Aline Sax - Grenzgänger

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1961 gelingt Julian eine dramatische Flucht in den Berliner Westen, kurz nachdem die Mauer geschlossen wurde. Er weiß, dass er dadurch auch seine Familie in Gefahr bringt und seiner Mutter das Herz bricht. Doch er kann nicht anders, denn Heike, seine große Liebe, lebt auf der anderen Seite der Mauer. 1977 gerät seine Nichte Marthe ins Stasi-Gefängnis, weil sie sich einer Gruppe frei denkender
Jugendlicher angeschlossen hat. 1989 erlebt deren Cousine Sybille die Befreiung von der DDR-Diktatur und die überwältigenden Ereignisse des Mauerfalls hautnah mit.
In diesem Buch verdichtet Aline Sax drei Schicksale einer Berliner Familie zu Chiffren der deutsch-deutschen Geschichte. Das Leben dieser Menschen wäre ganz anders verlaufen, wenn Berlin nicht gewaltsam geteilt worden wäre – durch eine Mauer, die ihnen nicht nur die Freiheit, sondern auch ihr Glück geraubt hat. – Eine «Familien-Saga» der anderen Art.

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»Niemöller!« Der Polier rief mir nach, als ich gerade in die Straße einbiegen wollte. Da fiel es mir wieder ein.

Sofort machte ich kehrt und steuerte das Büro des Chefs an.

»Warten Sie bitte einen Moment. Herr Bormann wird gleich da sein«, sagte eine junge Frau. Sie trug einen ziemlich kurzen Rock. Wenn sie sich vorgebeugt hätte, ohne dabei in die Knie zu gehen, hätte ich einen Blick auf ihren Schlüpfer erhaschen können. Sie führte mich in einen Nebenraum voller Bücher und ließ mich dort allein. In dem Raum standen keine Stühle, nur ein Sessel im Fenstererker. Ein Monstrum von einem Sessel, aus dem man so schnell nicht wieder hochkam, darum verzichtete ich darauf, mich zu setzen. Auch wenn es länger dauern sollte, bis Bormann zu erscheinen beliebte.

Ich ging hin und her und ließ dabei den Blick über die Buchregale schweifen. Da standen Fachbücher über Ingenieurwissenschaften, diverse Enzyklopädien, Jahresberichte des Ministeriums für Bauwesen und natürlich die obligatorischen Klassiker von Marx, Engels, Lenin und Konsorten, teils in russischen Ausgaben. Ob Bormann die alle gelesen hatte? Wahrscheinlich ebenso wenig wie ich, bis auf ein paar Passagen im Russischunterricht oder in Staatsbürgerkunde.

Viele der Bücher waren alt, stellte ich fest. Ich zog wahllos eines heraus, einen schmalen Band. Die U-Bahn Gesundbrunnen–Neukölln – Zur Eröffnung der Nordstrecke Neanderstraße–Gesundbrunnen am 18. April 1930 stand in Großbuchstaben auf dem Leinenumschlag. Typischer Regalfüller, dachte ich, blätterte aber dennoch darin herum. Es enthielt Bauzeichnungen und Tabellen mit genauen Angaben zu Bahnsteiglängen, Höhen der Tunnel und so weiter.

Tunnel … das Wort elektrisierte mich regelrecht. Die U-Bahnen fuhren durch Tunnel, die es bereits gab! Wir bräuchten also gar nicht selbst zu graben, sondern bloß eine Möglichkeit finden …

Ein Blick zum Regal. Da standen noch mehr Bücher über den U-Bahn-Bau. Ich zog ein zweites heraus.

»Aber sicher, Frau Lindner!«, hörte ich Bormanns Stimme hinter der Tür. Blitzschnell schob ich die beiden Bücher unter meine Jacke und wandte mich zur Tür um, durch die Sekunden später Bormann kam. Er nickte knapp und bedeutete mir, ihm in sein Büro zu folgen.

»Setzen Sie sich.« Er wies auf den Stuhl neben seinem Schreibtisch und nahm in einem Sesselmonstrum Platz, wie es auch in der kleinen Bibliothek nebenan stand.

Und dann kam er auch schon zur Sache: »Der Meister hat mir gesagt, dass Sie Ihre Arbeit gut machen, meinte aber, die Maurer könnten auch ohne Ihre Hilfe auskommen.«

Dieser Auftakt verhieß nichts Gutes, trotzdem riss ich mich zusammen und hörte weiter zu. Denn am liebsten wäre ich aufgesprungen, weil ich mit meiner Beute zu Rolf wollte.

»Es verhält sich so, dass auf einer Großbaustelle an der Marchlewskistraße weitere Maurer gebraucht werden. Und weil Sie Erfahrung in diesem Beruf haben, will ich Sie dort einsetzen.«

Wie? Er wollte mich gar nicht entlassen? Sondern sogar befördern? Sodass ich künftig in meinem erlernten Beruf würde arbeiten können statt als Hilfskraft.

»Vielen Dank«, sagte ich zögerlich.

»Als Maurer bekommen Sie natürlich einen höheren Lohn. Frau Lindner hat bereits Anweisung, die nötigen Unterlagen auszufertigen.« Er lehnte sich zurück und betrachtete unser Gespräch anscheinend als beendet.

Ich bedankte mich noch einmal und stand auf, die Hand vor der Brust, damit die Bücher nicht unter der Jacke hervorrutschten.

In Frau Lindners Büro unterschrieb ich alle Papiere, die sie mir vorlegte, ohne sie durchzulesen. Weil ich möglichst schnell wegwollte. Ich hatte einen neuen Plan, nur das zählte jetzt.

DREIUNDZWANZIG

Es regnete, und ich hatte nicht daran gedacht, einen Schirm mitzunehmen. Ich zog den Kopf zwischen die Schultern und schob die Hände tiefer in die Jackentaschen, eine Faust um die aufgerollten Geldscheine geschlossen. Der nasse Bürgersteig glänzte im Licht der Straßenlaternen.

Kein Mensch kam mir entgegen. Am Ende der Straße blieb ich stehen, um auf die Uhr zu schauen. Ich wollte genau drei Minuten zu spät kommen. Um einerseits sicher zu sein, dass Wolfgang bereits da war, aber andererseits keinen Ärger mit ihm zu riskieren. Den Treffpunkt, den er mir genannt hatte, kannte ich gut. Es war eine alte Schuhfabrik, in der wir als Kinder öfter gespielt hatten. Die Soldatenstiefel, die im Krieg dort hergestellt wurden, hatten die Leute sich nach den Bombardements rasch geholt. Das Gebäude selbst stand noch, wenngleich ziemlich lädiert, und in den Hallen rosteten ein paar Maschinen vor sich hin.

Mir fiel ein, dass vom ersten Stock ein Transportband zum Innenhof verlief. An einigen Stellen war das Gummi geschmolzen, aber das Band war noch stabil genug gewesen, dass wir daran hinauf- und hinabklettern konnten – was wir mit Vergnügen taten.

Der Verwaltungstrakt lag zur Straße hin, und dort sah das Gebäude im Wesentlichen noch aus wie die anderen in der Straße, nur dass hinter den Fenstern nie Licht brannte.

Ich blieb auf dem Bürgersteig gegenüber stehen und betrachtete die Fassade. Einige Fenster waren kaputt, aber niemand hatte sich je die Mühe gemacht, sie mit Latten zu vernageln. Einen Augenblick war mir, als hätte ich hinter einem großen Fenster im ersten Stock eine Bewegung wahrgenommen. Aber im Dunkeln täuscht man sich leicht …

Dennoch lief mir ein Schauder über den Rücken, und ich schloss die Hand noch fester um das Geld. Wenn unser neuer Plan glückte, würde ich bald nichts mehr mit diesem Widerling zu tun haben. Schon in der Schule hatte ich Wolfgang nicht gemocht, jetzt aber hasste ich ihn richtiggehend. Warum er solch einen Groll gegen mich hegte, war mir schleierhaft, denn ich war ihm früher meist aus dem Weg gegangen. Dass ich meine Westschuhe wegen ihm hatte verkaufen müssen, wurmte mich gewaltig. Aber mit seiner verfluchten Uniform war er grundsätzlich im Recht. Er hatte mich in der Hand, und sollte es je hart auf hart gehen, würde bei der Stasi allein sein Wort zählen.

Da – wieder eine Bewegung am Fenster! Jetzt ganz eindeutig. Ich holte tief Luft und überquerte die Straße. Die Eingangstür klemmte nach etwa dreißig Zentimetern, ich musste mich durch den Spalt zwängen.

Im stockdunklen Flur war die Treppe nicht zu sehen, aber ich wusste noch, wo sie war.

Sie führte in einen Raum im ersten Stock, der mit seinem offenen Kamin früher einmal repräsentativ gewesen war, jetzt aber – ohne Möbel – desolat wirkte. Im schwachen Licht sah ich eine Gestalt am Fenster.

»Du bist unpünktlich«, sagte Wolfgang schneidend.

»Aber ich bin da«, gab ich zurück. Er sollte mich nicht unterkriegen, das hatte ich mir vorgenommen. Er sollte nicht denken, er könnte mich dauernd nach seiner Pfeife tanzen lassen.

»Hast du die Pinke?« Er blieb am Fenster stehen, mit dem Licht von der Straße im Rücken. So konnte er mich gut sehen, ich ihn aber nur als Silhouette. Lernte man solche Tricks als Grenzwächter?

Ich zog die Hand mit dem Geld aus der Tasche und hielt sie ihm geöffnet hin.

Um es zu nehmen, musste er ein paar Schritte näher kommen. Mit einer kleinen Taschenlampe, die Finger vor dem Strahl gespreizt, zählte er die Scheine. Grenzpolizist durch und durch, war er sogar zu diesem Anlass uniformiert erschienen.

Er ließ ein zustimmendes Brummen hören, als er feststellte, dass ich ihn nicht betrügen wollte.

»Ich habe mich an unsere Vereinbarung gehalten.« Zum Glück schaffte ich es, mit fester Stimme zu sprechen. »Wie kann ich wissen, ob du dich auch daran hältst?«

»Das kannst du nicht wissen.« Er steckte das Geld in die Innentasche seiner Uniformjacke. »Es sei denn, du besorgst mir bis nächste Woche sechshundert Mark.« Unvermittelt hob er die Taschenlampe und leuchtete mir ins Gesicht.

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