Christa Ludwig - Die Siebte Sage

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Sie heißt Dshirah und ist ein Hirtenmädchen in einem wunderschönen südlichen Land. Doch sie kann nicht leben wie andere. Sie darf keine Freundin
haben. Muss sich verbergen, fliehen. Denn wenn erkannt wird, was sie von anderen unterscheidet, droht ihr der Tod im Löwenrachen. Für Dshirah
beginnt eine dramatische Flucht und verzweifelte Suche nach der verlorenen, vergessenen Siebten Sage.

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Al-Cúrbona war eine schöne Stadt. Sie lag am Hang über dem Fluss. Hoch über allen Häusern schwebte die Palaststadt des Kalifen. Neben den größeren Straßen flossen auf einer oder auf beiden Seiten die kleinen Bäche in ihren bunten, kunstvollen Betten. Ihr Wasser sammelte sich in Brunnen, schoss in Kaskaden und kleinen Wasserfällen über die Hänge und sprühte Fontänen an Straßenecken. Obwohl die Häuser sich nach außen schlicht gaben und fast allen ihren Schmuck in den Innenhöfen zeigten, hatten auch die Fassaden ihren eigenen Stil. In vielen Farben gewebt waren die Vorhänge vor den Türen, um den Türrahmen war eine Leiste mit bunten Ornamenten in den weißen Putz gemalt, und vor den wenigen Fenstern hingen Blumen.

Dshirah blieb stehen.

Die schmale Gasse, in die sie sich geflüchtet hatte, war menschenleer. Sie keuchte. Ein heftiger Schmerz stieß in ihre linke Seite. Aber die Jungen schienen ihr nicht mehr zu folgen.

Sie haben nichts gemerkt, dachte sie, nur, wie komme ich jetzt nach Hause?

Sie versuchte herauszufinden, wo sie war. Neben den Türen hingen Schilder: Schneider, Weber, Schuster – sie überlegte, ob sie in eines der Schusterhäuser schleichen und ein paar Schuhe stehlen sollte, doch das schien ihr noch gefährlicher, als mit einem Schuh weiterzugehen. Sie kannte diese Gasse nicht, aber solange sie abwärts- und der Sonne entgegenlief, war sie auf dem Heimweg. Sie bemühte sich, weiterhin durch unbelebte Gassen zu gehen, doch immer mehr Vorhänge wurden beiseite geschoben. Um diese Zeit drängten die Menschen hinaus. Es war also besser, wieder zu rennen.

«Da! Da ist sie!»

Silbão und die anderen Jungen! Sie lief genau auf sie zu. Dshirah drehte sich um und stürmte planlos durch die Gassen und Straßen. Schon füllten die sich mit Leuten, schon musste sie sich im Zick-Zack um fremde Körper schlängeln. War das ein Vorteil? Konnte sie so den Jungen leichter entkommen? Aber jedes Paar Augen war genauso gefährlich wie Silbãos schwarze Pupillen. Und da hörte sie ihn wieder. Erschrocken sprang Dshirah geradeaus, dahin, wo Platz war, wo niemand ging –

«He, du!», schimpfte eine Männerstimme – und Dshirah merkte nicht, dass sie den schlimmsten aller Fehler gemacht hatte. Sie war über eine Baustelle gelaufen, ein kleines Geviert, das auf einer Kreuzung für ein neues Muster von Fliesen vorbereitet wurde. Man hatte den Boden mit frischem Sand bestreut. Den hatte man nass gemacht, geebnet. Als Dshirahs rechter Fuß darauf trat, fühlte sie kurz die feuchte Kühle einer glatten Fläche, fest, aber nicht hart.

Wieder rennend, schaute sie zurück, sah die Jungen aus der Menge kommen, sah – nur im fernsten Winkel ihres Blicks –, wie die Arbeiter sich über den Sandboden beugten, wie Kirr stehen blieb. Sie hörte, dass er etwas rief, verstand es aber nicht. Da tat sie, womit die Jungen nicht rechnen konnten: sie verschwand hinter dem Vorhang des nächsten Hauses, sie fühlte schon am Stoff, dass es ein Adelshaus war.

Ein Hirtenkind in einem Adelshaus, ohne Auftrag, etwas zu holen oder abzugeben – natürlich wusste sie, wie streng das verboten war. Trotzdem atmete sie auf. Hierhin würden ihr die Jungen auf keinen Fall folgen. Sie würde durch das Haus und den Patio schleichen und das Gebäude auf der anderen Seite wieder verlassen – denn Dshirah wusste genau, wie ein Adelshaus von innen aussah, und sie wusste ziemlich genau, wer sich um diese Tageszeit wo aufhielt.

Wenn jemand kommt, sage ich, ich soll die Geburt eines Fohlens melden, dachte sie. Dann bin ich eben im falschen Haus, ich habe mich verlaufen.

Ein paar Frauen kamen ihr entgegen, die beachteten sie nicht, also war sie im Gesindetrakt und damit immerhin auf der richtigen Seite. Aber dann kam ein Mann vorbei und trat ihr in den Weg. Und leider gab es hier Fenster. Wer den ganzen Tag arbeiten muss, braucht Licht. Sie schob den bloßen Fuß hinter die Ferse des Schuhs.

«Was machst du hier?», fragte der Mann.

Sie zeigte auf ihre linke Schulter.

«Ich bin Dshirah, die Tochter von Tazihlo, dem Hüter der Halbblutfohlen. Ich soll die Geburt des Fohlens melden.»

Der Mann nickte.

«Geh durch den Patio. Die Verwalter sitzen am Teich der Goldfische. Einer wird dich zum Herrn führen.»

Glück gehabt! Jetzt wusste sie genau, wohin sie nicht gehen würde.

Sie lief der Nase nach, fort von dem Geruch nach gebratenem Fleisch und auf den Duft von Blumen zu. So erreichte sie den Patio. Er war sehr groß. Wer hier wohl wohnte? Die Bäume und Hecken schützten sie, eine gelbe Katze putzte sich im Schatten, mitten im Garten rauschte der Springbrunnen, sonst war es still. Sie mied den Teich und kam zum Hauptgebäude. Hier war es dämmrig, man hielt die Sonne und die Hitze fern. Aber nun durfte ihr niemand mehr begegnen. Der Herr war also wahrscheinlich im Haus. Hoffentlich in seinen Arbeitsräumen. Die mussten rechts sein. Links ging es zur Halle und von da auf die Straße. Wenn jetzt nicht von oben eine der Frauen herunterkam …

Dshirah schlüpfte an den Wänden entlang, lautlos über dicke Teppiche, durch den Flur, durch den Vorhang – sie stand auf der Straße und – vor der Plaza de las Poemas. Im ersten Augenblick wusste sie nicht, was größer war, ihr Schrecken oder ihre Erleichterung. Sie musste durch das Haus eines Ministers gegangen sein, aber den Jungen war sie entwischt. Auf keinen Fall würde auch nur einer ihr auf diesem Weg folgen. Nur – sie war noch lange nicht zu Hause. Sie stellte sich dicht an die weiße Hauswand und trat mit dem Schuh über den bloßen Fuß. Wie sollte sie weitergehen? Hier rannte niemand, weder auf dem endlosen Platz noch auf den Wegen um ihn herum. Und – oh! – sie hatte jetzt nicht mehr die Jungen hinter sich, keinen Grund zu rennen, keine Möglichkeit vorzutäuschen, dies sei ein Spiel.

Die Plaza de las Poemas war kein Ort der Hast, sondern eine Stätte des geruhsamen Schreitens. Nur den kleinen Kindern, die in den Bächen planschten, war das Laufen gestattet. Die Männer saßen auf den Steinbänken. Die meisten trugen das araminische Tuch um den Kopf gebunden, doch es waren auch bardische Gesichter darunter. Sie redeten, besprachen philosophische, mathematische und rechtliche Fragen, zwei spielten Schach mit lebendigen Figuren, der eine mit Dunkelleuten aus Afrika, der andere mit hellen Figuren aus dem Norden, die Dshirahs Volk ähnlich sahen. Auch die wenigen Frauen, die sich verhüllt und tief verschleiert am Rande bei den Kindern aufhielten, bewegten sich langsam und gemächlich. Dshirah schaute, ob sie eine Strecke fand, auf der niemand ging, eine Schlangenlinie quer über den Platz, immer weit genug entfernt von Augen, die ihr auf den nackten Fuß schauen konnten. Sollte sie sich in die Nähe der Philosophen begeben, die vielleicht darüber nachdachten, ob der Himmel oder ob das Wasser blau sei? Oder lieber an den Rechtsgelehrten vorbeigehen, die sich mit Sicherheit – wie immer – darüber stritten, ob man zum Tode Verurteilte köpfen sollte, wie es bei den Araminen üblich war, oder erhängen, wie die Barden verlangten?

Sie schaute nach links.

Da war die Fassade eines alten araminischen Gotteshauses, das gut gepflegt, aber seit der Zeit von Armei dan Hasud leer war. Sie schaute nach rechts. Da war das größte der prachtvollen Bäder dieser Stadt, in der es fast 800 öffentliche Bäder gab, und nicht eines hatte Dshirah jemals von innen gesehen. Nirgendwo ein Weg, frei von Menschen und deren Blicken. Und dann erkannte sie rechts neben sich auch noch das vergoldete mannshohe Gitter im Maul eines Mosaiklöwen. Hier endete der Löwengang, der bis zu dem Käfig mit den beiden Löwen oben im Palast von Kalif Hisham III. führte. Wenn sie nicht bald einen Fluchtweg fand, brauchten die Rechtsgelehrten nicht mehr über Schwert und Strick zu verhandeln. Wenn man sie so, wie sie hier stand, erwischte, würde man ihre Familie weder köpfen noch hängen, dann würden die Löwen endlich einmal wieder etwas zu jagen haben, bevor sie es fraßen.

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