Vreni Amsler - Veza Canetti zwischen Leben und Werk

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Veza Canetti zwischen Leben und Werk: краткое содержание, описание и аннотация

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Viele Geschichten, ja Legenden umranken das Leben von Veza Canetti. Im Zentrum steht dabei meist nicht die Dichterin, sondern ihre Rolle im Leben des viel berühmteren Ehemannes Elias Canetti, dem Literaturnobelpreisträger von 1981. Die erstmalige Erschliessung der Netzwerke von Veza Canetti ergibt eine neue, bislang unbekannte Perspektive auf Leben und Werk der Autorin. Nicht nur hat sie schon vor ihrer Zeit mit Elias Canetti nachweislich in vielen Künstler-, Dichter- und Politikerkreisen Wiens verkehrt, sondern sie war auch in Wien und London als Übersetzerin, Lektorin, Englischlehrerin, Literaturagentin und Ghostwriterin tätig. Der Verlust der Heimat, Flucht und Exil haben Veza Canetti weniger zugesetzt als der Tod von engen Freunden und Verwandten während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Als kleine Sensation kann gewertet werden, dass sie offenbar schon in den zwanziger Jahren Erfolge als Dichterin feiern konnte.

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„An Stefan Zweig

Auf wessen Schoss sie morgen

Ihren Altersschlaf hält

Und ob sie als zahnlose Hur

Dir noch besser gefällt.“ 62

Eine frühe Bekanntschaft von Veza Taubner mit Stefan Zweig – den Carl Zuckmayer als Katalysator für Talente bezeichnet – könnte viele, sehr frühe Kontakte (vor und nach dem Ersten Weltkrieg) von Veza Taubner in der Dichter- und Kunstszene Wiens erklären. „Stefan Zweig war ein ausgesprochener Katalysator: unerschöpflich seine Freude, Menschen, von denen er etwas hielt, zusammenzubringen. So habe ich erst durch ihn Joseph Roth, den er besonders liebte, auch Bruno Walter und Toscanini kennengelernt.“ 63

Stefan Zweig und Alfred Grünewald sind aber durchaus nicht die einzigen Kontakte zur Dichterszene, die die Familie Calderon gepflegt haben muss.

A2.3 Die Geschwister der Mutter Rahel Calderon

Von den sieben Geschwistern von Veza Taubners Mutter Rahel Calderon sind zwei Onkel, Jacques J. und Moritz J. Calderon, sowie die beiden Tanten Olga Hirsch und Camilla Spitz bezüglich der Autorin von Interesse.

A2.3.1 Die Onkel Jacques J. und Moritz J. Calderon

Ein kleines Kuriosum bilden die beiden Söhne von Josef M. Calderon, dem Grossvater von Veza, beide sind in den Adressbüchern der Stadt Wien erst von dem Punkt an aufgeführt, wo sie zur Firma gehören. Es ist anzunehmen, dass die beiden zuvor bei ihren Eltern, Radetzkystrasse 13, gewohnt hatten. Jacques J. Calderon, der bei der Firmengründung 40 Jahre alt ist, heiratet 1900 anlässlich des Eintritts in die Firma des Vaters die 20 Jahre jüngere Sarina Levy. Er wechselt bis zur Aufgabe der Firma nach dem Tod des Vaters 1908 viele Male seine Adresse in Wien. Im Jahr 1911 wandert die inzwischen vierköpfige Familie schlussendlich mit Dienstmädchen und dem Neffen Morris Calderon, dem Bruder von Veza Taubner, nach England aus.

Der zweite, im Jahr 1900 bei der Firmengründung erst 30-jährige Bruder von Rahel Calderon, Moritz J. Calderon, wird in den Firmen-Adressbüchern immer als in Belgrad ansässig bezeichnet, vielleicht handelt es sich um eine Zweigniederlassung oder sogar das ursprüngliche Hauptgeschäft. Seine Heirat mit Sultana, geborene Demajo, wird bei der Israelitischen Kultusgemeinde Wien dadurch nicht verzeichnet und sein Name taucht in den Wiener Adressbüchern nach Aufgabe der Firma nicht mehr auf.

Gleich mehrfach bedeutend ist diese Migration des Onkel Jacques J. Calderon für Veza Taubners weiteres Leben. Elias Canetti schreibt in seinen Unpublizierten Lebenserinnerungen dazu:

„Ihre (Veza Canettis, Anm. va) englischen Verwandten, die sie oft besuchte, wohnten teils in Manchester, teils in London. Wenn sie in Manchester war, wohnte sie in der Burton Road, West Didsbury, in unserer Strasse. Ich hörte aus ihrem Munde dieselben Namen, die ich als die letzten Worte meines Vaters in Erinnerung hatte. Es waren die Namen, die unsere Adresse bildeten und er sagte sie dem kleinen Bruder Georg vor, damit er an ihnen das Sprechen übe. Das Vertrauen, das ich zu ihr fasste, als ich aus ihrem Mund von der Burton Road hörte, kam wie eine Erlösung, es war, als sei der Krieg zuhause zu Ende gegangen, vielleicht hätte ich doch früher schon kommen sollen. Doch blieb es nicht ganz bei dieser Übereinstimmung, in einem Punkte, der sich auf Menschen der Burton Road bezog, gerieten wir aneinander. Sie pflege dort bei einem Bruder ihrer Mutter zu wohnen, der dafür bekannt sei, dass er immer lache. ‚Jacques Calderon mit dem unendlichen Schnurrbart‘, sagte sie und plötzlich sah ich den Mann vor mir, der bei der Gedächtnisfeier für meinen Vater neben den anderen Männern an der Wand unseres Esszimmers stand und lachte. Ich hatte ihn schlagen wollen vor Wut, aber er war viel zu gross für mich, ich rannte weinend aus dem Zimmer und bewahrte ihm ein schreckliches Gedenken. Das sagte ich ihr jetzt und schilderte ihn, in den Jahren seither war das Bild, das ich von ihm hatte, nicht besser, nur böser geworden. Sie suchte mir ein anderes zu geben: er sei ein einfacher Mann, der niemand etwas zu leid tun könne und aus Gutmütigkeit immer lache. Er sei nicht sehr klug, Zureden oder gar trösten, das könne er nicht, darum suche er jede schwierige Situation durch Lachen zu überbrücken, das habe er damals gewiss auch versucht, er sei gar nicht dazu imstande, sich den Ernst und die Trostlosigkeit eines Kindes vorzustellen.“ 64

Die Familie von Elias Canetti migrierte nicht nur im gleichen Jahr, sondern wohnte obendrein in der gleichen Strasse wie Veza Taubners Onkel Jacques J. Calderon. So ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Veza Taubner schon vor dem Ersten Weltkrieg mit der Familie von Elias Canetti in Kontakt gekommen war. Veza Taubner muss sogar direkt von Jacques J. Calderon vom Tod des Vaters von Elias Canetti erfahren haben, wie er selbst in den Unpublizierten Lebenserinnerungen schreibt, und dabei hat sich der Onkel aus der Perspektive von Veza nicht schlecht benommen: „(…) derselbe Mann, den ich für so herzlos halte, habe mit Wärme und Teilnahme davon gesprochen, von ihm habe sie es erfahren und als etwas Unfassbares in Erinnerung behalten. Sie habe sich manchmal seither gefragt, was aus den drei kleinen Kindern ohne Vater geworden sei.“ 65

Über das konkrete Leben von Jacques J. Calderon in England ist hingegen bis anhin wenig bekannt. Sarina Calderon, seine Frau, muss in England zu Reichtum gekommen sein. Als Witwe ihres Mannes oder aus anderen Gründen, ist nicht bekannt. Sarina Calderon-Levy unterstützt bereits vor dem Zweiten Weltkrieg ihre Schwester Alice Asriel-Levy – eine Freundin Veza Canettis – während deren Exil in Paris. Auch muss sie während des Zweiten Weltkriegs weitere Wiener Verwandte und Bekannte, die nach London migriert waren, unterstützt haben, wie beispielsweise ihre Schwester Tony Levy/Wally Loew (beide Namen sind gebräuchlich) oder die Schwägerinnen von Fredl Waldinger, einem gemeinsamen Freund der Familien Calderon, Asriel und Canetti. 66

Sarina Calderon-Levy ist zudem eine Schulfreundin von Olga Schnitzler, der Ehefrau von Arthur Schnitzler. Arthur Schnitzler erwähnt in seinem Tagebuch von 1921 den Besuch von Sarina Calderon-Levy bei seiner Ehefrau. Sarina Calderon sei aus Manchester angereist, um ihrer Schwester Alice Asriel-Levy bei deren Scheidung zu helfen. 67

A2.3.2 Die Schwestern Calderon

Elias Canetti schreibt im Jahr 1990 in den Aufzeichnungen zu Veza Canetti: „Sie wuchs auf unter den vielen Schwestern ihrer Mutter, von denen einige berückende Schönheiten waren. Sie wurde von ihnen verwöhnt.“ 68

Von den mindestens sieben Schwestern Rahel Calderons – wie auf der Todesanzeige 69des Grossvaters verzeichnet – werden von Veza Canetti selbst sowie von Elias Canetti nur zwei explizit erwähnt, Camilla Spitz und Olga Hirsch, obwohl die restlichen Schwestern gemäss den Matriken der Israelitischen Kultusgemeinde Wien ebenfalls in Wien gelebt haben müssen.

A2.3.2.1 Olga Hirsch

Olga Hirsch, die um zwei Jahre ältere Schwester von Rahel Calderon, wird in den Entwürfen zu den Lebenserinnerungen von Elias Canetti folgendermassen beschrieben.

„Ihre Tante war eine feurige, schöne Frau, mit dem kühnen Gesicht einer Römerin, stattlich und stolz, die älteste (glaube ich) der sechs Calderon-Töchter, in Wien aufgewachsen, nach Zemlin (?) zuständig (?) (gegenüber von Belgrad), das noch zur alten Monarchie gehörte.“ 70Sie ist die einzige Schwester Rahel Calderons, die von Elias Canetti näher beschrieben wird. Wie ihre Schwester Rahel hat Olga Calderon früh geheiratet und sich bald wieder scheiden lassen. Im Jahr 1893 – nur vier Jahre vor der Schwester Rahel – heiratet sie den Ungaren Max/Moritz Hirsch, einen Kaufmann. Rahel und Olga wohnen bereits in den 1880er Jahren während ihrer beiden ersten Ehen, die dann beide fast gleichzeitig geschieden wurden, in unmittelbarer Nähe an der Schmelzgasse 6 und 9 in der Leopoldstadt. Nach dem Tod von Hermann Taubner und vor der Heirat mit Menachem Alkaley – somit bis ins 14. Lebensjahr von Veza Taubner – wohnen die beiden Schwestern Calderon wiederum in grosser Nähe zueinander – nämlich am Radetzkyplatz (Radetzkyplatz 3 und Matthäusgasse 5). Zufall oder nicht, die neuen Ehemänner der beiden Calderon-Schwestern sind Ungarn und im Handel tätig, der eine als Reisender und der andere als Kaufmann. Auch sind die Kinder von Rahel und Olga im gleichen Alter. Der fast schon legendäre 71Sohn von Tante Olga, Charlie Hirsch, ist nur vier Jahre älter als Veza und Olgas Tochter Katharina, genannt Kitty (in den Matriken der Israelitischen Kultusgemeinde so eingetragen), zwei Jahre älter. Auf einem Foto von 1915 ist Veza mit ihrer Tante Olga und deren Mann Max Hirsch im Eingang zu einer Alphütte in Alt-Aussee zu sehen. 72Ob Veza Taubner regelmässig mit der Familie Hirsch Ferien in Alt-Aussee verbracht hat, kann vorerst nicht mit weiteren Quellen belegt werden. Einen interessanten Einblick in die wienerisch geprägte Kulturszene am Ferienort Alt-Aussee, betreffend den Sommer 1916, gibt Auguste Mayer (geboren 1892), eine Bankierstochter aus Wien, in ihren unter dem Pseudonym Gusti Stridsberg verfassten Lebenserinnerungen Menschen, Mächte und ich. „Ende Mai verliessen wir Wien. Mama hatte eine Villa in Alt-Aussee gemietet, das allmählich ein Sammelpunkt vieler Wiener wurde, die das schwerkranke Österreich nicht verlassen wollten (…) Hans von Kaltenegger (…) Hermynia von zur Mühlen (…). Im Parkhotel wohnte Arthur Schnitzler mit Frau Olga. Fast täglich traf ich die beiden auf den Waldwegen, die an unserem Hause vorbeiführten, zumeist in Gesellschaft von Jakob Wassermann.“ 73

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