Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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In­des ich die­se Wor­te schrei­be, steigt eine be­kla­gens­wer­te Ge­stalt in mei­ner Erin­ne­rung auf. Es war ein jun­ger Mensch, der sich in ei­nem schwär­me­ri­schen, von selt­sa­men Ver­sen be­glei­te­ten Brief an mei­nen Va­ter wand­te mit der Bit­te, un­ser Haus be­su­chen und sei­ne Toch­ter im Grie­chi­schen un­ter­rich­ten zu dür­fen. Ich sehe noch mei­nen Va­ter, wie er den Brief auf den Fa­mi­li­en­tisch legt und lä­chelnd sagt: Da seht ihr zu, was ihr mit ihm ma­chen wollt. Der schlim­me Al­fred be­mäch­tig­te sich gleich der Ver­se, um sie mit Em­pha­se vor­zu­le­sen, weil sie Was­ser auf sei­ne Müh­le wa­ren. Die über­schweng­li­chen Prä­di­ka­te, die mir in Vers und Pro­sa bei­ge­legt wa­ren und sich zu der Be­zeich­nung die »Blaus­ei­de­ne« ver­stie­gen – ein kühn ge­fun­de­nes Wort, weil ich gar kein blaus­ei­de­nes Kleid be­saß –, ga­ben ihm ein will­kom­me­nes Stich­blatt, mit dem er mich wie­der ein­mal eine Zeit lang grim­mig la­chend ver­fol­gen konn­te.

Der Jüng­ling durf­te kom­men, denn ich sehn­te mich nach der Spra­che mei­ner Göt­ter, die mir da­mals noch un­be­kannt war. Al­lein der Arme er­reg­te gleich durch sein zer­wühl­tes Aus­se­hen und sei­ne star­ren Bli­cke ein pein­li­ches Be­dau­ern, dass auch Al­fred die schlech­ten Wit­ze ver­gin­gen. Er war der Sohn ei­ner al­tan­ge­se­he­nen Theo­lo­gen­fa­mi­lie, die einen poe­ti­schen Ein­schlag hat­te, was bei schwä­bi­schen Pfar­rern kei­ne Sel­ten­heit war. Eine viel­leicht zu eng­her­zi­ge re­li­gi­öse Er­zie­hung moch­te ihn in Ge­wis­sens­zwie­spalt mit den Mäch­ten der ir­di­schen Na­tur ge­bracht ha­ben, wo­durch er in re­li­gi­öse Zwei­fel und Wahn­vor­stel­lun­gen stürz­te. Die Fol­ge war ein Selbst­mord­ver­such, wo­von er die schau­er­li­chen Spu­ren an den Hand­ge­len­ken trug. Mei­ne Brü­der nah­men sich sei­ner an und such­ten sei­ne phi­lo­so­phi­sche Un­ru­he mit ih­ren jun­gen na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Waf­fen zu be­kämp­fen. Mir schrieb er lan­ge, von Geis­tes­zer­rüt­tung ein­ge­ge­be­ne Brie­fe, worin er Gott sei­nen ärgs­ten Feind nann­te und sich ver­maß, mit der Schön­heit durch die Höl­le zu tan­zen. Sein We­sen wur­de mehr und mehr un­heim­lich. Von Grie­chisch war na­tür­lich kei­ne Rede, und die Brü­der ga­ben wohl acht, ihn nie mit Mut­ter und Schwes­ter al­lein zu las­sen. Ei­nes Abends aber be­rei­te­te er uns einen hef­ti­gen Schre­cken. Die Brü­der wa­ren frü­her als sonst aus­ge­gan­gen, der Va­ter wohn­te ein Stock­werk hö­her und teil­te un­se­re Mahl­zei­ten nicht, da­her sa­ßen wir bei­den Frau­en al­lein an dem eben ab­ge­speis­ten Tisch. Ab­sperr­ba­re Gang­tü­ren gab es da­mals nicht im Hau­se, ein Klop­fen an der Tür, und der Be­such stand im Zim­mer. Er be­nütz­te die Ge­le­gen­heit, mir in ei­ner lan­gen, of­fen­bar vor­be­rei­te­ten aber durch­ein­an­der­ge­kom­me­nen Rede zit­ternd und stam­melnd Herz und Hand an­zu­tra­gen. Ob­gleich töd­lich er­schro­cken, fand ich doch, da er beim Re­den zu Bo­den blick­te, die Mög­lich­keit, mit schnel­lem Griff al­les Schnei­den­de und Ste­chen­de vom Tisch zu ent­fer­nen, und ant­wor­te­te mit gleich­falls vie­len, mög­lichst ver­schwom­me­nen Wor­ten un­ge­fähr im Sin­ne des phi­lo­so­phi­schen Eros, wäh­rend ich von Mama, die in kri­ti­schen Mo­men­ten die Fas­sung zu ver­lie­ren pfleg­te und wie ent­geis­tert da­saß, um­sonst Ver­stär­kung er­hoff­te. Der Ärms­te ging auf die Ton­art ein, frag­te aber be­klemmt, ob man denn eine so un­fass­ba­re, ganz ins Ge­dank­li­che ver­flüch­tig­te Sa­che über­haupt noch Lie­be nen­nen kön­ne. Ich hak­te schnell wie­der ein: Was liegt am Na­men? – und ver­brei­te­te mich über die­ses neue The­ma mit ei­ner mir sel­ber un­be­greif­li­chen Sua­da, wäh­rend mir die Angst im Na­cken saß. Gera­de zur rech­ten Zeit kam, wie von ei­nem gu­ten Geist ge­führt, Ed­gar zu­rück. Er über­sah so­fort die Lage, be­mäch­tig­te sich scher­zend des Un­glück­li­chen, der bei sei­ner Berüh­rung wil­len­los wur­de und sich von ihm zu ei­nem lan­gen Abend­spa­zier­gang fort­füh­ren ließ. Un­ter­wegs nahm er ihm das Ver­spre­chen ab, an­dern Ta­ges die Mu­sen­stadt ver­las­sen und nach Hau­se zu­rück­keh­ren zu wol­len; er sel­ber wür­de ihn eine Stre­cke weit zu Fuß be­glei­ten. Er hol­te ihn auch wirk­lich am nächs­ten Vor­mit­tag in Ge­sell­schaft ei­nes an­de­ren Freun­des ab, und die bei­den brach­ten ihn auf den Weg nach dem Schön­buch. Er schwenk­te je­doch von der Stra­ße ab und be­gab sich in ein be­freun­de­tes Pfarr­haus, wo er der Toch­ter gleich­falls sein hei­mat­lo­ses Herz an­trug und von die­ser gleich­falls mit gu­ten be­schwich­ti­gen­den Wor­ten ent­las­sen wur­de. Aber sein Ge­schick war nicht zu wen­den; ein paar Jah­re spä­ter hör­te man, dass er sei­nen tra­gi­schen Vor­satz doch noch wahr ge­macht hat­te. Es war dies ei­ner der Fäl­le, wo Wahn­sinn oder Halb­wahn­sinn, wenn er in mei­ne Nähe kam, sich ma­gisch zu mir ge­zo­gen fühl­te, ob Ver­wandt­schaft oder Hei­lung su­chend, weiß ich nicht.

*

Auch in mei­nem ei­ge­nen, mir ab­hol­den Ge­schlecht gab es freund­li­che Aus­nah­men. In un­se­rer Nach­bar­schaft wohn­te ein schö­nes, wohl zehn Jah­re äl­te­res Mäd­chen, das mir im­mer, wenn ich am Hau­se vor­bei­ging, von ih­rem ho­hen Fens­ter mit den Au­gen folg­te. Ge­wohnt, in sol­chen Bli­cken we­nig Wohl­wol­len zu le­sen, zähl­te ich auch sie im stil­len zu mei­nen Wi­der­sa­che­rin­nen. Da tra­fen wir uns ei­nes Abends bei ei­ner ver­arm­ten ita­lie­ni­schen Grä­fin zu ge­mein­sa­mem Un­ter­richt in de­ren Mut­ter­spra­che und wa­ren von Stun­de an Freun­din­nen. Die Ita­li­e­ne­rin starb jäh­lings weg, wir aber setz­ten die be­gon­ne­ne ita­lie­ni­sche Stun­de selbst­stän­dig bei uns im Hau­se fort. Spä­ter ge­stand sie mir, dass sie sich lan­ge Zeit glü­hend ge­wünscht habe mich ken­nen­zu­ler­nen, und dass sie dann bei je­ner ers­ten Be­geg­nung vor Herz­klop­fen nicht zu spre­chen ver­moch­te. So steht kein Er­wach­se­nes vor ei­nem Kin­de, was ich da­mals noch war, wenn es nicht in die­sem Kin­de gleich­falls das Sym­bol für ir­gend et­was Ge­ahn­tes, Un­aus­ge­spro­che­nes er­blickt. Das edle Herz hielt mir le­bens­lang die Treue, und spä­ter, als ich mich ein­mal un­ter ih­rem gast­li­chen Dach in Sit­ten auf­hielt, hat sie mir man­cher­lei tra­gi­ko­mi­sche Züge aus ih­ren ei­ge­nen Klein­stadterin­ne­run­gen ge­lie­fert, die ich mei­ner Hei­mat­no­vel­le »Das Ver­mächt­nis der Tan­te Su­san­ne« ein­ver­lei­ben konn­te. Sie war auch nicht die ein­zi­ge, die zu mir fand. In der Nähe des Mark­tes, wo un­se­re Woh­nung lag, leb­te ein an­de­res jun­ges Mäd­chen, zart und lei­dend, früh an Schwind­sucht hin­ster­bend, das mir durch un­se­ren Reit­ka­me­ra­den, dem sie heim­lich ver­lobt war, wie­der­holt Grü­ße sand­te und den in­stän­di­gen Wunsch, mich ken­nen­zu­ler­nen. Ich be­such­te sie an ih­rem La­ger und habe spä­ter in mei­nem Idyll »Wie die Ju­gend liebt« ihre früh­ge­schie­de­ne Lieb­lich­keit zum Mo­dell ge­nom­men. So zar­tes und keu­sches Lie­ben wie in dem ge­nann­ten Ge­dicht gab es noch in der da­ma­li­gen Ju­gend; die Ent­fes­se­lung al­ler Na­tur­trie­be setz­te sich erst eine spä­te­re Ge­ne­ra­ti­on zum Ziel.

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