Wilfried Metsch - Die Kunst des Aufstands

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Erstaunlicherweise existiert bisher keine umfassende Darstellung der militärischen Aufstandstheorie bei ­Engels und Marx. Wilfried Metsch zeichnet deshalb ihre ausführlichen Analysen von ­Revolutionsversuchen der Arbeiterbewegung nach und kommt zu einem über­raschenden Ergebnis: Engels entwickelt in seinen ­letzten Lebensjahren eine «neue revolutionäre Taktik», um angesichts der asymmetrischen Kampfbedingungen die Revolution erfolgreich durchzuführen. Er fordert nicht nur, dass die Revolutionierung der Armee/Streitkräfte unbedingte ­Voraussetzung der proletarischen Insurrektion ist, ­sondern dass der Anstoß zum Aufstand direkt vom revolutionierenden Militär ausgehen muss. So erst wird der Weg frei für Demonstrationen und Generalstreik – ohne Gefahr zu laufen, brutal niedergeschossen zu werden. Die Oktoberrevolution 1917, aber auch die Novemberrevolution 1918 bestätigen Engels' Ansichten.
Ebenso zeigt Metsch, dass Engels und Marx – lange vor Lenin und Mao Tse Tung – eine umfassende Guerilla-Theorie für antiimperialistische Befreiungskriege entwickelten. Nicht zuletzt wird gezeigt, wie hellsichtig Friedrich Engels die Bedingungen und Revolutionsfolgen eines drohenden Weltkrieges antizipiert.

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1895 konstatiert Engels im Rückblick auf die 48/49er-Revolutionen: Trat die »Bürgerwehr von vornherein gegen den Aufstand« an, »wurde dieser auch besiegt«. 151

Für Engels ist die asymmetrische Ausgangslage einer Arbeiterinsurrektion allerdings Ansporn, immer wieder über die Gewaltfrage im Revolutionsprozess nachzudenken.

Die Regeln der Kunst des proletarischen Aufstands

Die seriöse Abwägung der Chancen und Risiken eines Aufstands ist nur die eine Seite der Medaille. Ebenso notwendig ist die Fähigkeit, die Kampfhandlungen zu organisieren und die Kämpfenden in Gefechten taktisch zu führen.

1852 fasst Engels in der Broschüre »Revolution und Konterrevolution in Deutschland«, basierend auf den Erfahrungen der Revolutionen seiner Zeit, seine Ansichten zur Kampfführung zusammen:

So wie der Krieg ist »der Aufstand eine Kunst (…) und gewissen Regeln unterworfen, deren Vernachlässigung zum Verderben der Partei führt, die sich ihrer schuldig macht. Diese Regeln, logische Schlußfolgerungen aus dem Wesen der Parteien und Verhältnisse (…) sind klar und einfach.« 152

Diese Regeln sind: 153

–Man darf »nie mit dem Aufstand spielen, wenn man nicht fest entschlossen ist, alle Konsequenzen des Spiels auf sich zu nehmen.«

–»Der Aufstand ist eine Rechnung mit höchst unbestimmten Größen, deren Wert sich jeden Tag ändern können.«

–Die »Kräfte des Gegners haben alle Vorteile der Organisation, der Disziplin und der hergebrachten Autorität auf ihrer Seite« – Asymmetrie der Kräfte.

–»kann man ihnen nicht mit starker Überlegenheit entgegentreten, so ist man geschlagen und vernichtet«

–»hat man einmal den Weg des Aufstands beschritten, so handle man mit der größten Entschlossenheit und ergreife die Offensive. Die Defensive ist der Tod jedes bewaffneten Aufstands«

–»Überrasche deinen Gegner, solange seine Kräfte zerstreut sind«

–»sorge täglich für neue, wenn auch noch so kleine Erfolge; erhalte dir das moralische Übergewicht, das der Anfangserfolg der Erhebung dir verschafft hat; ziehe so die schwankenden Elemente auf deine Seite, die immer dem stärksten Antrieb folgen und sich immer auf die sichere Seite schlagen«

–»Zwinge deine Feinde zum Rückzug, noch ehe sie ihre Kräfte gegen dich sammeln können«

–»Um mit den Worten Dantons, des größten bisher bekannten Meisters revolutionärer Taktik zu sprechen: de l’audace, de l’audace, encore de l’audace«

An anderen Stellen ergänzt er:

–»Im Krieg, und besonders im revolutionären Krieg, ist die Schnelligkeit des Handelns, bis ein entscheidender Erfolg errungen, die oberste Regel« 154

–»[…] in der Revolution wie im Krieg ist es immer notwendig, dem Feind die Spitze zu bieten, und wer angreift, ist im Vorteil.« 155

–Der Aufstand darf nie zum Stillstand kommen. Man hat ihn »ohne einen Augenblick zu zaudern, weiterzutragen«. 156

–Ferner muss man »die Macht der Insurrektion zentralisieren« 157

–»(…) und in der Revolution wie im Kriege ist es unbedingt notwendig, im entscheidenden Augenblick alles zu wagen, wie die Chancen auch stehen mögen. Es gibt keine einzige erfolgreiche Revolution in der Geschichte, die nicht die Richtigkeit dieser Axiome beweist.« 158

Unschwer erkennt man, dass diese Kampfführungsregeln stark von der damals vorherrschenden napoleonischen Kriegsführung abgeleitet sind: energische Offensive, zahlenmäßige Überlegenheit im Gefecht, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Überraschung und Wagemut. 159

Gelingt den Insurgenten die Formierung einer revolutionären Armee, spricht nichts dagegen, nach diesen Prinzipien zu handeln. Aber die Anwendung dieser Kampfregeln setzt die Konstituierung/Existenz einer proletarischen Garde oder Armee des Proletariats voraus – dies stellt das eigentliche Problem dar.

Historischer Exkurs: Engels als asymmetrischer Kämpfer

Friedrich Engels befasste sich nicht nur theoretisch mit der Kunst des Aufstands und des Krieges, sondern nahm auch 1849 an den bewaffneten Kämpfen der Revolution teil. Da Engels seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger bei der 12. Kompanie der Gardeartilleriebrigade in Berlin abgeleistet hatte, war es nur konsequent, dass er seine beim Militär praktisch erworbenen Kenntnisse in die Aufstandsbewegung einbrachte.

Zunächst engagierten sich Marx und Engels als führende Mitglieder des »Bundes der Kommunisten« für den Erfolg der Revolution mit der Herausgabe der »Neuen Rheinischen Zeitung«, dem Zentralorgan der Linken. Kurz vor Ausbruch der Märzrevolution 1848 verfasste Marx das »Manifest der Kommunistischen Partei« und formulierte auf dieser Basis als Flugschrift die »Forderungen der kommunistischen Partei in Deutschland«. Auf diese Weise wollten sie direkten Einfluss auf Inhalte und Verlauf der antifeudal-bürgerlichen Revolution in Deutschland nehmen.

Die von der Paulskirchenversammlung in Frankfurt am Main, dem ersten frei gewählten gesamtdeutschen Parlament, am 28. März 1849 »beschlossene und im Reichsgesetzblatt publizierte Verfassung war nach dem Verständnis der Nationalversammlung geltendes Recht«. 160Nachdem aber der preußische König diese demokratische Verfassung am 28. April 1849 definitiv abgelehnt hatte, erstarkte die Konterrevolution. Dagegen entstand nun in der Revolution »eine dritte Aufstandsbewegung, welche die Verwirklichung der Reichsverfassung zum Programm hatte und deshalb unter dem Namen ›Reichsverfassungskampagne‹ in die Geschichtsschreibung eingegangen ist.« 161Militante bewaffnete Volksbewegungen zum Schutz der Nationalversammlung und der Reichsverfassung entwickelten sich in mehreren Städten sowie einigen Regionen Deutschlands. Über den »Erfolg der Bewegung in einem Einzelstaat« entschied jedoch »die Haltung des Militärs«. 162In Dresden (Sachsen) konnten sich die Revolutionäre »auf 3000 wirkliche Kämpfer« und zuziehende »6000« stützen. Diese »waren jedoch zu zwei Dritteln unbewaffnet und kaum einsatzfähig.« 163Loyale preußische Armeeeinheiten marschierten am 5. Mai in Dresden ein, am 9. Mai war der Kampf entschieden. »Mit modernen Zündnadelgewehren und reichlich Artillerie ausgerüstet, waren die preußischen Truppen weit überlegen; 31 gefallenen Soldaten und 97 verwundeten standen rd. 250 Gefallene und 400 Verwundete unter den Revolutionären gegenüber.« 164Die anschließende brutale Verfolgung der Aufständischen mit 6000 Anklagen und 727 längere Zuchthausstrafen (laut Siemann) hatte eine abschreckende Wirkung auf das übrige Deutschland.

Engels beteiligte sich in der Stadt Elberfeld und Umgebung, seiner Heimatregion, am Kampf gegen das preußische Militär. Am 11. und 12. Mai 1849 übergab ihm die militärische Kommission des Sicherheitsausschusses der Stadt das Kommando über die Barrikadenbefestigungen und die Artillerie mit einigen Kanonen. 165Energisch versuchte er, Waffen und Munition zu besorgen, um die Elberfelder Arbeiter zu bewaffnen. Als er reaktionären Bürgerwehren durch Überrumpelung die Waffen abnahm und an verlässliche Arbeiter verteilte, überspannte er die Geduld der Elberfelder Bourgeoisie, die eine »rote Republik« 166fürchtete. Am 14. 5. verlangte sie seine Entfernung aus der Stadt. Engels floh nach Köln, wo gegen ihn wegen Teilnahme am Aufstand am 17. 5. ein Haftbefehl erlassen wurde.

Am 19. Mai verbot die Regierung die »Neue Rheinische Zeitung«, deren Chefredakteur Karl Marx war. Die letzte Kölner Ausgabe der Zeitung erschien ganz in rote Farbe getaucht. Die Wege von Marx und Engels trennten sich in den nächsten Wochen. Während Marx im Ausland den Widerstand organisierte, schloss sich Engels dem bewaffneten badisch-pfälzischen Aufstand zum Schutze der demokratischen Reichsverfassung der Paulskirche an. Dort gab es günstige Bedingungen für den antipreußischen Widerstand, da in Baden die große Mehrheit der einfachen Soldaten der badischen Armee revoltierte und eine bürgerliche revolutionäre Regierung nach der Flucht des Fürstenhauses gebildet wurde.

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