Wilfried Metsch - Die Kunst des Aufstands

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Erstaunlicherweise existiert bisher keine umfassende Darstellung der militärischen Aufstandstheorie bei ­Engels und Marx. Wilfried Metsch zeichnet deshalb ihre ausführlichen Analysen von ­Revolutionsversuchen der Arbeiterbewegung nach und kommt zu einem über­raschenden Ergebnis: Engels entwickelt in seinen ­letzten Lebensjahren eine «neue revolutionäre Taktik», um angesichts der asymmetrischen Kampfbedingungen die Revolution erfolgreich durchzuführen. Er fordert nicht nur, dass die Revolutionierung der Armee/Streitkräfte unbedingte ­Voraussetzung der proletarischen Insurrektion ist, ­sondern dass der Anstoß zum Aufstand direkt vom revolutionierenden Militär ausgehen muss. So erst wird der Weg frei für Demonstrationen und Generalstreik – ohne Gefahr zu laufen, brutal niedergeschossen zu werden. Die Oktoberrevolution 1917, aber auch die Novemberrevolution 1918 bestätigen Engels' Ansichten.
Ebenso zeigt Metsch, dass Engels und Marx – lange vor Lenin und Mao Tse Tung – eine umfassende Guerilla-Theorie für antiimperialistische Befreiungskriege entwickelten. Nicht zuletzt wird gezeigt, wie hellsichtig Friedrich Engels die Bedingungen und Revolutionsfolgen eines drohenden Weltkrieges antizipiert.

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In der Pfalz und in Baden kämpfte unter dem Kommando von August von Willich, einem Mitglied des Bundes der Kommunisten, eine Freischärlerbrigade von rund 600 bis 800 Mann, der sich Engels am 13. 6. 1849 anschloss.

»Die Gelegenheit, ein Stück Kriegsschule durchzumachen«, 167wollte er nicht versäumen. Die Kräfte der Gegenrevolution schickten zwei preußische Armeekorps unter dem Kommando des Prinzen von Preußen, dem späteren Kaiser Wilhelm I., sowie ein Bundeskorps zur Unterdrückung der badischen Insurrektion. Sie »rückten in Gewaltmärschen gegen die aufständischen Gebiete vor. Die 36 000 Mann starke konterrevolutionäre Armee fegte in einer Woche aus der Pfalz die 8000−9000 Aufständischen hinaus, die sie besetzt hielten (…) Die revolutionäre Armee setzte sich jetzt nur aus den bewaffneten Kräften Badens zusammen, die etwa 10 000 Mann Linientruppen und 12 000 Freiwillige zählten. Nach sechs Wochen Kampf auf offenem Felde waren die Reste der aufständischen Armee gezwungen, sich in die Schweiz zurückzuziehen … Im Verlauf dieses letzten Feldzugs war Engels Adjutant des Obersten Willich, des Kommandeurs eines Korps aus kommunistischen Freischärlern. Er nahm an drei Gefechten und an der letzten Entscheidungsschlacht an der Murg teil«, schreibt Engels 1885 über sich. 168

In der Schrift »Die deutsche Reichsverfassungskampagne« 169schildert Engels im Kapitel »Für Republik zu sterben!« auf 35 Seiten seine Kampferfahrungen als asymmetrischer Kämpfer gegen die preußische Militärübermacht.

Die mangelnde Kampfstärke der badischen Revolutionsarmee (zu wenig Soldaten/kaum Offiziere/Waffen/Munitionsmangel/schlechte Organisation/Disziplin usw.) und die nicht nur zögerliche, sondern bremsende Politik der bürgerlichen Revolutionsregierung führten zur Niederlage des Aufstandes. Zwar kämpften die Freischaren erbittert gegen die preußische Militärmacht, doch am 12. Juli 1849 mussten die restlichen revolutionären Truppen – unter ihnen Engels – ins Schweizer Exil ausweichen. Die letzte revolutionäre Festung Rastatt (etwa 6000 Revolutionskämpfer) kapitulierte am 23. Juli. Danach etablierte Preußen bis 1851 eine brutale Besatzungsherrschaft in Baden mit standrechtlichen Erschießungen (mehrere Dutzend), unzähligen Zuchthausstrafen, Verhaftungen und Geldstrafen, sodass es zu einer massiven Auswanderung von Badenern (insbesondere nach Amerika) kam.

Diese Kampferlebnisse und das brutale Vorgehen des preußischen Militärs (»Kartätschenprinz«) prägten Engels. In den nächsten beiden Jahren verfasste er zwei Arbeiten – »Die deutsche Reichsverfassungskampagne« und »Revolution und Konterrevolution« –, um die Schwächen und Unzulänglichkeiten der Revolution nicht nur in politischer, sondern gerade auch in militärischer Hinsicht aufzuzeigen. Schonungslos kritisiert er die Fehler und Schwächen der badischen Revolutionsarmee. Um diese zukünftig zu vermeiden, beginnt Engels Ende 1850 mit dem systematischen Studium des Militärwesens. So schreibt Marx 1859 an Lassalle:

»Engels hat, seit er sich an der badischen Kampagne beteiligt, aus den Militaribus sein Fachstudium gemacht.« 170

Zeitlebens wird er umfangreiche und systematische kriegs- und militärwissenschaftliche Studien betreiben, weshalb ihn seine Freunde und Kampfgefährten scherzhaft »General« rufen und er sich selbst ironisch, aber treffend »als Repräsentant des großen Generalstabs der Partei« 171versteht.

So schreibt er 1851 an Joseph Weydemeyer: »Ich habe (…) angefangen Militaria zu ochsen«, und »wenn man das Ding nicht systematisch betreibt, so kommt man zu nichts Ordentlichem«. So will er »theoretisch einigermaßen mitsprechen«, da die »enorme Wichtigkeit, die die partie militaire bei der nächsten Bewegung bekommen muß«, 172militärisch kompetente Arbeiterführer erfordert. Engels las nicht nur Klassiker der Militärtheorie wie Jomini und Clausewitz, sondern in den nächsten Jahrzehnten mehrere hundert Bücher dieses Genres. 173

Engels’ Anspruch war immer, »damit wenigstens einer vom ›Zivil‹ ihnen [den Offizieren] theoretisch die Stange halten kann«, wie er 1851 in einem Brief an Karl Marx schreibt. 174Noch 1893, zwei Jahre vor seinem Tod, sieht er seine Lebensaufgabe darin, »zu beweisen, daß wir beim Militär auch etwas gelernt haben.« 175

Die neuen Kampfkonditionen im späten 19. Jahrhundert

Marx und Engels analysieren nach dem Ende des Revolutionszyklus 1848/49 eingehend die Entwicklungen im Kriegswesen. So studieren sie intensiv den Krimkrieg, den amerikanischen Bürgerkrieg, die deutschen Einigungskriege und natürlich den Aufstand der Pariser Kommune 1871.

Sie kritisieren in militärischer Hinsicht den Aufstand der Pariser Kommune von 1871, weil man nicht nach den Kampfregeln, der Kunst des Aufstandes handelte. Aufgrund der Niederlage der französischen Armee im deutsch-französischen Krieg ergaben sich zunächst hervorragende Bedingungen für einen proletarischen Aufstand:

»Durch die Belagerung war Paris die Armee losgeworden, die durch eine hauptsächlich aus Pariser Arbeitern bestehende Nationalgarde ersetzt wurde. Nur dank dieser Lage war die Erhebung des 18. März möglich geworden.« 176Und »Paris in Waffen, das war die soziale Revolution in Waffen«. 177

Im April 1871 schreibt Marx an Wilhelm Liebknecht: »Es scheint, daß die Pariser unterliegen (…), weil sie törichterweise den Bürgerkrieg nicht eröffnen wollten (…), um nicht den Schein usurpatorischer Gewalt auf sich haften zu lassen.« Sie »verloren kostbare Momente« und gaben den Gegnern »die Zeit zur Konzentration der Kräfte«. 178Der Verlust der Initiative, also Defensive statt Offensive, provoziert die Niederlage. Es blieb den Kommunarden nur die passive Verteidigung der Stadt mittels eines Barrikadensystems. Schon die Revolution von 1848/49 hatte die Schwachpunkte der defensiven Barrikadenkampfweise offengelegt. Wütend antwortet Engels Carlo Terzaghi im Januar 1872: »Es war der Mangel an Zentralisation und Autorität, der die Pariser Kommune das Leben gekostet hat. Machen Sie mit der Autorität usw. nach dem Siege, was Sie wollen, doch für den Kampf müssen wir alle unsere Kräfte zusammenballen und sie auf denselben Angriffspunkt konzentrieren.« 179Den Phrasen-Revolutionären schreibt er ins Stammbuch: »ich kenne nichts Autoritäreres als eine Revolution, und wenn man seinen Willen den anderen mit Bomben und mit Gewehrkugeln aufzwingt, wie in jeder Revolution, dann scheint mir, daß man Autorität ausübt.« 180

Da sich die Kommune auf die Verteidigung der Stadt beschränkte, gab sie der Reaktion Zeit und Gelegenheit, aus ganz Frankreich Truppen, Gendarmen und Polizeisergeanten zusammenzuziehen. Bismarck übergab sogar »gefangene französische Truppen«, 181um der französischen Bourgeoisie die Rückeroberung von Paris zu ermöglichen. Die Überlegenheit dieser professionellen Streitmacht über die Arbeitermiliz war offenkundig. Eine Woche lang leisteten die Nationalgarde und das Volk von Paris in den Arbeiterdistrikten erbitterten Widerstand auf den Barrikaden.

Die militärische Niederwerfung der Pariser Kommune durch die überlegenen Kräfte der Gegenrevolution endete in einem schrecklichen Blutbad: Nach Beatrice Heuser wurden über 10 000 Communards während der Kämpfe getötet und weitere 25 000−30 000 später exekutiert. 182Tausende wurden deportiert oder ins Gefängnis geworfen.

Diese Erfahrung der blutigen Unterdrückung der Pariser Kommune schwebt immer im Hintergrund, wenn Marx und Engels zukünftig warnen vor a) unvorbereiteten und zu frühen Aufstandsversuchen der Arbeiterbewegung, aber auch b) vor opportunistischen/reformistischen Strömungen in der Arbeiterbewegung, die den bestehenden Staat nicht als Klassenstaat, sondern als neutrale Institution ansehen, der bruchlos für die soziale Emanzipation benutzbar sei.

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