Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Das Glücks­schiff! rief sie. End­lich kommt es! End­lich bringt es Ihn!

Gleich dar­auf ging die Klin­gel, Ruh­land er­schi­en, und als er sich nie­der­beug­te, um ihre Hand zu küs­sen, warf sie mit ei­ner Plötz­lich­keit, die an ihre größ­ten Au­gen­bli­cke auf der Büh­ne er­in­ner­te, bei­de Arme um sei­nen Hals und ju­bel­te mit flie­gen­dem Atem: Gul­bert! Gul­bert!

Der An­kömm­ling woll­te sich mit ei­nem be­stürz­ten Blick auf Gu­stav der Um­klam­me­rung ent­zie­hen, aber die­ser wink­te ihm, der Kran­ken zu will­fah­ren, und ent­glitt lei­se in die Däm­me­rung. Wer kann er­mes­sen, was es den stol­zen Mann kos­te­te, die See­le zu se­hen, die de­mü­tig nur für ihn ge­lebt hat­te und die sich jetzt im Ster­ben sei­ner reui­gen Lie­be ent­zog! Der Freund ih­rer Traum­wahl knie­te ne­ben dem Ru­he­bett mit ih­ren Ar­men um sei­nen Na­cken und ih­rem Mund auf dem sei­ni­gen, bis ein ge­walt­sa­mer Hus­ten­an­fall dem quä­len­den Auf­tritt ein Ende mach­te.

In die­ser Nacht ent­schlum­mer­te Sel­ma un­ter der Wir­kung des Schlaf­trunks, um nicht mehr zu er­wa­chen. Aber sie at­me­te noch wei­ter bis zum Abend und lä­chel­te im­mer­zu wie im Bann des schöns­ten Traums. Ei­ner ih­rer letz­ten Wün­sche war ge­we­sen, an »Gul­berts« Arm im Wald spa­zie­ren­zu­ge­hen. Da hat­te An­ge­la ihr fri­sches Moos un­ter die Füße ge­scho­ben und ein Fläsch­chen mit Tan­nen­na­del­duft über ihr Kis­sen aus­ge­gos­sen. Daraus moch­ten ihr be­glücken­de Bil­der ei­ner se­li­gen Wan­de­rung zu zwei­en durch die Lan­de der Ju­gend auf­ge­stie­gen sein.

Ihr Be­gräb­nis ent­hüll­te erst ganz, in wie wei­ten Krei­sen die Tote ge­liebt und ge­fei­ert war. Alle Büh­nen, wo man sie in Ga­strol­len ge­kannt hat­te, sand­ten Blu­men und Krän­ze mit prunk­vol­len Schlei­fen und Ruh­mes­wor­ten. Lan­ge Zei­tungs­spal­ten rühm­ten die un­ver­gleich­li­che Sel­ma Ha­nusch. Von der letz­ten Stät­te ih­rer Wirk­sam­keit war ein ei­ge­ner Ver­tre­ter er­schie­nen und fei­er­te die hin­rei­ßen­de Künst­le­rin, die edle, im­mer wohl­wol­len­de und hilfs­be­rei­te Kunst­ge­nos­sin über ih­rem mit Lor­beer zu­ge­schüt­te­ten Sarg. Da­ne­ben stand der große, der schöp­fe­ri­sche Künst­ler, den nicht ein Blätt­chen Lor­beer hat­te krö­nen wol­len; denn für einen sol­chen hielt und hal­te ich ihn noch, wenn auch Schick­sal und ei­ge­ne Füh­rung ihn den Weg zur Vollen­dung nicht fin­den lie­ßen. Unaus­sprech­li­ches moch­te bei der Fei­er in ihm vor­ge­hen. Er re­de­te kein Wort, und die Trau­er­gäs­te ver­ab­schie­de­ten sich von ihm mit kur­z­em, stum­mem Hän­de­druck.

Wir gin­gen alle drei früh zur Ruhe. An­ge­la war er­schöpft von der lan­gen Pfle­ge und den Er­re­gun­gen, ich hat­te alle Gän­ge und Be­sor­gun­gen, die mit ei­nem sol­chen Er­eig­nis und gar auf frem­dem Bo­den, zu­sam­men­hän­gen, über­nom­men und war gleich­falls tod­mü­de. Gu­stav sah wie zer­schla­gen aus und sag­te, er wol­le lan­ge und fest schla­fen. So trenn­ten wir uns.

In der Nacht im Halb­schlaf hör­te ich ein­mal die Ve­ran­da­tür, die in mein Zim­mer führ­te, knar­ren, und es schi­en mir im mat­ten Ster­nen­schein, als beug­te sich Gu­stavs Ge­sicht über mein La­ger, aber ich war nicht im­stan­de den Schlaf ab­zu­schüt­teln und glaub­te im Er­wa­chen mich ge­täuscht zu ha­ben. Da je­der der bei­den Woh­nungs­flü­gel sei­nen ei­ge­nen Aus­gang be­saß und das Mäd­chen aus Scheu vor der Nähe des Ster­be­zim­mers jetzt auf un­se­rer Sei­te schlief, hat­te nie­mand be­merkt, dass Gu­stav bei Ta­ge­s­an­bruch lei­se weg­ge­gan­gen war.

In sei­nem Zim­mer stand das La­ger un­be­rührt und die Lam­pe nie­der­ge­brannt: ein ge­schlos­se­ner Brief ohne Auf­schrift, der an nie­mand als an mich ge­rich­tet sein konn­te, lag auf dem Schreib­tisch. Ich las:

Har­ry, du schläfst, nach all den Mü­hen, die du noch für mich hat­test. Mor­gen früh, wenn du er­wachst, ist dein Freund hin­weg­ge­gan­gen.

Dein Schwei­gen hat mir den Stab ge­bro­chen, lie­ber Har­ry, aber quä­le dich um des­sent­wil­len nicht. Du konn­test kei­ne from­me Lüge sa­gen, es wäre dei­ner und mei­ner un­wür­dig ge­we­sen, und eben dar­um habe ich dich zum Rich­ter ge­wählt. Mein In­ners­tes hat­te sel­ber schon das Ur­teil ge­spro­chen, und nur wie auf ein Wun­der hoff­te ich noch, ich Tor, auf das Wort des Heils: Du hast ge­siegt. – Nein, ich habe nicht ge­siegt, und das Feu­er hat schon vor Ta­gen die Miss­ge­burt ver­zehrt. Sel­ma hat­te mir’s of­fen ge­sagt, dass das Ge­dicht in sei­ner frü­he­ren Fas­sung bes­ser war. Ich groll­te ihr darob, un­ter­schätz­te ihre Ur­teils­kraft und fühl­te doch, dass sie recht hat­te. Aber noch woll­te ich mich nicht er­ge­ben, ich woll­te wei­ter­rin­gen nach neu­en Zie­len, da streck­te der Gott mir sei­nen Speer ent­ge­gen.

Vi­el­leicht ist Frau­en­lie­be das Schöns­te auf der Erde. Aber sie müss­te der Preis des Sie­gers sein. Was nützt die Kro­ne dem, der sie sich sel­ber ab­spre­chen muss? Wenn doch die Frau­en das ver­ste­hen woll­ten: dem, der Gro­ßes will und es nicht er­rei­chen kann, ist die Lie­be nichts nüt­ze. Sie wird ihm nur zur Qual und er rächt sich da­für. Die in­ne­ren Hem­mun­gen, wor­an er krankt, ma­chen einen bö­sen Geist aus ihm. Dann kom­men die Frau­en und wol­len mit Bal­sam hei­len, was nur das Ei­sen heilt.

Der star­re alte Mann in sei­nem Sol­da­ten­grab ist Sie­ger ge­blie­ben. Ich bin der Über­wun­de­ne und wer­de das stum­me Wort nicht bre­chen, das ich ihm im Jah­re Sieb­zig gab. Dann wer­den mir wohl auch mei­ne ehe­ma­li­gen Ka­me­ra­den glau­ben, dass es da­mals nicht das Stück­chen Blei war, was ich fürch­te­te.

Der Mor­gen bricht an und im Ka­min kräu­selt sich und ver­glimmt das letz­te be­schrie­be­ne Blatt. Das Häuf­chen Ruß, was du dort fin­dest, war der Alex­an­der. Der Brah­ma­ne mit sei­ner Hand­voll Asche ist auch bei mir ge­we­sen und hat mich letz­te Weis­heit ge­lehrt.

Legt mich nicht zu Sel­ma, ich könn­te sie im Grab noch drücken. Ihr ist woh­ler ohne mich. Nicht weit von ihr ist noch ein Platz frei, wo ich bei der Fei­er stand. Dort lasst mich al­lein sein, wie ich es im Le­ben war, aber in ih­rer Nähe. Das schma­le Plätz­chen hat Raum, um al­les Wol­len und Stre­ben des Erd­balls dar­in un­ter­zu­brin­gen. Dass die Welt mich ver­ges­se, ist das ein­zi­ge, was ich von ihr er­hof­fe. Aber in dir und noch ei­nem wer­de ich ein Weil­chen wei­ter­le­ben, bis auch eure Stun­de schlägt. Lebe wohl! Lebt wohl!

Als ich aus dem Hau­se stürz­te, um den Ver­schwun­de­nen zu su­chen, prall­te ich ge­gen einen Mann im Über­rock mit um­ge­häng­ter Rei­se­ta­sche, der eben has­tig die Klin­gel zog – Kuno!

Sei­ne ers­ten Wor­te wa­ren: Wo ist Gu­stav?

Zu spät! Ich wuss­te es, ich kom­me zu spät, stieß er her­vor, als er mehr aus mei­nen Ge­bär­den als aus mei­nen Wor­ten ver­stand, was vor­ging. Er warf sei­ne Rei­se­ta­sche in den Flur und folg­te mir in Eile nach. Selt­sa­mer­wei­se kam er nicht we­gen Sel­mas Tod, von dem er noch nichts wuss­te: eine plötz­li­che wil­de Angst um Gu­stav hat­te ihn auf­ge­jagt und ge­zwun­gen, Tag und Nacht zu rei­sen.

Un­ter­wegs be­geg­ne­ten wir Ruh­land, den gleich­falls ein Vor­ge­fühl her­trieb. Die­ser über­nahm es, auf dem Fried­hof zu su­chen. Ich wuss­te schon, dort war er nicht, das letz­te Wort auf Er­den konn­te der Dich­ter nur tief al­lein mit sei­nem Ge­ni­us ge­spro­chen ha­ben.

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