Frank Goyke - Der Geselle des Knochenhauers

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Hildesheim 1542: Im Jahre 1542 wird in der Hansestadt Hildesheim ein Einbecker Holzhändler in einer öffentlichen Badestube erstochen. Schon am nächsten Abend wird der Knochenhauer Waldemar Klingenbeil auf offener Straße mit einem Dolch ermordet. Consul Tile Brandis, Ratsherr der Stadt Hildesheim, stößt auf Seltsames: Die Papiere des reisenden Holzhändlers sind spurlos verschwunden. Währenddessen lässt der Weihbischof Balthazar Fannemann von den Kanzeln herab die Protestanten als die Schuldigen an den Mordfällen anprangern. Consul Brandis will verhindern, dass auch in Hildesheim der Flächenbrand der Reformation ausbricht. Er heuert einen wandernden Zimmergesellen an, der den alten Dominikanerpater Eusebius überwachen soll, den wiederum der Weihbischof darauf angesetzt hat, in den Hildesheimer Gasthäusern nach dem wahren Mörder zu suchen. Doch wer ist der wandernde Zimmermann, mit dem der militante Protestant Christoph von Hagen sein Bier trinkt?

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»Gegeben zu Hildesheim etc. pp., D. theol. Fannemann, Vikar des Episcopus Valentin in pontificalibus etc. pp.«, beendete der Weihbischof sein Diktat und lehnte sich zufrieden zurück. Eusebius war beeindruckt. Negativ beeindruckt, wenn es so etwas gab. Fannemann war ein brutaler Fuchs. Und der Kapaun war mit Sicherheit eiskalt. »Schreib es nun schnell in der notwendigen Anzahl ab und bringe es mir zum Siegeln in mein Kabinett«, befahl der Weihbischof seinem Sekretär. »Ich möchte, dass es morgen nach Sonnenaufgang von Boten verbreitet wird.«

»Wie Ihr wünscht, Hochwürden.« Der Secretarius dienerte und verließ eilig den Raum.

Fannemann blickte in die Runde. »Die Tafel ist aufgehoben«, verkündete er. Etwas ratlos standen die Gäste auf. Niemand hatte etwas von dem Kapaun gegessen, und eigentlich wurden noch zwei weitere Gänge erwartet. Man war auf eine angenehme Plauderei eingestellt gewesen – und auf eine erlesene Speisefolge natürlich –, aber da der höchste geistliche Würdenträger der Diözese nach dem Bischof allein zu sein wünschte, musste man nun aufbrechen.

Doch Fannemann wollte offenbar keineswegs allein sein.

»Eusebius, ich bitte dich, noch ein wenig zu bleiben«, sagte er. Eusebius runzelte überrascht die Stirn, schwieg jedoch und nahm wieder Platz. Caspari, Friedag und der Offizial verabschiedeten sich mit den üblichen Höflichkeitsfloskeln, Balthazar Fannemann rief nach der Magd und verlangte Wein und Gebäck. Dann legte er seinem Ordensbruder die Hand auf den Arm und senkte vertraulich die Stimme.

»Weißt du schon, wo du dich niederlassen wirst?«, erkundigte er sich.

Frater Eusebius zuckte die Schultern. Die Frage war berechtigt. Nachdem er im Alter von zwölf Jahren in das Braunschweiger Paulinerkloster eingetreten war, hatte er fast zwei Jahrzehnte mit dem Studium der Heiligen Schrift und der Kirchenväter, der theologischen Gelehrten und sogar der Schriften von Häretikern und des Martin Luther verbracht, aber auch mit Seelsorge und mit der Verkündigung von Gottes Wort getreu dem Motto des Thomas von Aquin: ›Beschauen und das in der Beschauung Erkannte an andere weitergeben‹. Er hatte die Einheit von Theologie, Seelsorge und Predigt gelebt in der festen Überzeugung, es bis an sein Lebensende in Braunschweig zu tun. Dann jedoch führte der Rat am fünften September Anno incarnacionis Domini 1528 die evangelische Konfession in der Welfenstadt ein. Sowohl die Franziskaner als auch die Dominikaner leisteten Widerstand, und das wurde beiden Orden zum Verhängnis. Ihnen wurde der Gottesdienst verboten, und bereits im April 1529 verließen die Franziskaner die Stadt. Die Predigerbrüder hielten länger durch. Aber sie wurden in ihren Konvent eingesperrt, der Rat zog all ihr Hab und Gut ein, und sie litten Hunger und Jammer. Anno 1536 kehrten auch sie Braunschweig den Rücken. Für immer.

Das war vor sechs Jahren gewesen. Immer schon hatte Bruder Eusebius eine Wallfahrt zu den Stätten der Heiligen unternehmen wollen, um sich von seinen Sünden zu reinigen und um Gott besonders nahe zu sein. Sechs Jahre hatte seine Pilgerreise gedauert, nicht etwa weil er so ein schwerer Sünder gewesen wäre, sondern weil er eine neue klösterliche Heimat gesucht hatte. Er war in Aachen gewesen, in Einsiedel, in Santiago de Compostela und in Rom. Monatelang hatte er in der Basilica Santa Croce jeden Tag gebetet und einmal in der Woche die Beichte abgelegt, aber all diese Übungen hatten seine Furcht nicht überwinden können. Eusebius’ Ängste waren auf seiner jahrelangen Reise durch Europa nur noch stärker geworden: Der Predigerbruder fürchtete sich vor einem unmittelbar bevorstehenden Weltende.

Viele Zeichen sprachen dafür. Die Türken stellten eine beständige Gefahr für das Heilige Römische Reich dar, und in allen Weissagungen hieß es, dass am Ende der irdischen Welt fürchterliche und Blut trinkende Völker die Christenheit heimsuchen würden. Frater Eusebius war auf seiner Wanderung in den dritten Krieg Kaiser Karls V. gegen den französischen König Franz I. geraten und hatte das Wüten der kaiserlichen Landsknechte aus nächster Nähe beobachten können. In Rom hatte er die Folgen des Sacco di Roma gesehen, jener Plünderung der Ewigen Stadt durch Karls Truppen im Jahr des Herrn 1527, von der die Römer immer noch mit gesenkter Stimme sprachen. Monatelang hatten die Kaiserlichen in Rom geraubt, vergewaltigt und gemordet, fünfzigtausend Menschen waren den Massakern und der Pest zum Opfer gefallen – für die Stadt eine wahrhafte Apokalypse. Nahm man die Lehre des Martin Luther, den mit ihr verbundenen Abfall etlicher Christen vom rechten Glauben und schließlich die Vertreibung der Bettel orden aus Braunschweig hinzu, so konnte es kaum Zweifel daran geben, dass Gottes Zorn über die Christen hereingebrochen und der Antichrist geboren war.

Doch noch etwas anderes war mit Eusebius in Rom geschehen: Ein schmerzhaftes Heimweh begann ihn zu quälen. Er sehnte sich nach seiner Heimat Saxonia, und als er von einem Bediensteten der Kurie erfuhr, dass Hildesheim als letzte der sächsischen Städte dem Luthertum noch widerstand, wurde aus der Sehnsucht Gewissheit. Er musste zurückkehren. In Hildesheim, das in der Nähe von Braunschweig lag, würde er endlich zur Ruhe kommen.

Auch seine Rückreise wurde eine Wallfahrt. Er besuchte Altötting und das Heilige Blut in der Sankt-Alexandri-Stiftskirche zu Einbeck. Dort unternahmen die Bürger, unter ihnen vielleicht auch der getötete Peter Groper, zwar alles, um ihre Stadt wieder aufzubauen, aber die Spuren des schrecklichen Stadtbrands waren noch überall zu sehen: apokalyptische Zeichen also auch hier.

»Du bist nachdenklich, Bruder Eusebius?«, fragte Weihbischof Balthazar. »Und du zögerst?«

»Nein, ich zögere nicht.« Eusebius straffte seinen Oberkörper. »Ich möchte den Rest meines Lebens im Paulikloster von Hildesheim verbringen.«

»Ausgezeichnet, mein Lieber. Ganz ausgezeichnet.« Fannemann presste den Arm des Mönchs. »Ich möchte dir einen Auftrag erteilen. Ich weiß, unser Orden untersteht allein Rom, aber wir gehören ihm beide an. Nimm es also als Bitte von Ordensbruder zu Ordensbruder, als freundschaftlichen Auftrag gewissermaßen.« Der Weihbischof gab seiner Stimme einen schmeichelnden Ton, der Eusebius sofort misstrauisch machte. Fannemann war mehr als ein gewöhnlicher Ordensbruder, und wenn er um etwas bat, tat er es aus einem Machtbewusstsein, das Widerspruch gar nicht zuließ. Eusebius mochte Menschen wie Fannemann nicht besonders. Aber er war vom Wohlwollen des Weihbischofs abhängig.

»Was soll ich tun?«, fragte er.

»Höre dich in der Stadt um. Trage alles zusammen, was einen Anhänger Luthers mit dem Mord in der Badestube in Verbindung bringen könnte.«

»Und wenn es nun kein Lutheraner war?«

»Ich spreche nur von Möglichkeiten, mein Freund«, sagte Fannemann, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Bruder Eusebius war von dessen Ansinnen alles andere als begeistert. Er war Seelsorger und Prediger und für Spitzeldienste nicht geeignet. Jedoch war er nicht nur ein wissbegieriger, sondern auch ein neugieriger Mensch, und so gab er Fannemann zwar keine Zusage, aber er lehnte auch nicht rundheraus ab.

Der Büttel und der Badeknecht hatten die sterblichen Überreste des Einbecker Holzhändlers Groper auf einem Handwagen zum Rathaus geschafft und sie dort in einer Kammer aufgebahrt. Obwohl sie den Wagen mit einer Plane abgedeckt hatten, war die Haut des Toten noch immer feucht. Und sehr weiß war sie, so weiß die das Fleisch eines gekochten Huhns: Groper hatte sehr viel Blut verloren, ja er war regelrecht ausgeblutet.

Die Ratsherren stand um den Tisch herum, auf dem die Leiche lag. Der Stadtphysikus, ein auf der Universität ausgebildeter Arzt, breitete seine Instrumente aus, mit denen er die Wunde vermessen wollte. Diese Aufgabe hätte auch ein Wundarzt oder sogar der Bader übernehmen können, denn auch sie waren Heilkundige, aber das Zeugnis des Physikus wog schwerer, weil es amtlich war.

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