Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Der Be­trach­ter wen­det sich wie­der zu der ers­ten Wand zu­rück, de­ren Far­ben sich jetzt in der Abend­glut mehr und mehr ent­zün­den, dass auch hier die For­men plas­ti­scher her­aus­kom­men und die gan­ze Flä­che ein be­weg­te­res, aber nicht un­ru­hi­ges Le­ben emp­fängt. Da und dort rührt ein dar­ge­stell­ter Ge­gen­stand an einen Win­kel sei­ner Erin­ne­rung, wo er den Schlüs­sel dazu ver­mu­tet, ohne ihn so­gleich zu fin­den; die letz­te Grup­pe aus­ge­nom­men, de­ren Be­deu­tung nicht zu ver­ken­nen ist. Auf die Fra­ge, ob man wis­se, was die an­de­ren Bil­der dar­stell­ten, schüt­telt der Füh­rer den Kopf. Er kennt ja die Tep­pi­che von klein auf, denn er ist auf dem Gut ge­bo­ren, wo sein Va­ter vor­dem den glei­chen Pos­ten in­ne­ge­habt, und er hat sie von je miss­ach­tet ge­se­hen, ja, er hat sich in frü­he­rer Zeit, als noch die alte Herr­schaft ab und zu auf der Vil­la wohn­te, in ihre See­le hin­ein ge­schämt, dass man nicht dar­an dach­te, die al­ten ver­staub­ten Lap­pen weg­zu­neh­men und sie durch eine lus­ti­ge bun­te Pa­pier­ta­pe­te zu er­set­zen, die dem Raum nach sei­ner Mei­nung viel bes­ser an­ge­stan­den hät­te. Aber die Be­wun­de­rung des Frem­den mach­te ihn nun doch an sei­nem Kunst­ge­schmack irre, und da er sah, dass die­ser wie ge­bannt un­ter den Tep­pi­chen ver­weil­te, bald den einen, bald den an­de­ren vor- und zu­rück­tre­tend aufs ge­naues­te mus­ter­te und sich of­fen­bar gar nicht da­von tren­nen konn­te, bot er ihm nun sel­ber die Ver­güns­ti­gung an, die Nacht hier oben zu ver­brin­gen. Er wol­le ihm eine La­ger­statt im Tep­pich­saal auf­schla­gen, auch Tisch und Stuhl und sonst das Not­wen­digs­te hin­ein­stel­len, da­mit der Gast blei­ben und sein Herz am An­blick der wun­der­li­chen Din­ger sät­ti­gen kön­ne.

Er setz­te sich auch gleich in Be­we­gung und schaff­te mit sei­ner En­ke­lin, ei­nem sehr klei­nen vier­zehn­jäh­ri­gen Mäd­chen, das über dem Er­schei­nen des Frem­den die Spra­che ver­lo­ren hat­te und auf kei­ne sei­ner Fra­gen Ant­wort gab, aber de­sto eif­ri­ger war ihm zu die­nen, aus den ver­schie­de­nen Rum­pel­kam­mern mehr Ge­gen­stän­de her­bei, als der ge­nüg­sa­me Wan­de­rer be­durf­te, ließ es sich auch nicht neh­men, die Lie­ge­statt aus sei­nem ei­ge­nen zwar gro­ben aber blü­ten­wei­ßen Wä­sche­be­stand zu über­zie­hen. Nur eins be­rei­te­te ihm Sor­ge, der Man­gel an Be­leuch­tung.

Wir ha­ben kein elek­tri­sches Licht hier oben, in der Herr­schafts­woh­nung sind wohl Pe­tro­le­um­lam­pen, aber kein Pe­tro­le­um, ich sel­ber be­hel­fe mich mit ei­nem alt­mo­di­schen Öl­lämp­chen und kann dem Herrn nichts an­bie­ten als ein eben­sol­ches.

Dies sa­gend stell­te er eine der ho­hen tos­ka­ni­schen Mes­singlam­pen, ein blitz­blank glei­ßen­des Ding mit zier­li­chen Kett­chen, wor­an Putz­sche­re und Ver­schluss­de­ckel hin­gen, auf den Tisch. Aber die Bim­ba, wie die Klei­ne ge­nannt wird, springt leicht­fü­ßig weg und bringt auf der ab­ge­bro­che­nen Spit­ze ei­nes al­ten Kan­de­la­bers den Stum­pen ei­ner arm­di­cken Wachs­ker­ze. Auch ein Glas und zwei Kar­af­fen, die eine mit Was­ser, die an­de­re mit Wein, holt das eif­ri­ge Kind von selbst her­bei, wo­für sie vom Groß­va­ter be­lobt wird, der kein Ende fin­det mit Ent­schul­di­gun­gen, dass er ei­nem sol­chen Herrn nichts Bes­se­res zu bie­ten habe, und nicht ruht, bis die­ser we­nigs­tens sei­nem Wein die Ehre an­ge­tan hat.

End­lich al­lein ge­las­sen, be­ginnt der Gast sei­ne Mus­te­rung. Der Him­mel bleibt nach Son­nen­un­ter­gang hoch und hell, kaum dass ein Stern mit noch blas­sem Schein hin­durch­dringt; so sind die Tep­pich­schil­de­rei­en noch wie am Tage kennt­lich. In der lin­ken Ecke be­ginnt er sei­ne For­schung, ver­mei­nend sie der Rei­he nach wie eine Schrift ent­zif­fern zu kön­nen. Was wer­den die stum­men Mün­der ihm sa­gen?

Der ers­te Tep­pich dürf­te der äl­tes­te sein, die Far­ben sind am schlech­tes­ten er­hal­ten, und die Stilart weist am wei­tes­ten zu­rück. Da sieht man eine mit­tel­al­ter­li­che Stadt­mau­er, durch vor­tre­ten­de Wehr­tür­me ver­stärkt, ein Tor von ge­zack­ten Zin­nen ge­krönt, und hoch oben zwi­schen den Zin­nen, de­ren eine nie­der­ge­legt ist, steht eine schlan­ke Mäd­chen­ge­stalt in rei­chen Ge­wän­dern mit kleid­sa­mem Kopf­putz. Sie hat bei­de Hän­de auf die Brust ge­legt und spricht zu ei­nem Rit­ter, der sich au­ßen in fast glei­cher Höhe ihr ge­gen­über be­fin­det. Auch er legt eine Hand be­teu­ernd ans Herz; wor­auf er ei­gent­lich steht, lässt sich nicht mehr er­ken­nen, weil die Schil­de­rei ge­ra­de an die­ser Stel­le stark be­schä­digt ist. Zu sei­nen Fü­ßen la­gert Kriegs­volk in Rast, Hel­le­bar­den sind in Py­ra­mi­den auf­ge­stellt, Zel­te ver­lie­ren sich nach der rech­ten Ecke zu. Was ha­ben die bei­den Haupt­ge­stal­ten mit­ein­an­der zu re­den? Es kann kei­ne krie­ge­ri­sche Ver­hand­lung sein, was sie füh­ren, ob­gleich die Stadt mit Krieg über­zo­gen scheint. Nach ih­ren Ge­bär­den zu schlie­ßen, han­delt es sich um die al­ler­per­sön­lichs­ten Din­ge, die Mann und Weib sich zu sa­gen ha­ben. Wa­rum aber in sol­cher Öf­fent­lich­keit und so hoch oben in der Luft? Wa­rum in­mit­ten krie­ge­ri­scher Zu­rüs­tun­gen? Denn auch hin­ter der Schö­nen steht ein Ge­wapp­ne­ter. Wel­che Stadt schickt ihre jun­gen Mäd­chen zur Un­ter­hand­lung mit dem Feind? Ja, wel­che Stadt? Das wäre vor al­lem zu er­grün­den. Aber ist nicht da oben an der Rand­leis­te seit­lich ein Wap­pen­schild zu er­ken­nen? Ein Löwe ne­ben ei­nem Palm­baum. Das Wap­pen von Vi­ter­bo. Vi­ter­bo, der Stadt, die von je auf ihre schö­nen Frau­en wie auf ihre schmu­cken Brun­nen ge­pocht hat. Ja, nun weiß er plötz­lich, wen er vor sich hat: Ge­grüßt, schö­ne Ga­lia­na, Wun­der von Vi­ter­bo, um das vor­einst von die­sen Mau­ern her­ab ge­strit­ten wur­de wie von den Mau­ern Tro­jas um die Toch­ter der Leda. Je­der Be­su­cher Vi­ter­bos kennt dei­nen Na­men, je­dem hat man dei­nen Wohn­sitz und dein Grab ge­zeigt. Aber die­ser kun­di­ge Wan­ders­mann weiß mehr von dir als alle an­de­ren, er hat an Ort und Stel­le dei­nen hol­den Geist be­schwo­ren, als er ein­mal auf der Fahrt nach Rom in Vi­ter­bo ras­te­te und man ihm un­ter den an­de­ren stei­ner­nen Merk­wür­dig­kei­ten der ed­len Stadt je­nen ei­gen­ar­ti­gen Söl­ler zeig­te, der den Na­men bal­co­ne del­la bel­la Ga­lia­na führt. Vi­ter­bo hat die­ser so­ge­nann­ten Bal­ko­ne noch meh­re­re, ihre Be­son­der­heit ist, dass sie nicht aus der Palast­mau­er her­austre­ten, son­dern dem Haus auf selt­sam schie­fen Bo­gen vor­ge­la­gert und durch ein Tor ge­gen die seit­lich ge­le­ge­ne Freitrep­pe ab­ge­schlos­sen sind, also einen schüt­zen­den Vor­bau dar­stel­len. Als sich nun der Frem­de er­kun­dig­te, wer die­se Ga­lia­na ge­we­sen, von de­ren Schön­heit die Stei­ne noch heu­te re­den, da wies man ihn auf den Rat­haus­platz vor die Kir­che Sant’ An­ge­lo, wo ein an­ti­ker Mar­mor­sar­ko­phag an der äu­ße­ren Kir­chen­mau­er an­ge­bracht ist, und be­rich­te­te ihm, dass in die­sem Be­hält­nis die Ge­bei­ne der schö­nen Ga­lia­na ru­hen, um de­ren Be­sitz Vi­ter­bo in grau­er Vor­zeit einen grau­sam har­ten Kampf ge­gen rö­mi­schen Über­griff zu be­ste­hen hat­te. Mehr konn­te der Fra­ger nicht er­fah­ren. Aber sein un­still­ba­rer Durst nach wun­der­sa­men Ge­schich­ten aus frü­he­ren ein­fäl­ti­gen Ta­gen ließ ihm kei­ne Ruhe, dar­um ver­schaff­te er sich die Chro­nik von Vi­ter­bo, all­wo er ne­ben ei­nem lan­gen und lang­wei­li­gen Kla­ge­ge­sang auf den Tod der schö­nen Ga­lia­na so son­der­ba­re An­ga­ben über die­ses Schön­heits­wun­der und sei­ne Ge­schich­te fand, dass kein heu­ti­ger Mensch Un­schuld ge­nug auf­brin­gen kann um sie zu glau­ben. Also schüt­te­te er das Kind mit dem Bade aus und hielt die gan­ze Ga­lia­na für die Hirn­ge­burt ei­nes wahn­wit­zi­gen Schrei­bers.

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