Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Ger­ne den­ke ich mir mei­nen Va­ter so, wie er mei­nem spä­te­ren Freund Ernst Mohl bei der ers­ten Be­geg­nung er­schi­en. Die­ser rann­te ein­mal als halb­wüch­si­ger Jüng­ling in Tü­bin­gen um eine Ecke, als er ge­gen einen schö­nen, hoch­ge­wach­se­nen Mann mit ge­bie­ten­dem An­ge­sicht und strah­len­den Blau­au­gen an­prall­te. Der An­ge­sto­ße­ne hielt ihn mit den Ar­men ab und sag­te lä­chelnd: Wo­hin so stür­misch? Mie­ne und Hal­tung des Un­be­kann­ten wirk­ten auf den Jüng­ling so, dass er wie ver­zau­bert nach Hau­se ging, denn es war ihm, wie er mir spä­ter er­zähl­te, zu­mut, als ob er einen der großen ger­ma­ni­schen Licht- und Sie­ges­göt­ter leib­haft ge­se­hen habe.

Er war auch bei al­lem Mis­ser­folg kein vom Le­ben Be­sieg­ter. Sei­ne Traum­welt hat­te ihn nicht ver­las­sen. Noch stand die Poe­sie mit ihm auf und ging mit ihm zu Bett, durch ih­ren Spie­gel sah er die Welt. So hat­te Mö­ri­ke einen großen Teil sei­nes Le­bens hin­durch in der Poe­sie nur »als im Ele­men­te« ge­lebt und hör­te nicht auf, Dich­ter zu sein, auch wenn er völ­lig schwieg. Ja, er schi­en kaum et­was zu ent­beh­ren. Mein Va­ter als die viel tä­ti­ge­re Na­tur ent­behr­te wohl, aber er darb­te nicht. Was ihm ab­han­den ge­kom­men, war ja nicht die Fül­le sei­nes Geis­tes und Her­zens, nicht das Auf- und Ab­wo­gen der dem Schöp­fer die­nen­den Vor­stel­lungs­mas­se, es war nur die ma­gi­sche For­mel, die ge­stal­ten­de Ord­nung hin­ein­bringt. Sei­ne For­schun­gen über Sha­ke­s­pea­re und Gott­fried von Straß­burg wa­ren im­mer noch eine Art von dich­te­ri­scher Tä­tig­keit, weil er mit je­dem Wort, das er über sei­ne Lieb­lin­ge schrieb, zu­gleich sei­ner ei­ge­nen in­ne­ren Welt Ge­stalt gab. Es war eine er­lauch­te Ge­sell­schaft, mit der er, der Mit­le­ben­den müde, Um­gang pflog. Wenn er einen Brief an Hey­se vom Schlacht­feld von Ma­ra­thon da­tiert, über das er eben Stu­di­en mach­te, dann mit ei­nem Sha­ke­s­pea­re-Zi­tat be­ginnt, dem un­mit­tel­bar eins aus Ra­be­lais folgt, um nach ei­ner Rei­he his­to­ri­scher und my­tho­lo­gi­scher An­spie­lun­gen mit ei­ner länd­li­chen schwä­bi­schen Re­dens­art zu schlie­ßen, so war das kein to­tes Buch­wis­sen, son­dern all­sei­ti­ger le­ben­di­ger Ver­kehr mit der im­mer ge­gen­wär­ti­gen Geis­ter­welt.

In sei­nen letz­ten Le­bens­jah­ren mil­der­te sich we­nigs­tens der Druck der Sor­gen über dem Haup­te des Dich­ters. Der er­folg­rei­che »Deut­sche No­vel­len­schatz«, den er mit Hey­se bei Ol­den­bourg in Mün­chen her­aus­gab, lie­fer­te die im­mer sehn­lich er­war­te­ten »Hilf­s­trup­pen aus dem Ol­den­bour­gi­schen«, die dem Haus­halt so not­ta­ten. Die Söh­ne, den schwer lei­den­den Jüngs­ten aus­ge­nom­men, stu­dier­ten mit Aus­zeich­nung; dass ich an dem »No­vel­len­schatz des Aus­lands«, den die zwei Her­aus­ge­ber dem deut­schen No­vel­len­schatz an­glie­der­ten, schon als Mit­ar­bei­te­rin tä­tig sein konn­te, er­füll­te ihn mit Ge­nug­tu­ung. Er leg­te die ers­te Le­sung und Sich­tung ei­ner be­trächt­li­chen An­zahl fremd­spra­chi­ger No­vel­len in mei­ne Hän­de, wo­bei ich Wert­lo­ses von vorn­her­ein aus­schal­ten durf­te. Von den für gut be­stä­tig­ten be­kam ich sel­ber ei­ni­ge zum Über­set­zen, er­in­ne­re mich aber nur noch an zwei fran­zö­si­sche: Stend­hals »San Fran­ces­co a Ripa« und »Le Mouchoir rou­ge« des Gra­fen Go­bi­neau, welch letz­te­re mir bei­na­he die per­sön­li­che Be­kannt­schaft des Ver­fas­sers ein­ge­tra­gen hät­te, als die­ser nach Tü­bin­gen kam, mei­nen Va­ter auf der Schloss­bi­blio­thek be­such­te und auch Ma­de­moi­sel­le sei­ne Auf­war­tung zu ma­chen wünsch­te. Lei­der war Ma­de­moi­sel­le je­nes Ta­ges ab­we­send, wo­durch ihr die Be­geg­nung mit ei­nem der feins­ten Geis­ter der Zeit, dem Dich­ter der »Re­naissance«, den mein Va­ter als den vollen­de­ten Ka­va­lier der al­ten Schu­le schil­der­te, ent­ging.

Wie gründ­lich satt er der Mensch­heit im gan­zen war, so hat­te er doch kei­ne An­la­ge zum Ti­mon: dem Ein­zel­nen kam er im­mer wie­der mit der glei­chen Güte ent­ge­gen. Wenn der ju­gend­li­che Wil­helm Raa­be ihm nach­rüh­men konn­te, dass jede Be­geg­nung mit ihm ein Fest ge­we­sen, so be­weist es, mit welch un­ver­lösch­ba­rer Lie­bes­kraft sein Herz je­der­zeit dem Gleich­stre­ben­den zu­flog. Auch An­fän­ger und Di­let­tan­ten, die sich um Rat und För­de­rung in dich­te­ri­schen Din­gen an ihn wand­ten, konn­ten der feu­rigs­ten Be­reit­schaft ge­wiss sein und ei­ner Bil­lig­keit zur Aner­ken­nung, die ge­le­gent­lich fast zu weit ging. Sei­ne Men­schen­lie­be war so groß, dass er so­gar ein­mal einen Men­schen da­mit ins Un­heil brach­te. Er hat­te auf der Neckar­hal­de einen Brief in den Kas­ten ge­legt, als er, nach Hau­se ge­kom­men, in sei­ner Brust­ta­sche den Um­schlag mit der eben emp­fan­ge­nen Rate sei­ner Be­sol­dung ver­miss­te. Ver­geb­lich such­te er alle Wege ab die er ge­gan­gen war, da brach­te ihm am an­de­ren Mor­gen der Post­bo­te das ver­lo­re­ne Geld. Gerührt von der An­stän­dig­keit des ar­men Fin­ders, schenk­te ihm mein Va­ter die Hälf­te des Be­trags, ein schwe­res Op­fer bei der wirt­schaft­li­chen Lage der Fa­mi­lie. Das war des Man­nes Ver­der­ben. Er ver­trank das Geld, trank wei­ter, ver­lor sei­nen Pos­ten und ging zu­grun­de.

Im Som­mer 1873 brach­te ein Son­nen­stich, den er sich bei der Ent­hül­lung des Uh­land-Denk­mals zu­ge­zo­gen hat­te, wo­bei die Her­ren in pral­ler Mit­tags­glut mit ent­blö­ßtem Haup­te ste­hen muss­ten, eine jähe Ver­schlim­me­rung des al­ten Lei­dens. Er hat­te es ge­ahnt und der Fei­er schon lan­ge mit Miss­trau­en ent­ge­gen­ge­se­hen. Hef­ti­ge Auf­re­gungs­zu­stän­de stell­ten sich ein, wo­bei er nie­mand um sich ha­ben woll­te als mich. Täg­lich muss­te ich ihn auf lan­gen, sturm­schnel­len Gän­gen flie­gen­den Fu­ßes be­glei­ten; was ich da­mals an ban­ger Verant­wor­tung trug, hat mein Ge­dächt­nis spä­ter fal­len las­sen, ich fand es erst in den Brie­fen mei­ner Mut­ter aus je­ner Zeit wie­der. Im Sep­tem­ber trat eine tie­fe Er­mat­tung ein, er muss das nahe Ende ge­spürt ha­ben, ohne dass er da­von sprach. Er konn­te nicht mehr. »Ruhe nun aus, ar­mer Vo­gel«, schrieb er un­ter An­füh­rungs­zei­chen an den aus der Fer­ne treu­en An­teil neh­men­den Freund in sei­nem letz­ten, vom 6. Ok­to­ber da­tier­ten Brief. Am 10. ruh­te er schon für im­mer. Das Herz war ihm buch­stäb­lich zer­sprun­gen.

Konn­te es für ein Dicht­er­herz, das so hart ge­kämpft und so schwer ge­tra­gen hat, ein sym­bol­haf­te­res Ende ge­ben als die­ses? Die Wer­ke, die dem großen Her­zen ent­strömt wa­ren, la­gen da, als wä­ren sie nie ge­we­sen. Wes­halb die­ses Los ei­nem Dich­ter, der den Bes­ten sei­ner Tage zum min­des­ten eben­bür­tig war? Von je ha­ben sich die be­ru­fens­ten Köp­fe ver­geb­lich mit die­ser Fra­ge ge­müht, die sich mit wach­sen­der zeit­li­cher Ent­fer­nung im­mer mehr als eine all­ge­mein kul­tu­rel­le her­aus­stellt. Nach Kriegs­en­de schrieb mir ein so fei­ner Li­te­ra­tur­ken­ner wie Graf York von War­ten­burg, der Sohn des Ge­schichts­phi­lo­so­phen, über die­sen Ge­gen­stand einen un­ge­mein geist­rei­chen Brief, aus dem ich mich nicht ent­hal­ten kann, ei­ni­ge Zei­len wört­lich her­zu­set­zen: – – – »Sie wer­den die Ge­schich­te von dem ös­ter­rei­chi­schen Feld­mar­schall und Ari­sto­kra­ten ken­nen, der dem al­ten Goe­the in Karls­bad er­klär­te, dass er nur seit lan­ge ver­stor­be­ne Au­to­ren lese und zu sei­nen Guns­ten kei­ne Aus­nah­me ma­chen kön­ne. Ganz so schlimm trei­be ich es nun nicht, aber mei­ne Kennt­nis der deut­schen Li­te­ra­tur nach den Ro­man­ti­kern ist un­ge­bühr­lich ge­ring. So bin ich denn auf die Wer­ke Ihres Herrn Va­ters erst auf­merk­sam ge­wor­den durch die schö­nen Denk­ma­le der Pie­tät, die Sie Ihren El­tern ge­setzt ha­ben. Ich ent­sin­ne mich, dass mein Va­ter in­mit­ten schwe­rer Lei­den Freu­de und Ge­fal­len fand an des al­ten Ker­ners Haus- und Freun­des­kreis, wie sie von sei­nem Sohn ge­schil­dert wer­den, und ähn­lich ist es mir mit Ihren Be­rich­ten über El­tern­haus, Ju­gend und Hei­mat er­gan­gen, sie ha­ben mich er­quickt in Zei­ten, wo ich zu an­de­rer Be­schäf­ti­gung mich un­fä­hig fühl­te. Ur­sprüng­lichs­te mensch­li­che Ver­hält­nis­se rein dar­ge­stellt wir­ken Teil­neh­mung, An­klang und Wi­der­hall.

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