Kevin Müller - Schreiben und Lesen im Altisländischen

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Die Konzepte 'Schreiben' und 'Lesen' unterschieden sich im Altisländischen in vielen Aspekten. Es gab unterschiedliche Sprachen, Schriftsysteme, Materialien, Textsorten, Stimmen und Rahmen. Die involvierten Personen agierten als Schreiber, Verfasser, Leser, Zuhörer oder Auftraggeber. Dem gegenüber stehen verschiedene Verben wie rita, rísta, skrifa, dikta, setja saman, lesa oder sjá, die auf spezifische Aspekte referieren. Für die Erforschung der mittelalterlichen Schriftlichkeit ist es deshalb grundlegend, diese Konzepte zu kennen. Trotzdem gab es bisher nur punktuelle Analysen einzelner Aspekte, Lexeme, Texte und Textstellen. Die vorliegende Arbeit untersucht den Wortschatz erstmals in einem grösseren Textkorpus, das drei zentrale Quellentexte für die mittelalterliche isländische Schriftkultur umfasst. Die Konzepte werden mithilfe der syntagmatischen Relationen analysiert, welche die semantischen Strukturen auf der Ausdrucksseite abbilden. Dies ermöglicht eine systematische Betrachtung der Konzepte und der verschiedenen Aspekte der mittelalterlichen isländischen Schriftlichkeit.

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Fillmore (1977: 64f.) widmet sich auch dem Begriff SCHREIBEN, indem er das englische Verb write mit dem japanischen kaku vergleicht, welches dem englischen semantisch weitgehend entspricht, wobei Fillmore das japanische mit somebody guiding a pointed trace-leaving implement accross a surface (Fillmore 1977: 64f.) übersetzt. Das Ergebnis der Handlung im Japanischen kann also nicht nur Schrift, sondern auch eine Skizze oder ein Kreis sein. Das weite Spektrum des englischen write zeigt sich in diversen Ergänzungen: on something , with something , in a language , to somebody , welche wieder an Porzigs (1934/1977: 83) Definition mit den Elementen Sprache, Schreibwerkzeug etc. erinnern. Mit Fillmores Frame kann jedoch das von Porzig beschriebene schreiben viel systematischer analysiert werden. Agens ist beispielsweise der schreibende Mensch ( ich schreibe ), Thema die Sprache oder die Zeichen ( Buchstaben , Sätze , eine Geschichte ), Instrument sind Hand und Schreibwerkzeug ( mit der rechten Hand , mit dem Bleistift ), das Schreibmaterial ist der Ort ( auf Papier ). Diese Stellen des Frames sind aber meistens Leerstellen. Da die Lexeme in den Füllungen wieder neue Frames evozieren, können die Leerstellen teilweise anhand derer gefüllt werden. Wenn ich eine Postkarte schreibe, sind Schreibmaterial, Schreibwerkzeug und Textsorte schon weitgehend vorgegeben. An diesem Punkt stösst Fillmores Modell allerdings an seine Grenzen, weil es diese Beziehungen nicht integriert.

Für die Analyse solcher Beziehungen ist die Frametheorie des Kognitionspsychologen Laurence W. Barsalou (1992a, 1992b) besser geeignet, die nicht auf der Syntax, sondern auf der menschlichen Kognition aufbaut, wobei sie die Strukturen auf der Ausdrucksseite der Sprache kaum beachtet. Barsalous Frame strukturiert das Konzept (vgl. Barsalou 1992a: 61), das aus den deskriptiven Informationen besteht, welche man für eine Kategorie kognitiv repräsentiert, und der Intension oder Bedeutung entspricht. Das Konzept lässt sich in Attribute und Werte unterteilen. Das Attribut beschreibt einen Aspekt zumindest einiger Mitglieder einer Kategorie. Die Werte sind wiederum einem Attribut untergeordnete Konzepte. Dies kann ad infinitum betrieben werden, weil die Werte selbst wieder ihre eigenen Konzepte mit Attributen und Werten haben, was bei der Analyse eine gewisse Gefahr mit sich führt. Barsalou (1992a: 29f.) bringt dies in folgendem Satz auf den Punkt: „It is important to remember that constructing a complete conceptual frame for a single category is a challenging and sobering experience.“

Barsalous Frame lässt sich gut am Verb buy veranschaulichen, welches einerseits zu Fillmores Kaufhandlungsereignis gehört und Barsalou andererseits selbst als Beispiel verwendet. Er strukturiert den Frame in vier Attribute ( payment , buyer , seller und merchandise ), die sich in der Nomenklatur nur geringfügig von Fillmores Stellen ( buyer , seller , goods und money ) unterscheiden. Das Attribut payment beispielsweise hat verschiedene Werte für die Bezahlungsarten ( cash , check und credit card , vgl. Barsalou 1992b: 159) und ist umfassender als Fillmores money . Die Attribute sind einer Systematik unterworfen, so dass bei einem Frame immer wieder die gleichen Attribute vorkommen und den Kern des Frames bilden, ohne den das Konzept nicht verstanden werden kann (vgl. Barsalou 1992a: 34f.). Wenn der Wert eines Attributs nicht bekannt ist, werden Defaultwerte inferiert (vgl. Barsalou 1992a: 49). Diese ergeben sich aus einem stereotypen Konzept, beispielsweise das Bezahlen mit Bargeld.

Zwischen den Attributen und Werten bestehen verschiedene Relationen. Die Attribute sind einerseits durch strukturelle Invarianten ( structural invariants ) verbunden (vgl. Barsalou 1992a: 35–37). Sie werden beispielsweise durch verschiedene Verben des Kaufframes beschrieben: verkaufen zwischen VERKÄUFER und WARE, bezahlen zwischen KÄUFER und WARE, kosten zwischen WARE und BEZAHLUNG und entsprechen weitgehend Fillmores Perspektiven, welche von der Ausdrucksseite her betrachtet verschiedene Attribute beleuchten. Eine weitere Art der Relation sind Beschränkungen ( constraints ), welchen Attribute und Werte unterworfen sind. Die Attributbeschränkungen ( attribute constraints ) sind allgemeinen Regeln unterworfen. Barsalou (1992a: 37–40) erklärt sie anhand des Ferienframes, in dem beispielsweise REISEDAUER und -GESCHWINDIGKEIT einander beschränken, weil eine höhere REISEGESCHWINDIGKEIT eine kürzere -DAUER zur Folge hat. Die Wertbeschränkungen ( value constraints ) sind hingegen spezifischer: wenn zum Beispiel für das Attribut VERKÄUFER der Wert Bäcker zutrifft, werden die Werte des Attributs Ware auf Backwaren eingeschränkt. Durch die Constraints können Werte eines Attributs über ein anderes inferiert werden und sind deshalb entscheidend für das Verstehen des Konzepts.

Obwohl Barsalou sich hauptsächlich auf die Inhaltsseite konzentriert, bezieht er vereinzelt die Ausdrucksseite bei der conceptual combination mit ein, d.h. die Kombination zweier Konzepte. Das Adjektiv in der Nominalphrase red bird ist eine Füllung mit einem Wert für das Attribut FARBE. Das Adjektiv kann darauf hinweisen, dass die Farbe des Vogels vom Prototyp abweicht. Der Modifikator des Kompositums appartment dog enthält einen Wert für das Attribut LEBENSRAUM/AUFENTHALTSORT des Kopfes. Diese beiden Beispiele zeigen zum einen, dass zwei Konzepte aufeinander einwirken, und zum anderen, dass die Strukturen des Barsalou-Frames auf der Ausdrucksseite vorkommen, auch wenn sie nicht über die Nominalphrase hinausgehen.

Barsalou geht das Konzept somit von der Inhaltsseite, Fillmore von der Ausdrucksseite her an. Diese Zugänge widerspiegeln sich auch in den Modellen, welche jeweils auf der einen Seite ihre Stärken haben. Wie das Beispiel des Kaufframes gezeigt hat, lassen sich aber beide Modelle verbinden und ihre Qualitäten nutzen, Fillmores Beziehungen von Frame und Valenz einerseits und Barsalous Beziehungen innerhalb des Frames andererseits. Fillmores Rollen bzw. Stellen stimmen mit Barsalous Attributen überein. Dies soll hier wieder auf das Beispiel schreiben übertragen werden: Das Attribut HAND hat drei Werte links , rechts oder beide, das Attribut SCHREIBWERKZEUG zahlreiche Werte wie Bleistift , Kreide , Computertastatur , genauso das Attribut SCHREIBMATERIAL mit Werten wie Papier , Schiefertafel , Computerbildschirm . Zwischen den Attributen bestehen folgende strukturelle Invarianten: Die HAND führt das SCHREIBWERKZEUG, welches das SCHREIBMATERIAL beschreibt . Die strukturellen Invarianten wiedergeben zudem die verschiedenen Konzepte des Schreibens wie das Bilden von Schriftzeichen, das Auftragen von Schriftzeichen auf einen Schriftträger, das Konzipieren eines Textes.

Weiter lassen sich diverse Constraints feststellen: Wenn der MENSCH Linkshänder ist, hat das Attribut HAND den Wert links . Wenn das Attribut SCHREIBWERKZEUG den Wert Bleistift hat, ist ein Wert Papier für das Attribut SCHREIBMATERIAL zu erwarten.

Die bisher besprochenen Modelle beschreiben die syntagmatischen Relationen auf verschiedenen Ebenen und aus verschiedenen Perspektiven. Sie setzen diese auch zu einem gewissen Grad mit dem Konzept in Beziehung. Dennoch schafft es keines die konzeptuellen und syntaktischen Strukturen gesamthaft zu betrachten. Dies soll nun im Folgenden herausgearbeitet werden. Den Weg gibt das semiotische Fünfeck vor (vgl. Glessgen 2011: 422–426): Die erste Ecke in einer historischen Sprachstufe ist die graphische Form des Zeichens. Die zweite Ecke umfasst die lexikalische Form und ist eng mit der dritten, mit dem signifié , verbunden. Entscheidend für diese enge Verbindung ist neben den diasystematischen Markern und der morphologischen Struktur der syntagmatische Kontext. Dies demonstrieren die Analysen der Lexeme risk und crawl von Fillmore/Atkins (1992 und 2000). Fillmores Framemodell zeigt zudem, dass die Valenz die Strukturen des Frames widerspiegelt. Hiermit kommt die vierte Ecke mit dem Konzept ins Spiel. Fillmores Modell stösst hier zwar an seine Grenzen, Barsalous Frame kann hingegen die Strukturen sehr gut beschreiben. Die fünfte Ecke kommt kaum zum Zuge, weil die Referenten in den seltensten Fällen noch erhalten sind.

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