Andrea Berlin - Magie am Hof der Herzöge von Burgund

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Anhand des Magieprozesses im Zaubereifall um den Grafen von Étampes, der sich im 15. Jahrhundert am burgundischen Hof ereignet hatte, wird einerseits das Spektrum magischer Aktivitäten und Netzwerke in der burgundisch-französische Welt beleuchtet. Durch neu erschlossenes Quellenmaterial, das dem Band in einer Edition beigegeben wurde, kann aber auch der inner-familiäre Aufstieg und Fall des Grafen von Étampes am burgundischen Hof nachgezeichnet werden.
Die Arbeit beschäftigt sich mit typischen Prozessen im spätmittelalterlichen Kampf um Macht und Einfluss an französischen Fürstenhöfen, zu denen magische Praktiken, aber auch die Instrumentalisierung solcher Vorwürfe innerhalb politischer Prozesse gezählt werden können. Anhand der Forschungen im Fall des Grafen von Étampes (1415-1491) konnte zudem eine Wissenslücke hinsichtlich der Machtsicherungsstrategien Karls des Kühnen geschlossen werden.

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Die skizzierten Auszeichnungen des Grafen von Étampes durch den Herzog fanden ihren Höhepunkt in der Ernennung zum Ordensritter vom Goldenen Vlies auf dem neunten Kapitel 1456 in Den Haag. Johann von Burgund wurde dort neben mehreren anderen Mitgliedern der Familie zum Ordensritter ernannt. 153 Dieses Ordenskapitel war das erste offizielle nach dem Fasanenfest. Die Ereignisse eines späteren Kapitels in Brügge 1468, auf dem der Graf von Étampes aus dem Orden ausgestoßen wurde, werden zu einem späteren Zeitpunkt noch Gegenstand der Betrachtungen sein. 154

Auch auf finanzieller Ebene kümmerte sich der Herzog von Burgund um seinen Neffen. So erhielt dieser anlässlich seiner Heirat mit Jacqueline d’Ailly am 22. Januar 1436 eine jährliche Rente von 6000 livres, die ein Jahr später durch die Einkünfte der Grafschaft Auxerre ersetzt wurde. Diese Grafschaft, die direkt an die später geerbte Grafschaft Nevers angrenzte, war aber zumindest zu Beginn ein für den Grafen unglücklicher Tausch, da die nötige Einwilligung des französischen Königs für diese Übertragung lange Zeit ausblieb. 155 Zurückgehend auf das Erbe Philipps des Kühnen hielt der Graf von Étampes neben den Rechten an der Grafschaft Étampes auch diejenigen über die Herrschaften von Dourdan und Gié. 156 Im Jahr 1438 wurden ihm aus der Hand des Herzogs Einkünfte der picardischen châtellenies von Péronne, Roye und Montdidier übertragen, die er für sich und seine Erben beanspruchen durfte. Bereits seit 1435 war der Graf von Étampes lieutenant et capitaine général der Picardie. Laut Armstrong erhielt er die Einkünfte der genannten Städte als Ausgleich für die Schwierigkeiten mit der Grafschaft Auxerre und der Einbehaltung der Mitgift Jacquelines d’Ailly. 157 Ähnliche Rechte erhielt er auch auf die Gebiete von Ronssoy in der Picardie und Ingelmunster in Flandern. 158 Im Jahre 1465 musste Johann allerdings diejenigen Ländereien, die er seitens des Herzogs erhalten hatte, zurückgeben. 159 Zu dieser Zeit – seit dem Tod seines Bruders Karl im Jahre 1464 – konnte er sich allerdings bereits Graf von Nevers und Rethel nennen, was ihm namentlich durch die Grafschaft Nevers eine größere Machtbasis verschaffte. 160

Während seiner Zeit am burgundischen Hof war er, wie Marie-Thérèse Caron urteilt, un homme de relations publiques . 161 Bei seinen Reisen, die er sowohl mit als auch ohne sein Gefolge unternahm, kreuzte er häufig die Wege des Herzogs. Seine Frau und seine Tochter, die sich oft bei der Herzogin von Burgund aufhielten, waren wesentlich seltener unterwegs. Die erhaltenen Rechnungen aus den 1430/40er Jahren, aber auch die Schilderungen der Chronisten weisen für den Grafen von Étampes zudem zahlreiche Kontakte zu weiteren Adeligen sowohl am herzoglichen Hof als auch außerhalb auf. Herzog Philipp setzte ihn zudem schon früh als Gesandten und Vermittler in Streitfällen ein. So sollte Johann von Burgund beispielsweise 1433 im Streit um die Besetzung des frei gewordenen Bischofsstuhls von Tournai den Konflikt der beiden Kandidaten zugunsten des von Philipp favorisierten Jehan Chevrot lösen. 162 Auch bei der Vauderie d’Arras war Johann von Burgund als herzoglicher Vertreter zumindest temporär involviert. 163 Seine Schenkungen – sowohl an Adelige als auch an Bedienstete und kirchliche Einrichtungen, – seine Aktivitäten und sein Kleidungsstil weisen einen in seinen Möglichkeiten dem herzoglichen Hof entsprechenden Lebensstil des Grafen und seiner Familie aus. 164 Offenbar wusste er diese Haltung auch durch entsprechend prunkvolle Festivitäten zu unterstreichen. So setzte der Graf sich auf dem höfischen Parkett vor dem Fasanenfest mit Feierlichkeiten in Szene, die von MANDROT als »außergewöhnlich prächtig« beschrieben werden und zeigen, dass er sich der oft beschriebenen burgundischen Gepflogenheit der großen Prachtentfaltung anzupassen wusste. 165 Auch seine Frau und seine Tochter sind immer wieder als Gäste herzoglicher Bankette oder Veranstaltungen zu finden. 166 Zudem gab er, in bester Tradition des burgundischen Hofes, eine besonders aufwändige Handschrift des in dieser Zeit sehr beliebten Alexander-Romans von Jean Wauquelin 167 mit mehreren prachtvollen, ganzseitigen Miniaturen in Auftrag, wenngleich man Johann nach heutigem Stand der Forschung nicht zu den bibliophilen Personen des burgundischen Hofes zählen kann. 168

Neben diesen Hinweisen auf das Leben des Grafen im Umfeld des burgundischen Hofes geben die überlieferten Handschriften und die Schilderungen der Chronisten allerdings keinerlei Auskünfte über Unstimmigkeiten zwischen dem Grafen von Étampes und Karl vor 1463. Seitens des Grafen von Étampes wird lediglich ein Konflikt mit dem Grafen von Saint-Pol erwähnt, 169 der auf einen Kampf um Ansehen und Einfluss hindeutet. Hinsichtlich des Verhältnisses Johanns zu dem jungen Erben des Herzogtums selbst lässt sich lediglich ein erwartbares verwandtschaftliches Verhältnis konstatieren. Wir finden beide Männer am Hof des Herzogs oder der Herzogin, Johann übernimmt für den 18 Jahre jüngeren Karl im Auftrag Philipps beratende Tätigkeiten und Olivier de la Marche erwähnt Johann als Begleiter des Grafen von Charolais vor dessen erster jouste. Bei den Turnieren rund um das Fasanenfest wird zudem beschrieben, wie der Graf von Étampes Karl die Lanze für die jouste reichte und beim anschließenden Abendessen an dessen Tisch saß. 170 Neben solchen Hinweisen auf verwandtschaftliche Nähe und Kontakte im Umfeld eines Lebens beider Fürsten am herzoglichen Hof von Burgund sind uns keine konkreten Hinweise auf besondere Konflikte zwischen diesen beiden Personen überliefert. Mögliche Gründe für den versuchten Anschlag auf den Grafen von Charolais müssen daher an anderer Stelle erörtert werden. 171

Zusammenfassend lässt sich von Johann von Burgund aus den Texten das Bild eines in dieser Zeit geschätzten Mitglieds der burgundischen Familie zeichnen, wie besonders die Zuwendungen sowie die wichtigen und ehrenvollen Aufgaben belegen, die der Graf aus der Hand seines Onkels, Philipps des Guten, erhielt. Der Chronist Chastelain urteilt über den Grafen von Étampes, in dieser Periode sei er ein »so hoher und edler Fürst, tatkräftiger Ritter, Kriegsherr [gewesen], der wegen seiner hohen und berühmten Taten in den Orden vom Goldenen Vlies gewählt wurde, wie eine Perle der Ritter unter den anderen«. 172

1STERCHI, Der Orden vom goldenen Vlies und die burgundischen Überläufer von 1477, S. 65; VAUGHAN, Philipp the Good, S. 378; PARAVICINI, Karl der Kühne, S. 24; Die Protokollbücher des Ordens vom Goldenen Vlies 2, hrsg. von DÜNNEBEIL, S. 21; MERCIER, La Vauderie d’Arras, S. 373-374. Weitere Erwähnungen, die nicht mit eingehender Analyse einher gehen müssen, PARAVICINI, Die zwölf »Magnificences« Karls des Kühnen, S. 328; GRUBEN, Les chapitres de la Toison d’or, S. 332-335; VALE, War and Chivalry, S. 50-51 oder bereits früher: PLANCHER, Histoire générale et particulière de Bourgogne IV, S. 312-313.

2Ausführlich zur Überlieferungssituation vgl. Kap. 1.1.1 und 2.1. Von der Autorin sind zu diesem Prozess bisher folgende Aufsätze erschienen, BERLIN, La main protectrice du duc de Bourgogne; BERLIN, Family Politics and Magic at the Court of Burgundy.

3Die latinisierte Schreibweise de Stampis statt d’Étampes ist nicht ungewöhnlich, wie der Blick in die Chronistik zeigt. BUT, Chronique, S. 257.

4Zur Typologie vgl. HOCHEDLINGER, Aktenkunde, S. 37-49, zu Aktenabschriften insbes. S. 47ff.

5Genauere Ausführungen zum Aktenmaterial und der Überlieferungssituation siehe Kap. 2.1.

6COCKSHAW, Les archives bourguignonnes, les plus riches d’Europe?; SCHNERB, Les archivs des ducs de Bourgogne; HAMEL, Quelques pistes pour exploiter efficacement les sources des hôtels princiers de Bourgogne. Diese Aufsätze befinden sich in dem 2013 erschienen Tagungsband des Kolloquiums für Werner Paravicini; im Oktober 2007. PARAVICINI u.a. (Hrsg.), La cour de Bourgogne et l’Éurope. Le rayonnement et les limites d’un modèle culturel, Osterfildern 2013; PARAVICINI, ›Ordonnances de l’Hôtel‹ und ›Ecroes des gaiges‹; DÜNNEBEIL, Wo befand sich der Herzog von Burgund?; KRUSE, Hof, Amt und Gagen.

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