Nelli Kossko - Du, mein geliebter Russe

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Über 75 Jahre liegt der letzte Weltkrieg schon zurück, doch nicht alle Wunden sind verheilt, nicht alle Opfer betrauert.
Der Krieg hatte die Leben vieler junger Menschen unbarmherzig niedergewalzt und zermalmt, darunter auch die der blutjungen Deutschen in der Ukraine, die mit dem Einmarsch der deutschen Truppen als sogenannte Volksdeutsche zur Wehrmacht einberufen, an die Front geschickt wurden und nach Kriegsende mit entsprechenden Konsequenzen den Sowjets in die Hände gefallen waren.
Als Opfer zweier verbrecherischer Systeme – des Hitlerregimes und der Stalindiktatur – mussten sie die Schuld Hitlerdeutschlands bis in ihre letzten Tage sühnen, sie und ihre Kinder.
Die Lost Generation der Russlanddeutschen? Zweifelsohne.
Arthur Gerbers Schicksal ist nur eines von vielen, aber es ist beispielhaft für Tausende von jungen Russlanddeutschen, die von der Kriegsmaschinerie zermalmt wurden.
Arthur ist kein Täter, er ist ein Opfer seiner Zeit, der böswilligen Kräfte, die willkürlich über Menschenschicksale entschieden. Er hat seine Liebe nicht verraten, hat sie in seinem Herzen bewahrt und durch sein ganzes Leben getragen, aber er hat versucht zu überleben – unter unvorstellbar schwierigen Bedingungen. Und dieser Versuch forderte seinen Preis.
Wer in die Versuchung kommen sollte, ihn zu verurteilen, der stelle sich selbst die Frage, wie er unter diesen Umständen gehandelt hätte, und gebe darauf eine ehrliche Antwort.
Der einzige Halt für die Deutschen in Russland war ihr Deutschtum, und man sollte nicht voreilig den Stab über meine Helden brechen: Der Erhalt des Deutschtums, und zwar nicht nur in Russland, sondern in der ganzen Welt, hängt einzig und allein davon ab, wie fest man an seiner Herkunft, am Glauben seiner Ahnen, an den Traditionen festhält. Hätten wir es nicht getan, wären wir zu Russen, Tataren, Kasachen, Kirgisen etc. geworden. So aber sind wir geblieben, was wir immer waren – schlicht und ergreifend Deutsche.

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Verdammt! Ohne es zu wollen, hatte Hans seinen wundesten Punkt berührt, Erinnerungen an Dinge wachgerufen, an die er sich verboten hatte zu denken: an seine Zeit im Lazarett in dem malerischen Städtchen Fritzlar, an die zauberhafte Schwester Liesel mit ihren rehbraunen Augen und der blonden Mähne, an die heißen Nächte und zarten Küsse. An die Frau, die er liebte und heiraten wollte.

Das tat nun wirklich weh, sehr sogar. Arthur sah seinen Freund wütend an und ließ dann den Kopf hängen. Tja, wo er recht hatte, hatte er recht. Hatte nicht viel geholfen, dieses Verdrängen, dieses Nichts-mehr-wissenwollen von der Vergangenheit – plötzlich war alles mit voller Wucht da, als hätte er erst gestern seine Liesel im Arm gehalten und zärtlich geküsst.

Als er damals während dieses unseligen Besuchs bei seiner Familie in Litzmannstadt von der Gestapo abgeholt worden war, hatte man ihn zum Tod durch Erschießen verurteilt. Nach dem „Wieso“ und „Warum“ zu fragen, wäre müßig gewesen, eine Antwort hätte er sowieso nicht bekommen, nicht von der Gestapo. Arthur malte sich keine großen Chancen aus: Was er gesagt hatte, hatte er gesagt, das zu leugnen, war schlicht und ergreifend dumm, denn es gab eine Zeugin, die der Gestapo Bericht über sein „nicht arisches Benehmen und die frevelhaften Worte über den Führer“ erstattet hatte.

Diese Zeugin war übrigens die Freundin seiner Mutter. Er stand also auf verlorenem Posten und wollte sich nichts vormachen. Aber da war doch noch Liesel, um die seine Gedanken kreisten, seine Liesel, die jetzt irgendwo draußen mutterseelenallein hilflos durch die feindselige, aus den Angeln geratene Welt irrte! Und er war an allem schuld, er hatte sie also doch ins Unglück gestürzt, wie ihr Vater immer prophezeit hatte. Arthur stöhnte vor Wut und Hilflosigkeit: Gab es denn wirklich keinen Ausweg?

Als er sich wieder einmal in seiner Verzweiflung die Hände an der Betonwand blutig boxte, flog die Zellentür mit Wucht auf. An der Schwelle stand der SS-Obersturmführer, zu dem man ihn jeden Tag zum Verhör brachte. „Mitkommen, Gerber!“, befahl er mit schneidiger Stimme und zischte: „Hast Glück gehabt, du russisches Schwein! Riesenglück! Das versteh einer: Statt den Vaterlandsverräter an die Wand zu stellen, wird er begnadigt! Nee …“ Der Gestapomann schüttelte den Kopf. „Die Gestapo ist heutzutage auch nicht mehr das, was sie mal war, nee!“

Im Büro angekommen wiederholte er: „Hörst du, du verdammter Schweinehund? Du bist begnadigt worden! Aber freu dich nicht zu früh: Statt gehängt oder erschossen zu werden, wirst du an die Front geschickt – da wird Kanonenfutter gebraucht! Du kommst an die vorderste Linie! Und das ist auch der sichere Tod, da kommt selten jemand lebend raus!“

Arthur kam heraus, fast heil kam er aus der Hölle heraus, nur eine Verletzung am Bein hatte er abbekommen. Er hatte unglaubliches Glück gehabt. Mit der Versprechung des aufsichtshabenden SS-Mannes, dies sei noch nicht das Ende der Geschichte, wurde er bald aus dem Lazarett entlassen, aber da war der Krieg auch schon zu Ende, und seine Einheit geriet in amerikanische Gefangenschaft.

Wieder einmal Schwein gehabt, denn man erzählte sich grauenhafte Geschichten vom Schicksal ehemaliger Sowjetbürger, die in die Hände der Russen gefallen waren. Arthur und seine zwei Landsleute, die er zufällig im Lazarett getroffen hatte, hofften, diesem Schicksal mit Hilfe der Amerikaner zu entkommen.

Doch die Sowjets machten ihnen einen dicken Strich durch die Rechnung, das heißt, nicht nur sie allein: Die vertragliche Grundlage für die Auslieferung der Personen, die von der UdSSR als ihre Staatsbürger deklariert wurden, war das Abkommen von Jalta, das die Überstellung der ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter an die Rote Armee vorsah. Sicher wussten die Amerikaner, was sie da taten, doch wähnten sie die repatriierten Gefangenen auf dem Weg in ihre angestammte Heimat.

Die Realität sah jedoch ganz anders aus: Den Opfern zweier Diktaturen wurden nach stundenlangen Verhören in Sammellagern im Eilverfahren ihre Urteile verkündet. Es gab eigentlich nur drei Urteile: Todesstrafe, 25 Jahre Straflagerhaft und Verbannung auf ewige Zeiten. Wie, wieso und warum, wusste keiner, und niemand hielt es für notwendig sich, sie darüber aufzuklären.

Die russischen Repatriierungsoffiziere beherrschten ihr Handwerk und brachten ihre Opfer mit ausgeklügelten Methoden fast um den Verstand: Die Jungs sollten zugeben, dass sie sich freiwillig zum Dienst bei der deutschen Wehrmacht gemeldet hätten. Manche hielten nicht stand und gaben alles zu, was man von ihnen verlangte. Daraufhin verschwanden sie aus dem Lager, und keiner wusste, wohin. Arthur und seine Freunde beharrten auf der Wahrheit und wollten auf keinen Fall ihre Aussagen ändern, selbst dann nicht, als die sowjetischen Militärs härtere Register zogen. Arthur hatte die ganze Zeit über das Gefühl, dass, wenn er schlapp machen und unter Druck die Forderung der Militärs erfüllen würde, sein Ende besiegelt war.

Er hatte seit der Verurteilung durch die Gestapo damals in Polen immer wieder nach einer Möglichkeit gesucht, Liesel ein Lebenszeichen von sich zu geben, damit sie zumindest wusste: Er ist am Leben. Das war aber ein Ding der Unmöglichkeit, denn er hatte schon seit Langem keine Verbindung mehr zur Außenwelt: Zuerst ließ ihn die Gestapo nicht aus den Augen, dann ihr sowjetisches Ebenbild, der NKWD. Die wenigen Zivilisten, die es ihm gelungen war anzusprechen, zuckten bedauernd mit den Schultern und eilten mit eingezogenen Köpfen davon.

Bald hieß es, man würde die Gefangenen in die Heimat bringen, kurz darauf kam der Befehl, sich reisefertig zu machen.

Einen Tag später ging es los: In aller Eile wurde der erste Transport zusammengestellt und in Güterwaggons verladen, 45-50 Mann pro Waggon. Die Rotarmisten lachten, scherzten und wiederholten immer wieder: „Nach Hause! Nach Hause!“ Auch so mancher Gefangene versuchte ein Lächeln, doch Arthur gefror das Blut in den Adern, als er das Transparent an der Front der Lokomotive las: „Rodina schdjot was, njegodjai!“ („Die Heimat erwartet euch, ihr Schufte!“)

Sie bekamen pro Waggon einen Eimer Graupen und einen Eimer Wasser zugeteilt, auch einen Eimer Kohle für den runden eisernen Ofen in der Mitte des Waggons. Das war alles. Doch nein, es gab noch Stroh auf dem Boden, mit dem sich ein Schlaflager herrichten ließ.

Als der Transport nach anderthalb Monaten in Wladiwostok, der größten sowjetischen Hafenstadt am Stillen Ozean, ankam, bot sich den Eisenbahnern ein Bild des Grauens: Aus den Waggons quälten sich Hunderte von halbverhungerten, bis auf die Knochen abgemagerten Gestalten, verlaust und verdreckt. Arthur sah das Entsetzen in den Augen der Hafenarbeiter: Sie sollten Gefangene, Faschisten, an Bord eines Frachters bringen, hieß es, doch das hier waren Gespenster, lauter halbtote Kreaturen, die jede Minute verenden konnten.

Die Gefangenen, die nach der endlosen Fahrt von einem Ende des Riesenlandes zum anderen erstmals festen Boden unter den Füßen spürten und den blauen Himmel, die gleißende Sonne, die grünen Bäume und das graue Meer sahen, weinten vor Freude und taumelten vor Glück. Bevor man die elenden Gestalten im Laderaum des Frachters „verstaute“, führte man sie in Kolonnen ins Badehaus, desinfizierte die Lumpen, die ihnen als Kleidung dienten, gab jedem einen Napf mit lauwarmer dünner Graupensuppe und Verpflegung für die bevorstehende Seereise nach Magadan: sieben Heringe und einen Laib Brot. Das sollte für die siebentägige Reise reichen.

„Hör mal, hast du denn nichts mehr von deiner Liesel gehört?“, fragte Hans seinen Freund zum wiederholten Mal. „Hey, Arthur, ich hab dich was gefragt!“ Hans stupste seinen Freund vorsichtig an. „Schläfst du etwa?“ „Nee, ich bin wach.“ Arthur war mit seinen Gedanken in der Vergangenheit, wollte noch ein wenig bei den Bildern verweilen. Doch Hans …

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