Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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End­lich war ich der ewi­gen Ver­ket­ze­rung müde, die sich in der Klein­stadt an alle mei­ne Schrit­te hef­te­te, und ich ent­schloss mich, auch ohne Rücken­si­che­rung den Sprung ins Le­ben hin­aus zu wa­gen. Im drit­ten Jahr nach mei­nes Va­ters Tod be­fand ich mich in Mün­chen, um mir ein neu­es, sinn­vol­le­res Da­sein zu grün­den. Der un­ver­ge­ss­lich lä­cher­li­che An­stoß zu die­sem Schritt – mei­ne Ein­ga­be an den Se­nat um Zu­las­sung der Da­men, wenn auch nur für eine Stun­de wö­chent­lich, zu der aka­de­mi­schen Schwimm­schu­le, die nicht nur von der ho­hen Stel­le nach­drück­lichst ab­ge­lehnt wur­de, son­dern auch in der Frau­en­welt sel­ber eine hef­ti­ge Ent­rüs­tung ge­gen die An­stif­te­rin des un­sitt­li­chen Vor­schlags ent­fes­sel­te – steht in mei­nem »Ju­gend­land« des nä­he­ren zu le­sen und ist auch in Tü­bin­gen selbst un­s­terb­lich ge­blie­ben. Be­zeich­nend war es, dass eine Ju­gend­freun­din mei­ner Mut­ter aus ih­ren Mäd­chen­ta­gen den Erin­nyen­chor ge­gen mich führ­te. Bei mei­nem Weg­zug woll­te ich aber noch ein sicht­ba­res Sie­gel un­ter mei­ne dort ver­leb­ten Jah­re set­zen, und ich er­rich­te­te auf dem Tü­bin­ger Fried­hof mei­nem Va­ter das hoch­ra­gen­de Denk­mal, das noch heu­te sei­nen schöns­ten, wei­he­volls­ten Schmuck bil­det. Ich hat­te in mehr­jäh­ri­ger, weil oft un­ter­bro­che­ner Ar­beit den schö­nen zwei­bän­di­gen Ro­man von Ip­po­li­to Nie­vo »Le con­fes­sio­ni di un ot­tua­ge­nua­rio« über­setzt und da­für von der »Wie­ner Neu­en Frei­en Pres­se« ein für mei­ne da­ma­li­gen Ver­hält­nis­se schwin­delnd ho­hes Ho­no­rar, tau­send ös­ter­rei­chi­sche Gul­den, ein­ge­heimst. Die Sum­me hät­te als Sprung­brett in das neue Le­ben die­nen sol­len. Aber ich konn­te ja nicht einen nack­ten Erd­hü­gel, wor­auf nur im Som­mer ein Lor­beer­bäum­chen küm­mer­te, im Rücken las­sen. Nach­dem ich die Jah­re her ver­ge­bens ge­war­tet, ob das Schwa­ben­land oder die Va­ter­stadt Reut­lin­gen oder eine Dich­ter­gil­de oder die Par­tei, der er sei­ne Kraft ge­op­fert hat­te, sich ih­res großen To­ten er­in­nern wür­de, nahm ich die Sa­che sel­ber in die Hand und stell­te ohne klein­li­ches Spa­ren ein Werk nach mei­nem Her­zen auf. Ich gab das gan­ze ein­ge­nom­me­ne Geld da­für hin, von kei­ner Sei­te kam mir ein Zu­schuss. In An­be­tracht mei­ner Lage und des da­ma­li­gen Geld­wer­tes war es ein Wi­der­sinn, aber ich habe es nicht be­reut. Nie­mand, der den Platz be­tritt, kann sich der da­von aus­ge­hen­den Wei­he ent­zie­hen. Eine stei­ner­ne Muse auf ho­hem So­ckel un­ter den hoch­ra­gen­den deut­schen Tan­nen – da­mals war es noch ein gan­zer Hain – für mich be­deu­te­te es die Ver­mäh­lung der zwei ur­ver­wand­ten Wel­ten, der ger­ma­ni­schen und der grie­chi­schen, die mei­nem El­tern­hau­se den Stem­pel ga­ben. Ich woll­te kei­ne trau­ern­de, son­dern eine sin­nen­de Muse, des­halb ver­fiel ich auf eine Nach­bil­dung der an­ti­ken Po­ly­hym­nia, zu der mich mein Va­ter oft in dem fei­er­li­chen An­ti­ken­saal der Schloss­bi­blio­thek wo er wal­te­te ge­führt hat­te. Der be­nach­bar­te Höl­der­lin schlief un­ter der un­säg­li­chen Schwer­mut der bis zur Erde hän­gen­den Trau­er­wei­den, tief ver­bor­gen und halb ver­ges­sen, wie er es im Le­ben ge­we­sen; ich freu­te mich der stei­len Wip­fel des deut­sche­s­ten Bau­mes über dem Haupt ei­nes der deut­sche­s­ten Dich­ter. Ich hat­te mei­nem Her­zen Ge­nü­ge ge­tan, mein »Dä­mon« war mit mir zu­frie­den! Dann trat ich mit we­ni­gen Mark in der Ta­sche, die un­se­re teu­re Jo­se­phi­ne her­gab, die Fahrt nach Mün­chen an. Dass ich den Vor­schuss nicht an­ders er­stat­ten konn­te als durch den be­schei­de­nen Denk­stein, den ich ihr spä­ter sel­ber in Flo­renz auf dem Fried­hof Agli Al­lo­ri setz­te, war mir le­bens­lang ein Sta­chel.

Jetzt nahm ich tie­fe Atem­zü­ge in der Frei­heit. Die ewi­ge Pein um die Lie­ben zu Hau­se war ab­ge­fal­len, da die zwei un­glei­chen Brü­der Män­ner ge­wor­den wa­ren, die sich un­ter­ein­an­der und der Mut­ter bei­stan­den. Ed­gar als blut­jun­ger Do­zent hat­te Al­fred un­ter sei­nen Hö­rern; das be­en­dig­te ganz von selbst die Kna­ben­feh­de. Wohl schrieb Müt­ter­lein ihre kla­ge­vol­len su­per­la­ti­vi­schen Brie­fe, aus de­nen ein Un­ein­ge­weih­ter lau­ter Un­heil hät­te ent­neh­men müs­sen. Aber Bal­de, das treue Bru­der­herz, sand­te heim­lich be­ru­hi­gen­de Zei­len nach. Für nichts auf der Welt zu sor­gen ha­ben als für sich selbst – ein un­fass­ba­rer Glücks­stand! Da­bei war ich nicht ein­mal al­lein, denn Er­win teil­te als jun­ger Aka­de­mi­ker mei­ne Münch­ner Woh­nung; wenn er auch sei­ne ei­ge­nen Wege ging, so hat­te doch je­des ein Stück Hei­mat bei sich. In­ner­halb von sechs Mo­na­ten war mei­ne Stel­lung in Mün­chen ge­macht. In der li­te­ra­ri­schen und künst­le­ri­schen Ober­schicht hat­te ich mir einen er­le­se­nen Freun­des­kreis er­wor­ben, mei­nen Un­ter­halt be­stritt ich durch Sprach­un­ter­richt und Über­set­zun­gen. Manch­mal nahm ich erst mor­gens im Bet­te den Ab­schnitt durch, der gleich im Un­ter­richt dar­an­kom­men muss­te, und mach­te da­bei die Er­fah­rung, dass man am bes­ten lehrt, was man eben sel­ber noch nicht ge­wusst hat.

Aber auch Mün­chen war noch nicht die mir be­stimm­te Stät­te. Hät­te ich blei­ben und mich völ­lig an­pas­sen kön­nen, so hät­te wohl bald ein güns­ti­ger Wind mei­ne Se­gel er­fasst und mich einen be­que­me­ren und sich­re­ren Kurs ge­führt als den mir vor­be­schrie­be­nen. Aber die­se Lö­sung wäre zu ein­fach ge­we­sen, ich muss­te zu­vor noch einen wei­ten Bo­gen be­schrei­ben. Was war es, das mein Dä­mon mit mir vor­hat­te? Heu­te weiß ich es: ich soll­te nichts der Gunst und Gön­ner­schaft ver­dan­ken, um in­ner­lich ganz frei zu sein, soll­te künst­le­risch nir­gends An­leh­nung fin­den, kei­ner Strö­mung einen Zuf­luss brin­gen und auch von kei­ner ge­tra­gen wer­den, son­dern mich sel­ber durch Ge­klüf­te quä­len, un­ter Fel­sen durch­wüh­len, statt des ra­schen brau­sen­den Laufs, den ich mir er­hofft hat­te, mich mä­an­drisch durch eine klein­lich hin­dern­de Ebe­ne win­den, soll­te wie mein ge­lieb­tes­ter Strom, die Do­nau, im Bo­den ver­si­ckern, ehe sie durch­bricht nach ih­rem Zu­kunfts­land.

Im Früh­jahr 1877 kam Ed­gar »der Plötz­li­che«, wie sie ihn im Ver­wand­ten­kreis nann­ten, auf der Durch­rei­se nach Ita­li­en zu mir. Auch ihm wa­ren die Ster­ne der Hei­mat nicht güns­tig ge­we­sen. Er hat­te trotz ge­nia­ler Be­ga­bung und er­prob­ter Tüch­tig­keit nir­gends im Land eine An­stel­lung ge­fun­den, weil er sich in Auf­tre­ten und An­schau­ungs­wei­se dem Phi­lis­ter­tum nicht an­pas­sen konn­te. Gön­ner­schaft gab es nicht für die Kur­zi­schen, und im Lan­de der Vet­tern und Ba­sen hat­ten wir na­he­zu kei­ne. Mein Va­ter be­saß nur einen Bru­der, der ihn nicht lan­ge über­leb­te, und mei­ner Mut­ter wa­ren die Brü­der weg­ge­stor­ben, be­vor sie ge­bo­ren wur­de, auch wa­ren die Brun­nows nicht im Lan­de an­säs­sig. Jetzt woll­te er es in Flo­renz ver­su­chen und, so­bald er Fuß ge­fasst hät­te, Mama mit Bal­de und Jo­se­phi­ne nach­ho­len; von mir hoff­te er, dass ich mich dann gleich­falls an­schlie­ßen wür­de. Auch mit ihm ging das Glück, denn schon im Au­gust konn­te er be­rich­ten, dass er fes­ten Bo­den un­ter den Fü­ßen hat­te. Es war da­bei auf eine Wei­se zu­ge­gan­gen, die nahe ans Wun­der­ba­re streif­te: er hat­te bei ei­nem rus­si­schen Kind, das kei­ne Nah­rung be­hal­ten konn­te und lang­sam Hun­gers starb, al­len an­de­ren ärzt­li­chen Dia­gno­sen ent­ge­gen, einen äu­ßerst sel­te­nen Fall, näm­lich einen Sack in der Spei­se­röh­re, der die ge­trun­ke­ne Milch zu­rück­hielt und nach ei­ni­gen Stun­den un­ver­daut wie­der­gab, durch blo­ße Geis­tes­schär­fe – denn man wuss­te ja noch nichts von Rönt­gen­strah­len – er­kannt und fest­ge­stellt. Durch die Si­cher­heit sei­nes Blicks und die Fes­tig­keit sei­nes Auf­tre­tens hat­te der vier­und­zwan­zig­jäh­ri­ge deut­sche Arzt, der bei sei­ner zar­ten, fast mäd­chen­haf­ten Schön­heit noch jün­ger aus­sah als er war, im Handum­dre­hen ein An­se­hen er­langt, das ihm ge­stat­te­te, sich in ei­nem Welt­mit­tel­punkt wie Flo­renz eine nicht mehr zu er­schüt­tern­de, wenn auch rings von kol­le­gia­len An­fein­dun­gen um­la­ger­te Stel­lung zu schaf­fen. Aus Flo­renz er­reich­te mich sein Ruf: Kom­men! Aus Tü­bin­gen scholl es ver­stärkt her­über: Kom­men! Mit­kom­men! So lieb mir Mün­chen ge­wor­den war, ich ver­stand den Ruf des Schick­sals und sag­te: Ja.

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