Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Ehe er schied, brach­te Gu­stav mir sei­nen »Be­frei­er« in der neu­en Fas­sung.

Du hast jetzt Zeit und Samm­lung zum Le­sen, sag­te er ernst; lies und sage mir dann klar und of­fen, wie ich dich ken­ne, was du da­von hältst. Dein Ur­teil soll mir ein Got­tes­ur­teil sein.

Ich las einen gan­zen Tag und eine hal­be Nacht, und als ich fer­tig war, las ich zum zwei­ten Mal. Es war die alte, be­zwin­gen­de Spra­che, viel­leicht in noch ge­stei­ger­ter Kraft, es wa­ren die Ge­stal­ten, an de­nen ich mich ein­mal be­rauscht hat­te. Aber ein selt­sa­mes Däm­mer­licht um­schwank­te sie, ent­klei­de­te sie ih­rer Un­mit­tel­bar­keit und über­zeu­gen­den Nähe. Oder lag es an mir, dass ich, um so­viel äl­ter ge­wor­den, die ers­te ju­gend­li­che Be­geis­te­rung nicht mehr auf­brin­gen konn­te? Nein, es lag an der Sa­che. Zwar der An­fang war fast der­sel­be ge­blie­ben, und auch die »Va­rus­schlacht« hat­te noch viel von ih­rer al­ten Grö­ße, aber den drit­ten Teil, den Tod des Be­frei­ers, konn­te ich nur als völ­lig miss­lun­gen be­trach­ten. Die Vor­stel­lung, dass Ar­mi­ni­us kein an­de­rer als Sieg­fried sei, hat­te ge­wiss et­was Be­ste­chen­des und war ja dem Dich­ter schon frü­her na­he­ge­tre­ten; jetzt wur­de sie An­lass, dass sich al­les trüb­te und ver­wirr­te. Die bei­den ers­ten Tei­le stan­den noch im hel­len Licht der Ge­schich­te, der drit­te ver­lor sich ins My­thisch-Mys­ti­sche. Die er­schla­ge­ne Al­rau­ne, Wo­tan und die Siegs­göt­tin­nen wa­ren in der »Va­rus­schlacht« nur Mit­tel ge­we­sen, die der von hel­le­nisch-rö­mi­schem Geist be­rühr­te Che­rus­ker­fürst brauch­te, um sein Volk auf­zu­rüt­teln. Im drit­ten Tei­le spiel­ten sie leib­haft her­ein. Der ver­nich­te­te Va­rus spuk­te in Ge­stalt des Dra­chen Faf­ner ver­wir­rend her­um. War’s nicht, um ernst­lich an dä­mo­ni­sche Ein­flüs­se zu glau­ben? Der Ge­dan­ke, aus dem das Un­glück des Oheims ge­flos­sen war, soll­te auch dem Nef­fen zum Ver­häng­nis wer­den. Sein Werk hat­te sich rä­chend ge­gen ihn selbst ge­wandt. Nicht sei­ne In­nen­kraft hat­te ver­sagt, sie ging nur fehl, weil sie nicht mehr von der na­tür­li­chen Quel­le ge­speist war. Wie hat­te er doch selbst ein­mal bei Mol­fetta im Hin­blick auf die Grie­chen ge­ur­teilt? Gro­ße Dich­tung, sag­te er, ist nicht das Werk ei­nes Ei­gen­bröt­lers, an der großen Dich­tung schafft ein gan­zes Volk. Jetzt war er los­ge­ris­sen von sei­nem Volk, er büß­te sei­ne Ent­frem­dung von Hei­mat und Le­ben. Das Schlimms­te war, dass er, um einen Aus­gleich zwi­schen den bei­den ver­schie­de­nen Auf­fas­sun­gen des Che­rus­kers her­zu­stel­len, nach­träg­lich die Va­rus­schlacht im glei­chen Sin­ne über­ar­bei­tet und da­mit das fer­ti­ge Stück zwar auf geist­rei­che Wei­se, aber höchst ver­derb­lich ent­stellt hat­te. Wohl lag auch noch in die­ser ab­ge­irr­ten Fas­sung rei­ches poe­ti­sches Gold aus­ge­schüt­tet, aber als Gan­zes war das Werk eine Miss­ge­burt.

Als ich fer­tig war, gab ich, ohne ir­gend­ei­ne Mei­nung zu äu­ßern, die Blät­ter an An­ge­la, die kei­ne ge­eich­ten Kunst­ma­ße, aber ein sehr le­ben­di­ges, an­ge­bo­re­nes Ge­fühl für poe­ti­sche Wer­te be­saß.

Sie las ent­zückt und hin­ge­ris­sen. Aber von Zeit zu Zeit ließ sie das Blatt mit ei­nem »Das ver­ste­he ich nicht« sin­ken. Als sie zu Ende war, blät­ter­te sie zu­rück, wie ich es ge­tan hat­te, und sag­te dann ganz be­stürzt und ver­wirrt:

Aber das sind ja un­mög­li­che Din­ge.

Es wa­ren in der Tat un­mög­li­che Din­ge. Und ich stand vor der Auf­ga­be, ihm das zu sa­gen, denn von mir er­war­te­te er die Wahr­heit! Der un­glück­li­che Mann hing jetzt, wie ich vor we­ni­gen Ta­gen auf dem Glet­scher­hang, zwi­schen Sein und Nicht­sein. Und ich, statt zu tun, was er ge­tan hat­te, dem Freund einen Halt zu ge­ben, ich soll­te ihn hin­un­ter­sto­ßen! Es gibt kei­ne Zeit in mei­nem Le­ben, wo ich mehr ge­lit­ten hät­te als da­mals. Auch die schwers­ten La­gen hat­ten sonst im­mer noch das Gute, dass der Weg un­wei­ger­lich vor­ge­zeich­net war. Hier stan­den zwei Wege of­fen, die bei­de ins Ver­der­ben führ­ten. Wel­chen soll­te ich ge­hen? Ich hat­te Au­gen­bli­cke, wo ich wünsch­te, er hät­te mich in den wei­ßen Ab­grund rol­len las­sen.

An­ge­la sag­te: Wenn er so groß ist, wie ich ihn hal­te, wird er die Wahr­heit hö­ren kön­nen.

Das wird er frei­lich, ent­geg­ne­te ich, aber wie wird sie auf ihn wir­ken, jetzt, in die­sem trau­ri­gen Au­gen­blick?

Und doch bleibt dir nichts andres üb­rig, da er sie von dir er­war­tet, mein­te sie. Schwei­gen wäre schlim­mer, und das Schlimms­te: ihn auf dem Irr­weg wei­ter­ge­hen zu las­sen.

Tag und Nacht ging es in mir auf und ab: Was sage ich? Wie sage ich’s? Und soll­te ich wirk­lich spre­chen, da ihm ja doch nicht zu hel­fen war? Ich sah be­reits auch die Alex­an­der­tra­gö­die ah­nend ins Ufer­lo­se zer­rin­nen. Der Brah­ma­ne auf dem Schei­ter­hau­fen hat­te mir’s an­ge­tan. Sein Wie­de­rer­schei­nen in Ba­by­lon, wie er dem fie­bern­den Alex­an­der die Hand voll Asche hin­reicht, schi­en mir ein ech­ter Dich­ter­fund. Aber wür­de es bei die­ser Sym­bo­lik sein Be­wen­den ha­ben? Was wür­de der alte Grüb­ler bei der letz­ten Fas­sung von dem Ur­ge­ge­be­nen üb­riglas­sen? Wür­de es über­haupt eine letz­te Fas­sung ge­ben oder wür­de man auch von die­sem Wer­ke sa­gen müs­sen: Al­les fließt? Nie ver­stand ich bes­ser den Spruch: We­ni­ger ist mehr. Nur ein klei­nes an Selbst­be­schrän­kung, an Zu­rück­däm­men des Ur­feu­ers, und es wä­ren dau­ern­de Wer­ke ge­schaf­fen wor­den. Es war der alte Scha­den des Zu viel, den er sel­ber ehe­dem am deut­schen Ge­ni­us ge­rügt hat­te. War da von der Auss­pra­che ir­gend­ein Ge­winn zu er­war­ten? Fühl­te er nicht mit sei­nem fei­nen Kun­st­emp­fin­den schon al­les, was ich ihm sa­gen konn­te, heim­lich selbst?

Die Nach­rich­ten aus La Tour flos­sen spär­lich, und durch alle klang ein un­aus­ge­spro­che­nes Schre­ckens­wort. Nur zu An­fang muss­te in den schmeich­le­ri­schen Son­nen­lüf­ten eine kur­ze Bes­se­rung ein­ge­tre­ten sein, die nicht von Be­stand war. Die Kran­ke sehn­te sich nach An­ge­la. Die Ärms­te be­saß we­der Mut­ter noch Schwes­ter, und von den Kunst­ge­nos­sin­nen an der Büh­ne hat­te sie sich im­mer fern­ge­hal­ten, um in kei­ne Hän­del hin­ein­ge­zo­gen zu wer­den. Was eine Frau der an­dern sein kann, das hat­te sie erst jetzt er­fah­ren.

Sei, was du hei­ßest, schrieb sie an An­ge­la, und komm zu dei­nem ver­lo­re­nen Schwes­ter­lein.

Zu­wei­len un­ter­schrieb sie sich Per­di­ta, ein Name, mit dem sie ir­gend­ei­ne nicht aus­ge­spro­che­ne Be­deu­tung ver­knüpf­te.

In La Tour de Peilz hol­te Ruh­land uns an dem klei­nen Bahn­hof ab. Auf die ban­ge Fra­ge nach Frau Sel­mas Be­fin­den hob er die Schul­tern hoch und schwieg be­deut­sam. Man konn­te se­hen, wie es ihn in der Keh­le würg­te. Sie war ihm ja, wie ich von ihr sel­ber wuss­te, ein­mal sehr teu­er ge­we­sen.

Dann sag­te er mög­lichst sach­lich und tro­cken: Der Krank­heits­herd brei­tet sich nach An­sicht des Arz­tes mit großer Ge­schwin­dig­keit aus.

Als ich nach dem Gat­ten frag­te, ein neu­es Ach­sel­zu­cken:

Er will jetzt zu viel tun, wo er vor­her zu­we­nig tat. Aber ich zweifle, ob er der Kran­ken da­mit eine Er­qui­ckung be­rei­tet. Es wird gut sein, wenn jetzt ein Frau­en­au­ge über ihr wacht.

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