Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Nicht un­ter­zu­brin­gen ist der Name Na­po­li­na. Ihn muss wohl die Zi­geu­ner­fan­ta­sie zu­sam­men­ge­braut ha­ben, um sich da­vor zu ängs­ti­gen, wenn sich nicht etwa eine Ver­ket­ze­rung von Apol­lo­nia dar­un­ter ver­birgt. So hieß mei­nes Va­ters heiß­ge­lieb­te ers­te Kinds­magd, von dem klei­nen Knirps we­gen ih­rer häu­fig et­was ru­ßi­gen Hän­de zärt­lich sei­ne »Schmutzap­pel« ge­nannt. Aber spä­ter hat er selbst die­sem Na­men einen tief­tra­gi­schen Klang ge­ge­ben durch die Er­zäh­lung von der »Blas­sen Apol­lo­nia«, und es ist kaum an­zu­neh­men, dass er sei­nem Tauf­kind einen Na­men von so düs­te­rer Vor­be­deu­tung habe mit­ge­ben wol­len, wo­bei frei­lich zu be­den­ken, dass er die­se Ge­schich­te erst Jah­re spä­ter schrieb; den his­to­ri­schen Kern samt dem da­zu­ge­hö­ri­gen Na­men dürf­te er aber da­mals schon ge­kannt ha­ben. Al­les in al­lem kann ich dem, lei­der un­ter­des­sen ver­stor­be­nen, Ver­fas­ser des Auf­sat­zes zwar nicht mit Si­cher­heit zu­stim­men, aber es noch we­ni­ger in Ab­re­de stel­len, dass der ver­meint­li­che Teu­fel mein Va­ter in ju­gend­lich über­mü­ti­ger Ge­be­lau­ne ge­we­sen. Be­trüb­lich wäre es frei­lich, wenn E. Wit­tichs Ver­mu­tung stim­men soll­te, dass ein Men­schen­freund von so sel­te­ner Güte wie es mein Va­ter war, weil er das fah­ren­de Völk­lein für einen Tag lang glück­lich ge­macht, in ih­rer Vor­stel­lung als kin­der­wür­gen­der Po­panz fort­le­ben müss­te.

Ich sel­ber habe, wie schon ge­sagt, mei­nen Va­ter nicht im Ju­gend­brau­sen ge­kannt. Als ich ge­bo­ren wur­de, stand er im vier­zigs­ten Le­bens­jahr und schritt eben der Höhe sei­nes Schaf­fens ent­ge­gen. Die Ent­ste­hung sei­nes stärks­ten Wer­kes, des »Son­nen­wirt«, fiel in mei­ne frü­hen Kin­der­jah­re. Aber schon bald nach un­serm Weg­zug von Stutt­gart aufs Land soll­te sein Gestirn sich nei­gen. Mei­ne ei­ge­nen Erin­ne­run­gen zei­gen mir nur den erns­ten früh­ver­stumm­ten Mann, der an un­se­ren Kin­der­spie­len nicht mehr zum Kind wer­den konn­te und dem un­ser Lärm fern­ge­hal­ten wer­den muss­te. Im­mer gü­tig, aber schweig­sam, in tie­fem Selbst­ge­spräch, wan­del­te er wie auf ei­nem schma­len Sei­ten­pfad ne­ben dem Le­bens­weg der Sei­ni­gen her. Oft bin ich ge­fragt wor­den, was den feu­ri­gen Geist so früh ver­düs­tert habe. Was kann den Ge­ni­us trös­ten, muss ich zu­rück­fra­gen, wenn er kei­nen Le­bens­raum hat, um sei­ne Flü­gel zu ent­fal­ten? War mei­nes Va­ters gan­ze Ju­gend ein An­kämp­fen ge­gen den Wi­der­stand des Schick­sals ge­we­sen, so be­lud ihn jetzt eine sechs­köp­fi­ge Fa­mi­lie mit noch ganz an­de­ren Ge­wich­ten. Er war ja kein Schnell- und Viel­schrei­ber, ihm muss­ten die Früch­te sei­ner Man­nes­jah­re lang­sam rei­fen. Aber die end­lo­sen po­li­ti­schen, li­te­ra­ri­schen und wirt­schaft­li­chen Nöte, die rings um­ge­ben­de Enge – das Wort im na­tür­li­chen und im über­tra­ge­nen Sin­ne ge­nom­men – und vor al­lem die im­mer neu­en Ent­täu­schun­gen, die sei­ne Zeit- und Hei­mat­ge­nos­sen ihm be­rei­te­ten, un­ter­wühl­ten mehr und mehr sei­ne Schaf­fens­kraft. Da gab es kei­nen er­fri­schen­den Luft­wech­sel für die an­ge­grif­fe­nen Kopf­ner­ven und kei­nen geist­be­flü­geln­den Aus­tausch; auch mei­ne von fünf Kin­dern um­tos­te Mut­ter konn­te ihm in der ei­ge­nen Be­dräng­nis die feh­len­de An­re­gung nicht er­set­zen. Ein un­ter­ge­ord­ne­ter, noch dazu durch ste­te Quen­ge­lei­en ei­nes ab­güns­ti­gen Vor­ge­setz­ten ver­gäll­ter Pos­ten an der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek von Tü­bin­gen, wo­bei dem Dich­ter das Rech­nungs­we­sen und an­de­rer geist­lo­ser Kram zu­fiel, das war der Port, der ihn nach den schwe­ren Le­bens­kämp­fen am Ende auf­nahm. Wie Kel­ler, wie Stif­ter ver­sah er mit treu­em Ei­fer das wi­der­wil­lig ge­tra­ge­ne Amt, das ihm Zeit und Stim­mung zum Her­vor­brin­gen raub­te. Und wenn die Ein­ge­bung sich noch ein­mal re­gen woll­te, so hin­der­te ein be­gin­nen­des Kopf­lei­den, die Fol­ge frü­he­rer Übe­r­an­stren­gung, ihr schöp­fe­ri­sches Auss­trö­men. »Gib, das Karr­werk mei­ner Tage, Ho­hes Glück, dass ichs er­tra­ge«, schrieb er da­mals in ei­nem Aus­bruch von Gal­gen­hu­mor an Hey­se, den Freund sei­ner Spät­zeit. Be­vor er so die Schwin­gen fal­te­te, hat­te der Un­ver­stan­de­ne, Nie­der­ge­schwie­ge­ne, durch die Mas­se der Klei­ne­ren von der li­te­ra­ri­schen Büh­ne Ab­ge­dräng­te, noch ein­mal ver­sucht zur Mit­welt zu spre­chen, als er ihr das star­ke Lied vom »Fremd­ling«, dem im Ra­ben­staat er­zo­ge­nen Ad­ler­jun­gen sang, das Schick­sals­lied des in der Enge ge­bo­re­nen Ge­ni­us und sein ei­ge­nes. Aber nur blö­des Schwei­gen hat­te ihm auch da geant­wor­tet, wenn nicht ab­fäl­li­ge Kri­tik, wie sie ihm zum bit­te­ren Schmerz mei­ner Mut­ter sein Ju­gend­freund Kaus­ler zu hö­ren gab, der Ru­wald aus dem »Wirts­haus ge­gen­über«, der un­ter­des­sen auf sei­ner Land­pfar­rei ein ver­stimm­ter Ein­sied­ler ge­wor­den war. Ein­zig aus der See­le des ju­gend­li­chen, vom Glück hoch­ge­tra­ge­nen Paul Hey­se war ein freu­di­ger und be­geis­ter­ter Wi­der­hall ge­kom­men. Wie den ent­täusch­ten, schon vom Frost der Ent­sa­gung be­rühr­ten Goe­the je­ner ers­te Brief Schil­lers, so er­we­ckend mag mei­nen Va­ter da­mals der An­ruf Hey­ses ge­trof­fen ha­ben. Am 25. De­zem­ber, gleich nach dem Empfang des Ge­dich­tes, schrieb er aus Meran: »Die Blät­ter ka­men uns in der Münch­ner Weih­nachts­kis­te zu, und als alle Freu­den durch­ge­nos­sen … wa­ren, las ich das Ge­dicht in der hei­li­gen Weih­nachts­s­til­le mit ei­ner Won­ne, die sich von Sei­te zu Sei­te stei­ger­te und am Schluss in eine wun­der­sa­me süße und stür­mi­sche Be­we­gung auf­ging, dass ich lan­ge her­nach noch wach im Bet­te lag und dies herr­li­che Ge­dicht mit star­ker und rei­ner Me­lo­die in mir nach­klin­gen fühl­te. Ich weiß die Zeit nicht, dass mich ein dich­te­ri­sches Werk so ins In­ners­te ge­rührt und ent­zückt hät­te … Mit welch kör­ni­ger Fein­heit, wie straff und elas­tisch zu­gleich, wie ei­gen und ein­zig Sie ihn (den Vers) zu zü­geln wis­sen, al­les im glück­lichs­ten Maß, je­nes rei­zen­de Spiel der Schalk­heit, das un­ver­merkt in lei­sen Schwin­gun­gen sich ins Gran­dio­se und Er­schüt­tern­de er­hebt und dro­ben in der hel­len und ge­wal­ti­gen Klar­heit aus­ruht – ich ken­ne nichts Ähn­li­ches.« Wor­te wie die­se hat­te der Emp­fän­ger in sei­nem gan­zen Le­ben auch von den Ge­treues­ten un­ter sei­nen Lands­leu­ten nie ver­nom­men. Es muss ja man­cher eben­so ge­fühlt ha­ben, aber dem Schwa­ben ver­sagt, um sein Ge­fühl zu äu­ßern, all­zu­leicht der An­lauf. Aus sol­cher Er­fah­rung dürf­te wohl das er­grei­fen­de Ju­gend­ge­dicht mei­nes Va­ters »Die Rede« ge­bo­ren sein:

Es steht in al­ten Sa­gen,

Dass stren­gen Zau­ber­bann

Ein Wort, ein herz­lich Fra­gen

All­mäch­tig bre­chen kann.

So wird im Lied ge­schol­ten

Der Held vom hei­li­gen Gral,

Der als sein Wort ge­gol­ten

Nicht hob des Oheims Qual.

Siehst du, dass ei­ner trau­ert,

So geh und red’ ihn an,

Kein Herz ist so ver­mau­ert,

Dass nichts ihm na­hen kann.

Der Mensch hat nichts so ei­gen

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