Wilfried Metsch - Die Kunst des Aufstands

Здесь есть возможность читать онлайн «Wilfried Metsch - Die Kunst des Aufstands» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Kunst des Aufstands: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Kunst des Aufstands»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Erstaunlicherweise existiert bisher keine umfassende Darstellung der militärischen Aufstandstheorie bei ­Engels und Marx. Wilfried Metsch zeichnet deshalb ihre ausführlichen Analysen von ­Revolutionsversuchen der Arbeiterbewegung nach und kommt zu einem über­raschenden Ergebnis: Engels entwickelt in seinen ­letzten Lebensjahren eine «neue revolutionäre Taktik», um angesichts der asymmetrischen Kampfbedingungen die Revolution erfolgreich durchzuführen. Er fordert nicht nur, dass die Revolutionierung der Armee/Streitkräfte unbedingte ­Voraussetzung der proletarischen Insurrektion ist, ­sondern dass der Anstoß zum Aufstand direkt vom revolutionierenden Militär ausgehen muss. So erst wird der Weg frei für Demonstrationen und Generalstreik – ohne Gefahr zu laufen, brutal niedergeschossen zu werden. Die Oktoberrevolution 1917, aber auch die Novemberrevolution 1918 bestätigen Engels' Ansichten.
Ebenso zeigt Metsch, dass Engels und Marx – lange vor Lenin und Mao Tse Tung – eine umfassende Guerilla-Theorie für antiimperialistische Befreiungskriege entwickelten. Nicht zuletzt wird gezeigt, wie hellsichtig Friedrich Engels die Bedingungen und Revolutionsfolgen eines drohenden Weltkrieges antizipiert.

Die Kunst des Aufstands — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Kunst des Aufstands», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Absurdität und Gefährlichkeit dieser Auffassung zeigen sich schlaglichtartig, wenn man sich vergegenwärtigt, dass dem deutschen Faschismus eine hochentwickelte kapitalistische Produktionsstruktur zugrunde lag und keine günstigen Chancen für eine friedliche und humane Transformation vorlagen. Reformisten setzen Hochkapitalismus (ökonomisches System) automatisch mit demokratischem Rechtsstaat (politischem System) gleich, den die Lohnabhängigen über parlamentarische Mehrheiten – ohne dass es zu gewaltförmigen Auseinandersetzungen kommt – in ihrem Interesse umgestalten können. Diese naive und unrealistische Position besiegelte das Schicksal der deutschen Sozialdemokratie 1933, denn unter Hinweis auf den deutschen Hochkapitalismus und seine angeblich naturnotwendig demokratische Form präferierte man weiterhin friedliche Formen des Klassenkampfes, obwohl der deutsche Faschismus diesen Weg längst ad absurdum geführt hatte.

Für Marx und Engels ist nicht der abstrakte Entwicklungsstand des Kapitalverhältnisses einer Gesellschaft, sondern das jeweils vorherrschende politische System des kapitalistischen Staates (sein Repressionsgrad) und die Gewaltintensität der jeweiligen Klassenkampfkonjunktur ausschlaggebend für die Möglichkeit oder Unmöglichkeit eines friedlichen Transformationsprozesses.

Die Arbeiterbewegung in der antifeudal-bürgerlichen Volksrevolution

Die politische Transformation der feudalen Produktionsweise in eine bürgerlich-kapitalistische kann, wie die Geschichte zeigt, in unterschiedlicher Weise erfolgen: als schrittweise Umwandlung (»Reform/Revolution von oben«) oder als revolutionärer Prozess aufständischer Volksmassen. Für letztere beziehen sich Marx und Engels hauptsächlich auf die Französische Revolution von 1789 und die europäischen Revolutionen von 1848/49. Anhand dieser Erfahrungen erteilen sie der Arbeiterbewegung in der antifeudal-bürgerlichen Revolution strategische und taktische Ratschläge.

Da die Republik »die Herrschaftsform der Bourgeoisie«, 64aber auch »die fertige politische Form für die künftige Herrschaft des Proletariats« 65ist, ist es im Eigeninteresse der Arbeiterbewegung, diese Herrschaftsform zunächst im Bündnis mit der Bourgeoisie und dem Kleinbürgertum gegen feudale politische Herrschaftsformen durchzusetzen, denn damit ergibt sich eine günstige »neue Operationsbasis für weitere Eroberungen«. 66Ohne das Erreichen von Versammlungs- und Redefreiheit sowie Grundrechten kann die Arbeiterbewegung »ihre Organisation als kämpfende Klasse nicht herstellen«. 67So ist eine antifeudale »wirkliche Volksbewegung« 68zur Etablierung bürgerlicher Verhältnisse vom Proletariat zu unterstützen, auch wenn es selbst noch »zu schwach (ist), um einen bevorstehenden Sieg des Sozialismus erhoffen zu können.« 69

In »Revolution und Konterrevolution« beschreibt Engels diese Option:

»Die Arbeiterklasse griff zu den Waffen in dem vollen Bewußtsein, daß dieser Kampf in seiner unmittelbaren Zielsetzung nicht ihrer eigenen Sache gelte; sie befolgte jedoch die für sie allein richtige Taktik, keiner Klasse, die (wie die Bourgeoisie im Jahre 1848) auf ihren Schultern emporgestiegen, die Festigkeit ihrer Klassenherrschaft zu gestatten, ohne mindestens dem Kampf der Arbeiterklasse für ihre eigenen Interessen freie Bahn zu eröffnen (…).« 70

Zehn Jahre später formuliert Engels in der Schrift »Die preußische Militärfrage und die deutsche Arbeiterpartei« diesen strategischen Zusammenhang:

»Die Bourgeoisie kann ihre politische Herrschaft nicht erkämpfen, diese politische Herrschaft nicht in einer Verfassung und in Gesetzen ausdrücken, ohne gleichzeitig dem Proletariat Waffen in die Hand zu geben. (…) Konsequenterweise muß sie also das allgemeine, direkte Wahlrecht, Preß-, Vereins- und Versammlungsfreiheit und Aufhebung aller Ausnahmegesetze gegen einzelne Klassen der Bevölkerung verlangen. Dies ist aber auch alles, was das Proletariat von ihr zu verlangen braucht. Es kann nicht fordern, daß die Bourgeoisie aufhöre, Bourgeoisie zu sein, aber wohl, daß sie ihre eigenen Prinzipien konsequent durchführe. Damit bekommt das Proletariat aber auch alle die Waffen in die Hand, deren es zu seinem endlichen Siege bedarf. Mit der Preßfreiheit, dem Versammlungs- und Vereinsrecht erobert es sich das allgemeine Stimmrecht, mit dem allgemeinen, direkten Stimmrecht, in Vereinigung mit den obigen Agitationsmitteln, alles übrige. Es ist also das Interesse der Arbeiter, die Bourgeoisie in ihrem Kampfe gegen alle reaktionären Elemente zu unterstützen, solange sie sich selbst treu bleibt «. 71

Nach der Erringung der Republik und mit der Teilhabe/Herrschaft des Bürgertums an der Macht endet dieses Zweckbündnis jedoch. Die Arbeiterklassenbewegung bildet sofort die »neue Opposition«, 72da »es unser Interesse und unsere Aufgabe (ist), die Revolution permanent zu machen, solange bis alle mehr oder weniger besitzende Klassen von der Herrschaft verdrängt sind.« 73

Allerdings existieren in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erst »Plebejer, die Anfänge des späteren Proletariats« 74oder das »Vorproletariat«. 75Die eigentlichen und »geborne[n] Repräsentanten des revolutionären Sozialismus wie die Arbeiter der Großindustrie« 76erscheinen erst mit der kapitalistischen industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diesen Unterschied in den Konstituierungsbedingungen des Proletariats gilt es zu beachten: Je entwickelter der Kapitalismus und sein Zwillingsbruder Arbeiterklasse, desto geringer ist aufgrund des Antagonismus ihrer Interessen die Wahrscheinlichkeit eines echten Bündnisses von Bourgeoisie und Arbeiterbewegung gegen feudale Gesellschaftsverhältnisse.

Grundsätzlich waren die frühen antifeudal-bürgerlichen Revolutionsbewegungen »geleitet, (…) von einer Minorität«, dem Bürgertum, und ihrem Inhalt nach immer noch »Minoritätsrevolutionen«, »selbst wenn die Majorität« (das Volk, die Arbeiter) »dazu mittat«. 77

In der berühmten Ansprache der Zentralbehörde an den Bund der Kommunisten im März 1850 formulieren Marx und Engels anhand der Erfahrungen der Revolutionen von 1848/49 zwei grundlegende Prinzipien für die entstehende Arbeiterklassenbewegung:

1.Die Arbeiter sollen »ihre selbständige Parteistellung sobald wie möglich einnehmen« und sich »keinen Augenblick an der unabhängigen Organisation der Partei des Proletariats irremachen lassen.« 78Sie sollen in revolutionären Zeiten »in der Form von Gemeindevorständen, Gemeinderäten, sei es durch Arbeiterklubs oder Arbeiterkomitees« quasi »eigene revolutionäre Arbeiterregierungen« 79bilden und bei jeder Gelegenheit »ihre eigenen Kandidaten aufstellen, um ihre Selbständigkeit zu bewahren, ihre Kräfte zu zählen, ihre revolutionäre Stellung und Parteistandpunkte vor die Öffentlichkeit zu bringen.« 80

1892 betont Engels in einem Brief an Kautsky diesen zentralen Punkt erneut: »In unserer Taktik steht eins fest für alle modernen Länder und Zeiten: Die Arbeiter zur Bildung einer eignen, unabhängigen und allen bürgerlichen Parteien entgegengesetzten Partei zu bringen.« 81

2.Im Revolutionsprozess »müssen die Arbeiter bewaffnet und organisiert sein«. 82Sie sollen versuchen, »sich selbständig als proletarische Garde, mit selbstgewählten Chefs und eigenem selbstgewählten Generalstabe zu organisieren.« 83»Die Bewaffnung des ganzen Proletariats mit Flinten, Büchsen, Geschützen und Munition muss sofort durchgesetzt (…) werden.« 84Diese bewaffnete proletarische Garde hat unter den »Befehl« der »von den Arbeitern durchgesetzten revolutionären Gemeinderäte zu treten.« 85

1871 betont Marx unter dem Eindruck der Unterdrückung der Pariser Kommune auf einer Rede zum siebenten Jahrestag der Internationalen Arbeiterassoziation: »Die arbeitenden Klassen müßten sich das Recht auf ihre Emanzipation auf dem Schlachtfeld erkämpfen« und »erste Voraussetzung sei eine Armee des Proletariats«. 86

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Kunst des Aufstands»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Kunst des Aufstands» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Kunst des Aufstands»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Kunst des Aufstands» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x