Betsy Duffey - Fürchtet euch nicht

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In der Kirche von Pastor Jeremy Higgins stehen Renovierungsarbeiten an. Beim Ausräumen der Abstellkammer begegnen ihm alte Bekannte: die lebensgroßen Krippenfiguren, die alle Jahre wieder den Rasen vor dem Gotteshaus zieren. Doch wohin mit den Figuren während der Renovierung? Als sich schließlich einige Gemeindemitglieder bereit erklären, die Figuren in ihrem Zuhause zu beherbergen, ahnen sie nicht, dass ihre besonderen Gäste sie auf völlig neue Weise mit der Weihnachtsbotschaft in Berührung bringen werden …
Eine ganz besondere Weihnachtserzählung, die zu Herzen geht.

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Über die Autorinnen

Betsy Duffey und Laurie Myers sind Schwestern, die gemeinsam schon mehrere Bücher geschrieben haben. Besonders ihre Kinderbücher wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet. Mit ihren Romanen Das Lied des Hirten, Wie im Himmel, so auf Erden und Die Liebe hört nie auf wurden sie auch in Deutschland bekannt.

Inhalt Kapitel 1 Die Geburt Jesu Kapitel 2 Der Hirte Kapitel 3 Maria Kapitel - фото 1

Inhalt

Kapitel 1– Die Geburt Jesu

Kapitel 2– Der Hirte

Kapitel 3– Maria

Kapitel 4– Der Esel

Kapitel 5– Josef

Kapitel 6– Die Krippe

Kapitel 7– Der Stern

Kapitel 8– Das Kamel

Kapitel 9– Melchior

Kapitel 10– Balthasar

Kapitel 11– Kaspar

Kapitel 12– Das Lamm

Kapitel 13– Der Engel

Kapitel 14– Heiligabend

Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.

Johannes 3,16

Der versprochene Retter kommt zur Welt

Und so wurde Jesus Christus geboren: Elisabeth war im sechsten Monat schwanger, als Gott den Engel Gabriel nach Nazareth schickte, einer Stadt in Galiläa. Dort sollte er eine junge Frau namens Maria aufsuchen. Sie war noch unberührt und mit Josef, einem Nachkommen von König David, verlobt. Der Engel kam zu ihr und sagte: „Hab keine Angst, Maria. Gott hat dich zu etwas Besonderem auserwählt. Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Jesus soll er heißen.“ Da sagte Maria: „Alles soll so geschehen, wie du es mir gesagt hast.“

In dieser Zeit befahl Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches in Steuerlisten einzutragen. Jeder musste in seine Heimatstadt gehen, um sich dort eintragen zu lassen. Auch Josef machte sich auf den Weg. Er reiste von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa, der Geburtsstadt von König David. Denn er war ein Nachkomme von David und stammte aus Bethlehem. Josef musste sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die ein Kind erwartete. In Bethlehem kam für Maria die Stunde der Geburt. Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall, denn im Gasthaus hatten sie keinen Platz bekommen.

Jesus wurde in Bethlehem geboren, einer Stadt in Judäa. Herodes war damals König. Da kamen einige Sterndeuter aus einem Land im Osten nach Jerusalem und erkundigten sich: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind aus dem Osten hierhergekommen, um ihm die Ehre zu erweisen.“ Herodes ließ die Sterndeuter heimlich zu sich kommen und fragte sie aus, wann sie den Stern zum ersten Mal gesehen hätten. Anschließend schickte er sie nach Bethlehem: „Erkundigt euch genau nach dem Kind“, sagte er, „und gebt mir Nachricht, sobald ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm die Ehre erweisen.“ Nach diesem Gespräch gingen die Sterndeuter nach Bethlehem. Derselbe Stern, den sie schon beobachtet hatten, als er am Himmel aufging, führte sie auch jetzt. Er blieb über dem Haus stehen, in dem das Kind war. Als sie das sahen, kannte ihre Freude keine Grenzen. Sie betraten das Haus, wo sie das Kind mit seiner Mutter Maria fanden, fielen vor ihm nieder und ehrten es wie einen König. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe.

In dieser Nacht bewachten draußen auf den Feldern vor Bethlehem einige Hirten ihre Herden. Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken sehr, aber der Engel sagte: „Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr.“

Verse aus den Evangelien nach Matthäus und Lukas

Kapitel 1

Die Geburt Jesu

Elisabeth war im sechsten Monat schwanger, als Gott den Engel Gabriel nach Nazareth schickte, einer Stadt in Galiläa. Dort sollte er eine junge Frau namens Maria aufsuchen. Sie war noch unberührt und mit Josef, einem Nachkommen von König David, verlobt.

Lukas 1,26 – 27

Pastor Jeremy Higgins stand in der Kirche vor dem Lagerraum und starrte die Tür an. Alles in ihm sträubte sich hineinzugehen. Um diesen Augenblick hinauszuzögern, hatte er schon zwei Tassen starken Kaffee getrunken und drei Himbeerscones verputzt. Danach hatte er sich in die Morgenzeitung vertieft und seine E-Mails beantwortet. Doch jetzt war der Augenblick gekommen. Er konnte sich nicht länger davor drücken.

„Früher oder später musst du einen Anfang finden“, sagte Holly, seine Sekretärin und seit Neustem auch seine Verlobte. Die Hände in die Hüfte gestemmt, blickte sie ihn streng an, was sie in seinen Augen nur noch hinreißender machte.

Krampfhaft überlegte er, welche anderen dringenden Probleme seine Aufmerksamkeit fordern könnten, aber leider fiel ihm nichts ein.

Pastor Higgins war eigentlich keiner, der vor schwierigen Aufgaben zurückscheute. Wenn er mit einem Gemeindemitglied ein ernstes Gespräch zu führen hatte, nahm er dies ohne zu zögern in Angriff. Wenn er an das Bett eines Sterbenden gerufen wurde, machte er sich sofort auf den Weg.

„Ich weiß“, sagte er, rührte sich aber nicht.

Warum nur empfand er einen so großen Widerwillen gegen diese Aufgabe? Warum schloss er nicht einfach die Tür auf, krempelte die Ärmel hoch und machte sich an die Arbeit?

Holly verschränkte die Arme vor der Brust. „Danny Cappers hat eben angerufen. Seine Leute fangen heute Nachmittag an. Bis dahin muss der Raum leer sein.“

„Leer?“, fragte er.

„Ja, leer“, erwiderte sie. „Dieser Lagerraum muss gänzlich ausgeräumt sein.“ Sie fuchtelte mit den Armen wie ein Verkehrspolizist.

„Gänzlich ausgeräumt“, wiederholte er.

Sie wollten den Gottesdienstraum erweitern und brauchten dazu einen der kleinen Gruppenräume und eben diesen Lagerraum. Der Gruppenraum war kein Problem gewesen. Die Stühle hatten sie auf die anderen Räume verteilt – und fertig. Aber der Lagerraum, das war etwas anderes.

Ohne Holly schaffte er das nicht. Holly war wundervoll. Sie wusste genau, was sie sagen musste, wann sie sanft auf ihn eingehen und wann sie den direkten und offenen Ansatz wählen musste. Jetzt brauchte er die direkte und offene Ansprache, und genau das tat sie.

Jeremy griff in seine Tasche und holte den Schlüsselbund heraus.

Während er nach dem richtigen Schlüssel suchte, sagte er: „Die Gemeinde wächst und platzt aus allen Nähten. Die Erweiterung ist dringend nötig.“

Das wussten sie beide natürlich, aber es half, es noch einmal laut auszusprechen.

„Und es ist gut, dass wir die Möglichkeit haben, mehr Raum zu schaffen. Schließlich wollen wir unser Gebäude bestmöglich nutzen“, fuhr er fort.

„Ja“, stimmte Holly ihm zu. „Unsere Kapazitäten sind ausgeschöpft. Es ist einfach kein Platz mehr für zusätzliche Gäste bei einem Hochzeitsempfang im Gottesdienstraum oder für ein gemeinsames Mittagessen mit den Gemeindemitgliedern.“ Sie stieß ihn in die Seite. „Und die Tanzfläche ist auch viel zu klein.“

Er lächelte.

Das war natürlich ein Argument. Die Tanzfläche musste groß genug sein. Er und Holly tanzten für ihr Leben gern. Und nachdem sie nun offiziell verlobt waren, hoffte er auf viele Gelegenheiten für dieses Vergnügen.

Seine romantischen Gefühle für Holly waren bei einer Hochzeit aufgeflammt. Seit fünfundzwanzig Jahren war sie seine Sekretärin. Sie hatte ihn in den schwierigen Jahren, als seine Frau so krank gewesen und schließlich gestorben war, begleitet. Sie war während der Jahre der Trauer an seiner Seite gewesen. Und dann war der Moment gekommen, als er sie auf der Tanzfläche angeschaut und plötzlich mit ganz neuen Augen gesehen hatte.

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