Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die leich­te und fei­ne Luft die­ser Krei­se, ihre eben­so vor­neh­me wie na­tür­li­che Hal­tung ta­ten mir so wohl, dass ich mich wil­lig nach ih­rer Wei­se mo­del­te und auch mit ei­ner ge­rin­ge­ren geis­ti­gen Aus­beu­te zu­frie­den war, weil mir die Ver­bin­dung von ge­sell­schaft­li­cher Hoch­zucht und erd­na­her Nahr­haf­tig­keit im­mer neue ge­gen­sätz­li­che An­zie­hung bot. Was mir Tat­ja­na von ih­rer Ju­gend auf rus­si­schen Guts­hö­fen er­zähl­te, von den ra­sen­den Schlit­ten­fahr­ten durch die Step­pe über Stock und Stein, wo es nichts zu be­sa­gen hat­te, wenn ei­ner der In­sas­sen un­ter­wegs ab­han­den kam und spä­ter aus dem Schnee wie­der her­vor­ge­sucht wer­den muss­te, das gab mir ein Ge­fühl je­ner Gren­zen­lo­sig­keit des rus­si­schen Rau­mes und der sich dar­in ab­zie­len­den mensch­li­chen Mög­lich­kei­ten, wor­aus die Rus­sen ihre be­rühm­te »schi­ro­ka­ja na­tu­ra« (wei­te Na­tur) ab­lei­ten. Ich, die ich mein Le­ben lang vor en­gen Be­grif­fen, en­gen Wän­den und en­gen Tä­lern mit glei­chem Schre­cken floh, fühl­te mich dar­in der sla­wi­schen See­le ver­wandt. Und wie in der Früh­zeit mit der ge­lieb­ten Lili 1hielt ich es mit den rus­si­schen Freun­din­nen wie­der, nur dass die Dre­hung der Spi­ra­le mich un­ter­des­sen um einen er­wei­ter­ten Um­lauf hö­her ge­führt hat­te: ich nahm in mich auf, was sie mir Neu­es, Reiz­vol­les bo­ten, stell­te mich be­wusst auf ih­ren Stand­punkt, ging in alle ihre Be­lan­ge ein. Ich las und lob­te mit ih­nen die ober­fläch­li­chen fran­zö­si­schen Ro­ma­ne, die ganz Eu­ro­pa ent­zück­ten, und wenn die rei­fe­re Son­ja ge­le­gent­lich einen kri­ti­schen Ein­wand er­hob, gab ich der ge­lieb­te­ren Tan­ja recht, denn auf ein biss­chen mehr oder we­ni­ger Kitsch, ge­mes­sen an dem, was ich zu Hau­se las, kam es da gar nicht an. Es war dies kei­ne Un­treue ge­gen mein wah­res Selbst und kei­ne Un­wahr­heit ge­gen die Freund­schaft, son­dern ich trenn­te mich be­wusst in zwei Hälf­ten, von de­nen die eine sich dem Au­gen­blick an­pass­te, um vom Druck des Al­lein­seins ent­las­tet ein­mal die Sü­ßig­keit lie­ben­der Ge­mein­schaft zu kos­ten, so wie man zur Fa­schings­zeit ein Mas­ken­zei­chen an­legt, um an ei­nem fest­li­chen Abend teil­zu­neh­men – nicht dass die Freund­schaft eine Mas­ke ge­we­sen wäre, nur die An­pas­sung war es, durch die ich leich­ter zu der Freund­schaft kam. Die an­de­re Hälf­te hü­te­te in­des­sen in un­sicht­ba­rer Tie­fe ihre al­ten Göt­ter, die sich nicht in Ge­sell­schaft mit­neh­men lie­ßen. Ich war wie­der jung, un­wahr­schein­lich jung, see­lisch und kör­per­lich; die er­leb­ten trau­ri­gen Jah­re strich ich mir sel­ber aus der Rech­nung.

Von den zwei Schwes­tern war Son­ja die aus­ge­zeich­ne­te­re, hoch und schmal, mit dem sel­te­nen Ge­gen­satz der schwe­ren blauschwar­zen Flech­ten­kro­ne und den tief­blau­en, dun­kel­be­wim­per­ten Au­gen; die Ma­don­na vom Kau­ka­sus nann­te sie ein ge­mein­sa­mer ita­lie­ni­scher Freund. Aber man kam ihr nicht nahe, denn sie war sehr schüch­tern, was in ei­nem leich­ten Stot­tern sei­nen An­lass hat­te und als Käl­te er­schi­en, so­dass ihre Zu­rück­hal­tung an­de­re zu­rück­hal­tend mach­te. Da­bei hat­te sie das weichs­te, gü­tigs­te Herz; ein Zug, den sie mir ein­mal von sich als eine Schwä­che er­zähl­te, war da­für tief be­zeich­nend. An ei­nem Ge­sell­schafts- und Spie­la­bend in hocha­ri­sto­kra­ti­schem Pe­ters­bur­ger Zir­kel wur­de ein jun­ger Of­fi­zier aus dem vor­nehms­ten Re­gi­ment als Falsch­spie­ler ent­larvt und schmach­voll aus­ge­sto­ßen. Der Skan­dal war un­ge­heu­er, die Ge­sell­schaft brach so­gleich auf und ström­te die Trep­pe hin­un­ter an dem Ge­brand­mark­ten vor­bei, der sich bleich und ver­zerrt auf ei­nem Trep­pen­ab­satz an die Wand drück­te. Als die fürst­li­che Son­ja vor­über­ging und den Jam­mer­menschen sah, da er­barm­te sie die ent­wür­dig­te Mensch­heit in ei­nem, der so­eben noch ih­res­glei­chen ge­we­sen war. Per­sön­lich ging er sie nicht das ge­rings­te an, aber sie trat hin­zu und reich­te ihm vor al­ler Au­gen die Hand. Na­tür­lich fan­den es ihre Be­kann­ten lä­cher­lich, und sie lach­te sich auch sel­ber ein we­nig aus, aber ich schloss sie für die­sen Zug in mein Herz, denn ich wuss­te, was es sie bei ih­rer Schüch­tern­heit ge­kos­tet ha­ben muss­te, und dass auch hin­ter dem Mit­leid die Er­kennt­nis stand, dass im Grun­de die Rich­ter und Rä­cher eben­so­we­nig taug­ten, weil sie doch alle auf ihre Wei­se so oder so Falsch­spie­ler des Le­bens wa­ren.

Aber Tat­ja­na stand mir trotz­dem nä­her. Wir hat­ten bei­de – sie noch, ich wie­der – das Jung­mäd­chen­la­chen, das grund­lo­se, aus blo­ßer Freu­dig­keit ent­sprin­gen­de, das in mir so­viel Zer­press­tes, schmerz­lich Er­drück­tes ent­band. Son­ja lach­te nicht, sie lä­chel­te nur: On ne rit plus quand on est ma­riée, 2sag­te sie. Tat­ja­na war ei­ner der selbst­lo­ses­ten Men­schen, die mir be­geg­net sind, über­all trat sie zu­rück; sie, die sel­ber so schön war, such­te nur im­mer mich zu schmücken und vor­zu­schie­ben, wenn wir zu­sam­men aus­gin­gen, denn sie führ­ten mich in alle Häu­ser ein, wo sie ver­kehr­ten. Wenn ich mich für ein Fest an­klei­de­te, kam sie mit Blu­men, die sie mir ins Haar oder ans Kleid steck­te, knie­te zu­samt ih­rer ca­me­rie­ra am Bo­den, um mir die Schlep­pe ge­fäl­li­ger zu raf­fen. Ihren kost­ba­ren Schmuck leg­te sie nie­mals an, weil ich der­glei­chen nicht be­saß und mir nichts von dem ih­ri­gen schen­ken ließ. War ich in der al­ler­ers­ten Ju­gend mei­nen Jah­ren weit vor­an­ge­eilt, so blieb ich jetzt in den Zwan­zi­gen dem Le­ben ge­gen­über grü­ner als mein wirk­li­ches Al­ter und hat­te auch an frü­hen in­ne­ren Er­fah­run­gen man­ches nach­zu­ho­len, denn selt­sam blüh­ten mir alle Blu­men und reif­ten mir alle Früch­te au­ßer­halb ih­rer Jah­res­zeit. Die­se Mäd­chen­freund­schaft, wie sie bei an­de­ren in die Schul­zeit zu fal­len pflegt, leb­te wie die Ver­liebt­heit zwi­schen Jüng­ling und Mäd­chen, sonst ein Vor­spiel zu die­ser, in ste­tem Auf und Nie­der der Ge­füh­le, in Zür­nen und Schmol­len, in La­chen und Wei­nen, in schmerz­li­cher Ab­wen­dung und in be­glück­ter Wie­der­ver­söh­nung, wor­über die fer­ti­ge­re Son­ja lä­chel­te: es war die Ju­gen­dun­ru­he, die, was sie be­sitzt, gleich wie­der aufs Spiel set­zen muss.

Mein Bal­de, jetzt acht­zehn­jäh­rig, aber in der See­le durch sein lan­ges Lei­den völ­lig Kind ge­blie­ben, mit sei­nem ed­len alt­deut­schen Ge­sichts­schnitt bild­schön wie aus ei­nem Dü­rer her­aus­ge­tre­ten, hat­te sich, so wie es ihm als klei­nem Kna­ben bei Lili er­gan­gen war, in mei­ne edle Freun­din mit ver­liebt. Sie merk­te es, und aus Dank­bar­keit küss­te sie ihn ei­nes Ta­ges; das kränk­te ihn je­doch, denn er woll­te nicht als Kind be­han­delt sein.

Da der ewi­ge Trieb nach dem Mee­re, der von klein auf mit mir ging, noch im­mer nicht ge­stillt war und mei­ne Mut­ter mir nicht ge­stat­ten woll­te, al­lein einen der be­rühm­ten Strand­plät­ze auf­zu­su­chen, was auch nach Lan­des­be­grif­fen sehr an­stö­ßig ge­we­sen wäre und mir Be­läs­ti­gun­gen zu­ge­zo­gen hät­te, er­barm­ten sich die Freun­din­nen mei­ner und fuh­ren mit mir nach Li­vor­no. Als die Ge­gend fla­cher und fla­cher wur­de und end­lich ein blau­er Strei­fen am Ho­ri­zont er­schi­en mit ei­nem senk­rech­ten Strich dar­auf, das ers­te Se­gel ei­nes Meer­schiffs das ich sah, da woll­te mir vor Ent­zücken das Herz aus dem Lei­be schie­ßen. Talat­ta! Talat­ta! An dem schö­nen Klip­pen­strand von An­ti­gna­no fan­den wir eine wei­te, ins Meer hin­aus­ge­bau­te Ba­de­hüt­te, de­ren Vor­der­sei­te fast in gan­zer Brei­te nach dem Mee­re of­fen war. Schwimman­zü­ge hat­ten wir kei­ne mit­ge­bracht, das mach­te mei­nen un­be­fan­ge­nen Rus­sin­nen nichts aus, ohne Um­stän­de war­fen sie die Klei­der ab und tauch­ten ins Was­ser, ver­wun­dert ob mei­nes Zö­gerns. Da tat ich das glei­che, und wir schwam­men hin­aus ins Tie­fe, des­sen wun­der­vol­les Tra­gen ich zum ers­ten Male emp­fand. Es war ein herr­li­ches Schwim­men, das au­ßer uns selbst kein Men­schen­au­ge sah, bis hin­ter ei­ner Klip­pe ein Boot voll jun­ger Leu­te her­aus­kam und uns zu schleu­ni­ger Um­kehr nö­tig­te.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x