Wolfgang Mebs - Blick ins Kaleidoskop

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Ein Tag irgendwo in Deutschland.
Fünf Menschen durchstreifen die Stadt auf der Suche nach ihrem Leben.
Fünf Schicksale, fünf Träume, fünf Charaktere, deren Wege sich zufällig kreuzen.
Am Ende des Tages ist alles anders …

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Zurück in die Zukunft. Ist ja wirklich ein lustiger Film. Alles auf Anfang. Nein, auf 23 und bei Frau Westheim sitzen, irgendeinen ihrer aromatisierten Tees trinken. Was hatte sie für ein Sortiment, sämtliche Obst- und Kräutersorten, und lecker waren die nicht alle.

Sie hatte so eine hintergründige Ironie. Und wie sie mit den Männern umgesprungen ist. Hat sich nichts gefallen lassen. Aber ihre Retourkutschen waren immer humorvoll, immer augenzwinkernd. Aber unmissverständlich.

»Die einzigen Männer, mit denen eine halbwegs attraktive Frau testosteronfrei reden kann, sind Homosexuelle.«

Über ihren nächsten Artikel im Prometheus reden. Wie gern hab ich das gemacht. – Und ich hab mich nicht getraut. Dabei hat ihr meine Seminararbeit doch ehrlich gefallen. Aber einen Artikel schreiben, für so ein Fachmagazin? Ich? »Liebesmetaphorik bei Elke Laske-Schüler und Mascha Kaléko – ein Vergleich.«

Na ja. Ich glaube, ich sollte sie mal wieder lesen. Ob mir Kalékos Liebesgedichte immer noch gefallen? Dieses Theater um meine eigene kleine Bibliothek. Als hätten wir nicht genug Platz.

Aber die Kellerbar und dein Fitnessraum, das war von Anfang an klar. Und heute rosten die Teile vor sich hin. Ich könnte ja vielleicht mal …

Sie muss lachen bei der Vorstellung. Ein Jogger lacht zurück.

Blick ins Kaleidoskop - изображение 8

Paul verstaut das restliche Wasser und Brot in seinem Handkarren, in dem sich außerdem seine Kleidung und ein paar Hygieneartikel befinden. Darüber hat er seinen Schlafsack festgebunden. Seine wichtigsten Habseligkeiten – die Regenjacke, den warmen Pullover, ein Paar Wollsocken, ein Taschenmesser, seine Brille, seinen alten Walkman mit ein paar CDs – hat er im Rucksack. Seinen wertvollsten Besitz aber bewahrt er stets in seinem Brustbeutel auf: Melanies Brief.

Paul beginnt seine tägliche Runde durch den Park auf der Suche nach Pfandflaschen, die die nächtlichen Besucher hinterlassen haben. Er streift sich Gummihandschuhe über, bevor er beginnt, die Mülltonnen zu durchsuchen. Manche sind so nett, die Flaschen gleich neben den Bänken stehen zu lassen. Jetzt sucht er auch wieder nach Zeitungen, deren Lektüre ihm nach seinem zweiten tiefen Schock aus Angst vor dem, was er lesen könnte, lange Zeit nicht mehr möglich war. Ein paar Jogger und Skater sind schon unterwegs, und bei den Pappeln ertüchtigen sich ein Dutzend Männer und Frauen beim Workout.

»Willst du es nicht auch mal mit Joggen versuchen? Oder mit diesem Nordic Walking?«

»Fang nicht schon wieder an! Du weißt doch, Laufen ist nicht mein Ding. Und diesen neumodischen Quatsch, mit Ski-Stöcken spazieren zu gehen … nee, wirklich nicht. Ich finde, das sieht lächerlich aus.«

»Du hast aber auch für alles eine Ausrede. Aber irgendetwas solltest du machen, nicht nur weil Dr. Hartmann es dir immer wieder sagt. Du bist ständig nur im Stress, sitzt im Auto, sitzt bei den Besprechungen, trinkst Unmengen Kaffee. Und dann sitzt du in Hotelbars herum und trinkst Cognac. Keine gute Kombination.«

»Hör auf, bitte! Du weißt genau, dass ich es nicht mit Sport habe. Ich entspanne mich eben anders. Cognac und Mozart, das reicht mir.«

»Früher bist du wenigsten noch regelmäßig in den Chor gegangen. Hast du nicht immer gesagt, Singen macht fröhlich?«

»Das sage ich auch immer noch. Aber dafür muss man auch Zeit haben. Später kann ich ja wieder damit weitermachen, aber jetzt muss eine Arie unter der Dusche reichen.«

Als die Rückenschmerzen nicht mehr auszuhalten waren, landete er zuerst bei einem Physiotherapeuten und ging dann doch ein paar Wochen lang ins Fitnessstudio. Aber in der taffen, schweißgetränkten Testerosphäre , wie er es nannte, zwischen rollenden Bizepsen und strammen Bäuchen, kam er sich lächerlich und deplatziert vor.

Die Ausbeute ist heute nur sehr bescheiden. Er setzt sich auf eine Bank, hält das Gesicht in die Sonne und ruht sich aus.

Der Schmerz meldet sich zurück, eher sanft, kaum ein Krampf, eine Erinnerung, mehr nicht. Paul konzentriert sich auf den blühenden Klee, die Kugeln aus rosafarbenen Tropfen, auf den weiß leuchtenden Steinbrech an langen, filigranen Stängeln und die winzigen gelben Fruchtknoten, auf die Stauden zwischen den Bänken in Gelb und Violett, auf jedes einzelne einzigartige Blatt, bis er den Schmerz vergessen hat.

Er sieht noch einen Moment lang einem Bussard hinterher, der hoch oben seine majestätischen Kreise zieht, und hinter den Baumkronen verschwindet.

Er verlässt den Park, um seine magere Ausbeute in einen Supermarkt zu bringen. Es hat schließlich keinen Zweck, die Flaschen lange mit sich herumzutragen. Viel bringt das ohnehin nicht mehr ein, seit immer mehr Menschen sich auf diese Weise ein Zubrot verdienen wollen, und das sind längst nicht mehr nur Treber wie er. Paul mutet es erniedrigend an, dieser Konkurrenzkampf um Wegwerfalmosen, aber das ist immer noch besser, als zu betteln, was er nur tut, wenn ihm nichts anderes mehr übrigbleibt, und seine wenigen Versuche waren nicht sonderlich erfolgreich, da er es nicht über sich bringt, den vorbeigehenden Menschen in die Augen zu sehen und so ihr Mitleid hervorzulocken.

Niemand hätte sich vorstellen können, dass Paul einmal so enden würde; er selbst am allerwenigsten. Paul wusste immer, was er wollte, und seine Ziele verfolgte er konsequent, ohne sich beirren zu lassen, und er erreichte sie auch. Er hatte durchaus viele Interessen, probierte sich aus, aber nie verzettelte er sich, nie dauerte es lange, bis er Klarheit hatte, wo es langgehen sollte. Alles andere ließ er links liegen.

Seine schulischen Leistungen waren nicht überdurchschnittlich, weil er sich ganz auf das für ihn Relevante konzentrierte. Mathe, Physik und Musik waren seine absoluten Stärken, Fremdsprachen betrachtete er als notwendig, da er schon mit fünfzehn wusste, dass er Ingenieur werden wollte. Solange es im Deutschunterricht um Literatur ging, war er dabei, langweilte sich allerdings des Öfteren, da er einige Romane schon aus der Bibliothek seines Vaters kannte, eines Geschichtsprofessors.

In Sozialwissenschaften und Erdkunde reichte es nicht immer für ein ausreichend, und in Geschichte strengte er sich nur seinem Vater zu Liebe etwas mehr an. Der musste früh einsehen, dass seine Hoffnung, Paul könne einmal in seine Fußstapfen treten, sich nicht erfüllen würde. Da obsiegten eindeutig die Gene seiner Mutter.

Was er aber von seinem Vater geerbt hatte, war die Liebe zur klassischen Musik. Er hörte wenige der in der Schule populären Bands; vor allem die bei den Mädchen fanatisch verehrten Boygroups empfand er als seichte musikalische Belästigung, und wieso Nena, DAF und Ideal so erfolgreich waren, blieb ihm ein Rätsel. Metal, Hip-Hop und Techno waren ihm ein akustisches Gräuel. Die avantgardistischen Alben von Kraftwerk und Brian Eno hingegen faszinierten ihn eine Zeit lang, ebenso wie die verschiedenen Spielarten der Neuinterpretation klassischer Werke von Jacques Loussier über Nice und Exception bis Emerson, Lake and Palmers »Pictures at an Exhibition«, dessen Entdeckung er einem aufgeschlossenen Musiklehrer verdankte.

Seine Eltern machten ihn schon früh mit Opern bekannt; die Aufführung von »Hänsel und Gretel« war eines seiner unvergesslichen Kindheitserlebnisse, und die elterliche Wohnung war eigentlich immer erfüllt von Symphonien und Arien, von orchestralem Blütenzauber, der ihn betörte, von Stimmen, die ihn erschaudern ließen, und von Libretti, die ihn gefangen nahmen, deren Sinn sich ihm allerdings erst viel später erschloss.

Die Workout-Truppe lässt sich von basslastigem Getöse beschallen, aber sie machen ohnehin nicht den Eindruck, als hörten sie zu. Für sie ist es keine Musik; es ist einfach nur halb wahrgenommene Geräuschkulisse. Ewige Wiederholung als Kunstprinzip.

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