Laura Wieser - Ayurveda - Körper und Geist durch die traditionelle indische Heilkunst ins Gleichgewicht bringen

Die drei Doshas Die drei Doshas Wie weiter oben beschrieben, rückt das ayurvedische Heilsystem den individuellen Organismus des Menschen in seiner Ganzheit in den Mittelpunkt. Es gibt daher nicht einen Weg, gesund und in Balance zu leben, sondern je nach Typ braucht jeder Mensch andere Mittel, um im Gleichgewicht gesund zu leben. Damit wird dem individuellen physischen und energetischen Körper, sowie dem Charakter eines Menschen besonderer Raum gegeben. In Ayurveda gibt es dafür drei verschiedene Typen, die drei Doshas. Dosha bedeutet in etwa der “beeinflussende Faktor”: ● Vata ● Pitta ● Kapha Diese drei Typen leiten sich aus den fünf Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther (Raum) ab. Die Doshas sind eine Art elementare Regelkraft, denen körperliche und energetische Charakteristika detailreich zugeordnet sind. Sie setzen sich aus folgenden Elementen zusammen: ● Vata: Luft & Raum ● Pitta: Feuer & Wasser ● Kapha: Wasser & Erde Jeder Mensch hat alle drei Doshas in sich. Wenn sich diese drei Typen im Gleichgewicht befinden, ist man laut ayurvedischer Medizin gesund. Gibt es eine Dysbalance zwischen den drei Doshas, kann das die Ursache für Unwohlsein und Erkrankungen sein. Daher ist das Ziel von Ayurveda, diese drei Typen auszubalancieren und in Einklang miteinander sowie mit den Elementen der Natur zu bringen. Insgesamt gibt es sieben verschieden Typen: ● Vata ● Pitta ● Kapha ● Vata-Pitta ● Pitta-Kapha ● Kapha-Vata ● Vata-Pitta-Kapha Um den ganzheitlichen, individuellen Ansatz von Ayurveda zu verstehen, werden gleich zu Beginn die verschiedenen Doshas erklärt. Nach diesem Grundlagenwissen scheint es einfacher, die weiter folgenden Themen zu verstehen.

Vata - der luftige Typ

Pitta - der feurige Typ

Kapha - der Fels in der Brandung

Der Dosha Test: Welcher Typ bin ich?

Dosha-Ausgleich

Der Schlüssel zu ganzheitlicher Gesundheit

Agni eins, das körperliche Verdauungsfeuer

Agni im Tagesrhythmus

Ama und die Vermeidung von Krankheiten

Agni zwei, das mentale Verbrennungsfeuer

Agni eins wieder in Balance bringen

Bewusstsein für eine Agni Dysbalance

Die Prinzipien der ayurvedischen Ernährungslehre

Die Basis ayurvedischer Küche

Ghee

Gewürze in der Ayurvedischen Küche

Gewürze für die Dosha-Typen

Kräuterarten und was sie bewirken

Ernährung nach Ayurveda

Verwendete und „verbotene“ Lebensmittel, günstige und weniger vorteilhafte Nahrungsmittelkombinationen

Ayurveda und die Jahreszeiten

Schlank mit Ayurveda

Entgiften nach Ayurveda

Verdauungstees

Sonstige hilfreiche Ernährungstipps

Vata in Balance bringen

Pitta in Balance bringen

Kapha in Balance bringen

Panchakarma

Body-Mind-Connection für ganzheitliche Gesundheit

Yogapraxis als verbindende Praxis von Körper und Geist

Unterschiedliche Yogastile - Was ist geeignet?

Pranayama - der Atem und die Gesundheit

Die Ujjayi Atemtechnik

Atmung und die Doshas

Geistige Reinigung durch Meditation

Massage

Ayurveda-Kuren

Ama-Kur für zu Hause

Detox-Kur mit Tee

Sonstige Ayurveda-Kuren

Wie Ayurveda die Gesundheit fördert und zur Heilung beitragen kann

Das Gesundheitsverständnis nach Ayurveda

Möglichkeiten und Grenzen der Ayurveda-Medizin

Heilung und unterstützende Behandlung durch Ayurveda

Abschlusswort

Ayurveda ist bereits tausende Jahre alt, dennoch erfreut sich dieses alte Heilsystem an nie da gewesenem Interesse und Beliebtheit. Es scheint, als ob immer mehr Menschen nicht mehr mit der Lebensweise in den entwickelten Industrieländern zurechtkommen. Die stark verarbeiteten, nährstofflosen Lebensmittel verursachen Unverträglichkeiten und Krankheiten. Jobs, die Menschen mindestens acht und mehr Stunden täglich an einen Schreibtisch fesseln, erzeugen chronische Schmerzen. Ständige Informationsüberflut und pausenlose Reize treiben die Menschen in Erschöpfungszustände. Tief im Inneren spüren viele, dass sie von einem Leben in Einklang mit der Natur weit entfernt sind, vielleicht vermissen sie es sogar.

So suchen mehr und mehr Menschen Hilfe bei ihren Gesundheitsprobleme in der alten, naturverbundenen Heilwissenschaft Ayurveda und finden durch den ganzheitlichen Ansatz Antworten auf viele Fragen. Doch darüber hinaus beginnen sie wieder, sich mit ihrem Körper und Geist zu verbinden und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was einem selbst wirklich guttut.

Dieses Buch soll einen unkomplizierten Einblick in das unendliche Wissen des Ayurvedischen Systems geben (das über die Jahrtausende bereits Millionen Seiten gefüllt hat). Es soll zum Entdecken und Ausprobieren anregen. So werden viele Themenbereiche erwähnt und erklärt, um dem Leser Wissen und gleichzeitig einen Ausblick zu geben, wieviel es hier noch zu erfahren gibt.

Ein schönes Lesevergnügen!

Wer möchte nicht so lange wie möglich gesund sein und trotzdem das Leben ohne Verbote und Diäten genießen? Bisher schien es jedoch, als müsse man sich entscheiden. Entweder möchte man lange gesund leben, allerdings sei das verbunden mit Diäten, Verboten und Zügelungen, oder man möchte das Leben genießen und sich etwas gönnen, dann wäre jedoch die Wahrscheinlichkeit hoch, nicht das ganze Leben lang gesund zu bleiben.

Ayurveda, die Jahrtausende alte Wissenschaft zeigt, wie man möglichst lange gesund bleiben kann, ohne sich selbst zu quälen. Es geht vielmehr um Selbstliebe und Einklang wie auch um die Individualität des Menschen, die an ganz zentraler Stelle steht. Anhand dessen wird herausgefunden, was der individuelle Organismus braucht, um in seinem Gleichgewicht zu sein und der Mensch dadurch zu ganzheitlicher Zufriedenheit, Gesundheit und zu Wohlbefinden findet.

Genau das macht Ayurveda so einzigartig. Es ist eine sanfte, präventive Heilwissenschaft deren Ziel es ist, Balance herzustellen. Es wird dabei keinen allgemein gültigen Regeln gefolgt, um Symptome von Krankheiten zu bekämpfen.

Vielmehr geht es darum, mit Besonnenheit und Akzeptanz die Individualität eines jeden Menschen und seines Organismus anzunehmen, zu schätzen und auch entsprechend zu pflegen. Durch präventive Methoden soll der Organismus in seinem Gleichgewicht bleiben oder, sofern er im Ungleichgewicht ist, schnellstmöglich wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Denn man geht davon aus, dass falsche Ernährung und damit in Zusammenhang stehender schlechter Stoffwechsel die Ursache vieler Krankheiten sind.

Ayurveda arbeitet mit drei verschiedenen Typen, auch “Doshas” genannt. Anhand dieser Kategorisierung werden wesentliche Komponenten bestimmt, wie etwa Ernährung, Charaktereigenschaften, Energie, Bewegung uvm. Es handelt sich um einen vielfältigen, ganzheitlichen und doch einfachen Ansatz. Beispielsweise bezieht sich das Thema nicht ausschließlich auf Lebensmittel, sondern auch auf den Biorhythmus, den Tagesablauf, die Jahreszeiten, die Herkunft der Nahrung, die Zubereitung und vieles mehr. Dies zeigt bereits, dass Ayurveda eine Lebensweise mit starkem Bezug zu unserer Natur ist. Eine der ältesten Wissenschaften, die mit all ihren Säulen heute aktueller ist denn je.

Ayurveda bedeutet übersetzt „die Wissenschaft des Lebens“.

“Ayur” ist das lange Leben, “Veda” ist die Wissenschaft bzw. das Wissen. Es wird angenommen, dass Ayurveda vor ca. 5.000 Jahren im Süden des indischen Kontinents entstanden ist. Die alten indischen Heiligen, auch Rishis genannt, haben die Natur, ihre Rhythmen und deren heilende Wirkung beobachtet. Die Erkenntnisse daraus wurden zuerst mündlich an die nächsten Generationen weitergegeben, bevor man daraus die heiligen Schriften, genannt “Vedas” verfasste. Anfangs beschrieb man Palmenblätter, um das Wissen festzuhalten. So entstand das älteste Heilsystem der Welt, das über Jahrtausende weiterentwickelt wurde und bis in die moderne Gegenwart angewandt und praktiziert wird. Heute gibt es in jeder größeren Stadt Indiens private ayurvedische Einrichtungen und zumindest ein öffentliches ayurvedisches Krankenhaus. Immer wieder lassen sich Menschen aus dem Westen dort behandeln, vor allem dann, wenn ihnen die Schulmedizin nicht mehr helfen kann.