Andrea Berlin - Magie am Hof der Herzöge von Burgund

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Magie am Hof der Herzöge von Burgund: краткое содержание, описание и аннотация

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Anhand des Magieprozesses im Zaubereifall um den Grafen von Étampes, der sich im 15. Jahrhundert am burgundischen Hof ereignet hatte, wird einerseits das Spektrum magischer Aktivitäten und Netzwerke in der burgundisch-französische Welt beleuchtet. Durch neu erschlossenes Quellenmaterial, das dem Band in einer Edition beigegeben wurde, kann aber auch der inner-familiäre Aufstieg und Fall des Grafen von Étampes am burgundischen Hof nachgezeichnet werden.
Die Arbeit beschäftigt sich mit typischen Prozessen im spätmittelalterlichen Kampf um Macht und Einfluss an französischen Fürstenhöfen, zu denen magische Praktiken, aber auch die Instrumentalisierung solcher Vorwürfe innerhalb politischer Prozesse gezählt werden können. Anhand der Forschungen im Fall des Grafen von Étampes (1415-1491) konnte zudem eine Wissenslücke hinsichtlich der Machtsicherungsstrategien Karls des Kühnen geschlossen werden.

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Bei politisch motivierten Zaubereiprozessen standen dabei die religiösen Vorwürfe nicht selten stellvertretend für die eigentlichen politischen Motive. 102 Für die auch bei den Zeitgenossen als außergewöhnlich eingestuften politischen Prozesse lassen sich einige wiederkehrende – allerdings nicht zu verallgemeinernde – Verfahrenselemente nennen, mit denen die Fürsten versuchten, den Anschuldigungen nachzugehen. Die Beschuldigten wurden in der Regel vor ein Gericht geführt, wo die Anschuldigungen gegen sie untersucht wurden. Hier kamen sowohl geistliche als auch weltliche Gerichte in Frage. Nicht selten wurden spezielle Kommissionen durch den Fürsten eingesetzt, deren Mitglieder Personen juristischer, königlicher oder fürstlicher Einrichtungen sein konnten. Dabei musste es sich nicht ausnahmslos um Kleriker handeln; auch vertrauenswürdige Adelige waren an solchen Kommissionen beteiligt. 103 Der des Verrates an Karl VI. angeklagte königliche Advokat Jean de Marès beispielsweise wurde zunächst von einer königlichen Kommission befragt, bevor er dem Bischof von Paris überstellt wurde, damit dessen Offizial über ihn richte. Aus Sorge vor einem langwierigen Prozess mit womöglich unsicherem Ausgang veranlassten die Herzöge von Berry und von Burgund aber den Vogt von Paris, den beschuldigten Advokaten zurückzuholen und zu exekutieren. 104 Die politischen Prozesse und die Prozesse mit dem Vorwurf des Majestätsverbrechens wurden oft in Form eines Inquisitionsprozesses geführt, bei denen die Folter ein regelmäßig angewendetes Verfahrensmittel war. 105 Diese wurde dabei nicht nur gegen den Angeklagten selbst, sondern auch gegen dessen Diener oder Helfer eingesetzt. Die Vorwürfe bei den politischen Prozessen – Rebellion, Plünderung, Vergewaltigung, Mord, Zauberei oder Majestätsverbrechen – genügten, um die schwersten Strafen aufzuerlegen. Die Verfahren endeten daher häufig mit einem Todesurteil, das allerdings – wie gezeigt – nicht immer vollstreckt wurde. 106

Einer der bekanntesten Fälle im Burgund des 15. Jahrhunderts war der des herzoglichen Kammerdieners Jean Coustain, der wegen eines versuchten Giftmordanschlags auf Karl von Burgund hingerichtet wurde. 107 Dieses Komplott ist nur eines von mehreren Anschlägen oder Verschwörungen, die der Graf von Charolais während der Regierungszeit seines Vaters gegen sich vermutete. 108 Auch gegen den Vetter des Herzogs von Burgund, Johann, Graf von Étampes, wurden – wie es in der Chronistik mehrfach angedeutet wird – schwere Vorwürfe kolportiert. Johann soll mithilfe von Wachsfiguren ein Komplott gegen den Grafen von Charolais geplant haben und sei daher in die Ungnade des Hauses Burgund gefallen. Das neue Aktenmaterial des Processus contra dominum de Stampis – die Prozessakten gegen Jean de Bruyère, einen Bediensteten des Grafen von Étampes und sein Mitverschwörer, – ermöglicht es, die Umstände dieser Vorwürfe und ihre Folgen wesentlicher genauer beurteilen zu können, als dies mit den wenigen Erwähnungen in der Chronistik bisher möglich gewesen ist. Für die Forschung können daraus insbesondere für die burgundische Krisenzeit der 1460er Jahre und die Rolle des Grafen von Étampes bei der Zuspitzung dieser Ereignisse tiefergehende Erkenntnisse gewonnen werden. Es ist daher an der Zeit, den Grafen von Étampes etwas näher vorzustellen.

1.2.3. Der Graf von Étampes (1415 – 1491) und der burgundische Hof

Der Graf von Étampes wird durch die Prozessakten des Processus contra dominum de Stampis belastet, ein Komplott gegen Karl von Burgund, Graf von Charolais, geplant und ausgeführt zu haben. Dieser Vorwurf deutet auf eine konfliktbehaftete Vergangenheit der beiden Grafen hin, die Johann von Burgund dazu veranlasste, Anschlagspläne gegen den Grafen von Charolais zu schmieden. Unser Augenmerk soll daher insbesondere auf die Position des Grafen von Étampes am burgundischen Hof gelegt werden.

Aufgrund der besonderen Überlieferungsgeschichte des Aktenmaterials ist die Forschung speziell für diesen Fall – abgesehen von einigen Erwähnungen in der Chronistik – quasi nicht existent. Zum Grafen von Étampes hingegen existieren bereits einige Untersuchungen, die für diese Studie herangezogen werden konnten. Eine frühe und ausführliche Einordnung des Grafen in die Erbfolge der burgundischen Besitztümer bietet Bernard de Mandrot mit einem Aufsatz über Johann von Burgund, Herzog von Brabant, und seine Nachfolge. 109 Maurice Hurbain hingegen thematisiert in einem Aufsatz die Konsequenzen des Vertrags von Péronne für den Grafen von Étampes/Nevers. 110 In der Forschung vollständig unbekannt sind die beiden Werke Lucien Cremieux’, der sich in seiner ungedruckten Dissertationsschrift aus dem Jahre 1940 an der Universität Clermont mit »Jean de Clamecy – Comte de Nevers (1415 – 1491)« beschäftigt. Eine zweite, ebenfalls ungedruckte Studie desselben Autors behandelt die Regierungszeit Johanns von Burgund als Graf von Nevers. 111 Beide Arbeiten stützen sich auf größtenteils noch vorhandene Quellen sowie die burgundische Chronistik; sie zeichnen sich allerdings durch einen zum Teil stark positivistischen, zum Teil spekulativen Anteil aus, der eine tiefere analytische Schärfe vermissen lässt. Zudem konzentrierte sich Cremieux an einigen Stellen so ausführlich auf die Schilderungen der politischen Umstände, dass die Rolle Johanns von Burgund blass bleiben musste. Beide Werke sind in den Archives départementales de la Nièvre zu finden. Eine Kopie des ersten Werkes findet sich zudem in der Bibliothèque nationale de France. Einblicke in die Nachfolgeregelungen des Hauses Burgund bietet die Untersuchung von C.A.J. Armstrong, der hinsichtlich des Grafen von Étampes dessen Ringen um die ihm von Philipp dem Guten zugesprochene Grafschaft Auxerre schildert. 112 Wie bereits erwähnt ist die einzig neuere Arbeit über Johann von Burgund der Aufsatz Marié-Thérèse Carons aus dem Jahre 1999. 113

Die Verbindungen des Grafen von Étampes zum burgundischen Hof, dies belegen die Quellen, waren anfangs und noch lange sehr eng. Tatsächlich befand sich der im Oktober 1415 in Clamecy geborene Johann mit seinem älteren Bruder Karl bereits seit dem Jahre 1424 am Hof des Herzogs von Burgund. Ihre Mutter Bonne d’Artois wurde 1415 durch den Tod ihres Mannes Philipp von Burgund, Graf von Nevers – eines Bruders des damaligen Herzogs von Burgund, Johann Ohnefurcht –, in der Schlacht von Azincourt zur Witwe. 114 Einige Jahre später heiratete Philipp der Gute Bonne in zweiter Ehe, sodass ihre Söhne Karl und Johann am herzoglichen Hof erzogen wurden. 115 Der Herzog – einziger Sohn Johanns Ohnefurcht, aber Bruder einiger Schwestern – nahm viele seiner Neffen und Nichten schon im Kindesalter am Hof auf. Während die Mädchen in der Regel den Hof durch die Heirat mit einem geeigneten – und für den Herzog diplomatisch nützlichen – Kandidaten wieder verließen, verblieben die Neffen oft im Dienst des Herzogs an dessen Hof. 116 Die beiden Vettern 117 Philipps des Guten kamen mit zehn und neun Jahren an den Hof und blieben dort über den Tod ihrer Mutter im Jahre 1426 118 hinaus. Dort erwarben sie schnell Ansehen, wie sich besonders bei Johann noch zeigen wird. Als seine Verwandten tauchen die beiden Brüder bereits in einem Testament des Herzogs aus dem Jahre 1425 auf. 119 Karl von Nevers trat mit der Übernahme der Grafschaften Nevers und Rethel bald sein Erbe als ältester Sohn Philipps, Graf von Nevers, an und wurde ein Verbündeter König Karls VII., dem er gegen die Engländer in der Normandie half. Zudem soll er vom König eine ansehnliche Pension bekommen haben. Offenbar gab es aber auf französischer Seite erhebliche Differenzen zwischen den Anhängern des königlichen Vaters und denen des Dauphins. Mit der Erhebung Ludwigs XI. zum französischen König findet man Karl von Nevers wieder in der Gefolgschaft des Herzogs von Burgund. Im Jahre 1463 soll er sogar mit dem Grafen von Charolais über die Abtretung der Grafschaft Rethel verhandelt haben, was ihm der neue König zum Vorwurf machte. 120

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