Ingo Rose - Augen, die im Dunkeln leuchten

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Im Jahr 1902 landet ein nur 1,48m großes Energiebündel in Australien. Die junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen in Krakau hat zwölf Cremetiegel im Gepäck. Das ist der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte.
Helena Rubinstein macht Kosmetik, damals noch als liederlich verpönt, salonfähig – und revolutioniert im Alleingang das weibliche Selbstverständnis. Sie macht sich selbst zur Marke: Die reisewütige «Madame» ist Meisterin der Mythenbildung, ihre Feindschaft mit Konkurrentin Elisabeth Arden legendär. Sie verkehrt in der High Society, sammelt Kunst und wird zur Ikone, die Dalí, Dufy und Warhol porträtieren. Lebenslang mit eisernem Arbeitsethos ausgestattet, setzt sie sich mit ihrer Stiftung für die Bildung von Frauen ein. Zweimal verheiratet, bleibt sie stets unabhängig – ihr Schönheitsimperium lenkt sie in den Jahren vor ihrem Tod vom Bett aus.
Barbara Sichtermann und Ingo Rose folgen dem abenteuerlichen Lebensweg einer beeindruckenden Geschäftsfrau, die ihrer Zeit stets voraus war.

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Aber sie hatte niemals Medizin studiert, und ihr Vater Horaz, Hertzel genannt, besaß auch kein Landgut. Er handelte mit Kerosin und war Eierverkäufer auf dem Wochenmarkt von Krakau, Helena war im Judenviertel Kazimierz zur Welt gekommen. Sie war die älteste von acht Töchtern und wuchs in Armut auf. Aber die Familien Rubinstein und die ihrer Mutter Augusta Silberfeld waren groß und weitverzweigt, sie lebten außer in Krakau in Wien und Antwerpen und sogar in Australien. Beide Familienzweige brachten etliche Rabbis und Gelehrte hervor, die Rubinsteins konnten ihre Verwandtschaft gar bis zu Raschi von Troyes ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen, einem berühmten Kommentator der Bibel und des Talmud. Man unterstützte einander und brachte es zu einer kleinbürgerlichen Solidität. Dennoch musste Gitel, wie Mutter Augusta genannt wurde, überall sparen, bei Brot, Butter, Seifen und Kerzen. Der Vater war kein geborener Geschäftsmann. Er war ein Büchernarr und sorgte dafür, dass seine Töchter zur Schule gingen; die Mutter hielt auf gute Manieren, saubere Kleider und gepflegtes Haar. Helena besuchte die Jüdische Schule im Viertel, mit sechzehn Jahren ging sie ab, so war es für Mädchen üblich. Der Vater nahm seine Erstgeborene in die Pflicht: „Weil er keinen Sohn hatte, wurde es ihm zur Gewohnheit, seine Pläne und Projekte mit mir zu besprechen.“

In Wien hatte sie tatsächlich bei Verwandten gelebt und gearbeitet, aber ein Medizinstudent mit Namen Stanislaw hatte ihr nie einen Antrag gemacht. Es stimmte, dass sie in Australien zunächst bei ihrem Onkel Bernhard untergekommen war. Bei ihrer Ankunft in Coleraine vor sechs Jahren war sie sechsundzwanzig gewesen, mithin jetzt zweiunddreißig. Sie sah aber, nicht zuletzt wegen ihrer gepflegten Haut, deutlich jünger aus. Eines indessen war wirklich wahr, und das war das Wichtigste: Sie hatte alles allein geschafft, als junge Frau ganz auf sich gestellt, als Zuwanderin aus dem fernen Polen, ohne Sprachkenntnisse, ohne Geld, ohne nennenswerte Unterstützung, ja sogar gegen die Pläne und Wünsche ihrer Familie. Und sie hieß nicht einmal Helena. Die Eltern Rubinstein hatten ihre älteste Tochter Chaja genannt. Den Namen Helena hatte sie sich selbst gegeben.

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Krakau gehört zur Zeit von Chajas Geburt im Jahr 1870 zur kaiserlichen und königlichen Monarchie Österreich-Ungarn; die südpolnische Stadt nahe der russischen Grenze mit einer der ältesten Universitäten Europas und der tausend Jahre alten Wawel-Kathedrale auf dem Hügel war immer schon ein Zentrum der Wissenschaft, der Industrie und der Kultur. Die heimliche Hauptstadt Polens, wie sie nach der dritten Teilung des Landes bis heute genannt wird und die sie bis 1596 in der Tat gewesen ist, besteht zu dieser Zeit mit ihren rund 50.000 Einwohnern zu einem Drittel aus Juden – die bilden damit eine der größten jüdischen Gemeinden Europas. Unter den Habsburgern hat das Viertel Kazimierz, in dem die meisten Juden wohnen, seinen Ghetto-Charakter verloren, die Mauer ist gefallen, aber wegziehen möchten die meisten dann doch nicht, sie fühlen sich hier zu Hause. Chajas Geburtshaus steht in der Szerokastraße, dem Herzstück von Kazimierz. In dieser Straße mit dem charakteristischen Kopfsteinpflaster gibt es vier Synagogen, so viele wie sonst nirgends auf so engem Raum. Auch an Läden und Wochenmärkten ist kein Mangel. Die Menschen hier leben dicht an dicht, ob wohlhabend oder ärmlich, den verschiedenen Gerüchen und Geräuschen, den Gebeten und Gesängen kann niemand entkommen. Die Kazimiersker sprechen Polnisch oder Jiddisch, oft eine Mischung aus beidem, wie auch bei den Rubinsteins. Man kennt, grüßt und hilft einander, aber es gibt auch Missgunst. Und Geheimnisse. Nirgendwo existieren so viele klandestine Widerstandsnester gegen die Fremdherrschaft über Polen wie in Kazimierz. Die Familie Rubinstein zieht oft um, bleibt aber immer im Ghetto. Das also ist der Schauplatz von Chajas Jugend: ein lebendiges Viertel, in dem die Juden unter sich sind, von wo sie es aber auch nicht weit haben zum großen Marktplatz Rynek, zur Universität und zum Schloss.

Als Erste in der Geschwisterreihe ist Chaja früh schon die Stellvertreterin der Mutter, sie schlichtet Streit unter den Mädchen, bittet beim Vater um kleine Vergünstigungen und nimmt der Mutter Arbeit mit der Wäsche und in der Küche ab. „Schon als sehr junges Mädchen musste ich meiner Mutter zur Hand gehen und die lebhafte Kinderschar beaufsichtigen. Wenn du das älteste von acht Geschwistern bist, gewöhnst du dich daran, alles allein hinzukriegen, frühzeitig Verantwortung zu tragen und Tatkraft zu entwickeln.“

Sie hilft auch im Laden aus, kommt mit der Buchführung besser zurecht als der immer ein wenig zerstreute Vater. Mit einem Wort: Sie hat eine kurze Kindheit. Einmal, Chaja ist noch nicht mal fünfzehn, ist der Vater durch einen Hexenschuss ans Bett gefesselt und kann nicht nach Lemberg fahren, wo er einen wichtigen Vertrag aushandeln muss. Die Älteste bringt dem Vater das Essen ins Schlafzimmer und findet die Mutter in Tränen aufgelöst. Diese Verhandlungen in Lemberg sind unumgänglich, wenn der Vater sie nicht führen kann, wird die Familie erneut Schulden machen müssen. „Kannst du dich nicht doch aufraffen?“, bittet Gitel ihren Mann. Der stöhnt nur. Da sagt Chaja:

„Ich fahre!“

„Unmöglich.“

„Niemals!“

„Was denkst du dir bloß!“

Aber die Tochter besteht darauf, dass sie nach Lemberg fahren und den Vertrag abschließen wird. Die Eltern sehen einander an. Die Mutter seufzt. Der Vater stellt eine Vollmacht aus.

„Hör genau zu und rede nur das Nötigste“, sagt Gitel. Der Junge, der manchmal im Laden mitarbeitet, soll sie begleiten. Und so vertritt das blutjunge Fräulein Rubinstein ihren Vater in Lemberg bei einem wichtigen Termin. Sie sitzt mit den verdutzten Partnern ganz ernst und aufrecht am Tisch und erreicht all die Konditionen, die ihrem Vater wichtig sind. Dann unterschreibt sie. „Danke, meine Herren.“ Auf der Rückfahrt nach Krakau ist sie so froh wie nie. „Ich hatte einen Vorgeschmack darauf erlebt, was geschäftlicher Erfolg bedeuten kann.“

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Trotz dieser frühen Verantwortung ist Chaja kein Kind von Traurigkeit. Sie nimmt gern und oft an Tanzveranstaltungen teil, geht mit Freundinnen in der Nähe der Universität spazieren und verguckt sich dort in einen gut aussehenden Studenten, der, so hört sie, Stanislaw heißt. Leider nimmt der junge Mann keine Notiz von ihr. Auf dem Tanzboden hat sie mehr Erfolg. Denn sie versteht es, sich schick anzuziehen und ihr volles schwarzes Haar so aufzutürmen, dass es sich beim Tanzen löst und effektvoll über die Schultern fällt. Die Freundinnen und die Schwestern bewundern ihren Geschmack und ihren Schönheitssinn. Die Mutter allerdings fürchtet manchmal, ihre Erstgeborene könnte aus der Art schlagen und mehr wollen als das, was in Reichweite liegt. Und zwar mit Recht. Irgendwann fühlt sich Chaja zu Hause nicht mehr wohl. Die elterliche Wohnung ist vollgestopft mit seit Generationen vererbten Möbeln, auch mit zugekauften vom Flohmarkt, viele Stile sind eklektisch miteinander vermischt. Und dann stehen und liegen auch überall antiquarische Bücher herum, die der Vater leidenschaftlich sammelt. Das gefällt Chaja immer weniger. Zu eng ist es zu Hause, zu überladen und überhaupt zu altmodisch. Sie hat ganz andere Vorstellungen davon, wie eine zeitgemäße Einrichtung aussehen müsste. Mit ihrer um ein Jahr jüngeren Schwester Pauline teilt sie sich ein Zimmer und ein mächtiges Bett aus Rosenholz. Das erinnert sie an einen Katafalk, der ihr Albträume beschert; so manches Mal muss Pauline ihr die Hand halten und sie beruhigen, wenn sie nachts schweißgebadet aufschreckt. Chaja will das holzwurmverseuchte Monstrum loswerden, bevor sie darin erstickt. Und sie weiß auch schon, wie. Und was stattdessen besser passen würde.

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