Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

Isolde Kurz – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Isolde Kurz – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

An je­nen Aben­den in Ri­mi­ni zeich­ne­te er mich vor al­len durch sei­ne Un­ter­hal­tung aus, weil es ihn freu­te, deutsch zu spre­chen. Da ent­fiel ihm ein­mal die Be­mer­kung, dass die un­mit­tel­ba­ren Er­ben der Grie­chen die Ita­lie­ner sei­en, was mich sehr be­trof­fen mach­te, denn ich hat­te stets ge­hört und ge­glaubt, dass die Nach­fol­ge des hel­le­ni­schen Geis­tes bei mei­nem Vol­ke sei, und ich kann­te auch die ge­wal­ti­gen Leis­tun­gen und Op­fer, wel­che die ita­lie­ni­sche Re­naissance für die Wie­der­ge­win­nung des Grie­chen­tums ge­bracht hat­te, noch nicht. Ich trug also einen klei­nen Dorn in der See­le her­um, bis ich ge­nü­gend selbst­stän­di­ge Er­fah­rung ge­wann, um zu er­ken­nen, dass bei­de Tei­le recht ha­ben, weil der grie­chi­sche Geist ein so un­end­lich wei­ter ist, dass kein heu­ti­ges Volk sich rüh­men kann, ihn al­lein zu be­sit­zen, da je­dem Kul­tur­volk ein be­son­de­res Erb­stück da­von zu­ge­fal­len ist.

An ei­nem Abend im Ka­si­no wur­de ich auf einen wie mir schi­en be­jahr­ten Herrn mit ge­dun­se­nem Kopf und schwe­rer Kör­per­lich­keit auf­merk­sam ge­macht, der nicht weit von uns al­lein an ei­nem Ti­sche saß, von al­len Vor­über­ge­hen­den mit be­son­de­rer Aus­zeich­nung ge­grüßt.

Es sei Car­duc­ci, raun­te mir mein bo­lo­gne­si­scher Graf zu, ob ich ihn ken­nen­ler­nen wol­le, dann wür­de er mich zu ihm füh­ren.

Ich sah auf und ver­nein­te, wo jede an­de­re mit Ent­zücken Ja ge­sagt hät­te. Es war die glei­che be­dau­erns­wer­te Tor­heit, die ich vie­le Jah­re spä­ter ge­nau so wie­der be­ging, als Böck­lin mich in Zü­rich frag­te, ob ich Gott­fried Kel­ler ken­nen­zu­ler­nen wün­sche. Bei­de Male war es die Furcht, über der poe­sie­wid­ri­gen mas­si­gen Kör­per­lich­keit den be­schwing­ten Dich­ter­ge­ni­us ent­schwe­ben zu se­hen. Ich konn­te es der Na­tur nicht ver­zei­hen, wenn sie eine hohe Be­ga­bung ge­schaf­fen hat­te und dann zu gei­zig war, sie mit ei­ner wür­di­gen Au­ßen­sei­te zu be­klei­den; lie­ber noch die Elends­hül­le ei­nes Leo­par­di, als das be­hä­big bür­ger­li­che Äu­ße­re der bei­den ge­nann­ten Gro­ßen. Ich habe über­haupt nie den Drang ge­habt, von dem Dich­ter, der sei­ne Züge so un­wi­der­sprech­lich sel­ber in sei­nen Vers mei­ßelt, auch die ihm von den El­tern mit­ge­ge­be­nen zu se­hen, die ihm – sei­nem hö­he­ren Ich – häu­fig so gar nicht ähn­lich sind.

Vor al­lem aber moch­te ich je­nes Abends an nichts Li­te­ra­ri­sches er­in­nert sein. Ich woll­te nicht von dem ita­lie­ni­schen Dich­ter nach mei­nem Va­ter ge­fragt sein, weil ich ja nicht ant­wor­ten konn­te:

Er war ein deut­scher Dich­ter,

Be­kannt im deut­schen Land,

Nennt man die größ­ten Na­men,

Wird auch der sei­ne ge­nannt.

Der gute Ken­ner der deut­schen Li­te­ra­tur, für den Car­duc­ci galt, hät­te, so schi­en mir, stut­zen müs­sen, dass ihm der Name fremd war. Denn die Ita­lie­ner, die so stolz sind auf ihre geis­ti­gen Grö­ßen, wis­sen nichts von ei­nem un­ter­drück­ten Dich­ter­ge­ni­us: was sie nicht von Ruhm be­strahlt se­hen, das glau­ben sie dar­um auch kei­nes Ruh­mes wert. Ich hät­te ihm von dem Ari­ost-Über­set­zer Her­mann Kurz er­zäh­len kön­nen, aber da­mit hät­te ich den deut­schen Dich­ter in den Ab­glanz ei­nes frem­den Gestirns ge­stellt. Nein, mein Va­ter soll­te mir erst aus dem Gra­be stei­gen, wenn die Zeit be­reit war, sei­ne vol­le Grö­ße zu ver­ste­hen. Also kei­ne Dis­so­nanz in die­se fest­li­chen Tage. Jetzt woll­te ich nichts als jung und frei sein, mir selbst zum Mär­chen wer­den, mit dem Ster­nen­kleid aus der Nuß­scha­le im Kö­nigs­schloss tan­zen, die Tra­gik, in die ich hin­ein­ge­bo­ren war, ver­ges­sen.

Und nun be­rei­te­te mir der Zu­fall in je­nem weit­ge­spann­ten Rah­men ein flüch­ti­ges Idyll von sol­chem Schmelz und sol­cher Zart­heit, dass es kaum in Wor­te ge­fasst sein will und doch be­deut­sam ge­nug war, um sich für im­mer in mein Ge­dächt­nis zu prä­gen.

Als ich aus dem Ab­le­geraum, wo ich mir mei­nen ab­ge­tre­te­nen Ge­wandsaum rich­ten ließ, wie­der zu un­se­rer Ta­fel­run­de trat, hat­te sich ne­ben mei­nem lee­ren Stuhl ein rei­fe­rer Mann von ed­ler Hal­tung und schö­ner sol­da­ti­scher Er­schei­nung nie­der­ge­las­sen, der von der Ge­sell­schaft mit of­fen­sicht­li­cher Aus­zeich­nung be­han­delt wur­de. Er war, wie ich er­fuhr, an­läss­lich ei­nes Ma­nö­vers an der Spit­ze sei­nes Rei­ter­re­gi­ments in die Ge­gend ge­kom­men und hat­te an un­se­rem Tisch eine ihm be­freun­de­te Fa­mi­lie aus sei­ner Gar­ni­sons­stadt be­grüßt. Bei mei­nem Er­schei­nen er­hob er sich und wur­de zu­nächst mir, dann erst den zu­vor schon da­ge­we­se­nen bei­den Fürs­tin­nen und dem Rest der Ge­sell­schaft vor­ge­stellt. Dass es aus­sah, als hät­te man mei­ne Zu­rück­kunft ab­ge­war­tet, um die­se Ze­re­mo­nie vor­zu­neh­men, moch­te ihn von vorn­her­ein auf mich hin­wei­sen, wenn man ihm nicht zu­vor schon von mir ge­spro­chen hat­te; so rich­te­te er auch sei­ne ers­ten Wor­te an mich. Es ist ein selt­sa­mes Ding, wenn zwei Men­schen, die noch vor Mi­nu­ten nichts von­ein­an­der wuss­ten und nicht die ferns­te Be­zie­hung ge­mein­sam ha­ben, sich beim ers­ten Be­geg­nen durch ge­hei­men Zwang zu­sam­men­ge­zo­gen füh­len, dass sie mit­ten in der Ge­sell­schaft mit­ein­an­der al­lein sind, ei­nes auf das an­de­re be­zo­gen und doch ge­gen­sei­tig nichts von­ein­an­der wis­send. Was wir re­de­ten, war ge­wiss nicht mehr als was ge­bil­de­te Men­schen bei der ers­ten Be­geg­nung zu re­den pfle­gen, aber ein herz­er­wei­tern­des bei­der­sei­ti­ges Wohl­ge­fal­len ging da­bei spür­bar hin und her und brei­te­te sich zu ei­nem all­ge­mei­nen Glücks­ge­fühl aus, in dem die Erde als et­was ganz Voll­kom­me­nes er­schi­en. Ich spür­te wohl, dass ich nicht etwa einen be­deu­ten­den oder be­son­ders geist­rei­chen Mann vor mir hat­te, wohl aber eine Per­sön­lich­keit von fes­ter und ge­bie­ten­der Prä­gung, von der eine große Si­cher­heit und un­ge­wöhn­li­che An­zie­hungs­kraft aus­ging. Mit der Lie­bens­wür­dig­keit des Süd­län­ders misch­te sich in ihm der Ernst des Nor­dens, denn er war Lom­bar­de. Wir spra­chen bei­de den gan­zen Abend nur mit­ein­an­der, er kann­te Deutsch­land, nann­te mit Wohl­ge­fal­len mei­ne Hei­mat­stadt Stutt­gart, und ich emp­fand es mit Stolz, die Toch­ter ei­ner großen Na­ti­on zu sein, denn Deutsch­land stand da­mals auf der Höhe sei­nes Glücks. Das ist das Wun­der, dach­te ich. Die an­dern rück­ten lei­se weg, um nicht da­zwi­schen­zu­tre­ten. Ab und zu kam der eine oder der an­de­re mei­ner Ka­va­lie­re, dem ich einen Tanz ver­spro­chen hat­te, dann be­glei­te­te mich der An­kömm­ling, den die Spo­ren am Tan­ze hin­der­ten, zur Saal­tü­re und sah zu. Ich wur­de aber im­mer schnell des Tan­zens satt und kam zu­rück, um die un­ter­bro­che­ne Un­ter­hal­tung fort­zu­set­zen, bis man uns un­ge­stört bei­sam­men ließ. Uner­war­tet und zu mei­nem hel­len Schre­cken bat mein Part­ner mit sol­da­ti­scher Gerad­heit über den Tisch hin­über eine ihm be­freun­de­te vor­neh­me Dame, mich für den nächs­ten Kar­ne­val zu sich ein­zu­la­den, was von ih­rer Sei­te mit Herz­lich­keit ge­sch­ah und von ih­rem Gat­ten noch drin­gen­der wie­der­holt wur­de, mit dem Ver­spre­chen, al­les zu mei­ner An­nehm­lich­keit die­nen­de für mich tun zu wol­len. Der Graf, so wur­de mein neu­er Be­kann­ter an­ge­re­det, ver­stärk­te die Aner­bie­tun­gen, in­dem er sich für die gan­ze Zeit mei­nes Auf­ent­halts mit al­lem, was in sei­nen Kräf­ten stand, mir zur Ver­fü­gung stell­te. Ich dank­te lä­chelnd, wenn auch mit we­hem Her­zen, ich kön­ne von Hau­se nicht ab­kom­men. Das Mär­chen pass­te ja nicht in den wa­chen Tag. Es tue ihm leid, weil er nur we­ni­ge Tage blei­ben kön­ne, sag­te er, in­dem wir un­ser Son­der­ge­spräch fort­setz­ten, aber er ver­ste­he wohl mein Nein und dür­fe es mir nicht vor­wer­fen. Er wür­de sich je­doch da­durch nicht ab­hal­ten las­sen mich wie­der­zu­se­hen, son­dern im Win­ter Ur­laub neh­men und sel­ber nach Flo­renz kom­men. Ich hat­te aus der Hal­tung der Ge­sell­schaft be­grif­fen, dass ich einen Mann aus vor­neh­mem Ge­schlecht und von glän­zen­der Le­bens­stel­lung vor mir hat­te, von dem aus­ge­zeich­net zu wer­den für eine Ehre galt und der na­tür­lich von vie­len be­gehrt war; um so we­ni­ger schi­en mir bei der Kür­ze der Be­kannt­schaft ein Ent­ge­gen­kom­men am Plat­ze. Ich muss­te an eine Häus­lich­keit den­ken, in der sich wohl die völ­lig un­kon­ven­tio­nel­len Rus­sen zu­recht­fan­den, aber schwer­lich ein Trä­ger fes­ten ge­sell­schaft­li­chen und geis­ti­gen Her­kom­mens. Dazu Müt­ter­leins un­be­wach­te Re­den und Ed­gars plötz­li­che Ab­leh­nun­gen, die häu­fig nur Fol­ge über­star­ker be­ruf­li­cher Ner­ven­span­nung wa­ren, und es schrie aus mei­ner See­le nein und aber­mals nein. Ich hät­te sa­gen müs­sen, dass un­ser Haus kein ge­sel­li­ges sei, weil mir ein Bru­der an lan­gem Lei­den hin­s­t­er­be und mei­ne Mut­ter kei­ne Be­su­che emp­fan­ge. Aber mir schau­der­te da­vor, die trau­ri­ge Wirk­lich­keit in das Mär­chen hin­ein­zu­zie­hen, da sich doch bei­de nie­mals mit­ein­an­der ver­tra­gen konn­ten; so ließ ich al­les zu Bo­den glei­ten. Nur nicht den Zau­ber bre­chen, nur nicht über das Wun­der der Stun­de hin­aus­den­ken. Aber wenn es zu Ende war, mit dem Ster­nen­kleid aus dem Kö­nigs­saal flie­hen und dem Su­chen­den kei­nen gol­de­nen Schuh, wor­an ich zu fin­den war, zu­rück­las­sen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Isolde Kurz – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x