, wur­de nicht zur Wahr­heit. Nur ein­mal, bald nach der Heim­kehr, er­reich­te mich noch ein flüch­ti­ger Be­weis, dass ich nicht ver­ges­sen war. Der Win­ter ging hin und das Früh­jahr brach­te die Nach­richt von sei­nem Tode.

Es war ein wie­der­keh­ren­der Zug in mei­nem Le­ben, dass in das »Nei­gen von Her­zen zu Her­zen« sich der Tod misch­te. Hat­te ich ihn in frü­her Ju­gend zu zärt­lich an­ge­blickt, als ich ihn so schön und ernst ne­ben mei­nen frühster­ben­den Lieb­lings­hel­den ste­hen sah, dass er nun im­mer in mei­ner Nähe sein woll­te? Aber er such­te nicht mich, er woll­te nur von mir ver­herr­licht sein. Und ich stand je­dem die­ser To­ten mit ei­nem ban­gen Schuld­ge­fühl ge­gen­über, weil ich noch hat­te, was er nicht mehr be­saß, das at­men­de Le­ben. So als ob ich bei der Ge­burt von dem pul­sen­den Le­bens­ele­ment mehr für mich ge­fasst hät­te, als mir zu­kam, und es nun de­nen, die ich lieb­te, die mich lieb­ten, im­mer wie­der dar­an feh­len müs­se.

An je­nem Mai­tag, als ich über der Trau­er­an­zei­ge Strö­me von Trä­nen wein­te, leg­te Tat­ja­na ihre Wan­ge an die mei­ne und wein­te in­nig mit: Vous ne sa­vez pas - je l’ai aimé aus­si. Das edle Herz hat­te sich von mei­ner Hin­nei­gung mit­rei­ßen las­sen, war aber lie­be­voll wie im­mer in den Hin­ter­grund ge­tre­ten.

Ein Men­schen­al­ter soll­te ver­ge­hen, bis ich noch ein­mal den Na­men nen­nen hör­te, der in Ri­mi­ni mein Herz be­wegt hat­te. Zu­gleich er­fuhr ich auch von der Wir­rung, die nach je­nen Ta­gen in das Le­ben des rit­ter­li­chen Man­nes stö­rend ein­griff; eine Wir­rung, bei der er die eh­ren­haf­tes­te Rol­le spiel­te. Weib­li­che Nach­stel­lun­gen von hö­he­rer Sei­te hat­ten ihn ver­an­lasst, lie­ber als sei­ner Pf­licht und Ehre zu feh­len, sich in eine klei­ne ent­le­ge­ne Gar­ni­sons­stadt ver­set­zen zu las­sen, wo ihn eine viel­leicht durch Un­lust und Wi­der­wär­tig­keit be­för­der­te Krank­heit schnell hin­weg­nahm. Er war der hei­ßen Trä­nen, die um ihn flos­sen, wohl wert ge­we­sen, und es war nicht grund­los, dass un­ter den vie­len Be­geg­nun­gen mei­nes Le­bens ge­ra­de die­se flüch­ti­ge, ohne Fort­set­zung ge­blie­be­ne mir mit den zar­tes­ten, aber un­ver­wisch­ba­ren Pas­tell­far­ben in der See­le haf­ten blieb. – Bald ging nun auch das Ver­hält­nis mit Tat­ja­na zur Nei­ge. Aus Russ­land kam die alte Fürs­tin, ihre Mut­ter, eine klei­ne di­cke, äu­ßerst son­der­ba­re Frau, durch und durch an­ci­en ré­gime aus der Zeit der Leib­ei­gen­schaft und so un­wis­send wie es ihre Ge­ne­ra­ti­on und ihr Stand mit sich brach­ten. Sie sprach ein sehr schlech­tes Fran­zö­sisch, und Rus­sisch konn­te sie, wie ihre Töch­ter klag­ten, so gut wie gar nicht. Man hät­te sie wie sie ging und stand in einen Ro­man Tur­gen­jews oder einen frü­hen Tol­stoi hin­ein­stel­len kön­nen. Die Woh­nung ne­ben der uns­ri­gen wur­de jetzt zu klein, der Schwie­ger­sohn Po­tem­kin kauf­te weit drau­ßen auf Mont’ Ughi um lä­cher­lich ge­rin­gen Preis die eben feil­ste­hen­de his­to­ri­sche Vil­la, wo die be­rühm­te Ver­schwö­rung der Paz­zi an­ge­zet­telt wor­den war. Die alte Fürs­tin war zu dem aus­ge­spro­che­nen Zwe­cke ge­kom­men, sich mit der Ver­hei­ra­tung ih­rer jün­ge­ren Toch­ter zu be­schäf­ti­gen. Die­sem Plan war eine Freund­schaft, die so viel Platz in Tat­ja­nas Le­ben aus­füll­te, hin­der­lich; sie be­schränk­te also un­se­ren Um­gang, der oh­ne­hin bei der großen Ent­fer­nung und den da­mals noch un­ent­wi­ckel­ten Ver­kehrs­ver­hält­nis­sen nur schwer auf­recht­zu­er­hal­ten war. Die Freun­din­nen sa­hen sich nur sel­ten mehr in dem neu­en Raum, noch sel­te­ner bei mir in dem al­ten. Tat­ja­na war im­mer schwa­chen Wil­lens ge­we­sen, so durf­te ich ihr nicht ver­ar­gen, dass sie die herrsch­süch­ti­ge Mut­ter zwi­schen uns bei­de tre­ten ließ. Bald dar­auf wur­de sie mit ei­nem ita­lie­ni­schen Di­plo­ma­ten ver­lobt; der Zar hat­te die Toch­ter des al­ten aber ver­arm­ten Fürs­ten­hau­ses stan­des­ge­mäß aus­ge­stat­tet. Sie kam als Ge­sand­tin an einen Bal­kan­hof, was ih­rer stil­len, im­mer et­was men­schen­scheu­en Art we­nig ent­sprach. Wir tausch­ten nur noch sel­te­ne Brie­fe; da un­ser Bund auf kei­ne geis­ti­ge Ge­mein­schaft, nur auf herz­li­che Nei­gung und Ver­trau­en ge­grün­det war, konn­te er in der Fer­ne nicht an­ders als durch die zärt­li­che Erin­ne­rung fort­be­ste­hen.

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