Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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An alle die See­len­not zu­rück­den­kend, durch die ich ge­gan­gen bin, möch­te mir zu­mu­te wer­den wie dem Rei­ter über den Bo­den­see. Aber der Gold­schaum der Früh­zeit, der da­mals alle Din­ge über­klei­de­te, ist ja eben­so gut da­ge­we­sen. So sei, be­vor ich wei­ter­ge­he, auch von die­ser Stel­le aus noch ein­mal ein Blick auf das Fest der Ju­gend im El­tern­hau­se ge­wor­fen, da­mit die ge­rech­te Waa­ge gleich ste­he zwi­schen Freu­de und Leid.

Die Ju­gend gab in un­se­rem Hau­se den Ton an, denn es war al­les Ju­gend: die Kin­der, de­ren jun­ge Freun­de, die klei­ne be­weg­li­che Mut­ter oben­an; der erns­te Va­ter ging nur zu­wei­len gü­tig lä­chelnd durch den Raum. Bü­cher wur­den ge­leb­t , nicht ge­le­sen, und mit glü­hen­den Wan­gen um­strit­ten wie Ge­gen­wär­ti­ges. Ver­se wur­den ge­macht, von den einen wit­zi­ge, von den an­dern ge­fühl­vol­le, aber al­les auf den Au­gen­blick be­zo­gen; der da­von reich und viel­fäl­tig wur­de. Ein be­son­de­rer Sport war das Rät­sel­ra­ten. Ge­le­gent­lich stell­ten die jun­gen Leu­te eine Art Treib­ja­gen auf mich an, wer mich mit dem kniff­ligs­ten fin­ge, denn ich stand im Ruf, sie alle im Handum­dre­hen zu lö­sen. Wie­so mir das ge­riet, weiß ich nicht, ver­mut­lich weil ich mehr Lust und Zeit für Al­lo­tria hat­te als die männ­li­che Ju­gend. Im Grun­de war al­les Al­lo­tria, was wir trie­ben, war Spiel und geis­ti­ger Wild­wuchs, ohne eine Spur von In­tel­lek­tua­lis­mus, aber die geis­ti­gen Kräf­te wur­den doch ge­schärft, und der Ernst stand im Hin­ter­grund in Ge­stalt phi­lo­so­phi­scher, po­li­ti­scher, so­zia­ler Fra­gen, die letz­te­ren noch völ­lig em­bryo­nal, nur erst ge­ahnt. Dass mei­ne Aus­bil­dung auf die­sem Wege lücken­haft und dau­ern­der Nach­bes­se­rung be­dürf­tig blei­ben muss­te, liegt auf der Hand. Den­noch war, was den Brü­dern ord­nungs­mä­ßig in der Schu­le ge­bo­ten wur­de, in man­cher Hin­sicht arm da­ge­gen. Un­längst fiel mir ein frü­hes Kol­leg­heft Ed­gars in die Hän­de, worin er eine Vor­le­sung über Sapp­ho nach­ge­schrie­ben hat­te, die in ih­rer ge­dräng­ten Kür­ze gut war. Das ver­an­lass­te mich, den Ar­ti­kel Sapp­ho im »Pau­ly« nach­zu­le­sen, und ich staun­te nicht we­nig, als ich be­sag­tes Kol­leg dar­in Wort für Wort wie­der­fand. Der Pro­fes­sor hat­te sich ’s leicht ge­macht und sei­nen Schü­lern jahraus jahrein, ohne nur den Satz­bau zu än­dern, ein Stück aus der »Rea­len­cy­klo­pä­die der Al­ter­tums­wis­sen­schaf­ten« vor­ge­le­sen.

Wer da­mals un­ser Haus be­trat, der at­me­te eine so von Ju­gend durch­duf­te­te, zu­gleich von al­len geis­ti­gen Kei­men ge­schwän­ger­te, von Er­den­schwe­re be­frei­te Luft, dass man­chem sol­ches Fern­sein vom All­tag le­bens­lang einen Glanz­punkt sei­ner Erin­ne­rung be­deu­te­te. Klei­nes mit Größ­tem ver­glei­chend, muss ich an den Vers ei­nes neu­la­tei­ni­schen Dich­ters über das Haus der Me­di­ce­er den­ken: Or­bis ter­rae in­star quod do­mus una fuit. So fühl­ten wir uns un­be­wusst mit un­se­rer Ver­floch­ten­heit und un­se­ren Ge­gen­sätz­lich­kei­ten als ein Ab­bild der Welt im Klei­nen. Ich durf­te mich als Mit­tel­punkt emp­fin­den, an den sich alle wand­ten und auf den sich al­les be­zog, wenn ich auch noch kein ei­ge­nes Eck­chen im Hau­se be­saß, an dem ich mei­ne Über­set­zun­gen för­dern konn­te, son­dern im größ­ten Durchein­an­der ar­bei­ten muss­te.

Ich ge­noss eine Frei­heit, wie kei­ne an­de­re sie ha­ben konn­te oder sich auch nur ge­wünscht hät­te. Ich konn­te schlecht­hin tun und las­sen, was ich woll­te, und kann­te nur in­ne­res, kein äu­ße­res Ver­bot. Aufs tiefs­te dan­ke ich es mei­ner Mut­ter, dass sie mich trotz ih­rer Ängst­lich­keit nie an der Be­we­gung ver­hin­der­te; sie hat­te die ge­hei­me Vor­stel­lung, dass ich ir­gend­wie ge­feit sei. Wenn Ed­gar mich auf mei­nen Rit­ten be­glei­te­te, beb­te sie nicht für die Toch­ter, son­dern für den Sohn, für den sie seit der Ge­burt ge­bebt hat­te, weil ihr im­mer­dar eine Ah­nung sag­te, dass sie ihn wer­de ein­mal ver­lie­ren müs­sen. Mein Da­bei sein war ihr eher be­ru­hi­gend, als ob das Glück, das sie mir zu­schrieb, über­trag­bar wäre. Wel­chen Le­bens­ge­winn durch un­ver­lier­ba­re Ein­drücke brach­ten mir die­se Rit­te in mor­gend­lich damp­fen­den Wäl­dern, wo die Vö­gel eben er­wacht wa­ren, oder durch nächt­li­che, schlaf­trun­ke­ne Schwarz­wald­tä­ler, wo nichts hör­bar war als der Huf­schlag un­se­rer Pfer­de. Ein lang­auf­ge­schos­se­ner Theo­lo­ge, Freund Ju­li­us Hart­mann, pfleg­te das Ge­schwis­ter­paar zu be­glei­ten und er­leb­te mit uns hei­te­re und be­denk­li­che Aben­teu­er. Ge­le­gent­lich flog aus ei­ner Dorf­gas­se ein Stein nach mir, wo­durch die auf­ge­stör­te länd­li­che See­le ge­gen das nie­ge­se­he­ne Schau­spiel ei­ner Dame zu Pferd Ver­wah­rung ein­leg­te. Ein an­der­mal – es war an ei­nem Sonn­tag­vor­mit­tag – emp­fan­den die Her­ren an­ge­sichts ei­nes großen Dorf­wirts­hau­ses plötz­li­chen Durst nach ei­nem Bü­gel­trunk, und wäh­rend die­ser ge­reicht wur­de, sam­mel­te sich eine Kin­der­schar gaf­fend um mein Pferd, und von Gas­se zu Gas­se, wo­durch ich ge­rit­ten war, ging der Ruf: D’Kee­ni­che! D’Kee­ni­che kommt! D’Kee­ni­che isch do! Ich spiel­te mit An­stand mei­ne Rol­le als Kö­ni­gin, rief die Dorf­kin­der her­an, frag­te, ob sie auch flei­ßig sei­en in der Schu­le, was sie lern­ten, und trug ih­nen leut­se­lig Grü­ße an ihre El­tern auf. Ge­wiss habe ich durch mei­ne Herab­las­sung an je­nem Mor­gen vie­le länd­li­che Her­zen auf lan­ge Zeit glück­lich ge­macht; so leicht ha­ben es die Gro­ßen der Erde, um sich her Freu­de zu ver­brei­ten. Bloß ei­nes fehl­te bei die­sen Ge­le­gen­hei­ten zu mei­nem vol­len Glück: die Pfer­de wa­ren kein ed­les Blut, mit dem man in per­sön­li­che Be­zie­hung tre­ten konn­te, nur ab­ge­stumpf­te Miet­gäu­le, wor­auf je­den Tag ein an­de­rer saß. Ich aber ritt so halb und halb ein Traum­pferd, denn ein Ju­gend­freund mei­ner Mut­ter, ein Baron Rant­zau, der Ober­stall­meis­ter des Kö­nigs war, hat­te ein­mal ge­gen die­se ge­äu­ßert, dass es ihm leicht wäre, vom Kö­nig das Ge­schenk ei­nes Pfer­des für mich zu er­lan­gen, wenn ich es füt­tern könn­te. Ach, ich konn­te mit mei­nen klei­nen li­te­ra­ri­schen Ein­nah­men kaum noch mich sel­ber füt­tern, bloß mei­ne Klei­dung und an­de­re Son­der­aus­ga­ben be­strei­ten, aber gleich­viel, ich be­saß es nun doch in­ner­lich. Ich wähl­te es mir schwarz, weil ich blond war, nann­te es Lu­zi­fer, und es war das Pferd des Kö­nigs. – An­ders war es dann, wenn ich ne­ben dem Uni­ver­si­täts­stall­meis­ter Haff­ner auf sei­nem herr­li­chen ara­bi­schen Fuchs­hengst, dem ed­len Ab­del Ke­rim, saß, der mein See­len­freund ge­wor­den war. Dann war es ein schul- und stil­ge­rech­tes Rei­ten auf ei­nem Tier, das sei­ner Edel­zucht be­wusst war und ihr Ehre mach­te. Wenn der schö­ne Gold­fuchs mit mir durch die Stra­ßen tän­zel­te und Fun­ken aus dem Pflas­ter schlug, so er­grimm­te das da­ma­li­ge Stad­t­ober­haupt, hin­ter dem ver­mut­lich ein Stück Weib­lich­keit stand, und er­sann mir ir­gend­ei­ne amt­li­che Sche­re­rei, ge­gen die mir un­ser Haus­wirt, der Pole Gen­schow­sky, Kon­di­tor und Ge­mein­de­rat, rit­ter­lich bei­stand. Den Ab­del Ke­rim aber nahm ich im Her­zen noch über die Gren­zen des Va­ter­lan­des hin­über mit und hör­te nicht auf, mich nach dem vier­bei­ni­gen Freun­de zu er­kun­di­gen, so­lan­ge ich noch mit Tü­bin­gen in Be­zie­hun­gen stand. Ob ich nicht am Ende doch ein glück­li­ches Kind und jun­ges Mäd­chen ge­we­sen bin, ohne es zu wis­sen?

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