Frida Michelson - Ich überlebte Rumbula

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"Der vergessene Holocaust" – die Verbrechen der Deutschen im Osten Europas, die schon in den ersten Tagen ihres Eroberungsfeldzugs mit Massakern begannen und bald in systematische Massenerschießungen übergingen – wurden erst nach und nach in Nachkriegsdeutschland bekannt und dokumentiert.
Der authentische Bericht von Frida Michelson über den Einmarsch der deutschen Truppen in Lettland, den Beginn der Ausgrenzung, Verfolgung, Zwangsarbeit, Ghettoisierung und anschließender Vernichtung im Wald von Rumbula, der sie durch einen Zufall entkam, ist ein einzigartiges Dokument.

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Der Winter 1941 bricht früh an und ist streng. Es gibt kein Brennholz. So kommt zum Hunger noch fürchterliche Kälte hinzu. Die Menschen fangen an, die wenigen dort wachsenden Bäume zu fällen, und verheizen ihre Möbel, um sich aufzuwärmen.

Wie können wir weiterleben? Diese Frage quält uns alle. Doch schon sehr bald „erlösen“ die Nazis die Ghettobewohner von dieser Sorge …

Die erste Aktion

Am 28. November erteilen die deutschen Verwaltungsbehörden den Befehl zur Liquidierung des Ghettos: Frauen mit Kindern, Greise und Arbeitsunfähige würden in ein anderes Lager verlegt werden, die arbeitsfähigen Männer wiederum in einem abgesonderten Teil des Ghettos bleiben und Arbeiten in der Stadt verrichten. Gleichzeitig wird bekannt gemacht, dass sich ein jeder reisefertig zu machen habe, wobei pro Person höchstens 25 Kilogramm Gepäck und Lebensmittel mitgenommen werden dürften. Dieser Befehl kommt wie ein Blitz aus heiterem Himmel und verursacht Panik und Chaos. Wohin sollen bei dem strengen Winterwetter so viele Menschen gebracht werden – und obendrein fast ohne Habe? Würden die Familien die Strapazen der ungewissen Reise ohne die Hilfe der Ehemänner, großen Brüder und Väter überstehen?

Doch zum Nachdenken ist keine Zeit – morgen, am 29. November, hat man bereit zu sein, das Ghetto zu verlassen und in ein anderes Lager umgesiedelt zu werden – so lautet die Anordnung.

Im Ghetto herrscht großer Tumult. Die Menschen wimmeln umher wie Ameisen in einem Ameisenhaufen – sie beginnen, fieberhaft Bündel und Rucksäcke mit den allernotwendigsten Dingen und Lebensmitteln zu packen. Die Leute heben die Gepäckstücke an, probieren, wie es sich damit gehen lässt, schätzen ab, wie viel zu tragen ein jeder die Kraft hat. Besonders tragisch ist die Situation für Mütter, die ihre Säuglinge auf dem Arm tragen müssen.

Es war eine grauenvolle Nacht vom Freitag, dem 28. November, auf den Samstag – die letzte Nacht vor der Trennung von den nächsten Angehörigen, den Vätern, Söhnen und Brüdern. Die Menschen begriffen, dass es eine Trennung für alle Zeit sein würde. Sie vermochten weder zu essen noch zu schlafen, aber auch Gespräche wollten nicht in Gang kommen. Gegen Morgen hatte man schon keine Tränen mehr zum Weinen, und alle waren von Hoffnungslosigkeit ergriffen.

Beim ersten Morgengrauen werden die Männer, die im Ghetto bleiben sollten, an der Ecke Ludzas iela und Sadovņikova iela zusammengetrieben. Sie müssen sich in einer Kolonne aufstellen und bei der bitteren Kälte stundenlang warten. Gegen ein Uhr mittags kommt die Anordnung, alle Männer innerhalb einer halben Stunde zu kasernieren. Dabei handelt es sich um einen mit Stacheldraht abgetrennten Teil des Ghettogeländes, der später die Bezeichnung „Kleines Ghetto“ erhielt. Es ist unmöglich, das Durcheinander und das Entsetzen zu beschreiben, die diese Anordnung auslöst. Die Männer laufen zu ihren Familien, um sich zu verabschieden, um ihnen Lebensmittelpakete zu übergeben oder in Empfang zu nehmen. Aufgrund der Erfahrungen der ersten Tage der NS-Okkupation dachten die meisten von uns, alles werde vorbereitet, die arbeitsfähigen Männern zu liquidieren, weshalb sie auf jede erdenkliche Weise versuchten, ihre halbwüchsigen Söhne und jüngeren Brüder ins Große Ghetto zu schleusen – ohne zu ahnen, dass genau das ihren Tod bedeutete.

Auch in unserer Wohnung sind alle beim Packen, bitten um Rat, was man unterwegs am meisten benötigen würde, alle sind außerordentlich beunruhigt, und trotzdem bemühen wir uns, logisch zu denken: Wenn man uns an einen Ort bringt, wo wir leben sollen, dann können wir so oder so nicht alles Nötige mitnehmen, wenn man uns hingegen … dann ist gar nichts mehr nötig.

Wir beschließen, nur das Allernotwendigste mitzunehmen – möglichst viele warme Kleidungsstücke übereinander anzuziehen und alles andere außer dem Reiseproviant seinem Schicksal zu überlassen.

In sämtlichen Häusern herrscht Aufregung und fiebrige Geschäftigkeit. Einige sind sich unschlüssig, was sie mit ihrem Schmuck machen, ob sie ihn mitnehmen oder verstecken sollen. Die einen nähen ihr Gold in die Kleidung der Kinder, andere wiederum suchen Verstecke in den Wänden, unter den Dielenbrettern oder im Hof, wo sie alles Wertvolle in der Erde vergraben.

Es wird Abend. Die Stimmung ist extrem angespannt. Kolonnen bewaffneter Schutzleute überschwemmen das Ghetto. Einige von ihnen sehen merklich angetrunken aus. Hier und da sind Schüsse zu hören. Es beginnt zu dämmern, immer häufiger ertönen Schüsse.

Gegen sieben Uhr abends kommen Schutzleute in unser Haus gestürmt und befehlen brüllend, sofort auf die Straße hinauszugehen und uns in Fünferreihen zu einer Kolonne aufzustellen. Die Ludzas iela ist bereits voller Menschen. Wir werden von der endlosen Kolonne aufgesogen.

Es herrscht klirrender Frost. Wir, die wir uns zu einer Fünferreihe aufgestellt haben, drängen uns eng aneinander, um ein wenig die Wärme zu halten. In der Nähe wird ununterbrochen geschossen. Nachdem wir so ein paar Stunden dagestanden haben, sind wir bis auf die Knochen durchgefroren. Schutzleute sind keine mehr da, sie sind weitergestürmt, wahrscheinlich treiben sie die Menschen aus anderen Teilen des Ghettos zusammen.

Vorsichtig schlüpfen wir zurück ins Haus, um uns aufzuwärmen. Auch andere folgen uns auf dem Fuß. Bald ist unsere Wohnung so voller Menschen, dass man weder herumlaufen noch sich hinsetzen kann. Alle drängen sich in der Wärme, irgendwie gegen die Wände und Fenster gelehnt, sogar ohne die warme Winterkleidung und die Rucksäcke abgelegt zu haben, denn jeden Moment kann der Befehl zum Aufbruch ertönen.

Stunde um Stunde vergeht mit Warten. Die Kinder fallen vor Erschöpfung in den Schlaf, auch der eine oder andere Erwachsene nickt ein, und allmählich werden alle vom Schlaf übermannt. Nie zuvor habe ich Menschen im Stehen schlafen sehen.

Gegen sieben Uhr morgens werden alle vom Gebrüll der Schutzleute geweckt:

„Alle raus auf die Straße!“

Draußen ist es noch dunkel. Verwirrt und verschlafen eilen die Menschen sich drängelnd aus dem Haus und stellen sich wieder in Fünferreihen auf. Bald darauf erscheinen Schutzleute mit Armbinden und geben bekannt, dass heute nur diejenigen abmarschieren würden, die im Teil des Ghettos zwischen der Lāčplēša iela und der Daugavpils iela wohnen. 35Die Übrigen dürften nach Hause gehen.

Wir laufen zurück, glücklich, dass wir noch eine Weile zu Hause bleiben und uns von der entsetzlichen Nacht erholen können. Man möchte so schnell wie möglich den Rucksack ablegen, sich hinlegen und aufwärmen.

Es beginnt zu dämmern. Ich trete ans Fenster, um nachzusehen, was draußen vor sich geht. Eine von bewaffneten Schutzleuten begleitete endlose Kolonne von Menschen zieht vorüber. Junge und Alte, Frauen mit Säuglingen auf dem Arm, Knaben und Mädchen, Geschwächte, die sich auf die neben ihnen Gehenden stützen – sie alle marschieren irgendwohin … Da höre ich plötzlich mehrere Schüsse und sehe unmittelbar vor unserem Fenster eine entsetzliche Szene. Ein deutscher SS-Mann schießt wahllos in die Reihen der Kolonne. Die von den Kugeln niedergemähten Menschen brechen auf dem Pflaster zusammen. Die Kolonne gerät ins Stocken, Panik bricht aus, die Leute drängen gegen die vorderen Reihen, steigen über die Verletzten hinweg, um schneller an dem bestialischen SS-Mann vorbeizukommen. In der Angst und Hast werden die am Boden Liegenden zertrampelt. Um voranzukommen, werfen einige ihre Bündel fort.

„Schneller, schneller!“, brüllen die Schutzleute unablässig, wobei sie mit ihren Peitschen fuchteln.

Ich beginne unbändig zu schreien:

„Sie erschießen Juden! Sie erschießen Juden! Kommt her, schaut, wie entsetzlich!“

Mit meinem Geschrei schrecke ich die Mitbewohnerinnen auf. Eine nach der anderen kommen sie zu mir und versuchen mich zu beruhigen. Sie fordern mich auf, vom Fenster wegzukommen, sonst würde man mich noch entdecken und auf uns schießen.

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