Ingo Rose - Augen, die im Dunkeln leuchten

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Im Jahr 1902 landet ein nur 1,48m großes Energiebündel in Australien. Die junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen in Krakau hat zwölf Cremetiegel im Gepäck. Das ist der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte.
Helena Rubinstein macht Kosmetik, damals noch als liederlich verpönt, salonfähig – und revolutioniert im Alleingang das weibliche Selbstverständnis. Sie macht sich selbst zur Marke: Die reisewütige «Madame» ist Meisterin der Mythenbildung, ihre Feindschaft mit Konkurrentin Elisabeth Arden legendär. Sie verkehrt in der High Society, sammelt Kunst und wird zur Ikone, die Dalí, Dufy und Warhol porträtieren. Lebenslang mit eisernem Arbeitsethos ausgestattet, setzt sie sich mit ihrer Stiftung für die Bildung von Frauen ein. Zweimal verheiratet, bleibt sie stets unabhängig – ihr Schönheitsimperium lenkt sie in den Jahren vor ihrem Tod vom Bett aus.
Barbara Sichtermann und Ingo Rose folgen dem abenteuerlichen Lebensweg einer beeindruckenden Geschäftsfrau, die ihrer Zeit stets voraus war.

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Helena hatte sich eine Mitfahrgelegenheit nach Sandford organisiert – ein Nachbar brachte sie mit der Kutsche dorthin, denn Onkel Bernhard krümmte keinen Finger. „Du bist starrköpfig wie ein Schaf!“ Er gab ihr noch ein paar unschöne Bemerkungen auf Jiddisch mit auf den Weg, und das war’s.

Apotheker Henderson zahlte seinem neuen Lehrling einen kargen Lohn, verlangte aber umso größeren Einsatz. Helena konnte auf dem Dachboden über dem Laden mietfrei wohnen, mit dieser Übereinkunft war sie zufrieden. Sie konnte viel von ihrem Lehrherrn lernen, sie war unabhängiger als je zuvor, und das war es schließlich, weswegen sie nach Australien ausgewandert war. Bei Henderson stand Helena lange Tage im Geschäft hinter dem Tresen, auch am Wochenende. Sie musste ihm beim Verkauf zur Hand gehen, die Chargen auflisten und die Gerätschaften in Ordnung halten. Natürlich hatte sie auch alle Hilfsdienste zu erledigen, die eine Lehre so mit sich bringt: schwere Kisten schleppen, waschen und trocknen, aufräumen und saubermachen, den Müll entsorgen, Einkäufe erledigen. Das alles machte ihr nichts aus, beim Onkel hatte sie doch auch den Haushalt in Schuss halten müssen, noch dazu ohne Bezahlung. Schwere Arbeit schreckte sie nicht. Und als Mädchen für alles hatte sie stets das große Ganze im Blick. Sie führte die Bücher, organisierte die Abläufe, dokumentierte und analysierte Rezepte und Versuchsanordnungen, kümmerte sich um die Werbung. Kurz: sie schlüpfte in die Rolle einer Unternehmerin. Von der Mutter aus Krakau trafen neue Cremetöpfe ein. Helena setzte den Preis ein wenig herauf und arrangierte die Dosen mit einem Blumenstrauß im Schaufenster der Apotheke.

Ihr gefiel der Kontakt mit der Kundschaft; die Frauen von Sandford suchten wie schon die von Coleraine neugierig ihre Nähe. Alle Kundinnen sprachen ihr Expertise, gar Autorität zu und saugten begierig auf, was Helena ihnen empfahl: die Sonne zu meiden, besonders zur Mittagszeit, einen Schirm zu verwenden und eine Creme aufzutragen. Bald schon waren die letzten Tiegel verkauft, neue mussten bestellt werden. So konnte es nicht weitergehen, eine Lieferung aus Europa dauerte einfach zu lange. Henderson ließ Helena wissenschaftliche Aufsätze und Gutachten lesen, die sie ihm referieren musste, im Gegenzug erlaubte er ihr nach Feierabend eigene Versuche in seinem Labor. In aller Ausführlichkeit unterwies er sie in der Herstellung von Emulsionen, er sprach von inneren und äußeren Phasen, dispersen Systemen und Tröpfchengrößen. Jetzt ging es darum, die verschiedenen Bestandteile der Creme ausfindig zu machen. Helena ging mit dem Mikroskop an die Analyse. Aber es gelang nicht, ihr fehlte noch immer das notwendige Know-how. Auch Viskosität und Haltbarkeit der Creme bereiteten Probleme: mal war die Mischung zu klebrig, dann wieder unter den schwierigen klimatischen Bedingungen schnell verdorben. Sie benutzte sich selbst als Versuchskaninchen und zog sich so manches Mal Hautreizungen, Verfärbungen oder kleine Pickel zu, die sie unter ihren Ärmeln verbarg. Doch dann erinnerte sie sich an etwas, worauf sie in Hendersons alten Büchern immer wieder gestoßen war.

Bei der Zubereitung von Salben musste ein bestimmter Eingangsstoff vorhanden sein, und das war Wollwachs, das Sekret aus den Talgdrüsen von Schafen. „Genau, das ist es!“, rief sie. Aufgeregt sammelte sie alle Utensilien, die in Hendersons Apotheke zu finden waren, um Schafwolle auszuwaschen und so das Wollwachs zu gewinnen. Das Lanolin, wie Wollwachs auch genannt wird, roch streng, Helena kannte die fiesen Ausdünstungen von Schafen gut genug. Auf Hendersons Rat hin behandelte sie die Wolle daher mit Rosenwasser. Nach einigen Versuchen wurde die Konsistenz der Creme deutlich besser, nun könnte sie ihre ersten Chargen selbst produzieren. Doch für größere Mengen, die absehbar nötig waren, musste sie moderne Gerätschaften verwenden und dafür brauchte sie Geld. Auch für die Vorfinanzierung der mannigfachen Zutaten reichte ihr Erspartes nicht aus.

Eine Weile erwog Helena, die Perlenkette, die Großmutter Rebecca ihr geschenkt hatte, zu versetzen. Doch sie verwarf den Gedanken. Die Perlen bedeuteten Heimat. An so manchen einsamen Tagen war das Familienband immer noch ein Trost. Ihr würde nichts anderes übrig bleiben, als Geld zu borgen. Aber von wem? Weder die Onkel noch Mr Henderson kamen dafür in Frage. Helena grübelte. Sie schob die Kreditaufnahme erst mal in den Hintergrund und entschloss sich stattdessen, aus Sandford wegzugehen. In einer größeren Stadt werde ich weiter kommen, sagte sie sich. Wie hieß noch die nette Frau auf der Prinzregent Luitpold , deren Mann beim Gouverneur von Queensland arbeitet? Lady Susanna! Helena fand die Adresse in ihrem Notizbuch und setzte sofort einen Brief nach Brisbane auf, mit der Anfrage, ob sie zu Besuch kommen dürfe. Die Lady erinnerte sich gut an die junge Polin. Und schrieb postwendend: „Sie können so lange bleiben, wie Sie möchten, meine Liebe, Sie werden die Stadt mögen. Natürlich ist es ein wenig provinziell hier in Brisbane, nicht wie in London oder Melbourne, doch Sie werden hier alles finden, was Sie benötigen.“ Nun hielt Helena nichts mehr in Sandford. Sie kündigte bei Henderson und besorgte sich ein Zugticket, das sie sich aufgrund der guten Verkäufe ihrer Creme leisten konnte. „Es war mir schon ein wenig mulmig zumute, einfach so die Gastfreundschaft der Lady in Anspruch zu nehmen. Aber ich dachte mir: Vielleicht kann ich auch etwas für sie tun und ihren Kindern Deutschunterricht geben.“ Sandford war nur zwanzig Kilometer von Coleraine entfernt, Brisbane aber war fast zweitausend Kilometer weit weg. Helena begab sich also wieder einmal auf eine lange Reise. Nachdem sie sich von Henderson verabschiedet hatte – der vermisste schon jetzt seine alerte Angestellte –, benötigte sie eine gute Woche für die Reise in die ehemalige Strafkolonie und Hauptstadt Queenslands. Sie freute sich auf die Großstadt, womöglich gab es dort sogar die von ihr so vermisste Krakauer Wurst.

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Brisbane ist eine moderne Stadt, mit einer Kathedrale und einer elektrischen Tram; sie wird immer wieder überflutet, und jedes Mal baut man die Häuser an den Ufern des Brisbane River neu auf, Helena ist begeistert. Ihre Gastgeber genauso von ihr, sie wollen alles über sie wissen. Miss Rubinstein hält sich bedeckt, getreu ihrer Devise Nichts sagen, nicht klagen . Sie ist beeindruckt und auch ein wenig eingeschüchtert vom Wohlstand der Leute in Brisbane, viele tragen die neueste Mode aus London. Da kann sie mit ihren inzwischen verschlissenen Kleidern nicht mithalten. Sie erzählt, ihr Onkel sei ein Großgrundbesitzer und sie hätte seinen Bruder heiraten sollen. Von der Ödnis, der Langeweile, der Einsamkeit und der schweren Arbeit in Hendersons Apotheke erzählt sie nichts. Doch sie braucht eine Anstellung für ihren Unterhalt, das gibt sie zu. Die Gastgeber fragen nicht groß nach, und sie können der allein reisenden Frau aus dem fernen Europa weiterhelfen. Die Gemahlin des Gouverneurs von Queensland, Baronesse Lamington, sucht eine Assistentin für ihr Kindermädchen. Die beiden Kleinen leben allerdings in der gut hundert Kilometer entfernten Gartenstadt Toowoomba, da müsste Helena schon hinziehen. „Würde Ihnen das gefallen?“ Helena sagt sofort ja, auch wenn dieser Job nicht dem entspricht, was sie sich eigentlich vorgestellt hat. Das hochherrschaftliche Anwesen in Toowoomba ist der Mittelpunkt großer Abendveranstaltungen und Gartenpartys. Bereits nach wenigen Wochen wird Helena aufgrund ihrer Neugier und Lebendigkeit vom Kindermädchen zur Konversationsdame befördert. Lady Lamington macht ihre Angestellte mit Freunden aus der Kunstszene bekannt. Helena lernt die Gepflogenheiten und Vorlieben der englischen Aristokratie kennen. Sie beobachtet und speichert sorgfältig alles im Gedächtnis, was sie erlebt. Schließlich ist das die Welt, zu der sie aufschließen möchte. Sie lernt, wie man sich bei Tisch benimmt, wie man ein Fischbesteck benutzt, welcher Wein zu welchem Gang passt und welche Künstler gerade Aufsehen erregen. Sie lächelt geduldig, wenn die Gentlemen von der Jagd berichten und die Ladys den letzten Klatsch durchhecheln. Im Haus gibt es eine große Bibliothek, darunter viele Abhandlungen über Botanik und medizinische Kräuter, denn die Flora der Gegend ist überaus reichhaltig. Helena beginnt allerlei Pflanzen zu sammeln und zu trocknen, von denen manche als notwendige Beimengungen guter Cremes gelten. Sie lernt, dass Kosmetik in der Antike als Kunst angesehen wurde, das Wort stamme angeblich vom griechischen Kosmos , was soviel wie All und Ordnung meint. Eine andere Herleitung favorisiert die Bezeichnung Kemet , wie die schwarze Erde an den Ufern des Nils genannt wurde. Plato verachtete Kosmetika, da sie seiner Ansicht nach eine unnatürliche Schönheit vorgaukelten – echte Schönheit könne nur durch Leibesübungen erlangt werden. Die Frauen der antiken Oberschicht badeten dereinst in Ölen, die mit Bittermandeln, Kardamom und Ingwer versetzt waren, es gab Kompressen mit Lehm, Stärke, Honig und Eselsmilch. Die Haut wurde mit Blei behandelt, damit sie blass wie Marmor schien. Helena wird nicht müde, ihre Entdeckungen in einer besonderen Kladde zu notieren, so zum Beispiel Madame Pompadours Rezept für eine erfrischende Gesichtsmaske, das Helena in einem Band aus der Lamington-Bibliothek entdeckt: Wiesenkerbel-Elixier, vermengt mit Honig und Sahne.

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