Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Un­se­re in der Hei­mat zu­rück­ge­blie­be­nen Be­kann­ten, die un­se­rem Auf­bruch kopf­schüt­telnd als ei­nem Ren­nen ins Un­heil nach­ge­schaut hat­ten, stell­ten mit Er­stau­nen fest, dass viel­mehr der Stern des Hau­ses im Auf­stieg war. Es hat­te bis­her im wei­te­ren Kreis der Fa­mi­lie ein al­ter Aber­glau­be ge­herrscht, der auf ei­ni­ge be­gab­te, im Miss­ge­schick un­ter­ge­gan­ge­ne Vor­fah­ren zu­rück­ging, als ob ihre Glie­der we­der Glück noch Stern hät­ten, und un­se­res Va­ters ho­hes aber sieg­lo­ses Rin­gen schi­en den Un­glück­spro­phe­ten recht zu ge­ben. Aber in Ed­gars jun­gen Hän­den zer­brach der böse Bann, als er Mut­ter und Ge­schwis­ter aus der hei­mi­schen Enge hin­aus­führ­te in fri­sches Was­ser. Die­ses Flo­renz wur­de ein Sehn­suchts­ziel für vie­le, und der Rei­se­strom brach­te bald den einen, bald den an­de­ren Hei­mat­ge­nos­sen, der sich an Ort und Stel­le über­zeu­gen muss­te, was aus uns ge­wor­den. Auch Be­su­che aus der Ju­gend­stadt ka­men, und da war es nun merk­wür­dig, wie alle mich von je schon rich­tig ver­stan­den und ins Herz ge­schlos­sen ha­ben woll­ten. Auch Takt­lo­se wa­ren dar­un­ter, die mir die al­ten Wun­den auf­ris­sen, in­dem sie, frei­lich mit Em­pö­rung, von den Ge­häs­sig­kei­ten er­zähl­ten, die im­mer noch ge­gen mich im Schwan­ge sei­en. Sie er­reich­ten da­mit das Ge­gen­teil ih­rer Ab­sicht sich an­ge­nehm zu ma­chen, denn sie stell­ten ih­rem Zart­ge­fühl ein schlech­tes Zeug­nis aus, und ich sorg­te da­für, dass sie nicht ein­ge­la­den wur­den. Lei­der fiel ge­ra­de in die­se ers­te hoff­nungs­fro­he Zeit ein trau­ri­ger Schat­ten: das un­er­war­te­te Ende un­se­res gu­ten On­kels Ernst, des ein­zi­gen Bru­ders mei­nes Va­ters, der mei­ner Mut­ter ein ver­ständ­nis­vol­ler Be­ra­ter, uns Kin­dern ein treu­ge­sinn­ter Vor­mund ge­we­sen war.

*

Was den ge­sell­schaft­li­chen An­schluss be­trifft, so hat­te ich in Flo­renz nicht wie in Mün­chen den Vor­teil, den neu­en Ver­hält­nis­sen al­lein ge­gen­über­zu­tre­ten und mei­ne Stel­lung un­ter den Men­schen der ei­ge­nen Per­son zu ver­dan­ken. Die Be­grif­fe des Lan­des ge­stat­te­ten ei­nem jun­gen Mäd­chen sol­che Frei­heit nicht. Es wäre ein dau­ern­der Ge­winn für mich ge­we­sen, zu dem be­rühm­ten li­te­ra­ri­schen Kreis der Don­na Emi­lia Pe­ruz­zi, de­ren große Zeit nach der Ver­le­gung der Haupt­stadt frei­lich schon vor­über war, die aber noch im­mer be­deu­ten­de Men­schen um sich sah, Zu­tritt zu ha­ben. Aber Ed­gar hat­te schon vor un­se­rer An­kunft mit gu­ten Emp­feh­lun­gen dort Be­such ge­macht, und der Ton der Ge­sell­schaft hat­te dem Leicht­ver­stimm­ten, der nie­mals Zu­ge­ständ­nis­se ma­chen konn­te, nicht ge­fal­len; so hat­te er in sei­ner her­ben Schwa­ben­art, die er nie­mals ganz ab­le­gen konn­te, die Be­zie­hun­gen gleich wie­der ab­ge­bro­chen, da­her ich bei un­se­rer An­kunft die­se Tür, de­ren Be­deu­tung mir üb­ri­gens zur Zeit gar nicht be­kannt war, schon ver­schlos­sen fand.

Den ers­ten Be­such mach­ten wir mit ei­ner Ein­füh­rung von Hey­se bei ei­nem nea­po­li­ta­ni­schen No­bi­le, dem Ca­va­lie­re Vin­cen­zo Gi­us­ti, in sei­ner Vil­la auf dem Ro­mi­to, wo sei­ne Frau, eine Lands­män­nin aus dem Schwarz­wald, aber eine völ­lig süd­li­che Schön­heit, uns gast­lich be­grüß­te. Dort fand mei­ne ers­te Be­kannt­schaft mit dem für deut­sche Be­grif­fe äu­ßerst fremd­ar­ti­gen ita­lie­ni­schen Le­bens­stil und den noch halb in dem ga­lan­ten 18. Jahr­hun­dert ste­hen­den An­schau­un­gen der da­ma­li­gen Ge­sell­schaft statt, wo noch der Ca­va­lie­re ser­ven­te, zwar nicht mehr un­ter die­sem Ti­tel, aber doch als un­ent­behr­li­ches Zu­be­hör des Hau­ses wal­te­te, wo er der Dame zur Sei­te stand, die Emp­fän­ge lei­ten half usw. Herr Gi­us­ti war ein gu­ter Ken­ner der deut­schen Spra­che und Li­te­ra­tur, er hat­te vie­le No­vel­len von Hey­se über­setzt und war eben mit ei­ner sol­chen be­schäf­tigt. Mich er­staun­te er ein­mal durch die Be­mer­kung, dass im deut­schen Ro­man die Lie­be gar kei­ne Rol­le spie­le. Ich ant­wor­te­te, so­weit mei­ne Kennt­nis des deut­schen Ro­mans rei­che, sei viel­mehr die Lie­be ihr ste­hen­der In­halt, wur­de aber be­lehrt, dass Lie­be zwi­schen Jüng­ling und Mäd­chen, wie der deut­sche Ro­man sie dar­stel­le, über­haupt kei­ne Lie­be sei: lie­ben , mit Lei­den­schaft lie­ben kön­ne man nur die Frau ei­nes an­de­ren. Dies war mein ers­ter ras­se­kund­li­cher Un­ter­richt in Sa­chen der Ero­tik, wo­bei mir der noch nicht ge­ahn­te Un­ter­schied zwi­schen der deut­schen und der ro­ma­ni­schen Auf­fas­sung ei­ner der tiefs­ten Mensch­heits­fra­gen auf­zu­däm­mern be­gann. In der Tat bil­de­te in der Un­zahl ita­lie­ni­scher Ro­ma­ne, die mir da­mals zur Sich­tung durch die Hän­de gin­gen, zu­meist wie in der als Vor­bild die­nen­den fran­zö­si­schen Li­te­ra­tur der Ehe­bruch – nicht sel­ten mit der Süh­ne durch Gat­ten­mord – den un­aus­weich­li­chen, im­mer aufs neue ab­ge­wan­del­ten In­halt. Oft­mals habe ich die Wis­sen­den ge­fragt, warum denn über­haupt in süd­li­chen Län­dern der Mann hei­ra­te, wenn er doch sei­ne Frau für einen an­de­ren neh­me und sei­ner­seits gleich­falls bei ei­nem an­de­ren zu Gast gehe. Die Ant­wort »um eine Fa­mi­lie zu ha­ben« konn­te mich nicht von der Güte des Aus­kunfts­mit­tels über­zeu­gen, weil es ja gar nicht fest­stand, ob dies nun wirk­lich sei­ne Fa­mi­lie sei. Doch dies wa­ren, wie ge­sagt, Über­leb­sel des Ro­ko­ko. Da­ge­gen war es auch nicht ohne Reiz, aus dem Mun­de mei­nes Ge­währs­manns zu hö­ren, wel­chen Ein­druck bei sei­nen Rei­sen in Deutsch­land un­ser Le­bens­stil auf den Sohn des Sü­dens ge­macht hat­te. So er­in­ne­re ich mich, wie er ein­mal vor den stau­nen­den Ohren sei­ner Lands­leu­te er­zähl­te, dass in Dres­den jun­ge Mäd­chen al­lein in Ge­sell­schaft ge­la­den wür­den und dass dann am Schluss des Abends die Haus­frau ir­gend­ei­nen der an­we­sen­den Herrn mit dem Rit­ter­amt be­traue, das Fräu­lein heim­zu­ge­lei­ten, ihm auch ver­trau­ens­voll de­ren Haus­schlüs­sel über­ge­be, den der Pala­din nach Öff­nung der Tür sei­ner Dame ehr­furchts­voll zu­rück­zu­rei­chen habe (ein Brauch, dem ich üb­ri­gens in deut­schen Lan­den sel­ber nicht be­geg­net bin). Ich ver­moch­te das gan­ze Er­stau­nen der Ita­lie­ner über die­se ih­nen prä­his­to­risch er­schei­nen­de Sit­ten­ein­falt zu wür­di­gen, denn ich hat­te schon Kennt­nis von dem ita­lie­ni­schen Brauch, der es da­mals den jun­gen Mäd­chen vor­schrieb, beim Be­tre­ten ei­nes Ge­sell­schafts­rau­mes vor der be­glei­ten­den An­stands­da­me, und sei sie die vor­nehms­te, den Vor­tritt zu neh­men, da­mit der Schutz­geist sich über­zeu­gen konn­te, dass nicht etwa hin­ter sei­nem Rücken zwi­schen dem Schütz­ling und ir­gend­ei­nem Ver­su­cher heim­li­che Zei­chen oder Zet­tel ge­wech­selt wür­den. – Herr Gi­us­ti zog mich bei sei­nen Über­set­zun­gen zu Rat und ich ihn bei den mei­ni­gen, denn ich über­zeug­te mich schnell, dass auch eine aus­rei­chen­de Kennt­nis der frem­den Spra­che kei­nen aus­rei­chen­den Schlüs­sel für das Ver­ständ­nis des frem­den Wer­kes bie­tet, wenn nicht die Ver­traut­heit mit dem Land und den Le­bens­be­din­gun­gen der Men­schen, ja mit al­lem, was nur dem Ein­ge­weih­ten ver­ständ­lich in Win­ken und An­deu­tun­gen lebt, noch da­zu­kommt. Sol­che Be­spre­chun­gen, wo­bei so vie­le ge­hei­me Un­ter­grün­de und Be­zü­ge frei­ge­legt wur­den, ge­hör­ten im­mer zu den an­zie­hends­ten For­men der Un­ter­hal­tung. Durch die Ge­fäl­lig­keit Herrn Gi­us­tis wur­de ich über man­cher­lei Ge­wohn­hei­ten, Mei­nun­gen und Vor­ur­tei­le sei­ner Lands­leu­te auf­ge­klärt, mit de­nen ein Frem­der lan­ge zu­sam­men­le­ben kann, ohne sie ken­nen­zu­ler­nen. Eine be­son­ders un­heim­li­che An­zie­hungs­kraft übte auf mich die nea­po­li­ta­ni­sche Jet­ta­tu­ra oder das Ma­loc­chio aus, wor­über mein Ge­währs­mann ge­nau Be­scheid wuss­te. Es ver­kehr­te in sei­nem Hau­se ab und zu ein an­de­rer Nea­po­li­ta­ner aus vor­neh­mer Fa­mi­lie, ein tief un­glück­li­cher Mann, weil er im Rufe stand, ein Jet­ta­to­re zu sein und dar­um von al­len Sei­ten ge­mie­den wur­de. Freund Gi­us­ti, der sich als auf­ge­klärt gab, aber heim­lich doch den Aber­glau­ben nicht los wur­de, ver­si­cher­te, die­sem Man­ne nur auf der Stra­ße zu be­geg­nen, zie­he un­ver­meid­lich ein Miss­ge­schick, einen Fehl­schlag oder sonst et­was Un­an­ge­neh­mes nach sich, so­dass ihm die meis­ten sei­ner Be­kann­ten auf Stra­ßen­län­ge aus­wi­chen. Dass die Be­geg­nung noch schlim­me­re Fol­gen ha­ben kön­ne, ließ er ah­nen, ohne es aus­zu­spre­chen. Sei­ner weit jün­ge­ren, mit viel Ver­stand und Mut­ter­witz be­gab­ten Frau, die als Aus­län­de­rin ge­gen die­sen Wi­der­sinn ge­wapp­net war, mach­te es Spaß, ih­ren Mann durch mein Wei­ter­fra­gen in die Enge ge­trie­ben zu se­hen, denn der Ge­gen­stand war ihm ganz und gar nicht ge­heu­er. Mit Mühe brach­te ich ihn da­hin, dass er mir von drei großen Fa­mi­li­en in Nea­pel er­zähl­te, in de­nen die Jet­ta­tu­ra vor­zugs­wei­se erb­lich sei, und zwar in der Wei­se, dass je­weils nur ein Glied der Trä­ger des furcht­ba­ren Erb­flu­ches wer­de, der sel­ber von sei­ner ver­hee­ren­den Wir­kung so­lan­ge gar kei­ne Ah­nung habe, bis er sich rings von al­ler Welt ge­mie­den, und wenn sei­ne Be­su­che gar ein Kin­derster­ben oder an­de­re schreck­li­che Be­ge­ben­hei­ten nach sich zö­gen, ein­fach ganz aus der mensch­li­chen Ge­mein­schaft aus­ge­schlos­sen sehe. Er er­zähl­te da­von eine Rei­he wahr­haft er­schüt­tern­der Fäl­le, die auch Frau Cla­ra nicht leug­ne­te, weil sie sich zum Teil un­ter ih­ren Au­gen be­ge­ben hat­ten, nur dass sie ih­nen völ­lig an­de­re Aus­le­gun­gen gab. Auf mei­ne Bit­te nann­te er mir auch zwei der so ge­schla­ge­nen Fa­mi­li­en, den Na­men der drit­ten, al­ler­ver­derb­lichs­ten, woll­te er mir nicht sa­gen, weil ihn auch nur aus­zu­spre­chen ge­fähr­lich sei, be­quem­te sich aber schließ­lich ihn auf einen Zet­tel zu schrei­ben, den er mir mit ab­ge­wand­tem Ge­sicht über­reich­te, wo­bei er aus tiefs­tem Her­zen seufz­te: Dio ce la man­di buo­na! (Gott lass es gut vor­über­ge­hen!). Dass er da­bei un­ter dem Tisch das nea­po­li­ta­ni­sche Ab­wehr­zei­chen mach­te, ver­riet mir ein lis­ti­ger Blick sei­ner Gat­tin.

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