Florian Coulmas - Ich, wir und die Anderen

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Vom Recht des «So sein zu dürfen, wie man ist» und anders zu sein als die Anderen, sind wir alle zutiefst überzeugt. Der Anspruch auf die eigene Identität ist einfach überall: auf Instagram, Facebook, YouTube, bei der Kleidungswahl und Musikvorlieben, in der Politik und bei der Wahl der Nahrungsmittel.Doch wenn alle von Identität sprechen, was ist damit eigentlich gemeint? Die Antwort ist gar nicht so leicht, denn Identität ist eben vielfältig: die der Flüchtlinge und die des Abendlands, die der Nation und der Deutschen, die der Rechtsordnung, der SPD, unserer Wurzeln, des Stadtzentrums, der Landschaft, der Katalanen, der Nationalmannschaft usw.Identität ist zu einem allseits verwendbaren Begriff geworden, der für vieles herhalten muss, auf individueller wie auf kollektiver Ebene. Das Buch zu einem Begriff, der unser Denken und Fühlen bestimmt und längst zur Leit- und Streitfrage der Politik geworden ist.

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… met of zonder identiteit,

op de knieë van mijn hart,

voor Judith

Florian Coulmas

Ich, wir und die Anderen

Das Zeitalter der Identität

Orell Füssli Verlag wwwofvch 2020 Orell Füssli Sicherheitsdruck AG Zürich - фото 1

Orell Füssli Verlag, www.ofv.ch© 2020 Orell Füssli Sicherheitsdruck AG, Zürich Alle Rechte vorbehalten

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Umschlaggestaltung: Barbara Thommen, Zürich

ISBN 978-3-280-05718-6

eISBN 978-3-280-09093-0

картинка 2

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte biblio-grafische Daten sind im Internet unter www.dnb.deabrufbar.

Musik wird oft nicht schön gefunden,

Weil sie stets mit Geräusch verbunden.

Wilhelm Busch

Grenzpfähle steckst du,

um ein Gebiet zu messen.

Doch dass du sie nur steckst,

das sollst du nicht vergessen.

Der grade Gegensatz setzt gerad

die Wahrheit schief,

Weil stets in Wahrheit

eins ins andre sich verlief.

Friedrich Rückert

Inhalt

Intrada

1. Misterioso

2. Imbroglio – verwickelt

3. Appassionato

4. Cacofonia dolorosa

5. Marziale pomposo

6. Vigoroso – immer in Bewegung

7. Diminuendo – rückläufig

Fine pensioroso – bedenklicher Ausklang

Intrada

Dur oder Moll

Ich bin jetzt!

Ich bin hier!

Ich bin Ich!

Das allein ist meine Schuld!

So lautet der Refrain des 2006 von dem Musikerduo Rosenstolz veröffentlichten Liedes »Ich bin ich«, das in der deutschsprachigen Welt sehr erfolgreich war. Der Titel gab einer Stimmung, einem Lebensgefühl Ausdruck, mit dem sich junge Menschen identifizieren konnten. Die etwas älteren konnten in ihnen eine Antwort auf die in ihrer Jugend, 1976, von der ikonischen Pop-Band The Who gestellte Frage »Who Are You?« erkennen – ebenfalls der Titel eines Liedes:

Who are you?

Who, who, who, who?

Who are you?

Who, who, who, who?

Who are you?

Who, who, who, who?

Who are you?

Who, who, who, who?

Natürlich war es nicht ein Geistesblitz, der den Songschreibern 2006 endlich die tautologische Antwort eingab. Vielmehr deuten die beiden Titel darauf hin, dass die von The Who gestellte Frage nach dem Ich die Menschen eine Generation später immer noch umtrieb. Sie beschäftigt uns auch heute, vielleicht mehr denn je, aber es wäre voreilig, sie als eine ewige Frage betrachten zu wollen.

Zwar ist das Streben nach Selbsterkenntnis seit der griechischen Antike ein Eckpfeiler westlichen Denkens, und immer wieder haben Philosophen sich damit beschäftigt, um eine tragfähige Erkenntnistheorie zu entwickeln, die erklärt, wie der Mensch wissen kann. Das hat jedoch in der Regel die meisten nicht weiter beunruhigt, geschweige denn dazu veranlasst, entschuldigend darauf hinzuweisen, dass sie eben sie (selbst) seien: »Das allein ist meine Schuld!«. Ohne einem Popsong zu viel Bedeutung beizumessen, können wir dennoch festhalten, dass dieser Vers ein Motiv der Thematik intoniert, mit der wir uns hier beschäftigen. Niemand ist schuld daran, so zu sein, wie er oder sie ist. Im Gegenteil, zum »Sich-selbst-sein« darf man nicht nur, sondern soll man sich bekennen, ohne Schuld oder Scham. Auf den folgenden Seiten wird sich zeigen, dass nur die westliche Moderne den geistigen Rahmen bietet, der eine solche Idee sinnvoll erscheinen lässt und dass die Ausfüllung dieses Rahmens bis in die Populärkultur gesickert ist. Um die konkrete Realisierung dieser Idee wird gerungen. Es geht um Identität, darum, was darunter zu verstehen ist und was sie für unser Leben bedeuten soll. Die Musik hilft uns dabei.

Wer feierte auf Demonstrationen in Wien im Mai 2019 den zwanzig Jahre alten Hit »We are going to Ibiza« der niederländischen Vengaboys? Wer liebt Anna Netrebko? Wer geht durch die Straßen mit aufgesetzten Kopfhörern, aus denen Gangsta Rap tönt? Was für eine Musik schlägt uns entgegen, wenn wir ein griechisches Restaurant betreten? Wie hoch war das Durchschnittsalter des Publikums beim letzten Konzert der Rolling Stones? Wer kann sich für Blasmusik begeistern? Und wer lässt freiwillig XYZ-Musik über sich ergehen? Hier mögen die geneigten Leserinnen und Leser für »XYZ« die von ihnen geschmähte Musikrichtung einsetzen. Ohne große Recherchen anzustellen, können wir diese und ähnliche Fragen beantworten, denn Musikgenres sind mit Gruppen, Subkulturen und Epochen verbunden, von denen wir bestimmte Vorstellungen haben. Wer Hip-Hop hört, trägt keinen geschniegelten Anzug mit weißem Hemd und Krawatte. Niemand verbietet es ihm, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich.

Sage mir, was du hörst, und ich sage dir, wer oder was du bist. Musik lässt uns an Charaktereigenschaften, Alterskohorten, Lebensstile, soziale Schichten, ethnische Gruppen und Nationen denken. Warum das so ist, soll uns weiter nicht beschäftigen, aber wir kommen darauf zurück und benutzen dieses Thema in diesem Buch als Leitmotiv. Denn wie keine andere Kunst appelliert Musik an unser Gefühl mehr als an unseren Verstand, und damit steht sie, wie sich auf den folgenden Seiten zeigen wird, Identität sehr nahe.

1. Misterioso

Auftakt für alle – geheimnisvoll

Von wessen Identität reden wir? Das ist gar nicht so leicht zu sagen, denn Identität ist überall; die Identität

der Geflüchteten, Europas, der Nato, des erwählten Volkes, neuer Stämme, der Gruppe, deiner Zellen, von Glutamatrezeptoren, der verdächtigen Substanz, des Asylbewerbers, von Cottbus, der Rechtsordnung, der SPD, unserer Wurzeln, des Stadtzentrums, der Landschaft, der Katalanen, der ungarischen Verfassung, von Leonardo da Vincis Mutter, des Überlebenden, Graubündens, von Molière, der westlichen Zivilisation, der Zhiqing, …

Die Liste ließe sich beliebig verlängern und mit einer zweiten, ebenfalls offenen Liste von Attributen ergänzen, die verdeutlichen, um was für eine Identität es sich handelt:

etwa eine additive, grundlegende, kollektive, kulturelle, dissoziative, fiktive, sprachliche, multiple, neuronale, moralische, digitale, politische, genetische, sexuelle, religiöse, soziale, nationale, rassische, ethnische, berufliche, territoriale, ererbte, verlorene, vorgetäuschte, wahre, …

Auch diese Liste ist unvollständig. Wer im Internet nach irgendetwas ohne Identität sucht, hat einen schweren Stand. Das ist zwar insofern nicht überraschend, als jedes Ding und jede Person trivialerweise mit sich selbst identisch ist; überraschend ist aber, dass das der Rede wert sein sollte. Im Zeitalter des Konsumismus kauft man für den Winter nicht Mantel und Schuhe, sondern solche der Marke XY. Alles kommt auf die Wiedererkennbarkeit des Produkts an, auf seine Identität. Und da praktisch alles Handelsware und alles eine Marke sein kann, gibt es nichts mehr ohne Identität. Die beherrschende Stellung des Marktes in hochentwickelten Gesellschaften erklärt einen Aspekt der Allgegenwart der Identität. Andere kommen hinzu.

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