Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Ent­schlüs­se von sol­cher Fol­gen­schwe­re wer­den nicht durch Über­le­gung ge­trof­fen, es wirkt da­bei wie in al­lem Schick­sal­haf­ten ein Ir­ra­tio­na­les, bes­ser ge­sagt, ein Über­ra­tio­na­les mit. Aus dem da­ma­li­gen deut­schen Le­ben ent­rückt zu wer­den war be­deu­tungs­vol­ler, als ich sel­ber es zur Zeit ah­nen konn­te. Deutsch­land stand im Glan­ze Bis­marcks, der eben erst das bren­nen­de Seh­nen der Deut­schen nach ei­nem deut­schen Reich ge­stillt hat­te. Wir stan­den als große Na­ti­on gleich­wer­tig bei den an­dern großen Na­tio­nen, ge­ehrt, be­wun­dert, wenn auch nicht ge­liebt. Muss­te es da nicht als Un­dank, ja als Fre­vel er­schei­nen, auf ir­gend­ei­nem Punk­te an Ihm, der uns das al­les ge­schenkt hat­te, ja nur an ei­ner ein­zi­gen sei­ner Maß­nah­men zu zwei­feln. Zu­gleich trat aber auch schon da­mals im ers­ten Jahr­zehnt der Reichs­grün­dung die Kehr­sei­te her­vor in dem plötz­li­chen Ein­bruch des Grün­der- und Stre­ber­tums, in dem Nie­der­gang al­ler Hoch­zie­le – das Wort Ide­al war gar nicht mehr zu brau­chen, es trug schon den Stem­pel des Veral­te­ten, Ab­ge­stan­de­nen. Die be­wun­der­te Re­al­po­li­tik des Gro­ßen, wie er sie un­be­denk­lich auf die höchs­ten Be­lan­ge der Na­ti­on an­wand­te, wur­den von den Klei­nen auf ihre klei­nen per­sön­li­chen Ge­schäf­te über­tra­gen. Ein hö­he­res Stre­ben, das be­deu­te­te jetzt das Stre­ben nach ho­hen Pos­ten und ein­träg­li­chen Äm­tern, nach Ti­teln und Or­den. Da­mals reg­te sich aber auch schon ein ah­nen­des Miss­be­ha­gen un­ter de­nen, die Geist hö­her schätz­ten als Macht und Geld; es be­gann teil­wei­se eine wenn nicht po­li­ti­sche, so doch kul­tu­rel­le Ab­wen­dung un­ter der hö­he­ren Geis­tig­keit: man­chen der bes­ten Deut­schen schi­en es, als hät­ten sie ihre geis­ti­ge Hei­mat ver­lo­ren. Der Hin­weis auf den Be­ginn die­ses Zu­stands in mei­ner Her­mann-Kurz-Bio­gra­fie ver­an­lass­te spä­ter mei­nen Freund Otto Cru­si­us zu der brief­li­chen Be­mer­kung, dass er das glei­che ver­schwie­ge­ne Miss­ge­fühl auch bei Roh­de und Nietz­sche ge­fun­den habe; er hät­te auch Richard Wa­gner hin­zu­fü­gen kön­nen. Die trau­rigs­te Begleiter­schei­nung der Zeit war das De­nun­zi­an­ten­we­sen, das vor al­lem durch die be­rüch­tig­ten Bis­mar­ck­be­lei­di­gungs­pro­zes­se in Flor kam, wo­von selbst arme alte Weib­lein nicht ver­schont blie­ben, wenn sie auf die neu­en Münz­sor­ten schimpf­ten. Ein Schmerz vor al­lem für die ech­ten Bis­mar­ck­ver­eh­rer, wenn sie den Gro­ßen ab­rücken sa­hen aus der Nähe des Un­er­reich­li­chen, der ei­ner Schmäh­schrift die ein­zig kö­nig­li­che Ant­wort wuss­te. Wir Kin­der schweb­ten im­mer in Sor­ge für un­se­re Mut­ter, de­ren un­be­dach­te Rede nie­mand hem­men konn­te, und wie schnell ist ein ra­sches Wort ver­dreht. Schon war sie durch ein ge­schäf­ti­ges po­li­ti­sches »Rep­til« (so nann­te man da­mals die Sy­ko­phan­ten) in Ber­lin an­ge­schwärzt wor­den; die Mög­lich­keit, dass sie in Ver­wick­lun­gen hin­ein­ge­ris­sen wer­den könn­te, de­ren Fol­gen bei ih­rem Na­tu­rell un­ab­seh­lich wa­ren, hat­te für uns alle et­was Un­heim­li­ches. So be­grüß­te ich dop­pelt den Ge­dan­ken ih­rer Aus­wan­de­rung. In Ita­li­en at­me­te man eine wei­te und freie Luft; und ihre Lie­be galt ja die­sem Lan­de von je. So kam Ed­gars Ruf noch zeit­ge­mä­ßer und lö­sen­der, als viel­leicht da­mals die Be­tei­lig­ten sel­ber wuss­ten.

Mama ju­bel­te, dass ich nun wie­der da­bei sein wür­de, und er­war­te­te mich noch ein­mal zu Hau­se. Denn jetzt muss­te der Haus­halt auf­ge­löst, Müt­ter­leins einst so schö­ne und sti­lech­te, aber ver­wahr­los­te und in je­nen stil­lo­sen Jah­ren als »un­mo­dern« wir­ken­de Ein­rich­tung dem Auk­tio­nar über­ge­ben, der Rest ver­packt wer­den. Da uns al­le­samt das Geld fehl­te, war un­se­re Über­sie­de­lung das Ver­rück­tes­te, was es für eine bie­de­re bür­ger­li­che Den­kart ge­ben konn­te. Wir aber in un­se­rem Kin­der­sinn dach­ten nicht ein­mal an die Un­si­cher­heit, der wir auf dem frem­den Bo­den ent­ge­gen­gin­gen und dass wir uns mit dem Ver­schleu­dern des Mo­bi­li­ars die Rück­kehr ver­schlos­sen, wir dach­ten nur an die Herr­lich­keit des Sü­dens, die aus Ed­gars Brie­fen strahl­te, und glüh­ten dem Un­be­kann­ten ent­ge­gen. Oft ist mir spä­ter mein Drang nach Son­nen­län­dern und war­men Mee­ren ver­übelt wor­den wie eine Ab­kehr von Deutsch­land, und doch gibt es nichts Deut­sche­res als die­sen Drang, wie die Ge­schich­te be­weist. Wer im Bann­kreis des Ho­hen­stau­fen ge­bo­ren ist, sel­ber von schwä­bi­schem Ge­blüt und al­ler he­ro­i­schen Schön­heit ver­schwo­ren, der trägt den Zug nach dem Sü­den als sein Stau­fe­rer­be von Ge­burt in sich. Wenn His­to­ri­ker und Po­li­ti­ker, den öde­ren Spu­ren der Wel­fen nach­ge­hend, sich das nach­träg­li­che Wunsch­bild ei­nes von deut­schen Kö­ni­gen re­gier­ten Ostreichs auf­stel­len als Deutsch­lands grö­ße­res und käl­te­res Schick­sal, so steht das auf ei­nem an­de­ren Blatt. Die Ge­schich­te schafft nicht nur für po­li­ti­sche Zweck­mä­ßig­kei­ten, sie hat auch ihre Dichter­stun­den. In ei­ner ih­rer höchs­ten schuf sie die über­mensch­li­chen Maße des Stau­fer­ge­schlech­tes vom al­ten Rot­bart über den wel­ten­wei­ten Fried­rich bis zu dem Kna­ben Kon­ra­din, um den noch heu­te nicht nur die Deut­schen, son­dern auch die Ita­lie­ner trau­ern, ob­wohl er ih­ren Bo­den ja nur be­tre­ten hat, um dort zu ster­ben. Für kein an­de­res Ge­schlecht der Men­schen hat sie den Stoff so fein ge­nom­men, für kei­nes hat sie den Raum so weit vom Ok­zi­dent zum Ori­ent ge­brei­tet. Wer möch­te so poe­sie­los sein, die­se Ge­stal­ten, in de­nen sich deut­sche Grö­ße am un­wi­der­steh­lichs­ten aus­ge­prägt hat, in der deut­schen Ge­schich­te miss­en zu wol­len. – Es ist un­ge­recht, die son­ne­su­chen­den, wan­der­se­li­gen Schwa­ben­kin­der der Aus­län­de­rei zu be­zich­ti­gen, wenn sie sich von ih­rem Stern in die Frem­de ent­füh­ren las­sen. Sie sind die bes­ten Pio­nie­re des Deutsch­tums; mehr als an­de­re Stäm­me ha­ben die Schwa­ben das Zeug zur na­tio­na­len Zel­len­bil­dung in sich: wo sie sich nie­der­las­sen, da hal­ten sie zu­sam­men, und bald schließt sich ih­nen ein Kreis an­de­rer Deutsch­stäm­mi­ger an, de­nen sie zum Bin­de­mit­tel die­nen.

Mir hielt in­des­sen Phi­li­stäa noch ein Nach­spiel be­reit. Was fiel mir aber auch ein, dass ich vor dem Weg­zug noch dem Drän­gen der Tü­bin­ger Pro­fes­so­ren­schaft und dem da­mit ver­ein­ten mei­ner Mut­ter nach­gab, in­dem ich bei dem Fest­zug zur vier­hun­dert­jäh­ri­gen Stif­tungs­fei­er der Uni­ver­si­tät die Rol­le der Muse über­nahm, wo­für nur ich in Fra­ge kam, denn die Muse hat­te auf hoch­ge­türm­tem Fest­wa­gen ste­hend die Ro­sen­zü­gel der vier schwe­ren Ros­se und sich selbst im Gleich­ge­wicht zu hal­ten, was da­mals bei den noch mit­tel­al­ter­lich stei­len und höck­ri­gen Stra­ßen Alt-Tü­bin­gens kei­ne un­ge­fähr­li­che Auf­ga­be war, denn ein ein­zi­ger schlecht ab­ge­fan­ge­ner Stoß konn­te die Len­ke­rin häupt­lings aufs Stra­ßen­pflas­ter schmet­tern. Wie konn­te ich so harm­los sein zu glau­ben, ich wür­de mir durch mei­ne Ge­fäl­lig­keit, von der das Ge­lin­gen des Schau­zugs vor­zugs­wei­se ab­hing, den Dank und ein freund­li­ches An­den­ken mei­ner Mit­bür­ger ver­die­nen? Gera­de das Ge­gen­teil ge­sch­ah; als die Schau­lust be­frie­digt war, brach die Ver­ket­ze­rung schlim­mer aus als je. Das Ste­hen auf stei­lem Tri­um­phwa­gen mit dem Lor­beer um die Stir­ne war noch fre­vel­haf­ter als Rei­ten und Schwim­men und Grie­chisch­ler­nen. Zu dem Chor der Erin­nyen ge­sell­te sich der Pö­bel, der zwar schwer­lich wuss­te, was eine Muse ist, der aber aus der grie­chi­schen Ge­wan­dung et­was Heid­nisches her­aus­spür­te. Der Hass­ge­sang, der mich noch auf der Schwel­le der Hei­mat um­tön­te, reg­te in mir die Ent­rüs­tung über all die in Mün­chen schon halb­ver­ges­se­ne Un­bill wie­der auf: ich hat­te aus mei­ner Ar­mut her­aus der Stadt das schöns­te Mo­nu­ment ih­res Fried­hofs ge­stif­tet, dann hat­te ich ge­tan, um was ich ge­be­ten war, hat­te Ge­wand und Schmuck und Lor­beer­kranz, die man mir sand­te, ge­tra­gen und von mei­nem Hoch­stand her­ab mit stil­lem Ernst mei­ne Auf­ga­be als Ros­se­len­ke­rin ge­löst. Und nun die­ser Dank, die Ach­ter­neue­rung Phi­li­stä­as. Ich warf im Geis­te der Ju­gend­stadt den Hand­schuh hin. In das Rau­schen des Neckars – er rausch­te da­mals noch – sang ich zor­ni­ge Trutz­lie­der, die sich nur beim letz­ten Ab­schied ge­lin­de lös­ten. Den­noch wuss­te ich auf un­er­klär­li­che Art, dass dies nicht das letz­te Wort zwi­schen ihr und mir sein wür­de. Wo­her mir Ge­nug­tu­ung ho­len, auf wel­chem Weg, mit wel­chen Mit­teln, wuss­te ich nicht, aber ich hat­te die untrüg­li­che Ge­wiss­heit, dass sie mir wer­den wür­de. Es war wie­der wie so man­ches­mal ein Stück tröst­lich her­ein­ge­spie­gel­ter Zu­kunft. Das Ver­söh­nends­te soll­te mir von ei­nem Kin­de kom­men, ei­ner zar­ten neun­jäh­ri­gen Mäd­chen­blu­me aus der Men­ge der Zuschau­er, die der Muse auf dem Wa­gen ihr war­mes klei­nes Herz­chen für im­mer schenk­te und spä­ter all ihr hö­he­res Stre­ben mit die­ser Stun­de ver­band. Hät­te ich es zur Zeit schon ge­wusst, so wür­de es mich noch schö­ner ge­trös­tet ha­ben als die rüh­men­den Wor­te, mit de­nen mich mein al­ter Freund, der Äs­the­ti­ker Fried­rich Theo­dor Vi­scher, für die Schmäh­sucht Phi­li­stä­as schad­los hielt.

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