Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Aber ich muss den Vor­gang mit al­len gro­tes­ken Ver­zie­run­gen, wie er sich den Au­gen der Fah­ren­den dar­stell­te, her­set­zen.

»Hat­ten da ein­mal« – eine be­stimm­te Zei­t­an­ga­be darf man nicht er­war­ten – »die Zi­geu­ner an ei­nem schö­nen Som­mer­tag mit vie­len Sip­pen und vie­len Wa­gen im würt­tem­ber­gi­schen Schwarz­wald ein La­ger mit­ten un­ter den Tan­nen auf­ge­schla­gen, näm­lich die ›Ri­klen­ge­ri‹ (Sip­pen­na­me) mit fünf Wa­gen, die ›Schnur­mi­chel‹ mit zwei, die ›Lär­li‹, der Dorns­ted­ter Hans und die ›Mo­ad­len­ge­ri‹, um dem Erst­ge­bo­re­nen der ›Moad­l‹ das Tauf­fest zu fei­ern. Sie wa­ren ge­ra­de da­bei, ein paar von den Mo­ad­len­ge­ri mit ih­rem Hund Go­de­lo ge­fan­ge­ne Igel, be­kannt­lich die Lieb­lings­spei­se des fah­ren­den Volks, zu bra­ten. Da trat plötz­lich, es war Punkt zwölf Uhr, ein schö­ner hoch­ge­wach­se­ner Herr, im grü­nen Jagd­ha­bit vor­nehm und ge­bie­te­risch an­zu­schau­en, mit grü­nem Hüt­chen und großer Fe­der, un­ter den Tan­nen her­vor und mit­ten un­ter die Ver­samm­lung. Nie­mand hat­te ge­se­hen, von wan­nen er kam, nicht ein­mal der ›Spä­her‹, der nach al­tem, aus den Zei­ten der Ver­fol­gung stam­men­dem Zi­geu­ner­brauch, in der Nähe Pos­ten stand. Er trat gleich an den Wa­gen der Wöch­ne­rin her­an, und als er hör­te, dass es ein klei­nes Mäd­chen sei, das ge­tauft wer­den sol­le, for­der­te er sie auf, ihm die Wahl des Na­mens zu über­las­sen, wo­für er al­les, was von sämt­li­chen An­we­sen­den ge­ges­sen und ge­trun­ken wer­de, be­zah­len und al­len einen schö­nen Tag ma­chen wol­le.«

Die Moadl war schon bei dem plötz­li­chen Er­schei­nen des frem­den Herrn ängst­lich und miss­trau­isch ge­wor­den, und als sie jetzt ver­nahm, dass sie nach sei­nem Wunsch ihr Kind Na­po­li­na nen­nen sol­le, be­kam sie es mit ei­ner aber­gläu­bi­schen Furcht, denn der ge­heim­nis­vol­le Jä­ger – der im Lauf der Über­lie­fe­rung schwar­zes Haar, schwar­zen Bart und schwar­ze glü­hen­de Au­gen be­kam – er­schi­en ih­rer Ban­gig­keit wie der, den man nicht ger­ne nennt. Sie be­riet sich auf ›ro­ma­nes‹ (zi­geu­ne­risch) mit ih­rem Mann, der ihr die Tor­heit aus­re­de­te. Da­nach gab sie not­ge­drun­gen ihre Ein­wil­li­gung und be­dang sich nur aus, dass die Lär­li Pa­tin sein müs­se und das Kind noch de­ren Na­men Ro­si­na dazu be­kom­me. Es ging nun ins Dorf, zum Pfar­rer, in die Kir­che, und das Kind wur­de auf die bei­den Na­men ge­tauft. Da­nach aber ging es hoch her.

»Nach der Tau­fe muss­ten gleich ei­ni­ge von un­se­ren Frau­en und Mäd­chen mit dem Herrn zu al­len Bä­ckern ge­hen, die im Dor­fe wa­ren, und da kauf­te der Herr al­les Weiß­brot und Ku­chen zu­sam­men. Kaum aus dem Bäcker­haus her­aus, ging der Herr schon wie­der in den Kauf­la­den hin­ein, wo er Kaf­fee und Zu­cker, Ta­bak und Zi­gar­ren ein­kauf­te. Gro­ßer Gott, was mach­ten da die Weibs­leu­te für Au­gen! Alle die­se Sa­chen tru­gen sie in ih­ren Schür­zen oder auf den Ar­men, wie es ging. Jetzt ka­men sie zu­rück ins Wirts­haus, wo wir Män­ner so lang ha­ben war­ten müs­sen und, lie­be Freun­de, den Lärm und Ju­bel der Frau­en könnt ihr euch vor­stel­len.

Aber lie­ber großer Gott, 1wie ris­sen wir Män­ner erst die Au­gen auf, als jetzt der Herr gleich auf ein­mal bei dem Wirt, der zu­gleich auch Metz­ger war, vier große Fass Bier und auch ein hal­b­es Schwein be­stell­te! Uns al­len lief das Was­ser im Mund zu­sam­men, als wir das vie­le Fleisch sa­hen und das vie­le Bier. Aber das Bes­te kam erst nach! Der Wirt muss­te auch ein paar Fla­schen Brannt­wein und ei­nes der Mäd­chen einen gan­zen Laib Käse und eine Schüs­sel voll He­rin­ge brin­gen.«

Die Freu­de war, wie wir se­hen, groß, aber als die Leu­te dem Herrn dan­ken woll­ten, der große Gott möge es ihm wie­der ein­brin­gen, wur­de er zor­nig und sag­te: Ich will nichts von Dank hö­ren, macht Euch einen schö­nen Tag. Da sag­ten sie nichts mehr, um ihn nicht auf­zu­brin­gen aus Furcht, er las­se am Ende die gu­ten Sa­chen wie­der fort­neh­men. Die­se wur­den nun hin­aus auf den La­ger­platz bei den Wa­gen ge­bracht, wo ge­sun­gen, ge­tanzt und mu­si­ziert wer­den soll­te. Doch zu­vor muss­ten ei­ni­ge von den Bur­schen noch­mals zu­rück mit Ei­mern, die der Herr mit Wein fül­len ließ.

»Dann, lie­be Freun­de«, fährt der Be­richt­er­stat­ter fort, »ging es los an ein Ko­chen, Bra­ten und Es­sen. Das Bes­te kam zu­erst: Brannt­wein und He­rin­ge. Die Kin­der be­ka­men Ku­chen und Kaf­fee. Die In­stru­men­te wur­den aus den Wa­gen ge­holt, ge­stimmt und Mu­sik ge­macht, ge­sun­gen und ge­tanzt. Über­all und mit­ten drin war der Herr. Schon von wei­tem sah man ihn un­ter al­len, mit sei­nem schö­nen grü­nen An­zug, dem grü­nen Hut und der großen Fe­der dar­auf. Er lach­te im­mer und sag­te bloß: Esst, trinkt, singt und tanzt, spielt und seid lus­tig! Mit den Hän­den schlug er den Takt zum Tanz. Sei­ne Au­gen schos­sen Blit­ze. Die Freu­de und das Ver­gnü­gen war über­all groß.«

Un­ter der aus­ge­las­se­nen Fröh­lich­keit kam die Mit­ter­nacht her­an. Mond und Ster­ne blink­ten durch die war­me hei­te­re Nacht. Ein Teil der Män­ner lag be­zecht am Bo­den, die an­de­ren sa­ßen um das La­ger­feu­er, als man plötz­lich ent­deck­te, dass der Herr nicht mehr da war. Nur die Moadl hat­te ihn noch einen Au­gen­blick ge­se­hen, als er ihr für den Täuf­ling ein paar Gold­stücke gab, die sie noch in der Hand hielt. Gleich dar­auf war er spur­los ver­schwun­den, ge­heim­nis­voll wie er ge­kom­men war. Man rief und such­te nach ihm ver­ge­bens, und auch am an­dern Mor­gen war im Dor­fe kei­ne Spur mehr von ihm zu er­fra­gen. Um zwölf Uhr war er er­schie­nen, um zwölf Uhr war er ge­gan­gen: ge­nau von Mit­tag bis Mit­ter­nacht hat­te die Herr­lich­keit ge­dau­ert. Jetzt ka­men alle zur Be­sin­nung. Die Moadl, die al­lein an der all­ge­mei­nen Lust kei­nen Teil ge­nom­men und auch von den Lecker­bis­sen nichts be­rührt, son­dern nur im­mer angst­voll das Kind fest­ge­hal­ten hat­te, da­mit kei­ne böse Macht es ihr ent­wen­de, die kam jetzt mit ih­rem Vor­ge­fühl zu Ehren. Die Moadl war ja als Wahr­sa­ge­rin weit be­kannt, die Moadl hat­te gleich das Rech­te ge­wusst. Die Stim­mung schlug völ­lig ins Ge­gen­teil um. Und als jetzt mit ei­nem Male ein Flug Ra­ben häss­lich kräch­zend über das La­ger strich, da zwei­fel­te nie­mand mehr an den Wor­ten der Moadl, die ein Un­glück weis­sag­te. Der Frem­de, den sie eben noch be­geis­tert ge­prie­sen hat­ten – wie gut für ihn, dass er sich aufs spur­lo­se Ver­schwin­den ver­stand! –, der hat­te sie alle ver­hext, denn er war kein an­de­rer als der Böse in Per­son.

Und nun kam ein trau­ri­ges Nach­spiel: das Kind der Moadl schrie nach sei­nem Weg­gang un­auf­hör­lich, es nahm kei­ne Nah­rung mehr, wur­de krank und starb. Der lei­den­schaft­li­che Jam­mer der Mut­ter und ihr Selbst­vor­wurf präg­ten es al­len tief in die See­le, dass sie sich je­nes Ta­ges mit Teu­fels­gold er­lus­tigt hat­ten. Und von da ab mie­den die Zi­geu­ner jene be­vor­zug­te Wald­stel­le, die so schön zum La­ger­platz ge­eig­net ge­we­sen. – So­weit der Be­richt.

Nach­dem ich zu Ende ge­le­sen, leg­te ich das Blatt kopf­schüt­telnd bei­sei­te und ver­wies die Mut­ma­ßung des Über­set­zers, dass es sich um mei­nen Va­ter auf sei­ner Stu­di­en­rei­se zu den Zi­geu­nern ge­han­delt habe, zu an­de­ren über­küh­nen li­te­ra­ri­schen Hy­po­the­sen. Aber als ich mir dann mit ge­schlos­se­nen Au­gen die Ge­stalt des Frem­den in­mit­ten der Zi­geu­ner­schar vor­zu­stel­len such­te, mein­te ich plötz­lich eine Ge­bär­de zu er­ken­nen, die mir ver­traut war. Nicht durch den Au­gen­schein, denn ich habe mei­nen Va­ter nur in der Zeit ge­kannt, wo er still und in sich ver­schlos­sen un­ter den Men­schen ging, son­dern aus der Schil­de­rung des »Wald­fe­ger­leins«, für de­ren Le­ben er den einen, großen und dau­ern­den In­halt ge­bil­det hat. So hoch­ge­mut und mit so schen­ken­der Ge­bär­de ging er durch alle Erin­ne­run­gen des Kin­des, wo­bei das Kind sich eben­so wie das Na­tur­volk, wenn auch nicht in so un­ge­heu­er­li­chem Maß­stab, die Grö­ße der Ga­ben über­trieb. Ge­wiss ist, dass mein Va­ter als jun­ger al­lein­ste­hen­der Mann, wenn er ein­mal vor­über­ge­hend sich bei Kas­se be­fand, ein Nim­mer­satt im Schen­ken war. Bei ei­nem Be­such un­ter den Zi­geu­nern war das auch ge­ra­de­zu ge­bo­ten, denn wenn er sie, um ein Zi­geu­ner­fest schil­dern zu kön­nen, im Fest­tau­mel se­hen woll­te, so muss­te er sie selbst dar­ein ver­set­zen. Grü­nes Jä­ger­ha­bit und Fe­der­hut sind ihm na­tür­lich nach­träg­lich zu­ge­wach­sen. Auch wa­ren Haa­re und Bart nicht schwarz, son­dern bräun­lich, und sei­ne Au­gen wa­ren blau. Aber der macht­vol­le Blick war ih­nen ei­gen, und ih­ren Glanz hat Mö­ri­ke be­sun­gen. Dass auch der Ti­tel­held sei­nes »Lisar­do«, dem der Ver­fas­ser viel vom ei­ge­nen We­sen mit­ge­ge­ben hat, bei sei­nem ers­ten Auf­tre­ten mit ei­nem Über­mut, der an Pose grenzt, die Gold­stücke um sich streut, sei hier gleich­falls er­wähnt. So in er­höh­ten Au­gen­bli­cken sich an dem Erz­feind Mam­mon, der ihn sein Le­ben lang grau­sam ver­kürz­te, rä­chen, ihm, wenn er ein­mal vor­über­ge­hend sei­ner hab­haft war, sei­ne gan­ze Ver­ach­tung ins Ge­sicht schleu­dern zu kön­nen, war dem Dich­ter in sei­nen Jung­ge­sel­len­ta­gen Be­dürf­nis und Hoch­ge­nuss. Wie herz­er­leich­ternd erst, wenn es ein­mal aus den un­er­schöpf­li­chen Ta­schen ei­nes bes­ser­ge­stell­ten poe­ti­schen Dop­pel­gän­gers ge­sche­hen konn­te.

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