Héctor Abad - La Oculta

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Ana Ángel ist gestorben, auf La Oculta, der Finca der Familie in den kolumbianischen Bergen, nicht weit von Medellín. Und so machen sich Pilar, Eva und Antonio auf den Weg, um Abschied zu nehmen. Für sie ist La Oculta, »Die Verborgene«, ein besonderer Ort, wo sie glücklich waren, aber auch Gewalt und Terror erlebten. Nun wird er verkauft. Was daraus wird, weiß niemand. Mit den Stimmen der Geschwister, die sich erinnern, an den Ort, die ­Geister der Vergangenheit, die politischen Wirren, erzählt dieser Roman voller Wärme, aber auch ­Bitterkeit, von einer einst großen, nun aber verschwindenden Familie, deren Schicksal eng mit Kolumbiens Geschichte verwoben ist.

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Eva ging auf die Universität, ich dagegen brach im letzten Jahr der Oberstufe die Schule ab und heiratete Alberto. Ich weiß, dass Eva sich damals gefragt hat: Ob es sich wirklich lohnt, ständig so viel zu lernen und niemals auch nur ein klein bisschen nachlässig zu sein? Geht es Pilar nicht viel besser, die schon alt zur Welt gekommen ist und inzwischen wie die reinste Oma aussieht? Seit wir zusammen auf der Schule waren, ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen, und eigentlich müssten wir jetzt sagen können, wem es besser ergangen ist. Eigentlich – aber unsere Leben sind völlig verschieden, und ich finde keins von beiden ganz schlecht. Ich glaube, wir unterscheiden uns vor allem in zwei oder drei Dingen: Eva hat keinen Ehemann, ich schon. Ich gehe regelmäßig zur Kirche, sie nicht. Sie hätte im Grunde nichts dagegen, La Oculta zu verkaufen, ich dagegen möchte hier weiterleben und auch sterben. Dieses Stück Land, das Gefühl, einen Ort zu haben, an dem ich mich irgendwann zur letzten Ruhe betten kann, einen Ort, an dem die anderen mich beerdigen können, wo ich ein Teil meiner eigenen Erde werden kann. Ich weiß nicht, ob die Leute in anderen Weltgegenden genauso sind, wir aus Antioquia sind jedenfalls zeitlebens besessen von der Vorstellung, ein eigenes Stück Land zu besitzen. Selbst die Ärmsten haben hier eine Finca oder träumen davon, eine zu haben, und sei sie bloß fünfzig Quadratmeter groß, ein Gärtchen mit drei Reihen Gemüse und vielleicht noch einem Blumenbeet. Kein Land zu besitzen ist so, als hätte man keine Kleidung und nichts zu essen. Und so wie man zum Leben Wasser und Luft und ein eigenes Heim braucht, braucht man unserer Auffassung nach auch ein eigenes Stück Land, und sei es bloß, um darauf zu sterben.

Worin Eva und ich uns vielleicht am stärksten unterscheiden, ist unsere Einstellung zur Ehe und zur Liebe. Ich glaube, früher war es besser: einmal und für immer. Eva dagegen, vielleicht weil ihr Liebesleben von Anfang an ganz anders war, findet es besser, wenn es niemals für immer ist, sondern immer bloß vorläufig, in der Schwebe, ja geradezu mit Verfallsdatum, wie Joghurt oder Marmelade. Manche Leute entscheiden sich auch für etwas dazwischen: In der Nähe von La Oculta, auf der Hazienda La Ley, wohnt ein gewisser Iván Restrepo, und der hat zwei Ehefrauen. Prósperos Bruder arbeitet dort, und von ihm wissen wir, dass Don Iván ihn immer anruft, bevor er auf die Finca fährt, und entweder sagt: »Aquileo, morgen komme ich mit Consuelo.« Und dann weiß Aquileo, dass er die Möbel, Bilder, Fotos und den sonstigen Schmuck von Doña Consuelo hervorholen muss. Oder aber Don Iván ruft an und sagt: »Aquileo, morgen komme ich mit Amparo.« Und dann räumt Aquileo schleunigst Doña Consuelos Sachen weg und holt dafür die von Doña Amparo hervor – das betrifft auch das Geschirr, das Besteck und die Töpfe. Aquileo darf dabei kein Fehler unterlaufen, auf den Fotos zum Beispiel sind unter anderem jeweils die Kinder zu sehen, die Iván mit der einen oder anderen der beiden Frauen hat. Es gibt es einen Kellerraum auf der Finca, wo, je nachdem, welche Frau gerade zu Besuch ist, die Sachen der anderen aufbewahrt werden. Den einzigen Schlüssel dazu besitzt Aquileo. Amparo weiß allerdings sehr wohl, dass es Consuelo gibt, und Consuelo weiß ebenso gut von Amparos Existenz – dumm sind sie beide nicht, sie wollen bloß nichts voneinander wissen. Einmal ließ Aquileo vor einem Besuch Doña Amparos aus Versehen ein Foto stehen, auf dem Doña Consuelo neben den Kindern zu sehen ist, die sie von Don Iván hat. Als Doña Amparo eintraf, tat sie, als würde sie das Foto nicht sehen. Don Iván machte Aquileo mit Blicken auf die Verwechslung aufmerksam, woraufhin Aquileo in den Keller eilte, um das richtige Foto zu holen und gegen das andere auszutauschen. Wir amüsieren uns köstlich über Don Iváns Jonglierkünste, er ist wirklich ein sehr netter Mensch, und von Aquileo lassen wir uns nach seinen Besuchen immer genau erzählen, wie es wieder gelaufen ist. Von Aquileo wissen wir auch, dass Doña Amparo für ihr Leben gern zum Einkaufen nach Miami fährt, weshalb Iván regelmäßig mit ihr dorthin reist. Doña Consuelo wiederum ist versessen auf Europa, weshalb Iván immer wieder mit ihr nach Europa fährt, wo sie angeblich vor allem in Konzerte und Museen gehen. »Er verwöhnt sie beide«, sagt Aquileo, »so verschieden sie sind – die eine mag klassische Musik und die andere Rancheras, die eine liest und die andere trinkt gern. Sie haben sogar verschiedene Freundeskreise.«

In Wirklichkeit weiß doch kein Mensch, was genau das richtige Leben ist. So lebt jeder eben, so gut er kann. Toño lebt mit einem Mann zusammen, Eva ist ständig auf der Suche, Iván Restrepo ist Bigamist, und Muslime können bis zu vier Ehefrauen haben, was ich vollkommen in Ordnung fände, wenn auch die Frauen vier Männer haben dürften. Was mich betrifft, ich bin eines Tages Alberto begegnet, und seitdem gibt es für mich nur noch ein mögliches Leben.

Eva

Ganz wieder zur Ruhe gekommen war ich nicht mehr, seit ich den Zettel mit der Aufforderung, die Finca zu verkaufen, erhalten hatte, das muss ich zugeben. Oder sagen wir: Alle meine Sinne waren von da an hellwach. Alles an dem Zettel war abstoßend, die linkische Handschrift, die vielen Schreibfehler, der hochtrabende Spitzname El Músico. Von wegen Musiker. Wenn jemand nichts mit Musik zu tun hatte, dann diese Leute. Die einzige Musik, von der sie etwas verstanden, war die von Gewehrkugeln, knatternden Maschinenpistolen und Drohungen. Die Urheber derartiger Botschaften waren, soweit man wusste, teils Drogenhändler, teils gewöhnliche Räuber, teils illegale Goldsucher oder Paramilitärs. Sie trieben in der Gegend um Támesis, Salgar und Jericó ihr Unwesen und rissen sich Finca um Finca unter den Nagel. Und dabei konnten sie weder Nachbarn noch Zeugen brauchen.

Trotzdem versuchte ich, mich auf den Roman zu konzentrieren. Ich weiß noch, dass auf der letzten Seite eine Anmerkung meines Vaters stand, ein Zitat wahrscheinlich, er hatte sie nämlich in Anführungszeichen gesetzt: »So sollte Literatur sein: randvoll mit Handlung, so dass kein Platz für Klischees oder sentimentale Abschweifungen bleibt. Immer wieder hatte man vor ihm von Joyce, Kafka und Proust geschwärmt, aber er hatte beschlossen, nicht die Richtung der so genannten psychologischen Schule oder des Bewusstseinsstroms einzuschlagen. Die Literatur sollte wieder so sein wie die Bibel oder Homer – Handlung, Spannung, Bilder und dazu nur eine Prise Gedankenspielereien.«

Plötzlich richtete Gaspar die Ohren auf, erhob sich – wobei die Krallen kratzend über den Holzboden fuhren – und stürzte sich mit wütendem Gebell durch den Flur in Richtung Hinterhof. Ich sprang mit einem Satz aus der Hängematte, löschte mit wild pochendem Herzen das Licht und starrte in die Dunkelheit, dorthin, wo das Bellen und Knurren des Hundes zu hören waren. Die Strahlen von zwei oder drei Taschenlampen durchbohrten die Finsternis, dann blitzte es auf und im selben Augenblick waren ein Schuss und gleich danach Gaspar zu hören, der vor Schmerz aufjaulte. Noch ein Blitz und noch ein Schuss. Dann wurde es still und das Licht der Taschenlampen erlosch.

Fast wäre ich losgerannt, um dem Hund beizustehen. Doch ich überlegte es mir gerade noch rechtzeitig und schlug eine andere Richtung ein. Mir war klar, dass ich nur über den See würde entkommen können. Ich durchquerte den Flur, stieg in völliger Finsternis die kleine Holztreppe hinunter, die zum Anleger führt, streifte im Laufen die Sandalen ab und holte tief Luft, als ich schließlich auf dem Steg stand. Hätte ich heute doch bloß kurze Hosen angezogen, sagte ich mir noch, bevor ich mich ins eiskalte Wasser stürzte. Obwohl ich die Augen weit offen hielt, sah ich rings um mich nur noch völlige Schwärze. Ich hielt die Luft an und entfernte mich unter Wasser so schnell ich konnte vom Ufer und damit vom Haus. Ich tauchte kurz auf, sog gierig so viel Luft wie irgend möglich in meine Lungen und ließ mich wieder unter die Wasseroberfläche sinken.

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