Vreni Amsler - Veza Canetti zwischen Leben und Werk

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Veza Canetti zwischen Leben und Werk: краткое содержание, описание и аннотация

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Viele Geschichten, ja Legenden umranken das Leben von Veza Canetti. Im Zentrum steht dabei meist nicht die Dichterin, sondern ihre Rolle im Leben des viel berühmteren Ehemannes Elias Canetti, dem Literaturnobelpreisträger von 1981. Die erstmalige Erschliessung der Netzwerke von Veza Canetti ergibt eine neue, bislang unbekannte Perspektive auf Leben und Werk der Autorin. Nicht nur hat sie schon vor ihrer Zeit mit Elias Canetti nachweislich in vielen Künstler-, Dichter- und Politikerkreisen Wiens verkehrt, sondern sie war auch in Wien und London als Übersetzerin, Lektorin, Englischlehrerin, Literaturagentin und Ghostwriterin tätig. Der Verlust der Heimat, Flucht und Exil haben Veza Canetti weniger zugesetzt als der Tod von engen Freunden und Verwandten während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Als kleine Sensation kann gewertet werden, dass sie offenbar schon in den zwanziger Jahren Erfolge als Dichterin feiern konnte.

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Sehr gut denkbar ist, dass er mit seiner Tochter Veza Ungarisch gesprochen hat. Auf sehr gute Kenntnisse der ungarischen Sprache der Autorin weist hin, dass sie sich noch im Jahr 1948 beim Weismann-Verlag danach erkundigt hat, ob sie den Roman Pusztavolk von Illyes Gyula für den Verlag Cape ins Englische übersetzen könne. 48Willi Weismann hat ihr daraufhin die Adresse dieses ungarischen Verlages gesandt, von dem er die deutschen Rechte besass.

Ein etwas kryptischer Eintrag in den Unpublizierten Lebenserinnerungen Elias Canettis weist auf ein krudes Amalgam von Macht im Familienbereich der Calderons hin: „Ich war wie ein Gefangener von dem schrecklichen Ehepaar Calderon und seiner ungarischen … (?) zum Tempel buchstäblich hingezwickt worden.“ 49Dass das ungarische Element bei diesen Vorwürfen – wie man auf die Schnelle denken könnte – nicht ein Hinweis auf die Familie von Vezas Vater Hermann Taubner ist, zeigt ein Blick in die Matriken der Israelitischen Kultusgemeinde: Der Trauzeuge bei der Hochzeit von Elias Canetti und Veza Taubner ist Jacques Kalderon. Da es sich kaum um den seit mehr als 20 Jahren in England wohnenden Onkel Vezas handeln kann, kommt nur der Bruder des Grossvaters, der gemäss Lehmann’s Adressbuch bis 1937 in Wien gewohnt haben muss, in Frage. Damit wird klar, dass es sich bei den „ungarischen“ um die Schwester von Rahel Calderon gehandelt haben muss, deren Ehemann, Moritz Hirsch, ungarischer Staatsangehöriger war. Es ist die gleiche Familie, die den Canettis 1924 die Wohnung am Radetzkyplatz vermietet hatte.

Zum Unbehagen mit dem Begriff Ungarischen gibt es ein weiteres Kuriosum. Diesmal beim Matrikenamt der Stadt Wien, hier steht beim Datum 12. August 1918, vielleicht im Zusammenhang mit Venetiana Taubners Volljährigkeit, der Eintrag Ferdinandstrasse 29. Als Heimatzuständigkeit wird Borsok Ungarn angeführt, mit den weiterführenden Informationen mosaisch und ledig.

Aus dem Jahre 1934 hingegen gibt es eine Bürger-Urkunde, die Veza Taubner einen anderen Bürgerort zuweist, nämlich jenen von Semlin bei Belgrad. Semlin gehörte im Gegensatz zu Belgrad zur alten Donaumonarchie, seit dem Ersten Weltkrieg aber zu Serbien. Was der Grund für den Wechsel des Bürgerortes gewesen ist, bleibt vorerst unbekannt. Es scheint allerdings so, dass Veza Taubner die Bürgerorte beider Eltern hatte, Semlin und Borsok.

A2.1.2 Der Stiefvater Menachem Alkaley

Sehr wenig ist über Menachem Alkaley und dessen Sippe bekannt und doch erwähnt Elias Canetti, dass sich Veza 1961 in Zürich mit Erna Alkaley getroffen habe, der Enkelin ihres Stiefvaters, die in Belgrad mit einem Architekten verheiratet gewesen war. 50Möglicherweise ist dies ein Indiz dafür, dass das Verhältnis mindestens zur Familie Menachem Alkaleys nicht von Beginn weg ein arges gewesen sein muss, wie aus den Publizierten und Unpublizierten Lebenserinnerungen Elias Canettis hervorgeht. Interessant wäre ja diesbezüglich, mit wem der Stiefvater vor Rahel verheiratet gewesen war, wie viele Söhne und Töchter dieser Ehe entstammen und so weiter.

Besonders interessant wird es betreffs die Familie Alkaley, wenn man wiederum die Erzählung Geld-Geld-Geld von Veza Canetti hinzuzieht.

Einer der in den historischen Adressbüchern verzeichneten Alkaleys, die in Wien ansässig sind, heisst Salomon Alkaley, er ist Besitzer einer Schuhfabrik. Falls dieser wirklich ein Sohn von Menachem Alkaley wäre (es gibt im Wien der Zwischenkriegszeit gemäss Lehmann’s Adressbuch weitere Alkaleys), erhält die in Geld-Geld-Geld erzählte Geschichte um die Magd, die ihren Brotgeber aus Rache mit ungesundem Essen vergiftet, eine grössere autobiografische Brisanz als vorerst angenommen.

Zu der oben dargelegten Übereinstimmung des Stiefvaters mit Menachem Alkaley kommt nun ausserdem hinzu, dass der Mord der Magd an diesem als Rache für das In-den-Tod-Treiben ihres eigenen Ehemannes tatsächlich vor einem weiteren realen Hintergrund zu sehen wäre. Dass ein Schuster Schulden bei einem Schuhfabrikanten haben könnte, ist mehr als wahrscheinlich. Ebenso gut ist denkbar, dass die Schuhfabrik zuvor Menachem Alkaley gehört hatte. Vielleicht hat sich Veza Canetti einfach vom Alkaley-Umfeld zu dieser gelungenen Erzählung inspirieren lassen. Auch für den psychisch kranken Immobilienbesitzer und Rentier Pilatus Vlk im Roman Die gelbe Strasse gibt es im Alkaley-Umfeld, neben dem Stiefvater, genügend andere potenzielle Vorbilder.

A2.1.3 Zwei Halbbrüder

Die beiden Halbbrüder Wilhelm Taubner und Morris H. Calderon waren mit höchster Wahrscheinlichkeit von der Unteren Viaduktstrasse über die Radetzkystrasse 2 bis zur Tempelgasse 6 im Familienverband noch dabei, am neuen Wohnort Matthäusgasse 5, ab 1905, werden sie nicht mehr aufgeführt. Was die Tatsache bedeuten könnte, dass die beiden Jungen im Register der Stadt Wien – wo Hermann Taubners Todestag mit 1. Dezember 1904 eingetragen wurde – sofort oder womöglich eher Monate oder Jahre später gestrichen wurden, ist schwer zu sagen.

Einerseits waren die beiden Brüder da bereits 17 und 20 Jahre alt, also in einem Alter, in dem sie selbständig einer Arbeit nachgehen konnten, falls sie nicht studierten; andererseits ist erwägenswert, dass gerade der Tod des Vaters sie aus finanziellen Gründen in die Arbeitswelt und damit in die Selbständigkeit geworfen haben könnte.

Vezas Halbbrüder sind 12 und 13 Jahre älter als Veza. Was das für ein Mädchen bedeuten kann, mit zwei Brüdern im Teenageralter aufzuwachsen, beschreibt Veza Canetti in Die Gelbe Strasse: „Frau Andrea pflegte von sich zu erzählen, sie wäre als Kind recht hässlich gewesen und häufig kränklich. Von ihren Brüdern sprach sie mit viel Heiterkeit, besonders einer Begebenheit erinnerte sie sich, wie die Brüder nämlich eines Tages weisse Mäuse heimbrachten und jeder eine weisse Maus beim Schweif fassen und in den Mund stecken musste. (…) ‚Als Kind habe ich gern Tabak geschnupft‘, erzählte Frau Andrea. ‚Meine Brüder haben mich erst gezwungen, und dann hab ich es mir angewöhnt. Auch weisse Mäuse musst ich immer beim Schweif nehmen und in den Mund stecken. Sie kribbelten mir dann im Gesicht herum, es war schrecklich.‘“ (GSt 119, 127)

Der Kontakt zum älteren Bruder, Morris H. Calderon, der später in Surrey lebte, scheint nie abgebrochen zu sein. Über die Beziehung zu Wilhelm ist nichts bekannt.

Der Bruder Wilhelm Taubner, 1885 geboren, stammte aus der ersten, geschiedenen Ehe des Vaters von Veza Taubner. Mit Ausnahme des Namens der Mutter, Amalie, geborene Noskovitz, ist nichts über diese erste Familie bekannt. Leider ist auch über das weitere Leben von Wilhelm Taubner, der beim Tod des Vaters als Handelsangestellter bezeichnet wird, nichts aufzufinden. 51

Morris H. Calderons Spuren in den Archiven Wiens verlieren sich 1911, als er im Alter von 27 Jahren mit Jacques J. Calderon, einem Bruder seiner Mutter, und dessen Familie nach England auswandert. Morris H. Calderon wird von Veza Bucky genannt. Er erscheint in verschiedenen Quellen als der Greissler in Surrey, da er vor dem Zweiten Weltkrieg ein Süsswarengeschäft in Lightwater bei Bagshot führt. (BaG 384)

Veza Taubner hat sich wahrscheinlich in ihrer Jugend und Adoleszenz oft bei ihm selbst oder dann beim Onkel Jacques J. Calderon und dessen Familie in Manchester aufgehalten.

Wie wichtig Morris Calderon für Veza während ihrer letzten Jahre in Wien gewesen sein muss, erfährt man aus einem Brief an Georges aus dem Jahr 1936: „Wir hungerten. Wir hatten keine Kohle. Wir waren krank und hatten keinen Schilling im Haus. Lange lange Zeit. Mein Bruder, ein armer Greissler in Surrey, zahlt uns den Zins.“ (BaG 62) Und auch noch zehn Jahre später, 1946, formuliert Veza Canetti ganz allgemein hinsichtlich der Verwandten in England: „(…) ganz zu schweigen davon, dass ich sie in den letzten Jahren einiges an Geld gekostet hab, das kannst Du mir glauben.“ (BaG 202)

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