Kevin Müller - Schreiben und Lesen im Altisländischen

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Die Konzepte 'Schreiben' und 'Lesen' unterschieden sich im Altisländischen in vielen Aspekten. Es gab unterschiedliche Sprachen, Schriftsysteme, Materialien, Textsorten, Stimmen und Rahmen. Die involvierten Personen agierten als Schreiber, Verfasser, Leser, Zuhörer oder Auftraggeber. Dem gegenüber stehen verschiedene Verben wie rita, rísta, skrifa, dikta, setja saman, lesa oder sjá, die auf spezifische Aspekte referieren. Für die Erforschung der mittelalterlichen Schriftlichkeit ist es deshalb grundlegend, diese Konzepte zu kennen. Trotzdem gab es bisher nur punktuelle Analysen einzelner Aspekte, Lexeme, Texte und Textstellen. Die vorliegende Arbeit untersucht den Wortschatz erstmals in einem grösseren Textkorpus, das drei zentrale Quellentexte für die mittelalterliche isländische Schriftkultur umfasst. Die Konzepte werden mithilfe der syntagmatischen Relationen analysiert, welche die semantischen Strukturen auf der Ausdrucksseite abbilden. Dies ermöglicht eine systematische Betrachtung der Konzepte und der verschiedenen Aspekte der mittelalterlichen isländischen Schriftlichkeit.

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Man muß sich nur einmal klar machen, welch einer complicierten situation ein wort wie schreiben entspricht. Nicht nur der schreibende mensch, die schreibende hand, das schreibwerkzeug und das schreibmaterial stecken darin, sondern auch, daß die geschriebenen zeichen sinnvoll sein und daß sie sprache repräsentieren müssen. Eine anscheinend unwesentliche änderung der situation, das aufkommen eines stärker abweichenden schreibwerkzeuges, bringt unruhe in das elementare bedeutungsfeld: noch ist es nicht entschieden, ob schreiben in seine unmittelbare bedeutung auch die schreibmaschine aufnimmt, oder ob sich ein neues verbum durchsetzt (Porzig 1934/1973: 83).

Die einzelnen Elemente dieser „komplizierten Situation“ lassen sich alle als Ergänzung des Verbs schreiben ausdrücken, wie beispielsweise im folgenden Satz: Der Mensch schreibt mit der linken Hand mit einem Bleistift auf Papier. Es wird nicht ganz klar, was Porzig mit Sprache meint, ein bestimmtes Sprachsystem ( langue ) oder das in einer Sprache Gesprochene ( parole ), welches die Schriftzeichen sinnvoll repräsentieren müssen. Beim Schreiben spielt beides eine Rolle und kann ebenfalls als Ergänzung des Verbs auftreten. Das Gesprochene bzw. Gedachte erscheint im Akkusativobjekt, z.B. als Laut, Wort, Satz, Text, und das Sprachsystem als Adjektiv oder als Präpositionalobjekt, z.B. auf Deutsch . Die in der Bedeutung eines Lexems enthaltenen Elemente können also als Ergänzung des Lexems auftreten. Porzig erklärt allerdings nicht, wann und warum solche Elemente explizit vorkommen.

Der von Porzig angesprochene technische Wandel zur Schreibmaschine ist ebenfalls einer näheren Betrachtung wert, weil er entweder einen lexikalischen oder semantischen Wandel nach sich zieht. Aus heutiger Warte kann man bestätigen, dass nur ein semantischer Wandel stattgefunden hat, davon sogar mehrere, denn auf das Schreibwerkzeug Schreibmaschine folgten Computer, Smartphones, Tablets u.ä. Die aussersprachliche Welt wirkt also auf das Konzept des Lexems ein; wenn diese einem Wandel unterworfen ist, verändert sich auch das Konzept und damit entweder die Bedeutung des Lexems oder das Lexem selbst. Dies gilt auch für das mittelalterliche Schreiben, das sich in fast allen von Porzig angeführten Aspekten vom heutigen Schreiben unterscheidet: im Schreibwerkzeug, im Schreibmaterial und in der Sprache. Übersetzt man also einen altnordischen Satz hann ritaði mit Hilfe von Baetke (2002: 503), lautet das Ergebnis zwar er schrieb , jedoch unterscheidet sich das Konzept SCHREIBEN im Mittelalter vom heutigen grundlegend.

Die von Porzig zur Analyse herangezogenen syntagmatischen Relationen drücken also aus, was bereits in der Bedeutung bzw. im Konzept enthalten ist. Ein Modell, welches auf diesen Relationen die Bedeutung aufbaut, ist die Framesemantik von Charles J. Fillmore, welche auch Braun (2016) verwendet. Unter Frame versteht Fillmore (1982/2006: 373) ein System von Konzepten, das man als Ganzes kennen muss, um die einzelnen Konzepte zu verstehen. Auf ihn gehen bereits die thematischen Rollen zurück, welche er Tiefenkasus nennt. Diese Tiefenkasus werden je nach Verb und Diathese in der Oberflächenstruktur je nach Sprachsystem als unterschiedliche Kasus realisiert. So ist beim Verb geben der Empfänger im Dativ und beim Verb erhalten im Nominativ. Bei den Diathesen Aktiv und Passiv werden Agens und Patiens bzw. Thema unterschiedlich als Subjekt und Objekt realisiert. Die thematischen Rollen können allerdings nichts über den Bedeutungsunterschied zweier Verben, wie zum Beispiel geben und senden aussagen, obschon die Valenzen und die thematischen Rollen dieser Verben identisch sind. Fillmore entwickelt deshalb dieses Modell weiter, indem er der syntaktischen Valenz mit Aktanten/Ergänzungen/Argumenten auf der Ausdrucksseite eine ,semantische Valenz‘ („‚semantic valence‘“) mit Rollen/Stellen auf der Inhaltsseite gegenüberstellt. Beispielsweise haben Verben des Urteilens wie blame , accuse , criticize immer eine Person, welche das Urteil fällt ( judge ), eine Person, deren Verhalten zu einer Verurteilung führt ( defendant ) und eine Situation, welche zur Verurteilung der Person führt ( situation ) (vgl. Fillmore 1982/2006: 377f.). Dieses Modell entwickelt er im Kaufhandlungsereignisframe weiter, das immer aus den vier Rollen KÄUFER, VERKÄUFER, WARE und GELD besteht (vgl. Busse 2009: 85). Die zu diesem Frame gehörigen Verben geben lediglich unterschiedliche Perspektiven. Das Verb kaufen lenkt sie auf den KÄUFER (Subjekt) und die WARE (Akkusativobjekt), während VERKÄUFER und GELD Leerstellen bilden. Die Bedingungen für ein Kaufhandlungsereignis sind allerdings nicht erfüllt, wenn kein VERKÄUFER oder GELD vorkommen. Andere Verben geben Perspektiven auf andere Rollen wie beispielsweise verkaufen auf VERKÄUFER (Subjekt) und WARE (Akkusativobjekt) oder bezahlen auf KÄUFER (Subjekt), VERKÄUFER (Dativobjekt) und GELD (Akkusativobjekt). Die zu diesem Frame gehörigen englischen Verben buy , sell , charge , spend , pay und cost können fast alle Stellen als Ergänzungen (Subjekt, direktes und indirektes Objekt oder Präpositionalobjekt) ausdrücken; vereinzelt gibt es auch eine Leerstelle (vgl. Fillmore/Atkins 1992: 79). Obwohl fast alle Stellen des Frames als Ergänzung ausgedrückt werden können, bleiben gewisse optional wie die beiden Präpositionalobjekte im Beispiel John bought the sandwich from Henry for three Dollars (vgl. Fillmore 1977: 64f.). Gewisse Teile des Frames sind also Leerstellen auf der Ausdrucksseite, während andere Füllungen sind. Jedes zu diesem Frame gehörende Verb gibt ohne seine optionalen Ergänzungen eine andere Perspektive auf bestimmte Stellen. Das Wort kann aber nur über den vollständigen Frame verstanden werden, den es evoziert und der seine Bedeutung strukturiert (vgl. Fillmore 1982/2006: 378). Das Set von Ergänzungen kann auch das Problem der Polysemie zu einem weiten Grad lösen. Dies demonstrieren Fillmore/Atkins (1992: 81–84) am englischen Lexem risk (als Verb und Nomen), dessen Frame aus zwölf Kategorien besteht: actor , victim , valued objekt , (risky) situation (Lokalpräpositionen in , on ), deed ( by/in + Gerundium, Infinitiv), actor , intended gain ( for ), purpose (Infinitiv, Finalsatz), beneficiary ( for ) und motivation ( for ). Das Verb hat sieben Bedeutungen ( senses ), die mithilfe der Valenz unterschieden werden können. Das Subjekt ist entweder durch actor oder victim besetzt und das direkte Objekt durch harm , deed oder valued object . Die übrigen Kategorien können optional als Präpositionalobjekte ( intended gain , beneficiary , motivation mit for , risky situation mit Lokalpräpositionen) oder Infinitive ( purpose ) vorkommen (vgl. Fillmore/Atkins 1992: 81–84, 99f.). Auf welche Kategorie bzw. Stelle des Frames das direkte Objekt oder die Präposition for genau referiert erklären Fillmore/Atkins (1992) jedoch nicht.

Eine noch feinere Analyse führen Fillmore/Atkins (2000: 91–95, 99) am Verb crawl durch und demonstrieren, wie mithilfe eines Korpus und der Framesemantik die Polysemie des Lexems nicht nur analysiert, sondern auch strukturiert werden kann. Auf dieser Basis lassen sich auch Bedeutungsverschiebungen erklären. Der Vergleich verschiedener Wörterbücher ergab für crawl drei bis sechs verschiedene Bedeutungen, die Kollationierung der verschiedenen Bedeutungen neun Resultate. Diese sind einerseits abhängig vom Subjekt, ob es sich um Menschen (im Besonderen um ein Baby), Tier (im Besonderen Insekt, Krabbe, Schlange, Wurm) oder einen Ort (im Besonderen die Haut) handelt. Daneben spielen Angaben wie die Richtung oder Präpositionalobjekte als Ergänzungen in zwei Fällen eine Rolle, beim Kriechen als unterwürfiges, schmeichlerisches Gebaren eines Menschen mit for und beim Wimmeln von einer Menge auf einer Fläche mit with . Die verschiedenen Bedeutungen lassen sich als Netzwerk darstellen, mit dem prototypischen Kriechen von Mensch und Tier im Zentrum und den verschiedenen peripheren taxonomischen, metonymischen und metaphorischen Verschiebungen (vgl. Fillmore/Atkins 2000: 103). Der Frame besteht hier aus den folgenden Elementen: mover , area , path , source , goal , distance , manner und speed (vgl. Fillmore/Atkins 2000: 109). Die jeweiligen Bedeutungsverschiebungen lassen sich durch diese Elemente erklären: Die Langsamkeit der Bewegung wird beispielsweise auf den Verkehr übertragen, die Art und Weise auf das unterwürfige Verhalten.

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