Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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Und jetzt zum letzten Teppichfeld, das zugleich das letzte der Nordwand ist und das schönste von allen. Es folgt der Spur des Dichters und so steht es im Rechte.
Hier sind die Liebenden noch einmal; aber wie verwandelt! Mit Füßen, die den Boden nicht berühren, mit Haaren, die der eisige, nicht rastende Sturm nach vorwärts weht, mit Augen, aus denen das Entsetzen starrt, so schweben sie vom Wind getragen heran. Ganz im Vordergrund Dante und Virgil. Noch immer ist die Frau die Stärkere, ihr Arm hält den Geliebten schirmend umfasst, der nur weinen, hilflos weinen kann, indes Francesca allein zu dem Dichter, der sie beschworen hat, redet.
Francesca, Paolo, warum stöhnt ihr so? Was schlagen eure Zähne aneinander? Könnt ihr frieren, wenn ihr beisammen seid? Wärmt euch die Liebe nicht mehr? Ist sie nicht ewig gewesen? Ist ewig nur die Not und der Jammer? Wie herzzerbrechend muss er sein, dass der Dichter, der sich zum Weltenrichter gemacht hat, bei eurem Anblick bewusstlos niederstürzt!
Ihr unseligen Schatten, hättet ihr doch in einem milderen Jahrhundert gelebt, so wäre euch das letzte Urteil gnädiger gefallen. Aber wer soll euch aus Dantes Inferno losbeten? Es gibt keine Berufung gegen den Spruch des Dichters.
Die Dame von Forli
Mit dem Sturmwind, der in den Haaren der Verdammten wühlt, und dem Dichter, der zu ihren Füßen vor Erschütterung zu Boden geschlagen ist – come corpo morto cade 1–, ist das letzte Wachs abgeträufelt und die Schau zu Ende. Im Saal ist es dunkel geworden, und das ist gut. Die Teppichfolge zwischen den Türen der gegenüberliegenden Wand ist nur noch in den äußersten Umrissen zu erkennen. Mit ihrer Besichtigung hat es Zeit bis zur Morgensonne, die hier oben früh heraufsteigt.
Unterdessen können die Wellen sich legen, denn was der nächtliche Gast sich soeben selber erzählt hat, muss noch in ihm auszittern, bevor es einem neuen Eindruck Platz machen kann.
Er tritt ans Fenster und badet Gesicht und Brust in der reinen Bergluft. So prachtvoll, scheint ihm, war die blaue Seide des Nachthimmels noch nie mit Gold gestickt. Drunten sind die Lichter erloschen. Tiefe Stille herrscht im Tal, die nur zuweilen durch verlorenes Hundegebell aus irgendeinem Gehöft unterbrochen wird, und aus unbestimmten Räumen steigt jener geheimnisvolle summende Ton herauf, der als rings verbreitetes Schlummerlied den Gang der südlichen Nacht begleitet. Dazwischen ertönt in längeren gleichmäßigen Abständen wie der Schlag einer lebendigen Uhr das schwermütige und doch so ruhevolle »Kiuh« der Zwergohreule.
Lange steht er noch und trinkt in tiefen Zügen aus dem unerschöpflichen Kelch des Schönen, bevor er mit dem Taschenlämpchen sein Lager ertastet und sich zur Hälfte entkleidet niederstreckt. Mit dem bestimmten Willen, am Morgen zeitig wach zu sein, gibt er sich selbst das Signal zum Einschlafen und entschlummert augenblicklich.
Aber nicht für lange. Der Vollmond, der goldgelb und riesig über der östlichen Kuppe aufgestiegen ist, gießt seine Erregung in den Schlaf des Wanderers und weckt ihn mit seinem auf die Südwand gerichteten Schein. Magisch geistert sein jenseitig-blasses Licht über die gewirkten Gestalten hin und füllt sie mit unheimlichem Leben. Ein leiser Luftzug hebt kaum wahrnehmbar die nur oben befestigten Gewebe und verstärkt den Eindruck gespenstischer Bewegung auf den Bildern. Unsagbar ist die Unruhe, die davon ausgeht. Es ist eine zusammenhängende, wenn auch durch die Türen unterbrochene Teppichreihe, worauf die gleichen Gestalten in verschiedenfachen Zusammenstellungen wiederkehren. Ohne Zweifel sind es diese, die das Zimmer in den Ruf des Unheimlichen gebracht haben; ihre Lebensnähe ist schon an sich beunruhigend, auch abgesehen vom Gegenstand, weil sie dem strengen Gesetz des Teppichstils widerspricht. Die Reihe beginnt von links nach rechts wie die Schrift eines Buches, gewebte Hieroglyphen, die augenscheinlich ein historisches Begebnis erzählen. Der erste Teppich zeigt abermals eine Belagerung und eine Frau, die von der Zinne herab zum Feinde spricht. Aber keine jugendliche Huldgestalt wie die Galiana, sondern eine Kriegerin von reifer dämonischer Weibesschönheit; wie mit Widerhaken hält sie den Beschauer fest, dass er nicht von ihr loskann. Diese wundervoll geschnittenen gebietenden Augen, die kühngebogene Nase, die vollen Lippen mit dem verwirrenden, sinnlich grausamen Zug, wem gehören sie? Das suchende Auge entdeckt in der oberen Ecke der Zierleiste ein Doppelwappen, die Viper der Sforza-Visconti und die Rose der Riario. Jetzt kennt er die Frau und er kennt auch die trotzige klotzige Festung mit den vier stumpfen, oben abgeschlossenen Rundtürmen in den Ecken und dem wenig erhöhten Hauptturm, denn ganz so steht sie noch heute in der Ebene von Forli, die ehemalige Zwingburg dieser Stadt. Damit hat er den magischen Schlüssel in Händen, jetzt müssen ihm die Geister sprechen.
Die Frau ist keine andere als Caterina Sforza, regierende Gräfin von Forli und Imola, als Verteidigerin dieser Feste durch die Jahrhunderte berühmt. Die Frau mit dem unbezwinglichen Condottierenblut ihrer Vorfahren in den Adern und ebenso mit deren Kriegs- und Staatskunst. Die Amazone, die Waffen trägt wie ein Mann, Truppen aushebt und einübt, im Getümmel, wenn es not tut, selber mitficht. Und dabei für die schönste Frau Italiens gilt. Denn schön ist sie, niemand sage nein. Ihr erster Gatte wurde an ihrer Seite ermordet, der zweite ebenfalls. Beide Male hat sie grausige Rache genommen, hat ihr Forli in eine blutströmende Richtstatt verwandelt. Jetzt ist sie zum dritten Mal Witwe und noch immer schön. Den Reiz ihrer Züge hat weder ihre Grausamkeit noch die Unersättlichkeit ihrer Sinne zu zerstören vermocht: beides verrät sich nur in den gespannten Nüstern und den geschwellten Lippen mit der kleinen schlimmen Falte in den Mundwinkeln.
Und der elegante Kavalier auf weißem Roß zwischen zwei Trompetern vor der Mauer – ist das der Feind, der die Anstalten zum Verderben der schönen Amazone befehligt? Er hält den Hut mit dem weißen Federbusch in höfischem Schwung weit von sich gestreckt und neigt sich voll Anmut; man könnte an einen Liebesritter denken, der um Einlass wirbt. Wohl wirbt er um Einlass, aber mit Liebe hat die Werbung nichts zu schaffen, sie kommt aus einem Herzen, das nie geliebt hat, dessen Eis nur zuweilen im Feuer des Hasses schmilzt. Denn diese schlanke, geschmeidige Schönheit gehört dem Oberherrn der Dämonen, Cesare Borgia, an, bei dessen verfluchtem Namen den Schwachen das Blut gerinnt und Starke erblassen. In der Gesellschaft glänzt er als der vollendetste Tänzer und als spanischer Matador, der selbst in die Arena hinabsteigt, um mit einem Stoß den Stier zu fällen. Mit der gleichen Anmut umkreist er, mit derselben unfehlbaren Sicherheit fällt er seine menschlichen Opfer. Sein geschenktes französisches Herzogtum Valentinois, wonach er bei den Zeitgenossen der Valentino heißt, kann seinen Ehrgeiz nicht befriedigen, es kann ihm nur als Sprungbrett dienen. Darum ist er jetzt an der Spitze eines päpstlichen Söldnertrupps und unterstützt von einem erlesenen Kriegsheer, das ihm sein Gönner, der König von Frankreich, gestellt hat, in der Romagna eingebrochen und hat ohne Schwertstreich, durch den bloßen Klang seines fürchterlichen Namens alle die kleinen Tyrannen, von Rimini, von Urbino, von Pesaro, von ihren Stühlen gefegt. Wie Spreu sind sie bei seinem Kommen davongewirbelt, keiner hat an Standhalten oder Wiederkehren gedacht. So ist er ohne Gegenwehr bis Forli gekommen. Da stellt sich eine Frau in seinen Weg! Die kriegerische Herrin von Forli und Imola, sie ganz allein, ohne Schutzmacht noch Verbündete. Zwar riss auch ihre Stadt Forli bei seinem Herannahen die Tore weit auf und legte dem Gegner ihre Schlüssel zu Füßen, denn die Furcht vor dem Valentino ist noch größer als die vor Caterina, und Neigung hat sie ja ihren Völkern niemals eingeflößt. Er aber hat gar sänftlich sein Regiment begonnen; er kann auch so. Wo sie Folterwerkzeuge und Galgen aufrichtete, um den Gehorsam zu erhalten, da sitzt der Gefürchtete und hört jede Beschwerde leutselig an, entschuldigt, verspricht, gibt gute Worte. Und der schreckhafte Nimbus seines Namens macht die Gnade noch gnädiger. Jedoch Caterina hat sich nicht mitergeben. Mit ihrem ganzen Hofstaat hat sie sich in die stark bemannte und wohlgerüstete Rocca geworfen, die sie schon frühere Male mit Glanz verteidigte, und richtet alsbald die Kanonen auf ihre abtrünnigen Untertanen. Mit Böllerschüssen, von denen die Häuser stürzen, begrüßt sie den Aufgang des neuen Jahrhunderts, das sich das sechzehnte schreibt. Die unglücklichen Forlivesen, zwischen zwei Feuer geraten, beten für den Sieg des Borgia, denn wehe ihnen, wenn er unverrichteter Sache abzöge. Ihm ist Forli nichts nütze, solange er die Rocca nicht hat, die Verderben in Stadt und Lager speit. Er ist wütend über den Widerstand, der seinen schnellen Siegeslauf aufhält, doppelt wütend, dass es ein Weib ist, das ihm angesichts der französischen Herren diese Schmach antut. Denn sie empfängt seine Unterhändler mit Hohn und schreibt im Übermut Spottworte auf die Kanonenkugeln, die sie in sein Lager sendet. Wie sie allmorgendlich auf dem Hauptturm erscheint, die weithin abgeholzte, im ersten Schnee liegende Ebene mit der Zeltstadt des Feindes zu überschauen, richten sich sogleich alle Feuerschlünde auf sie, und es ist ein Wunder, dass sie noch immer heil geblieben. Scharfsinnig wandert ihr Auge über die neugetroffenen Anstalten der Belagerer. Unerschüttert sieht sie ihre eigenen Bauern, wie sie auf Befehl des Borgia dabei sind, Lasten von Reisigbüscheln heranzuschleppen und vor der Feste aufzuschütten, um den Wassergraben durchquerbar zu machen. Dann verschwindet sie unterm Krachen der Geschütze und dem Prasseln der Steine, und gleich darauf geht sie rastlos wie zuvor von einem Befestigungswerk zum anderen, besichtigt das Arsenal, den Pulverturm, die Batterien, spricht mit jedem ihrer Hauptleute und stärkt durch ihre Unermüdlichkeit die sinkende Zuversicht der Besatzung, dass ihre Leute spöttische Reden über die Mauer rufen. Die Soldaten des Valentino antworteten mit rohen Beschimpfungen und verlangen zu stürmen, aufgerafftes Gesindel, das nicht schnell genug ans Plündern kommen kann. Den Franzosen dagegen gefällt die stolze Frau, sie nennen sie »Dame Cathérine« oder die »Dame von Forli« und erzählen sich mit heimlicher Bewunderung ihre Bravourstücke. Das hindert aber nicht, dass auch sie ebenso wie die Päpstlichen und die Schweizer auf sie zielen, so oft die hohe schlanke Gestalt auf dem Turm erscheint. Sie behaupten, die Dame von Forli sei stich- und kugelfest. Aber das Geheimnis ihrer Unverwundbarkeit ist der feingeschmiedete Stahlpanzer, den sie auf dem Leibe trägt.
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