Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Dem al­ten Gärt­ner, der sel­ten mehr die Wohl­tat ei­nes Ge­sprächs mit Hö­her­ge­bil­de­ten ge­noss, war un­ter­des­sen das Herz weit auf­ge­gan­gen, und er hat­te den Wan­de­rer in die gan­ze Ge­schich­te der herr­schaft­li­chen Fa­mi­lie durch meh­re­re Ge­ne­ra­tio­nen, so wie sie ihm sel­ber be­kannt war, ein­ge­weiht. Dass die­ser zwar nicht um die Per­sön­lich­kei­ten, wohl aber um die ein­schlä­gi­gen Ver­hält­nis­se Be­scheid wuss­te, ver­mehr­te sein Zu­trau­en und ließ ihm den un­er­war­te­ten Be­su­cher fast wie einen al­ten Be­kann­ten er­schei­nen. Nun rück­te der Frem­de mit sei­nem Wunsch, hier oben schla­fen zu dür­fen, her­aus. Der alte Mann blick­te be­denk­lich: in sei­ner Gärt­ner­woh­nung sei kein Raum und sie wäre auch zu ge­ring für einen sol­chen Gast. Der Herr­schaft wür­de ja frei­lich kein Un­recht ge­sche­hen und sie brauch­te es auch gar nicht zu er­fah­ren, wenn er den frem­den Herrn in ei­nem ih­rer Pri­vat­zim­mer im un­te­ren Stock­werk schla­fen lie­ße, er hät­te aber da­bei doch das Ge­fühl, sei­ner Pf­licht un­treu ge­wor­den zu sein. Der obe­re Stock aber mit den Räu­men für Gäs­te und Die­ner­schaft sei im Ver­fall und auch ganz voll­ge­pfropft mit Ge­rüm­pel, bis auf den Tep­pich­saal, der al­lein noch heil sei, aber un­ter den Wand­tep­pi­chen kön­ne ein Mensch nicht schla­fen.

Ei­nen Tep­pich­saal habt Ihr hier oben? frag­te der Wan­de­rer mit an­ge­neh­mer Über­ra­schung. Und warum soll man in dem nicht schla­fen kön­nen? Nun, es sei doch nicht an­ge­nehm, ganz al­lein zu sein mit den frem­den Ge­sich­tern, die einen von der Wand her­ab an­starr­ten, mein­te der Gärt­ner. Er habe ein­mal mit sei­ner En­ke­lin eine Nacht da oben zu­ge­bracht, als ihm der Sturm­wind das Dach sei­nes Häu­schens ab­ge­tra­gen hat­te. Aber das Kind habe sich vor den Fi­gu­ren so ge­fürch­tet, dass auch ihm ganz un­be­hag­lich zu­mu­te ge­wor­den sei.

Ihr wer­det mich aber doch nicht von hier weg­schi­cken, Groß­va­ter, ohne dass ich Eure Kunst­schät­ze we­nigs­tens ge­se­hen habe? Eine Samm­lung al­ter Wand­tep­pi­che mit fi­gür­li­chen Dar­stel­lun­gen? Um die hät­te sich’s ja al­lein ver­lohnt, den Weg hier­her zu ma­chen.

Ach nein, Herr, Sie dür­fen sich nichts Be­son­de­res vor­stel­len. Kunst­schät­ze sind es nicht, es sind nur so alte ge­web­te Din­ger, schä­big und an­ge­fres­sen, die schon seit Hun­der­ten von Jah­ren dahän­gen und wei­ter ver­stau­ben. Nein, Sie se­hen gar nichts dar­an und la­chen mich aus, wenn ich Sie hin­füh­re. Bloß bei Nacht, wenn man die Ker­ze bren­nen lässt oder wenn der Mond drü­ber hin­streift, ma­chen sie so son­der­ba­re Ge­sich­ter, dass man denkt, sie schau­en einen an. Aber in den un­te­ren Sä­len hän­gen schö­ne Ge­mäl­de, die will ich Sie ger­ne se­hen las­sen, da­mit Sie nicht um­sonst her­auf ge­wan­dert sind.

Er schloss die Ein­gangs­tür auf.

Das In­ne­re der Vil­la war, wie es der Wan­de­rer er­war­tet hat­te. Wei­te Prun­kräu­me ohne Wohn­lich­keit, au­gen­schein­lich zu Empfangs­zwe­cken ge­baut, eine je­ner an­spruchs­vol­len Vil­len, die von den Be­sit­zern nur vor­über­ge­hend be­zo­gen wer­den, um hoch­ste­hen­de Gäs­te fest­lich zu be­wir­ten; auf die­se Be­stim­mung wie­sen auch die bau­fäl­li­gen Stal­lun­gen und Wa­gen­schup­pen im Hofe hin. An den Wän­den eine lan­ge Rei­he von Bild­nis­sen tos­ka­ni­scher Herr­scher, bei Co­si­mo I. be­gin­nend, alle hö­fisch lang­wei­lig, da­zwi­schen ein paar leid­li­che Ko­pi­en nach Wer­ken der großen Kunst. Nur we­ni­ges, aber mäch­ti­ges Haus­ge­rä­te, echt und alt mit der un­säg­li­chen Stim­mung von Ver­waist­heit und Schwer­mut, wie sie sol­che seit Men­schen­ge­den­ken nicht be­nütz­ten Räu­me aus­at­men. In den Schlaf­ge­mä­chern die schö­nen, frei­ste­hen­den Rie­sen­bet­ten mit bro­ka­te­nen Pracht­ge­hän­gen und der da­zu­ge­hö­ren­den rei­chen Tru­he am Fu­ßen­de, ve­ne­zia­ni­sche Spie­gel, ein­ge­leg­te Spin­de, kunst­rei­che Kan­de­la­ber, lau­ter Kost­bar­kei­ten ver­gan­ge­ner Ge­schlech­ter, un­ter de­nen zu ru­hen der Ein­dring­ling gar kei­ne Lo­ckung spür­te.

Auf sein Drän­gen führ­te ihn der Alte dann auch eine brei­te Stein­trep­pe hin­auf in das obe­re Ge­schoss. Hier war das Reich der Spinn­we­ben und des Ver­falls, die Luft sto­ckig, alle Räu­me mit über­zäh­li­gem Haus­rat an­ge­füllt oder völ­lig leer­ge­las­sen, weil die Fens­ter fehl­ten.

Und der Tep­pich­saal?

Hier ist er.

Eine ver­quol­le­ne Tür wird auf­ge­sto­ßen, und ein lang­ge­streck­ter, schmä­ler­er Raum, das gan­ze Haus der Brei­te nach von West nach Ost durch­zie­hend, mehr Ga­le­rie als Saal, emp­fängt die Ein­tre­ten­den. Die Schmal­wän­de sind fast ganz von den mäch­ti­gen drei­ge­teil­ten Fens­tern ein­ge­nom­men, je zwei an ei­ner Sei­te, die, wenn die Lä­den ge­öff­net sind, Licht und Luft in Strö­men ein­las­sen, eine schön kas­set­tier­te De­cke, de­ren ge­bräun­tes Gold in der Abend­son­ne auf­leuch­tet, an bei­den Längs­wän­den nichts als die Tep­pi­che. Ein Blick ge­nügt dem Kun­di­gen, um zu er­ken­nen, dass er eine zwar schlecht er­hal­te­ne, aber nicht un­be­deu­ten­de Samm­lung vor sich hat. Es ge­schieht ihm nicht zum ers­ten Mal, dass er an ganz ver­wahr­los­ter Stät­te einen Kunst­wert ent­deckt, für den sei­ne Be­sit­zer blind ge­we­sen. Da­rum pflegt er sich auch fest­zu­ha­ken, wo er so et­was wie eine Wit­te­rung hat; aber eine Ern­te wie die­se ist doch eine Über­ra­schung.

Da seid ihr ja, dach­te be­frie­digt der Wan­de­rer, denn es schi­en ihm in die­sem Au­gen­blick fast, als ob er der Tep­pi­che we­gen ge­kom­men sei. Denn Fi­gu­ren­tep­pi­che wa­ren sei­ne Lei­den­schaft, er zog sie der Ma­le­rei bei wei­tem vor, und er pfleg­te zu ver­si­chern, dass das größ­te Meis­ter­ge­mäl­de sich nicht an er­grei­fen­der Aus­drucks­kraft mit der stei­fen Un­ge­schick­lich­keit so ei­nes ge­web­ten Tep­pich­bil­des ver­glei­chen kön­ne. Sie ta­ten eine ähn­li­che Wir­kung auf ihn wie die Ma­rio­net­ten, die ihn auch in tiefe­re Ent­zückung ver­set­zen konn­ten als die größ­te Dar­bie­tung dra­ma­ti­scher Kunst. Denn die Pup­pen, sag­te er, das sei­en die wah­ren Künst­ler, sie stell­ten nicht das Ein­ma­li­ge dar, son­dern das Ab­so­lu­te, die ewi­ge Idee. Al­les Leid der Erde sei in so ei­nem Kas­perl bei­sam­men, wenn er hilf­los an der Wand leh­ne und nur die Hand noch lei­se be­we­ge, über­wäl­tigt von Schmerz. Dann sei es schwer, sich der Trä­nen zu ent­hal­ten. So gehe es ihm auch mit der frü­hen, noch ein­fäl­ti­gen Tep­pich­schil­de­rei, denn je fer­ner der Wirk­lich­keit, je nä­her der Vor­stel­lung, die das wah­re Le­ben sei.

Hier an der ab­ge­le­gens­ten Stel­le des Ca­sen­ti­no, in ei­nem Raum, den seit lan­ge nur Spin­nen und As­seln be­wohn­ten, fand er sei­ner Lieb­ha­be­rei eine Be­frie­di­gung, de­ren Fül­le ihm fast den Atem nahm. Blei­ben! sag­te eine Stim­me in ihm, die­sel­be, die ihm ge­bo­ten hat­te zu kom­men. Die Tep­pi­che an der dem Ein­gang ge­gen­über­lie­gen­den Nord­wand zo­gen ihn be­son­ders an, sie schie­nen die äl­tes­ten zu sein, ihre Far­ben wa­ren teil­wei­se ver­blasst, auch hat­ten die Mot­ten da und dort an ih­nen ge­ar­bei­tet, aber alle ent­stamm­ten sie ei­ner schöp­fe­ri­schen Fan­ta­sie und ed­ler, ziel­si­che­rer Kunst­ge­sin­nung. Da gibt es Frau­en in Prunk­ge­wän­dern, ge­wapp­ne­te Rit­ter, be­la­ger­te Fes­tun­gen, ren­nen­de Ros­se und ge­fäll­te Lan­zen, Lie­bes­gär­ten mit jun­gen Paa­ren; gan­ze Zeiträu­me voll wil­der und zärt­li­cher Be­geb­nis­se, Ge­schich­te oder Le­gen­de, sind auf die­ser Wand bei­sam­men. Wo der Raum nicht aus­ge­füllt ist, schie­ben sich Schmal­stücke mit flo­rea­len Dar­stel­lun­gen, so­ge­nann­te »Ver­dü­ren«, ein. Min­der fes­selt ihn die ge­gen­über­lie­gen­de süd­li­che, die mehr­fach von Tü­ren un­ter­bro­chen ist. Ihre Tep­pi­che sind bei wei­tem bes­ser er­hal­ten, weil sie nicht aus Wol­le, son­dern aus Sei­de ge­wirkt und mit Gold­fä­den durch­zo­gen sind, aber an Kunst­wert er­schei­nen sie dem emp­find­li­chen Auge beim flüch­ti­gen Über­blick ge­rin­ger, weil die leb­haft be­weg­ten Grup­pen von au­gen­schein­lich his­to­ri­schem In­halt stark und an­spruchs­voll aus der Wand her­austre­ten. Ei­nem Kind moch­te wohl da­bei das Fürch­ten kom­men.

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