Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Es ver­hielt sich so, wie der alte Haus­freund fürch­te­te. Der un­be­re­chen­ba­re Mann be­ängs­te­te und be­dräng­te die hin­ster­ben­de Frau jetzt mit ei­nem Über­maß von zärt­li­cher Sor­ge. Die er­fah­re­ne Wär­te­rin, un­ter de­ren Wal­ten das Rech­te ge­sch­ah, war zu ei­ner er­krank­ten An­ge­hö­ri­gen ab­ge­ru­fen wor­den, und ihre Nach­fol­ge­rin zeig­te sich der schwe­ren Auf­ga­be nicht ge­wach­sen.

Wir rich­te­ten uns auf dem an­dern Flü­gel des Stock­werks ein, das durch eine große ge­mein­sa­me Glas­ve­ran­da mit der Borck­schen Woh­nung zu­sam­men­hing. Hin­ter die­ser Glas­wand, die un­mit­tel­bar auf den See ging und die gan­ze Son­nen­sei­te des Hau­ses ein­nahm, lag Sel­ma und täusch­te mit ro­si­gen Wan­gen und glän­zen­den Au­gen dem ers­ten Blick eine er­neu­te Ju­gend vor. Aber beim Auf­rich­ten ver­riet sich ihre er­schre­cken­de Ab­ma­ge­rung. Blu­men, die sie un­mä­ßig lieb­te und de­ren sie nie ge­nug sah, um­ga­ben sie in Üb­er­fül­le fast wie eine Tote, denn Gu­stav will­fahr­te jetzt blind­lings al­len ih­ren Wün­schen und konn­te sich mit Auf­merk­sam­kei­ten gar nicht ge­nug tun. An­ge­la trug gleich die stark­duf­ten­den hin­aus, öff­ne­te das Fens­ter und über­nahm in ih­rer sanf­ten Fes­tig­keit die Lei­tung der Pfle­ge.

Du hast ge­le­sen? frag­te mich Gu­stav scheu, als ich ihm nach dem Auspa­cken sei­ne Blät­ter schwei­gend auf den Tisch leg­te. Wir spre­chen dar­über, mein Al­ter, sag­te ich herz­lich. Jetzt müs­sen die ers­ten Ge­dan­ken Sel­ma gel­ten. Es scheint nicht zum bes­ten bei ihr zu ste­hen.

Weiß Gott, dass es nicht gut steht, ich gebe mich kei­ner Täu­schung hin, ant­wor­te­te er. Wüss­te ich nur, was den An­stoß zu die­sem plötz­li­chen Zu­sam­men­bruch ge­ge­ben hat. Wir hat­ten ihm aus gu­ten Grün­den die Be­geg­nung mit Som­mer ver­heim­licht, und auch das Mäd­chen schwieg, von An­ge­la in Pf­licht ge­nom­men. Aber sein grü­beln­der Geist ahn­te doch den Zu­sam­men­hang mit dem dunklen Ge­heim­nis sei­nes ei­ge­nen Schick­sals. Er litt un­säg­lich, such­te gutz­u­ma­chen, was er in all den Jah­ren an ihr ver­säumt und ver­bro­chen hat­te, und einen neu­en Lie­bes­früh­ling über sie aus­zu­schüt­ten, un­ter dem die kran­ke Frau nur schnel­ler ver­brann­te.

Das Selt­sa­me war, dass Sel­ma den Zu­rück­ge­kehr­ten zwar mit Lei­den­schaft an sich zog, ihn aber nicht mehr deut­lich kann­te. Sie stand schon un­ter dem Ein­fluss des vie­len ge­gen den Hus­ten ge­reich­ten Mor­phi­ums. Ihr Be­wusst­sein, das die schreck­li­che, durch Som­mer über sie ge­brach­te Ent­hül­lung nicht lan­ge er­trug, hat­te die dunkle Last fal­len las­sen und ihr die Ge­stalt ih­res Man­nes in zwei Per­so­nen ge­spal­ten. Vor dem Na­men Gu­stav zit­ter­te sie wie vor dem ei­nes stren­gen Ge­bie­ters, ge­gen den sie sich ir­gend­wie ver­gan­gen hät­te, da­ge­gen ver­spann sie sich in ein Lie­bes­i­dyll mit ei­ner Fan­ta­sie­ge­burt, worin die Ge­stal­ten ver­schie­de­ner Büh­nen­hel­den mit dem Ju­gend­bild Gu­stavs, wie er ihr in Stutt­gart zu­erst be­geg­net war, ver­schmol­zen. Die­sen Traum­ge­lieb­ten nann­te sie mit dem im Fie­ber­wahn ge­fun­de­nen Na­men Gul­bert und um­schlang ihn in der Ge­stalt ih­res Gat­ten mit In­brunst. So­bald sie aber sein gram­ge­zeich­ne­tes Ge­sicht er­kann­te, er­schrak sie, ent­schul­dig­te sich we­gen ih­res Hus­tens und bat, sie in ein an­de­res Ge­lass zu brin­gen, wo sie ihn nicht stö­re, sie brau­che nicht den bes­ten Raum im Hau­se; und ihre ver­ängs­te­te De­mut traf ihn här­ter als je­der Vor­wurf.

An­ge­las Er­schei­nen mach­te die­ser bei­der­sei­ti­gen Ver­zeh­rung ein Ende, denn nun klam­mer­te sich die Ster­ben­de mit ih­rer letz­ten Le­bens­hoff­nung an sie. Da­durch ge­wann ich die Mög­lich­keit, den un­glück­li­chen Mann zu lan­gen Gän­gen weg­zu­ho­len, die ihm wohl ta­ten, denn er hat­te bis da­hin den gan­zen Tag in der Nähe der Kran­ken oder, wenn sie schlief, am Schreib­tisch ver­bracht und sah jam­merns­wür­dig aus. Das aber war das ein­zi­ge, was ich für ihn tun konn­te. Das Wort, wor­auf er hoff­te, das er mir so oft for­schend aus den Au­gen zu le­sen such­te, das Wort: Ge­lun­gen! Dein Werk ist ge­lun­gen! konn­te ich nicht spre­chen. Täg­lich nahm ich mir vor, mit ihm zu re­den, und täg­lich ver­schob ich es an­ge­sichts der zu­neh­men­den Ver­schlech­te­rung im Be­fin­den der Kran­ken und des Schwe­ren, was ihm da be­vor­stand. Zu­wei­len schloss sich Ruh­land als Drit­ter an, und ich war ihm dank­bar, wenn er durch sei­ne Da­zwi­schen­kunft den Ver­schub der Auss­pra­che recht­fer­tig­te. Öf­ter aber blieb die­ser bei der Kran­ken zu­rück, die ihn gleich­falls Gul­bert nann­te und ihm in An­ge­las Ge­gen­wart zärt­li­che Din­ge sag­te; viel­leicht war er ihr sei­ner­zeit doch nicht so gleich­gül­tig ge­we­sen, wie sie sich da­mals den An­schein gab. Ja, der Name Gul­bert muss­te ihr un­be­wusst aus Gu­stav und Al­bert, wie je­ner mit dem Vor­na­men hieß, zu­sam­men­ge­ron­nen sein. Sie mach­te jetzt aus kei­ner Re­gung mehr ein Hehl und nann­te alle Du, als wür­de vor der Nähe des To­des die gan­ze mensch­li­che Ko­mö­die zu­nich­te.

Als es dem Ende zu­ging, kam eine Un­ru­he und Wan­der­lust über sie, dass ihr Freund Ruh­land ihr die schöns­ten Rei­se­plä­ne ent­wer­fen muss­te. Sie lag un­ter ih­rem Glas­dach und sah un­er­sätt­lich dem Spiel der Mö­wen zu, die zu Hun­der­ten über dem blau­en Spie­gel auf und nie­der schweb­ten, oder hing mit den Au­gen sehn­süch­tig an den wun­der­ba­ren Li­ni­en der Sa­voy­er Al­pen drü­ben überm Was­ser, de­ren herbst­li­che Hän­ge mit rot und gold­durch­wirk­ten Wäl­dern wie mit kost­ba­ren Per­ser­tep­pi­chen glüh­ten und sich röt­lich im Was­ser spie­gel­ten.

»Ach«, seufz­te sie, »wer da oben stün­de und den Fuß mit Göt­ter­schrit­ten von Gip­fel zu Gip­fel set­zen könn­te. Wer ge­nießt nur all die Herr­lich­keit, wenn dem Men­schen kei­ne Flü­gel­schu­he ge­ge­ben sind?«

So kam der letz­te Son­nen­un­ter­gang, den wir mit ihr er­leb­ten. Über dem nie­de­ren blauschwar­zen Hö­hen­zug des Jura lag eine Schicht von ro­ten Feu­er­wol­ken, die nach oben in glü­hen­des Rot­gelb über­gin­gen und all­mäh­lich, im­mer leich­ter und zar­ter wer­dend, mit dem abend­li­chen Him­mel ver­schwam­men. Das Was­ser brann­te weit­hin im Wi­der­schein der Glo­rie, und als selt­sa­me Licht­er­schei­nung stan­den dar­über drei hohe Feu­er­säu­len im Wes­ten, wäh­rend der süd­li­che Teil des Sees mit den Sa­voy­er und Wal­li­ser Ber­gen schon wie er­starrt un­ter ei­ner blas­sen Mond­si­chel ruh­te, die eine zit­tern­de Brücke über den Spie­gel schwang.

Sel­ma konn­te sich trotz ih­rer Schwä­che an dem seen­haf­ten An­blick nicht sät­ti­gen. Zu­letzt ging die Be­leuch­tung in ein tie­fes Vio­lett von un­sag­ba­rer Er­ha­ben­heit über, als stie­ge ein stum­mes Re­quiem aus dem Was­ser auf. Et lux aer­ter­na lu­ce­at eis, sang es aus der schwärz­li­chen Tie­fe. Aber die schei­den­de See­le ge­hör­te noch der Erde an. Denn jetzt kam durch die Flut, die ei­ner dunklen ge­die­ge­nen Me­tall­plat­te glich, das Dampf­schiff mit sei­nen ro­ten, wei­ßen und grü­nen Lich­tern wie ein schwim­men­des Zau­ber­schloss her­an, vom Was­ser zu­rück­ge­spie­gelt, und die Kran­ke fuhr in ih­ren Pols­tern em­por.

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